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Allgemeine Zeitung. Nr. 179. Augsburg, 27. Juni 1840.

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lassen. Es haben sich bereits die höchsten Personen, deren Güter durch die polnische Gränze durchschnitten werden, um Milderung der vorgeschriebenen Maaßregeln an den Kaiser selbst gewendet. Wie man hört, erfolgten hierauf ausweichende oder abschlägige Antworten.

Der General Perowskij, schon seit längerer Zeit in Orenburg anwesend, sollte gleich nach der Rückkehr des Kaisers aus Warschau wieder in St. Petersburg eintreffen; wahrscheinlich um dort neue Verhaltungsbefehle zur Ausrüstung einer zweiten Expedition gegen Chiwa einzuholen, die, wie man glaubt, im August unfehlbar abgehen wird. Schon aus den frühern im Februar von der Regierung veröffentlichten Perowskij'schen Relationen erhellte, daß das unter seinem Befehl stehende gegen Chiwa bestimmte Detaschement zurückgegangen, und sich bei dem an der Jemba neuangelegten Fort, wo genügende Vorräthe für Mannschaft und Thiere bestanden, concentrirt hatte. In dieser Stellung an der Jemba soll sich jenes Detaschement noch jetzt befinden, und in den nächsten Wochen bedeutende Verstärkungen vom kaspischen Meere aus beziehen. Eine neue Expedition gegen Chiwa soll noch im Laufe dieses Sommers ausgeführt werden. Die erste, von der unerwarteten Strenge des Winters, den schrecklich angehäuften Schneemassen und den tödtlichen Wirbelwinden bezwungen und auf dem halben Wege zur unumgänglichen Rückkehr genöthigt, konnte unsre Regierung, gewohnt ihre einmal gefaßten Entwürfe mit Energie durchzuführen, keineswegs so entmuthigen, um die Expedition ganz aufzugeben. - Schon vom Fort Atü-Jakschi an - wie der General Perowskij in seinen spätern Berichten selbst gesteht - hatte das Detaschement in der Verfolgung seines Marsches mit unsäglichen Schwierigkeiten zu kämpfen, und konnte Ak-Bulak, nur 160 Werste von Atü-Jakschi entfernt, erst in Monatsfrist erreichen; die zweite Hälfte des Heers mit den Kamelen konnte es selbst in dieser Frist noch nicht. Die Mannschaft ertrug den Marsch ziemlich gut, ja er schlug ihr besser zu, als das lange Bivouakiren und Stillstehen. Die Pferde, fortdauernd mit den mitgebrachten Heu- und Habervorräthen gefüttert, befanden sich wohl; der Zustand der Kamele aber verschlimmerte sich mit jedem Tage, ein großer Theil von ihnen fiel schon diesseits Ak-Bulak. Die Bahn für sie mußte zuvor durch Pferde, die alle drei Werste gewechselt wurden, geebnet werden, ehe sie sie betreten konnten; dennoch fielen die durch Hunger höchstermatteten Thiere beständig um, indem sie durch die ungeheuer tiefen Schneemassen wateten, deren Oberfläche mit einer dicken Eiskruste überzogen war. Das Kamel, gewohnt seiner Nahrung Sommer und Winter im Freien nachzugehen, konnte sie hier nirgends finden; denn die Wirbelwinde hatten die ganze Richtung des Weges mit so unglaublichen, von den Kriegern nie gesehenen, so fest gefrornen Schneemassen angehäuft, daß man sie mit den Schaufeln nicht aufzuscharren vermochte. - Gleich nachdem der General Perowskij im Fort Ak-Bulak angekommen war, sandte er von da den Obristen Bisänow vom Uralischen Kosakenheer mit 150 Mann zum Recognosciren nach Ust-Urta. Der Oberst kehrte nach einigen Tagen zurück und benachrichtigte den Chef, daß auf eine zehntägige Wegesstrecke hinaus bis an Ust-Urta der Schnee eben so tief wie in Ak-Bulak sey, und an einigen Stellen kaum von Pferden passirt werden könne. Unterdessen hielt die Kälte mit einer unveränderten Strenge von 26 Graden Reaumur an; fast täglich wütheten die stürmischsten Wirbelwinde. Wegen gänzlichen Mangels an Brennholz litt die Mannschaft schrecklich an Kälte. General Perowskij sagt in seinem officiellen Bericht an die Regierung vom 14 Februar: "Von 10,400 Kamelen, die wir aus Orenburg mitgenommen hatten, befanden sich bei unserer Ankunft in Ak-Bulak kaum noch 5000 zum Dienst taugliche; mit jedem Tage verringerte sich ihre Zahl auf eine fast unglaubliche Weise. Das Detaschement befindet sich aber ohne sie in der verzweifeltsten Lage; es ist nicht vermögend, die ihm auf den Tagesmärschen nöthigen Vorräthe mit sich zu schleppen, geschweige denn die Reservevorräthe. Würde es noch einige Tagesmärsche weiter vorrücken, sähe es sich in die Unmöglichkeit versetzt, weder sein Ziel zu verfolgen, noch zurückzukehren. Unsere Leute haben glücklich alle Fatiguen dieses schrecklichen Wintermarsches durch eine weit über tausend Werste ausgedehnte Steppe mit musterhaftem Muth und Ausdauer ertragen; die Pferde wurden nur mit dem mitgebrachten trockenem Futter erhalten und blieben gesund; die mitgenommenen Vorräthe fürs Detaschement würden noch für einige Monate ausreichen; die uns noch gebliebenen Kamele sind aber ganz hin und versagen uns jeden Dienst. Das Detaschement muß nothwendig seinen Rückmarsch antreten." - Perowskij trat ihn denn auch am 20 Febr. nach der Jemba an. Noch mehrere Tage, während der Rückkehr, hielt die Kälte in ihrer ganzen Strenge an, ja sie stieg an zwei Tagen bis auf 29 und 30 Grad. In frühern Jahren fand man gegen Ende des Februars in diesen Gegenden weder eine so enorme Kälte, noch so enorm angehäufte Schneemasse. Sonst sah man um diese Zeit um Ak-Bulak herum schon frisches junges Gras emporkeimen. Jener anhaltend strengen Kälte des letzten Winters unterlag in der Steppe selbst alles Vieh der Bewohner.

