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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858.

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swigische ofte grote Meydburgische pennynck der mot ick alle dage
dre hebben, vnd neme nit myn, dan de fart hulpe my anderst
nit Welke vp einen scherf, et in toto nichil Vnde de allmisse mo-
ten se hebben van einem vnvorsprokenen mynschen So sind de
frowen der hoffart ehr se vnfrom wolden geheten syn, se geue ehr
twey pennig, vnd wiset öne de eine frow to der anderen Se
bruket ock vell andrer worde de hyr nit gemeldet werden Jtem se
nemen den pennyg eins dages wal hundert de öne de geuen
wolde, vnd is al gevopt wat se seggen Jtem dat heit gedutzt
wan ein bedeler vor dyn huß kompt vnd spreckt leue frowe ick
wolde iw bidden vmme einen lepel vol botteren ick hebbe vel
kleiner kinder dat ick öne wekebrot makete Jtem vmm eyn betzam
ick hebbe ein seßwekerin de is ersten achte dage old Jtem vmm
eyne flaschen bers ick hebbe eine crancke frowen et sic de aliis,
dat hetet dutzen, Conclusio, den dutzeren gif nit de do spreken se
hebben se heuen gelouet des dages nit mer dan iij oder iiij heler
almyßen to bidden, vt supra, de anderen sind halff hund halff
rued halff gued halff böß Auer de meysten böß.

Van Schleppern de kammeserer heiten

H Das x capitel is van Schleppern dat sind de kammeserer
de seck vthgeuen dat se prester sin Se gath in de hüse mit einem
schuler de öme den sack nachtreyt, vnd sprekt sus, Hyr kommet
eine gewyhde person mit namen her Gerdt westuelink uth Schoth
lande (woe he seck dan nomen will) vnd bin vth dem dorpe,
van dem geschlechte Vnd nemet dan ein geslechte dat se wol ken-
nen, vnd wil vp den dage myn erste missen singen, in dem
dorpe vnd bin gewiget vp den altar in dem dorpe oder in der
kercken de heft nein altar dock dar is ock nein meßbock, et cetera,
dat mach ick nicht volbrengen sunder frommer lude hulpe vnd stwr,
dan welkor mynsche seck empfelcht in do engelschen drittig missen
mit einem opper oder so mannigen schilling als he gift so manige
zele wort verloset vth dem fegefüre vth synem schlechte H Jtem
se schriuet ock de buren burin in ein broderschop vnd spreken et
si togelathen van dem bischop mit gnade vnde aflate da dorch de

ſwigiſche ofte grote Meydburgiſche pennynck der mot ick alle dage
dre hebben, vnd neme nit myn, dan de fart hulpe my anderſt
nit Welke vp einen ſcherf, et in toto nichil Vnde de allmiſſe mo-
ten ſe hebben van einem vnvorſprokenen mynſchen So ſind de
frowen der hoffart ehr ſe vnfrom wolden geheten ſyn, ſe geue ehr
twey pennig, vnd wiſet öne de eine frow to der anderen Se
bruket ock vell andrer worde de hyr nit gemeldet werden Jtem ſe
nemen den pennyg eins dages wal hundert de öne de geuen
wolde, vnd is al gevopt wat ſe ſeggen Jtem dat heit gedutzt
wan ein bedeler vor dyn huß kompt vnd ſpreckt leue frowe ick
wolde iw bidden vmme einen lepel vol botteren ick hebbe vel
kleiner kinder dat ick öne wekebrot makete Jtem vmm eyn betzam
ick hebbe ein ſeßwekerin de is erſten achte dage old Jtem vmm
eyne flaſchen bers ick hebbe eine crancke frowen et ſic de aliis,
dat hetet dutzen, Concluſio, den dutzeren gif nit de do ſpreken ſe
hebben ſe heuen gelouet des dages nit mer dan iij oder iiij heler
almyſzen to bidden, vt ſupra, de anderen ſind halff hund halff
rued halff gued halff böß Auer de meyſten böß.

