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Allgemeine Zeitung. Nr. 179. Augsburg, 27. Juni 1840.

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Wie ich eben erfahren, hat endlich das englische Cabinet in der türkisch-ägyptischen Frage so weit nachgegeben, daß es in die Abtretung eines großen Theils von Syrien an Mehemed Ali gewilligt hat. Früher war bekanntlich als Gränze die Linie von St. Jean d'Acre in östlicher Richtung bis Arabien vorgeschlagen; die Festung dieses Namens (St. Jean d'Acre) sollte der Pforte als Gränzfestung verbleiben. Damit war aber Frankreich nicht zufrieden, sondern schlug das Taurusgebirg als Gränze vor, und wollte nur, daß der Bezirk Adana an die Pforte zurückfalle. Nunmehr erklärt sich England bereit, St. Jean d'Acre ganz an Mehemed Ali zu überlassen, und die Gränzlinie von Beyrut gegen die arabische Gränze zu ziehen. Diesemnach würden neben Adana auch die ehemaligen Statthalterschaften von Tripoli und Aleppo an die Pforte zurückfallen, was den Ansprüchen Mehemed Ali's und den Wünschen Frankreichs kaum genügen dürfte, weßhalb es die Aussicht auf eine baldige Lösung nicht sehr bestärkt. Indessen ist es doch immer ein weiterer Schritt zum Ziele, das auf dem Wege der Verhandlungen doch vielleicht noch erreicht wird, ehe die Pforte durch gänzliche Verarmung oder Aufstände in den Provinzen, die schon anfangen zu murren, vollends gänzlich zu Grunde geht.

Frankreich.

(Moniteur.) Telegraphische Depeschen. "Toulon 21 Jun. Miliana 8 Jun. Marschall Valee an den Kriegsminister. Die Armee hat heute von Miliana Besitz genommen. Abd-El-Kader, der hier Stellung ergriffen hatte, vertheidigte sie nur schwach. Er hat die Stadt angezündet. Ich lasse den von ihm angerichteten Schaden ausbessern und befestige den Platz. In drei Tagen werde ich meine Operationen fortsetzen." - "Toulon 21 Jun. Teniah (Engpaß) von Muzaia 15 Jun. Marschall Valee an den Kriegsminister. Die Armee hat das Thal vom Schelif bis zur Höhe von Medeah durchzogen. Der Emir griff uns mehrmals mit beträchtlicher Macht an, ward aber beständig zurückgeworfen. Heute habe ich von Süden her den Teniah von Muzaia, vor den Augen der ganzen Streitmacht Abd-El-Kaders, besetzt. Unser Nachtrab ward heftig angegriffen; man hatte aber alle Vorkehrungen getroffen, den Feind zurückzuweisen. Es fand ein blutiges und glorreiches Treffen statt; der Feind ward mit dem Bajonnette geworfen, und zog sich nach erlittenem beträchtlichem Verluste zurück. Wir hatten 12 bis 15 Todte und 260 Verwundete. Ich fahre in meinen Operationen fort, um die Verproviantirung von Miliana und Medeah zu vollenden."

(Moniteur.) General Bertrand ist nach Toulon abgereist, wo er Se. k. Hoh. den Prinzen Joinville erwarten wird. Hr. Emmanuel Las Cases wird morgen (22), und Hr. Marchand übermorgen abreisen. Der Abbe Coquereau, der die sterblichen Ueberreste des Kaisers empfangen und begleiten soll, ist am 15 in Toulon angekommen.

Ein Correspondent aus Toulon im Courrier de Lyon versichert, daß die Königin der Franzosen den Prinzen von Joinville nach Toulon begleiten und dann zu einem Besuch der k. Familie nach Neapel gehen wolle.

Der König hat durch Ordonnanz vom 21 Jun. die Marechaux de Camp Ducos, Vicomte von Lahitte und Vicomte von Rumigny zu Generallieutenants und die Infanterie-Obristen Rambaud vom 48sten, Quesviller vom 23sten, Juchault de Lamoriciere von den Zuaven und Changarnier vom 2ten leichten Regiment zu Marechaux de Camp erhoben.