Moldau und Wallachei.

Nro. 120 der Allgemeinen Zeitung enthält einen Artikel, dessen Schluß einige Berichtigung bedarf. Es waren nicht die zahlreichen Freunde Kampiniano's, welche sich für ihn verwendet haben. Seine Schwestern allein sind bei dem Fürsten der Walachei erschienen, und haben die Intervention Sr. Durchlaucht bei der hohen Pforte erlangt. Es ist kein Verbannungsort in der Walachei von der hohen Pforte bestimmt worden, welche im Gegentheil ihr Decret gegen Kampiniano in Kraft erhält; es ist daher der Fürst der Walachei, welcher ihn nach Marschineni verwiesen hat, um ihm Philippopel zu ersparen.

Türkei.

Der neue Großwessier Rauf Pascha hat sein hohes Amt bereits angetreten. Chosrew Pascha wußte nichts von dem Unglück, das ihn treffen sollte, und lachte über die vermeintlichen Phantasien einiger hiesigen Diplomaten, die ihn gewarnt hatten. Erst als er am 1 d. beim Sultan nicht vorgelassen und nachdem er in großer Aufregung sich gleich darauf in das Palais der Sultana Valide verfügte, auch von dieser, die in letzter Zeit sonderbarer Weise seine größte Beschützerin geworden, abgewiesen ward, zweifelte Chosrew nicht mehr an dem Unglück, das ihn bereits getroffen hatte. - Hadschi Saib Effendi, Minister der Finanzen, ist zum Muschir und Pascha von drei Roßschweifen ernannt worden.

Chosrew Pascha ist kein geborner Türke. Vielleicht glaubte er gerade deßhalb sich eine starke Partei ebenfalls nicht geborner Türken bilden zu müssen. Das war ihm allerdings dadurch gelungen, daß er eine bedeutende Anzahl seiner Sklaven, die er als Kinder größtentheils aus den Kaukasusländern angekauft hatte, frei ließ und sie nachgerade bis zu den höchsten Ehrenstellen beförderte. So war Halil Pascha, der kürzlich abgesetzte Seraskier, dessen Gemahlin eine Schwester des Großherrn ist, ehemals ein aufgekaufter Sklave Chosrew Pascha's. Gegen diese Fremdlinge

lassen. Es haben sich bereits die höchsten Personen, deren Güter durch die polnische Gränze durchschnitten werden, um Milderung der vorgeschriebenen Maaßregeln an den Kaiser selbst gewendet. Wie man hört, erfolgten hierauf ausweichende oder abschlägige Antworten.