Van Schleppern de kammeſerer heiten

H Das x capitel is van Schleppern dat ſind de kammeſerer
de ſeck vthgeuen dat ſe preſter ſin Se gath in de hüſe mit einem
ſchuler de öme den ſack nachtreyt, vnd ſprekt ſus, Hyr kommet
eine gewyhde perſon mit namen her Gerdt weſtuelink uth Schoth
lande (woe he ſeck dan nomen will) vnd bin vth dem dorpe,
van dem geſchlechte Vnd nemet dan ein geſlechte dat ſe wol ken-
nen, vnd wil vp den dage myn erſte miſſen ſingen, in dem
dorpe vnd bin gewiget vp den altar in dem dorpe oder in der
kercken de heft nein altar dock dar is ock nein meßbock, et cetera,
dat mach ick nicht volbrengen ſunder frommer lude hulpe vnd ſtwr,
dan welkor mynſche ſeck empfelcht in do engelſchen drittig miſſen
mit einem opper oder ſo mannigen ſchilling als he gift ſo manige
zele wort verloſet vth dem fegefüre vth ſynem ſchlechte H Jtem
ſe ſchriuet ock de buren burin in ein broderſchop vnd ſpreken et
ſi togelathen van dem biſchop mit gnade vnde aflate da dorch de

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[192/0208] ſwigiſche ofte grote Meydburgiſche pennynck der mot ick alle dage dre hebben, vnd neme nit myn, dan de fart hulpe my anderſt nit Welke vp einen ſcherf, et in toto nichil Vnde de allmiſſe mo- ten ſe hebben van einem vnvorſprokenen mynſchen So ſind de frowen der hoffart ehr ſe vnfrom wolden geheten ſyn, ſe geue ehr twey pennig, vnd wiſet öne de eine frow to der anderen Se bruket ock vell andrer worde de hyr nit gemeldet werden Jtem ſe nemen den pennyg eins dages wal hundert de öne de geuen wolde, vnd is al gevopt wat ſe ſeggen Jtem dat heit gedutzt wan ein bedeler vor dyn huß kompt vnd ſpreckt leue frowe ick wolde iw bidden vmme einen lepel vol botteren ick hebbe vel kleiner kinder dat ick öne wekebrot makete Jtem vmm eyn betzam ick hebbe ein ſeßwekerin de is erſten achte dage old Jtem vmm eyne flaſchen bers ick hebbe eine crancke frowen et ſic de aliis, dat hetet dutzen, Concluſio, den dutzeren gif nit de do ſpreken ſe hebben ſe heuen gelouet des dages nit mer dan iij oder iiij heler almyſzen to bidden, vt ſupra, de anderen ſind halff hund halff rued halff gued halff böß Auer de meyſten böß. Van Schleppern de kammeſerer heiten H Das x capitel is van Schleppern dat ſind de kammeſerer de ſeck vthgeuen dat ſe preſter ſin Se gath in de hüſe mit einem ſchuler de öme den ſack nachtreyt, vnd ſprekt ſus, Hyr kommet eine gewyhde perſon mit namen her Gerdt weſtuelink uth Schoth lande (woe he ſeck dan nomen will) vnd bin vth dem dorpe, van dem geſchlechte Vnd nemet dan ein geſlechte dat ſe wol ken- nen, vnd wil vp den dage myn erſte miſſen ſingen, in dem dorpe vnd bin gewiget vp den altar in dem dorpe oder in der kercken de heft nein altar dock dar is ock nein meßbock, et cetera, dat mach ick nicht volbrengen ſunder frommer lude hulpe vnd ſtwr, dan welkor mynſche ſeck empfelcht in do engelſchen drittig miſſen mit einem opper oder ſo mannigen ſchilling als he gift ſo manige zele wort verloſet vth dem fegefüre vth ſynem ſchlechte H Jtem ſe ſchriuet ock de buren burin in ein broderſchop vnd ſpreken et ſi togelathen van dem biſchop mit gnade vnde aflate da dorch de

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Zitationshilfe: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/208>, abgerufen am 04.12.2024.