Die Ernennung des neuen spanischen Gesandten, sagt das Commerce, ist seit einigen Tagen der Gegenstand eines lebhaften Streites zwischen dem Hofjournal und zwei ministeriellen Organen. Die Debats greifen sie an, und tadeln sie mit Bitterkeit; das Siecle und der Courrier francais vertheidigen sie vielleicht mit zu großer Wärme. Wir wollen in eine Schätzung der Personen und ihres mehr oder weniger gesunkenen Werths nicht eingehen, wir stellen uns nur auf den constitutionellen Standpunkt. Wie hat Hr. Mathieu de la Redorte angefangen? Ohne Zweifel auf parlamentarischem Wege. Er hat stets auf den Bänken der Linken gesessen, und ist allen Machinationen fremd geblieben, die das Ministerium des 12 Mai hervorriefen. Seine Meinungen sind wohl milder geworden, haben sich aber noch nicht compromittirt; er ist von einem hohen Willen angenommen, nicht eingesetzt worden. Nachdem wir bei der Versetzung einiger Präfecten laut die Schwäche des Ministeriums ausgesprochen haben, wollen wir auch nicht zögern, ihm für das in das diplomatische Personal eingeführte neue Element zu danken. Der Durchbruch war schwer, er öffnet sich jetzt und gern sehen wir diese Ernennung für ein Land, wo die Presse und Tribune schon zu lange die französische Diplomatie anklagt, ein doppeltes Spiel zu spielen, und unentschieden zwischen Don Carlos und Isabellen zu schwanken. Uebrigens beschäftigt man sich, mit Recht oder Unrecht, schon im voraus mit der Reise der beiden Königinnen nach Catalonien, und citirt die Worte der Königin Christine, die sie zur Deputation der Cortes bei ihrer Abreise von Madrid sprach: "Meine Reise hat zwei Motive, die Gesundheit meiner Tochter und meinen heißen Wunsch, Spanien glücklich zu machen!" Es bereiten sich also Begebenheiten vor, die einen neuen Repräsentanten fordern. Die Zukunft wird uns lehren, ob Hr. de la Redorte seine Rolle erfaßt hat, und sie zu erfüllen weiß.

Die Presse und einige andere Oppositionsjournale behaupten, es seyen Unterhandlungen angeknüpft worden, den Hrn. Duchatel als Finanzminister in das Cabinet zu ziehen.

Wie der National auf seinem vollständigen Bruch mit der gemäßigten Linken beharrt, beweist folgender Artikel: "Vor einigen Tagen sagte ein geistvoller Mann, ein Deputirter, zu Hrn. Thiers: "Schämen Sie sich nicht, die unschuldige Redlichkeit des Hrn. Barrot so, wie Sie es thun, zu mißbrauchen? Wissen Sie, daß er jetzt nur noch zu Einer Sache gut ist." - Und zu was, wenn es Ihnen gefällig ist? - "Minister zu werden." Die öffentliche Meinung war, wie es scheint, der Ansicht dieses Deputirten; denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, daß eine Ministeränderung nahe bevorstehe, und Hr. Barrot Justizminister werden würde. Man fand die Sache so einfach und logisch, daß sich Niemand darüber wunderte. Nur der Courrier stutzte und drückte sich folgendermaßen darüber aus: "Wir können ohne Anstand versichern, daß der ehrenwerthe Deputirte, wenn er je an dem Ministerium Theil nimmt, nie darein willigen wird, den Einfluß, den er in dasselbe bringen wird, zu schwächen. Hr. Odilon-Barrot wird nur mit der Reform, oder einem Anfang der Reform Minister werden. Dieß ist noch die einzige Frage, die ihn von dem linken Centrum trennt, und diese muß zuerst erledigt seyn. Mögen sich daher diejenigen, welche Hrn. Odilon-Barrot als Siegelbewahrer zu sehen fürchten, völlig beruhigen. Wir leben in einer Uebergangszeit, und die Linke steht noch sehr entfernt von der Staatsgewalt." ... Es liegt, fährt der National fort, eine bewundernswürdige Elasticität in den Worten: "Anfang der Reform." Man wird im nächsten Jahre einige Bruchstücke des Vorschlags Remilly annehmen; dieß wird ein Anfang der Reform, und so die Tugend des Hrn. Barrot gerettet seyn. Möge er in das Ministerium treten; die bestimmten und offenen Stellungen sind die besten. Man wird finden, daß er