Der General Perowskij, schon seit längerer Zeit in Orenburg anwesend, sollte gleich nach der Rückkehr des Kaisers aus Warschau wieder in St. Petersburg eintreffen; wahrscheinlich um dort neue Verhaltungsbefehle zur Ausrüstung einer zweiten Expedition gegen Chiwa einzuholen, die, wie man glaubt, im August unfehlbar abgehen wird. Schon aus den frühern im Februar von der Regierung veröffentlichten Perowskij'schen Relationen erhellte, daß das unter seinem Befehl stehende gegen Chiwa bestimmte Detaschement zurückgegangen, und sich bei dem an der Jemba neuangelegten Fort, wo genügende Vorräthe für Mannschaft und Thiere bestanden, concentrirt hatte. In dieser Stellung an der Jemba soll sich jenes Detaschement noch jetzt befinden, und in den nächsten Wochen bedeutende Verstärkungen vom kaspischen Meere aus beziehen. Eine neue Expedition gegen Chiwa soll noch im Laufe dieses Sommers ausgeführt werden. Die erste, von der unerwarteten Strenge des Winters, den schrecklich angehäuften Schneemassen und den tödtlichen Wirbelwinden bezwungen und auf dem halben Wege zur unumgänglichen Rückkehr genöthigt, konnte unsre Regierung, gewohnt ihre einmal gefaßten Entwürfe mit Energie durchzuführen, keineswegs so entmuthigen, um die Expedition ganz aufzugeben. – Schon vom Fort Atü-Jakschi an – wie der General Perowskij in seinen spätern Berichten selbst gesteht – hatte das Detaschement in der Verfolgung seines Marsches mit unsäglichen Schwierigkeiten zu kämpfen, und konnte Ak-Bulak, nur 160 Werste von Atü-Jakschi entfernt, erst in Monatsfrist erreichen; die zweite Hälfte des Heers mit den Kamelen konnte es selbst in dieser Frist noch nicht. Die Mannschaft ertrug den Marsch ziemlich gut, ja er schlug ihr besser zu, als das lange Bivouakiren und Stillstehen. Die Pferde, fortdauernd mit den mitgebrachten Heu- und Habervorräthen gefüttert, befanden sich wohl; der Zustand der Kamele aber verschlimmerte sich mit jedem Tage, ein großer Theil von ihnen fiel schon diesseits Ak-Bulak. Die Bahn für sie mußte zuvor durch Pferde, die alle drei Werste gewechselt wurden, geebnet werden, ehe sie sie betreten konnten; dennoch fielen die durch Hunger höchstermatteten Thiere beständig um, indem sie durch die ungeheuer tiefen Schneemassen wateten, deren Oberfläche mit einer dicken Eiskruste überzogen war. Das Kamel, gewohnt seiner Nahrung Sommer und Winter im Freien nachzugehen, konnte sie hier nirgends finden; denn die Wirbelwinde hatten die ganze Richtung des Weges mit so unglaublichen, von den Kriegern nie gesehenen, so fest gefrornen Schneemassen angehäuft, daß man sie mit den Schaufeln nicht aufzuscharren vermochte. – Gleich nachdem der General Perowskij im Fort Ak-Bulak angekommen war, sandte er von da den Obristen Bisänow vom Uralischen Kosakenheer mit 150 Mann zum Recognosciren nach Ust-Urta. Der Oberst kehrte nach einigen Tagen zurück und benachrichtigte den Chef, daß auf eine zehntägige Wegesstrecke hinaus bis an Ust-Urta der Schnee eben so tief wie in Ak-Bulak sey, und an einigen Stellen kaum von Pferden passirt werden könne. Unterdessen hielt die Kälte mit einer unveränderten Strenge von 26 Graden Réaumur an; fast täglich wütheten die stürmischsten Wirbelwinde. Wegen gänzlichen Mangels an Brennholz litt die Mannschaft schrecklich an Kälte. General Perowskij sagt in seinem officiellen Bericht an die Regierung vom 14 Februar: „Von 10,400 Kamelen, die wir aus Orenburg mitgenommen hatten, befanden sich bei unserer Ankunft in Ak-Bulak kaum noch 5000 zum Dienst taugliche; mit jedem Tage verringerte sich ihre Zahl auf eine fast unglaubliche Weise. Das Detaschement befindet sich aber ohne sie in der verzweifeltsten Lage; es ist nicht vermögend, die ihm auf den Tagesmärschen nöthigen Vorräthe mit sich zu schleppen, geschweige denn die Reservevorräthe. Würde es noch einige Tagesmärsche weiter vorrücken, sähe es sich in die Unmöglichkeit versetzt, weder sein Ziel zu verfolgen, noch zurückzukehren. Unsere Leute haben glücklich alle Fatiguen dieses schrecklichen Wintermarsches durch eine weit über tausend Werste ausgedehnte Steppe mit musterhaftem Muth und Ausdauer ertragen; die Pferde wurden nur mit dem mitgebrachten trockenem Futter erhalten und blieben gesund; die mitgenommenen Vorräthe fürs Detaschement würden noch für einige Monate ausreichen; die uns noch gebliebenen Kamele sind aber ganz hin und versagen uns jeden Dienst. Das Detaschement muß nothwendig seinen Rückmarsch antreten.“ – Perowskij trat ihn denn auch am 20 Febr. nach der Jemba an. Noch mehrere Tage, während der Rückkehr, hielt die Kälte in ihrer ganzen Strenge an, ja sie stieg an zwei Tagen bis auf 29 und 30 Grad. In frühern Jahren fand man gegen Ende des Februars in diesen Gegenden weder eine so enorme Kälte, noch so enorm angehäufte Schneemasse. Sonst sah man um diese Zeit um Ak-Bulak herum schon frisches junges Gras emporkeimen. Jener anhaltend strengen Kälte des letzten Winters unterlag in der Steppe selbst alles Vieh der Bewohner.