Wie ich eben erfahren, hat endlich das englische Cabinet in der türkisch-ägyptischen Frage so weit nachgegeben, daß es in die Abtretung eines großen Theils von Syrien an Mehemed Ali gewilligt hat. Früher war bekanntlich als Gränze die Linie von St. Jean d'Acre in östlicher Richtung bis Arabien vorgeschlagen; die Festung dieses Namens (St. Jean d'Acre) sollte der Pforte als Gränzfestung verbleiben. Damit war aber Frankreich nicht zufrieden, sondern schlug das Taurusgebirg als Gränze vor, und wollte nur, daß der Bezirk Adana an die Pforte zurückfalle. Nunmehr erklärt sich England bereit, St. Jean d'Acre ganz an Mehemed Ali zu überlassen, und die Gränzlinie von Beyrut gegen die arabische Gränze zu ziehen. Diesemnach würden neben Adana auch die ehemaligen Statthalterschaften von Tripoli und Aleppo an die Pforte zurückfallen, was den Ansprüchen Mehemed Ali's und den Wünschen Frankreichs kaum genügen dürfte, weßhalb es die Aussicht auf eine baldige Lösung nicht sehr bestärkt. Indessen ist es doch immer ein weiterer Schritt zum Ziele, das auf dem Wege der Verhandlungen doch vielleicht noch erreicht wird, ehe die Pforte durch gänzliche Verarmung oder Aufstände in den Provinzen, die schon anfangen zu murren, vollends gänzlich zu Grunde geht.

Frankreich.

(Moniteur.) Telegraphische Depeschen. „Toulon 21 Jun. Miliana 8 Jun. Marschall Valée an den Kriegsminister. Die Armee hat heute von Miliana Besitz genommen. Abd-El-Kader, der hier Stellung ergriffen hatte, vertheidigte sie nur schwach. Er hat die Stadt angezündet. Ich lasse den von ihm angerichteten Schaden ausbessern und befestige den Platz. In drei Tagen werde ich meine Operationen fortsetzen.“ – „Toulon 21 Jun. Teniah (Engpaß) von Muzaia 15 Jun. Marschall Valée an den Kriegsminister. Die Armee hat das Thal vom Schelif bis zur Höhe von Medeah durchzogen. Der Emir griff uns mehrmals mit beträchtlicher Macht an, ward aber beständig zurückgeworfen. Heute habe ich von Süden her den Teniah von Muzaia, vor den Augen der ganzen Streitmacht Abd-El-Kaders, besetzt. Unser Nachtrab ward heftig angegriffen; man hatte aber alle Vorkehrungen getroffen, den Feind zurückzuweisen. Es fand ein blutiges und glorreiches Treffen statt; der Feind ward mit dem Bajonnette geworfen, und zog sich nach erlittenem beträchtlichem Verluste zurück. Wir hatten 12 bis 15 Todte und 260 Verwundete. Ich fahre in meinen Operationen fort, um die Verproviantirung von Miliana und Medeah zu vollenden.“

(Moniteur.) General Bertrand ist nach Toulon abgereist, wo er Se. k. Hoh. den Prinzen Joinville erwarten wird. Hr. Emmanuel Las Cases wird morgen (22), und Hr. Marchand übermorgen abreisen. Der Abbé Coquereau, der die sterblichen Ueberreste des Kaisers empfangen und begleiten soll, ist am 15 in Toulon angekommen.

Ein Correspondent aus Toulon im Courrier de Lyon versichert, daß die Königin der Franzosen den Prinzen von Joinville nach Toulon begleiten und dann zu einem Besuch der k. Familie nach Neapel gehen wolle.

Der König hat durch Ordonnanz vom 21 Jun. die Maréchaux de Camp Ducos, Vicomte von Lahitte und Vicomte von Rumigny zu Generallieutenants und die Infanterie-Obristen Rambaud vom 48sten, Quesviller vom 23sten, Juchault de Lamoricière von den Zuaven und Changarnier vom 2ten leichten Regiment zu Maréchaux de Camp erhoben.