Moldau und Wallachei.

Nro. 120 der Allgemeinen Zeitung enthält einen Artikel, dessen Schluß einige Berichtigung bedarf. Es waren nicht die zahlreichen Freunde Kampiniano's, welche sich für ihn verwendet haben. Seine Schwestern allein sind bei dem Fürsten der Walachei erschienen, und haben die Intervention Sr. Durchlaucht bei der hohen Pforte erlangt. Es ist kein Verbannungsort in der Walachei von der hohen Pforte bestimmt worden, welche im Gegentheil ihr Decret gegen Kampiniano in Kraft erhält; es ist daher der Fürst der Walachei, welcher ihn nach Marschineni verwiesen hat, um ihm Philippopel zu ersparen.

Türkei.

Der neue Großwessier Rauf Pascha hat sein hohes Amt bereits angetreten. Chosrew Pascha wußte nichts von dem Unglück, das ihn treffen sollte, und lachte über die vermeintlichen Phantasien einiger hiesigen Diplomaten, die ihn gewarnt hatten. Erst als er am 1 d. beim Sultan nicht vorgelassen und nachdem er in großer Aufregung sich gleich darauf in das Palais der Sultana Valide verfügte, auch von dieser, die in letzter Zeit sonderbarer Weise seine größte Beschützerin geworden, abgewiesen ward, zweifelte Chosrew nicht mehr an dem Unglück, das ihn bereits getroffen hatte. – Hadschi Saib Effendi, Minister der Finanzen, ist zum Muschir und Pascha von drei Roßschweifen ernannt worden.

Chosrew Pascha ist kein geborner Türke. Vielleicht glaubte er gerade deßhalb sich eine starke Partei ebenfalls nicht geborner Türken bilden zu müssen. Das war ihm allerdings dadurch gelungen, daß er eine bedeutende Anzahl seiner Sklaven, die er als Kinder größtentheils aus den Kaukasusländern angekauft hatte, frei ließ und sie nachgerade bis zu den höchsten Ehrenstellen beförderte. So war Halil Pascha, der kürzlich abgesetzte Seraskier, dessen Gemahlin eine Schwester des Großherrn ist, ehemals ein aufgekaufter Sklave Chosrew Pascha's. Gegen diese Fremdlinge