Die Ernennung des neuen spanischen Gesandten, sagt das Commerce, ist seit einigen Tagen der Gegenstand eines lebhaften Streites zwischen dem Hofjournal und zwei ministeriellen Organen. Die Débats greifen sie an, und tadeln sie mit Bitterkeit; das Siècle und der Courrier français vertheidigen sie vielleicht mit zu großer Wärme. Wir wollen in eine Schätzung der Personen und ihres mehr oder weniger gesunkenen Werths nicht eingehen, wir stellen uns nur auf den constitutionellen Standpunkt. Wie hat Hr. Mathieu de la Redorte angefangen? Ohne Zweifel auf parlamentarischem Wege. Er hat stets auf den Bänken der Linken gesessen, und ist allen Machinationen fremd geblieben, die das Ministerium des 12 Mai hervorriefen. Seine Meinungen sind wohl milder geworden, haben sich aber noch nicht compromittirt; er ist von einem hohen Willen angenommen, nicht eingesetzt worden. Nachdem wir bei der Versetzung einiger Präfecten laut die Schwäche des Ministeriums ausgesprochen haben, wollen wir auch nicht zögern, ihm für das in das diplomatische Personal eingeführte neue Element zu danken. Der Durchbruch war schwer, er öffnet sich jetzt und gern sehen wir diese Ernennung für ein Land, wo die Presse und Tribune schon zu lange die französische Diplomatie anklagt, ein doppeltes Spiel zu spielen, und unentschieden zwischen Don Carlos und Isabellen zu schwanken. Uebrigens beschäftigt man sich, mit Recht oder Unrecht, schon im voraus mit der Reise der beiden Königinnen nach Catalonien, und citirt die Worte der Königin Christine, die sie zur Deputation der Cortes bei ihrer Abreise von Madrid sprach: „Meine Reise hat zwei Motive, die Gesundheit meiner Tochter und meinen heißen Wunsch, Spanien glücklich zu machen!“ Es bereiten sich also Begebenheiten vor, die einen neuen Repräsentanten fordern. Die Zukunft wird uns lehren, ob Hr. de la Redorte seine Rolle erfaßt hat, und sie zu erfüllen weiß.

Die Presse und einige andere Oppositionsjournale behaupten, es seyen Unterhandlungen angeknüpft worden, den Hrn. Duchatel als Finanzminister in das Cabinet zu ziehen.

Wie der National auf seinem vollständigen Bruch mit der gemäßigten Linken beharrt, beweist folgender Artikel: „Vor einigen Tagen sagte ein geistvoller Mann, ein Deputirter, zu Hrn. Thiers: „Schämen Sie sich nicht, die unschuldige Redlichkeit des Hrn. Barrot so, wie Sie es thun, zu mißbrauchen? Wissen Sie, daß er jetzt nur noch zu Einer Sache gut ist.“ – Und zu was, wenn es Ihnen gefällig ist? – „Minister zu werden.“ Die öffentliche Meinung war, wie es scheint, der Ansicht dieses Deputirten; denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, daß eine Ministeränderung nahe bevorstehe, und Hr. Barrot Justizminister werden würde. Man fand die Sache so einfach und logisch, daß sich Niemand darüber wunderte. Nur der Courrier stutzte und drückte sich folgendermaßen darüber aus: „Wir können ohne Anstand versichern, daß der ehrenwerthe Deputirte, wenn er je an dem Ministerium Theil nimmt, nie darein willigen wird, den Einfluß, den er in dasselbe bringen wird, zu schwächen. Hr. Odilon-Barrot wird nur mit der Reform, oder einem Anfang der Reform Minister werden. Dieß ist noch die einzige Frage, die ihn von dem linken Centrum trennt, und diese muß zuerst erledigt seyn. Mögen sich daher diejenigen, welche Hrn. Odilon-Barrot als Siegelbewahrer zu sehen fürchten, völlig beruhigen. Wir leben in einer Uebergangszeit, und die Linke steht noch sehr entfernt von der Staatsgewalt.“ ... Es liegt, fährt der National fort, eine bewundernswürdige Elasticität in den Worten: „Anfang der Reform.“ Man wird im nächsten Jahre einige Bruchstücke des Vorschlags Remilly annehmen; dieß wird ein Anfang der Reform, und so die Tugend des Hrn. Barrot gerettet seyn. Möge er in das Ministerium treten; die bestimmten und offenen Stellungen sind die besten. Man wird finden, daß er