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Die erste, von der unerwarteten Strenge des Winters, den schrecklich angehäuften Schneemassen und den tödtlichen Wirbelwinden bezwungen und auf dem halben Wege zur unumgänglichen Rückkehr genöthigt, konnte unsre Regierung, gewohnt ihre einmal gefaßten Entwürfe mit Energie durchzuführen, keineswegs so entmuthigen, um die Expedition ganz aufzugeben. &#x2013; Schon vom Fort Atü-Jakschi an &#x2013; wie der General Perowskij in seinen spätern Berichten selbst gesteht &#x2013; hatte das Detaschement in der Verfolgung seines Marsches mit unsäglichen Schwierigkeiten zu kämpfen, und konnte Ak-Bulak, nur 160 Werste von Atü-Jakschi entfernt, erst in Monatsfrist erreichen; die zweite Hälfte des Heers mit den Kamelen konnte es selbst in dieser Frist noch nicht. Die Mannschaft ertrug den Marsch ziemlich gut, ja er schlug ihr besser zu, als das lange Bivouakiren und Stillstehen. Die Pferde, fortdauernd mit den mitgebrachten Heu- und Habervorräthen gefüttert, befanden sich wohl; der Zustand der Kamele aber verschlimmerte sich mit jedem Tage, ein großer Theil von ihnen fiel schon diesseits Ak-Bulak. Die Bahn für sie mußte zuvor durch Pferde, die alle drei Werste gewechselt wurden, geebnet werden, ehe sie sie betreten konnten; dennoch fielen die durch Hunger höchstermatteten Thiere beständig um, indem sie durch die ungeheuer tiefen Schneemassen wateten, deren Oberfläche mit einer dicken Eiskruste überzogen war. Das Kamel, gewohnt seiner Nahrung Sommer und Winter im Freien nachzugehen, konnte sie hier nirgends finden; denn die Wirbelwinde hatten die ganze Richtung des Weges mit so unglaublichen, von den Kriegern nie gesehenen, so fest gefrornen Schneemassen angehäuft, daß man sie mit den Schaufeln nicht aufzuscharren vermochte. &#x2013; Gleich nachdem der General Perowskij im Fort Ak-Bulak angekommen war, sandte er von da den Obristen Bisänow vom Uralischen Kosakenheer mit 150 Mann zum Recognosciren nach Ust-Urta. Der Oberst kehrte nach einigen Tagen zurück und benachrichtigte den Chef, daß auf eine zehntägige Wegesstrecke hinaus bis an Ust-Urta der Schnee eben so tief wie in Ak-Bulak sey, und an einigen Stellen kaum von Pferden passirt werden könne. Unterdessen hielt die Kälte mit einer unveränderten Strenge von 26 Graden Réaumur an; fast täglich wütheten die stürmischsten Wirbelwinde. Wegen gänzlichen Mangels an Brennholz litt die Mannschaft schrecklich an Kälte. General Perowskij sagt in seinem officiellen Bericht an die Regierung vom 14 Februar: &#x201E;Von 10,400 Kamelen, die wir aus Orenburg mitgenommen hatten, befanden sich bei unserer Ankunft in Ak-Bulak kaum noch 5000 zum Dienst taugliche; mit jedem Tage verringerte sich ihre Zahl auf eine fast unglaubliche Weise. Das Detaschement befindet sich aber ohne sie in der verzweifeltsten Lage; es ist nicht vermögend, die ihm auf den Tagesmärschen nöthigen Vorräthe mit sich zu schleppen, geschweige denn die Reservevorräthe. Würde es noch einige Tagesmärsche weiter vorrücken, sähe es sich in die Unmöglichkeit versetzt, weder sein Ziel zu verfolgen, noch zurückzukehren. Unsere Leute haben glücklich alle Fatiguen dieses schrecklichen Wintermarsches durch eine weit über tausend Werste ausgedehnte Steppe mit musterhaftem Muth und Ausdauer ertragen; die Pferde wurden nur mit dem mitgebrachten trockenem Futter erhalten und blieben gesund; die mitgenommenen Vorräthe fürs Detaschement würden noch für einige Monate ausreichen; die uns noch gebliebenen Kamele sind aber ganz hin und versagen uns jeden Dienst. Das Detaschement muß nothwendig seinen Rückmarsch antreten.&#x201C; &#x2013; Perowskij trat ihn denn auch am 20 Febr. nach der Jemba an. Noch mehrere Tage, während der Rückkehr, hielt die Kälte in ihrer ganzen Strenge an, ja sie stieg an zwei Tagen bis auf 29 und 30 Grad. In frühern Jahren fand man gegen Ende des Februars in diesen Gegenden weder eine so enorme Kälte, noch so enorm angehäufte Schneemasse. Sonst sah man um diese Zeit um Ak-Bulak herum schon frisches junges Gras emporkeimen. 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[1431/0007] lassen. Es haben sich bereits die höchsten Personen, deren Güter durch die polnische Gränze durchschnitten werden, um Milderung der vorgeschriebenen Maaßregeln an den Kaiser selbst gewendet. Wie man hört, erfolgten hierauf ausweichende oder abschlägige Antworten. _ Schreiben von der westrussischen Gränze, 10 Jun. Der General Perowskij, schon seit längerer Zeit in Orenburg anwesend, sollte gleich nach der Rückkehr des Kaisers aus Warschau wieder in St. Petersburg eintreffen; wahrscheinlich um dort neue Verhaltungsbefehle zur Ausrüstung einer zweiten Expedition gegen Chiwa einzuholen, die, wie man glaubt, im August unfehlbar abgehen wird. Schon aus den frühern im Februar von der Regierung veröffentlichten Perowskij'schen Relationen erhellte, daß das unter seinem Befehl stehende gegen Chiwa bestimmte Detaschement zurückgegangen, und sich bei dem an der Jemba neuangelegten Fort, wo genügende Vorräthe für Mannschaft und Thiere bestanden, concentrirt hatte. In dieser Stellung an der Jemba soll sich jenes Detaschement noch jetzt befinden, und in den nächsten Wochen bedeutende Verstärkungen vom kaspischen Meere aus beziehen. Eine neue Expedition gegen Chiwa soll noch im Laufe dieses Sommers ausgeführt werden. Die erste, von der unerwarteten Strenge des Winters, den schrecklich angehäuften Schneemassen und den tödtlichen Wirbelwinden bezwungen und auf dem halben Wege zur unumgänglichen Rückkehr genöthigt, konnte unsre Regierung, gewohnt ihre einmal gefaßten Entwürfe mit Energie durchzuführen, keineswegs so entmuthigen, um die Expedition ganz aufzugeben. – Schon vom Fort Atü-Jakschi an – wie der General Perowskij in seinen spätern Berichten selbst gesteht – hatte das Detaschement in der Verfolgung seines Marsches mit unsäglichen Schwierigkeiten zu kämpfen, und konnte Ak-Bulak, nur 160 Werste von Atü-Jakschi entfernt, erst in Monatsfrist erreichen; die zweite Hälfte des Heers mit den Kamelen konnte es selbst in dieser Frist noch nicht. Die Mannschaft ertrug den Marsch ziemlich gut, ja er schlug ihr besser zu, als das lange Bivouakiren und Stillstehen. Die Pferde, fortdauernd mit den mitgebrachten Heu- und Habervorräthen gefüttert, befanden sich wohl; der Zustand der Kamele aber verschlimmerte sich mit jedem Tage, ein großer Theil von ihnen fiel schon diesseits Ak-Bulak. Die Bahn für sie mußte zuvor durch Pferde, die alle drei Werste gewechselt wurden, geebnet werden, ehe sie sie betreten konnten; dennoch fielen die durch Hunger höchstermatteten Thiere beständig um, indem sie durch die ungeheuer tiefen Schneemassen wateten, deren Oberfläche mit einer dicken Eiskruste überzogen war. Das Kamel, gewohnt seiner Nahrung Sommer und Winter im Freien nachzugehen, konnte sie hier nirgends finden; denn die Wirbelwinde hatten die ganze Richtung des Weges mit so unglaublichen, von den Kriegern nie gesehenen, so fest gefrornen Schneemassen angehäuft, daß man sie mit den Schaufeln nicht aufzuscharren vermochte. – Gleich nachdem der General Perowskij im Fort Ak-Bulak angekommen war, sandte er von da den Obristen Bisänow vom Uralischen Kosakenheer mit 150 Mann zum Recognosciren nach Ust-Urta. Der Oberst kehrte nach einigen Tagen zurück und benachrichtigte den Chef, daß auf eine zehntägige Wegesstrecke hinaus bis an Ust-Urta der Schnee eben so tief wie in Ak-Bulak sey, und an einigen Stellen kaum von Pferden passirt werden könne. Unterdessen hielt die Kälte mit einer unveränderten Strenge von 26 Graden Réaumur an; fast täglich wütheten die stürmischsten Wirbelwinde. Wegen gänzlichen Mangels an Brennholz litt die Mannschaft