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[1427/0003] _ London, 20 Jun. Wie ich eben erfahren, hat endlich das englische Cabinet in der türkisch-ägyptischen Frage so weit nachgegeben, daß es in die Abtretung eines großen Theils von Syrien an Mehemed Ali gewilligt hat. Früher war bekanntlich als Gränze die Linie von St. Jean d'Acre in östlicher Richtung bis Arabien vorgeschlagen; die Festung dieses Namens (St. Jean d'Acre) sollte der Pforte als Gränzfestung verbleiben. Damit war aber Frankreich nicht zufrieden, sondern schlug das Taurusgebirg als Gränze vor, und wollte nur, daß der Bezirk Adana an die Pforte zurückfalle. Nunmehr erklärt sich England bereit, St. Jean d'Acre ganz an Mehemed Ali zu überlassen, und die Gränzlinie von Beyrut gegen die arabische Gränze zu ziehen. Diesemnach würden neben Adana auch die ehemaligen Statthalterschaften von Tripoli und Aleppo an die Pforte zurückfallen, was den Ansprüchen Mehemed Ali's und den Wünschen Frankreichs kaum genügen dürfte, weßhalb es die Aussicht auf eine baldige Lösung nicht sehr bestärkt. Indessen ist es doch immer ein weiterer Schritt zum Ziele, das auf dem Wege der Verhandlungen doch vielleicht noch erreicht wird, ehe die Pforte durch gänzliche Verarmung oder Aufstände in den Provinzen, die schon anfangen zu murren, vollends gänzlich zu Grunde geht. Frankreich. _ Paris, 22 Jun. (Moniteur.) Telegraphische Depeschen. „Toulon 21 Jun. Miliana 8 Jun. Marschall Valée an den Kriegsminister. Die Armee hat heute von Miliana Besitz genommen. Abd-El-Kader, der hier Stellung ergriffen hatte, vertheidigte sie nur schwach. Er hat die Stadt angezündet. Ich lasse den von ihm angerichteten Schaden ausbessern und befestige den Platz. In drei Tagen werde ich meine Operationen fortsetzen.“ – „Toulon 21 Jun. Teniah (Engpaß) von Muzaia 15 Jun. Marschall Valée an den Kriegsminister. Die Armee hat das Thal vom Schelif bis zur Höhe von Medeah durchzogen. Der Emir griff uns mehrmals mit beträchtlicher Macht an, ward aber beständig zurückgeworfen. Heute habe ich von Süden her den Teniah von Muzaia, vor den Augen der ganzen Streitmacht Abd-El-Kaders, besetzt. Unser Nachtrab ward heftig angegriffen; man hatte aber alle Vorkehrungen getroffen, den Feind zurückzuweisen. Es fand ein blutiges und glorreiches Treffen statt; der Feind ward mit dem Bajonnette geworfen, und zog sich nach erlittenem beträchtlichem Verluste zurück. Wir hatten 12 bis 15 Todte und 260 Verwundete. Ich fahre in meinen Operationen fort, um die Verproviantirung von Miliana und Medeah zu vollenden.“ (Moniteur.) General Bertrand ist nach Toulon abgereist, wo er Se. k. Hoh. den Prinzen Joinville erwarten wird. Hr. Emmanuel Las Cases wird morgen (22), und Hr. Marchand übermorgen abreisen. Der Abbé Coquereau, der die sterblichen Ueberreste des Kaisers empfangen und begleiten soll, ist am 15 in Toulon angekommen. Ein Correspondent aus Toulon im Courrier de Lyon versichert, daß die Königin der Franzosen den Prinzen von Joinville nach Toulon begleiten und dann zu einem Besuch der k. Familie nach Neapel gehen wolle. Der König hat durch Ordonnanz vom 21 Jun. die Maréchaux de Camp Ducos, Vicomte von Lahitte und Vicomte von Rumigny zu Generallieutenants und die Infanterie-Obristen Rambaud vom 48sten, Quesviller vom 23sten, Juchault de Lamoricière von den Zuaven und Changarnier vom 2ten leichten Regiment zu Maréchaux de Camp erhoben. Die Ernennung des neuen spanischen Gesandten, sagt das Commerce, ist seit einigen Tagen der Gegenstand eines lebhaften Streites zwischen dem Hofjournal und zwei ministeriellen Organen. Die Débats greifen sie an, und tadeln sie mit Bitterkeit; das Siècle und der Courrier français vertheidigen sie vielleicht mit zu