schrecklich an Kälte. General Perowskij sagt in seinem officiellen Bericht an die Regierung vom 14 Februar: „Von 10,400 Kamelen, die wir aus Orenburg mitgenommen hatten, befanden sich bei unserer Ankunft in Ak-Bulak kaum noch 5000 zum Dienst taugliche; mit jedem Tage verringerte sich ihre Zahl auf eine fast unglaubliche Weise. Das Detaschement befindet sich aber ohne sie in der verzweifeltsten Lage; es ist nicht vermögend, die ihm auf den Tagesmärschen nöthigen Vorräthe mit sich zu schleppen, geschweige denn die Reservevorräthe. Würde es noch einige Tagesmärsche weiter vorrücken, sähe es sich in die Unmöglichkeit versetzt, weder sein Ziel zu verfolgen, noch zurückzukehren. Unsere Leute haben glücklich alle Fatiguen dieses schrecklichen Wintermarsches durch eine weit über tausend Werste ausgedehnte Steppe mit musterhaftem Muth und Ausdauer ertragen; die Pferde wurden nur mit dem mitgebrachten trockenem Futter erhalten und blieben gesund; die mitgenommenen Vorräthe fürs Detaschement würden noch für einige Monate ausreichen; die uns noch gebliebenen Kamele sind aber ganz hin und versagen uns jeden Dienst. Das Detaschement muß nothwendig seinen Rückmarsch antreten.“ – Perowskij trat ihn denn auch am 20 Febr. nach der Jemba an. Noch mehrere Tage, während der Rückkehr, hielt die Kälte in ihrer ganzen Strenge an, ja sie stieg an zwei Tagen bis auf 29 und 30 Grad. In frühern Jahren fand man gegen Ende des Februars in diesen Gegenden weder eine so enorme Kälte, noch so enorm angehäufte Schneemasse. Sonst sah man um diese Zeit um Ak-Bulak herum schon frisches junges Gras emporkeimen. Jener anhaltend strengen Kälte des letzten Winters unterlag in der Steppe selbst alles Vieh der Bewohner. Moldau und Wallachei. _ Bucharest, Ende Mai. Nro. 120 der Allgemeinen Zeitung enthält einen Artikel, dessen Schluß einige Berichtigung bedarf. Es waren nicht die zahlreichen Freunde Kampiniano's, welche sich für ihn verwendet haben. Seine Schwestern allein sind bei dem Fürsten der Walachei erschienen, und haben die Intervention Sr. Durchlaucht bei der hohen Pforte erlangt. Es ist kein Verbannungsort in der Walachei von der hohen Pforte bestimmt worden, welche im Gegentheil ihr Decret gegen Kampiniano in Kraft erhält; es ist daher der Fürst der Walachei, welcher ihn nach Marschineni verwiesen hat, um ihm Philippopel zu ersparen. Türkei. _ Konstantinopel, 10 Jun. Der neue Großwessier Rauf Pascha hat sein hohes Amt bereits angetreten. Chosrew Pascha wußte nichts von dem Unglück, das ihn treffen sollte, und lachte über die vermeintlichen Phantasien einiger hiesigen Diplomaten, die ihn gewarnt hatten. Erst als er am 1 d. beim Sultan nicht vorgelassen und nachdem er in großer Aufregung sich gleich darauf in das Palais der Sultana Valide verfügte, auch von dieser, die in letzter Zeit sonderbarer Weise seine größte Beschützerin geworden, abgewiesen ward, zweifelte Chosrew nicht mehr an dem Unglück, das ihn bereits getroffen hatte. – Hadschi Saib Effendi, Minister der Finanzen, ist zum Muschir und Pascha von drei Roßschweifen ernannt worden. _ Konstantinopel, 10 Jun. Chosrew Pascha ist kein geborner Türke. Vielleicht glaubte er gerade deßhalb sich eine starke Partei ebenfalls nicht geborner Türken bilden zu müssen. Das war ihm allerdings dadurch gelungen, daß er eine bedeutende Anzahl seiner Sklaven, die er als Kinder größtentheils aus den Kaukasusländern angekauft hatte, frei ließ und sie nachgerade bis zu den höchsten Ehrenstellen beförderte. So war Halil Pascha, der kürzlich abgesetzte Seraskier, dessen Gemahlin eine Schwester des Großherrn ist, ehemals ein aufgekaufter Sklave Chosrew Pascha's. Gegen diese Fremdlinge

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 179. Augsburg, 27. Juni 1840, S. 1431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_179_18400627/7>, abgerufen am 26.04.2024.