großer Wärme. Wir wollen in eine Schätzung der Personen und ihres mehr oder weniger gesunkenen Werths nicht eingehen, wir stellen uns nur auf den constitutionellen Standpunkt. Wie hat Hr. Mathieu de la Redorte angefangen? Ohne Zweifel auf parlamentarischem Wege. Er hat stets auf den Bänken der Linken gesessen, und ist allen Machinationen fremd geblieben, die das Ministerium des 12 Mai hervorriefen. Seine Meinungen sind wohl milder geworden, haben sich aber noch nicht compromittirt; er ist von einem hohen Willen angenommen, nicht eingesetzt worden. Nachdem wir bei der Versetzung einiger Präfecten laut die Schwäche des Ministeriums ausgesprochen haben, wollen wir auch nicht zögern, ihm für das in das diplomatische Personal eingeführte neue Element zu danken. Der Durchbruch war schwer, er öffnet sich jetzt und gern sehen wir diese Ernennung für ein Land, wo die Presse und Tribune schon zu lange die französische Diplomatie anklagt, ein doppeltes Spiel zu spielen, und unentschieden zwischen Don Carlos und Isabellen zu schwanken. Uebrigens beschäftigt man sich, mit Recht oder Unrecht, schon im voraus mit der Reise der beiden Königinnen nach Catalonien, und citirt die Worte der Königin Christine, die sie zur Deputation der Cortes bei ihrer Abreise von Madrid sprach: „Meine Reise hat zwei Motive, die Gesundheit meiner Tochter und meinen heißen Wunsch, Spanien glücklich zu machen!“ Es bereiten sich also Begebenheiten vor, die einen neuen Repräsentanten fordern. Die Zukunft wird uns lehren, ob Hr. de la Redorte seine Rolle erfaßt hat, und sie zu erfüllen weiß. Die Presse und einige andere Oppositionsjournale behaupten, es seyen Unterhandlungen angeknüpft worden, den Hrn. Duchatel als Finanzminister in das Cabinet zu ziehen. Wie der National auf seinem vollständigen Bruch mit der gemäßigten Linken beharrt, beweist folgender Artikel: „Vor einigen Tagen sagte ein geistvoller Mann, ein Deputirter, zu Hrn. Thiers: „Schämen Sie sich nicht, die unschuldige Redlichkeit des Hrn. Barrot so, wie Sie es thun, zu mißbrauchen? Wissen Sie, daß er jetzt nur noch zu Einer Sache gut ist.“ – Und zu was, wenn es Ihnen gefällig ist? – „Minister zu werden.“ Die öffentliche Meinung war, wie es scheint, der Ansicht dieses Deputirten; denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, daß eine Ministeränderung nahe bevorstehe, und Hr. Barrot Justizminister werden würde. Man fand die Sache so einfach und logisch, daß sich Niemand darüber wunderte. Nur der Courrier stutzte und drückte sich folgendermaßen darüber aus: „Wir können ohne Anstand versichern, daß der ehrenwerthe Deputirte, wenn er je an dem Ministerium Theil nimmt, nie darein willigen wird, den Einfluß, den er in dasselbe bringen wird, zu schwächen. Hr. Odilon-Barrot wird nur mit der Reform, oder einem Anfang der Reform Minister werden. Dieß ist noch die einzige Frage, die ihn von dem linken Centrum trennt, und diese muß zuerst erledigt seyn. Mögen sich daher diejenigen, welche Hrn. Odilon-Barrot als Siegelbewahrer zu sehen fürchten, völlig beruhigen. Wir leben in einer Uebergangszeit, und die Linke steht noch sehr entfernt von der Staatsgewalt.“ ... Es liegt, fährt der National fort, eine bewundernswürdige Elasticität in den Worten: „Anfang der Reform.“ Man wird im nächsten Jahre einige Bruchstücke des Vorschlags Remilly annehmen; dieß wird ein Anfang der Reform, und so die Tugend des Hrn. Barrot gerettet seyn. Möge er in das Ministerium treten; die bestimmten und offenen Stellungen sind die besten. Man wird finden, daß er

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 179. Augsburg, 27. Juni 1840, S. 1427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_179_18400627/3>, abgerufen am 21.11.2024.