Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung. Nr. 175. Augsburg, 23. Juni 1840.

Bild:
<< vorherige Seite

Meiner geliebten Kinder, so wie die besondere unerwartete Schickung Gottes, Mir noch in Meinem fünften Decennium eine Lebensgefährtin zugeführt zu haben, die Ich als ein Muster treuer und zärtlicher Anhänglichkeit öffentlich anzuerkennen Mich für verpflichtet halte. Meinen wahren, aufrichtigen letzten Dank Allen, die dem Staat und Mir mit Einsicht und Treue gedient haben. Meinen wahren, aufrichtigen und letzten Dank Allen, die mit Liebe, Treue und durch ihre persönliche Anhänglichkeit mir ergeben waren. Ich vergebe allen Meinen Feinden, auch denen, die durch hämische Reden, Schriften oder durch absichtlich verunstaltete Darstellungen das Vertrauen Meines Volks, Meines größten Schatzes - doch Gottlob nur selten mit Erfolg - Mir zu entziehen bestrebt gewesen sind. Berlin, 1 December 1827. (gez.) Friedrich Wilhelm.

III. Auf Dich, Meinen lieben Fritz, geht die Bürde der Regierungsgeschäfte mit der ganzen Schwere ihrer Verantwortlichkeit über. Durch die Stellung, die Ich Dir in Beziehung auf diese angewiesen hatte, bist Du mehr als mancher andere Thronfolger darauf vorbereitet worden. An Dir ist es nun, Meine gerechten Hoffnungen und die Erwartungen des Vaterlandes zu erfüllen - wenigstens danach zu streben. Deine Grundsätze und Gesinnungen sind Mir Bürge, daß Du ein Vater Deiner Unterthanen seyn wirst. Hüte Dich jedoch vor der so allgemein um sich greifenden Neuerungssucht, hüte Dich vor unpraktischen Theorien, deren so unzählige jetzt im Umschwunge sind, hüte Dich aber zugleich vor einer fast eben so schädlichen, zu weit getriebenen Vorliebe für das Alte, denn nur dann, wenn Du diese beiden Klippen zu vermeiden verstehst, nur dann sind wahrhaft nützliche Verbesserungen gerathen. - Die Armee ist jetzt in einem seltenen guten Zustande; sie hat seit ihrer Reorganisation Meine Erwartungen wie im Kriege, so auch im Frieden erfüllt. Möge sie stets ihre hohe Bestimmung vor Augen haben, möge aber auch das Vaterland nimmer vergessen, was es ihr schuldig ist. - Verabsäume nicht, die Eintracht unter den europäischen Mächten, so viel in Deinen Kräften, zu befördern; vor allem aber möge Preußen, Rußland und Oesterreich sich nie von einander trennen; ihr Zusammenhalten ist als der Schlußstein der großen europäischen Allianz zu betrachten. - Meine innig geliebten Kinder berechtigen Mich alle zu der Erwartung, daß ihr stetes Streben dahin gerichtet seyn wird, sich durch einen nützlichen, thätigen, sittlich reinen und gottesfürchtigen Wandel auszuzeichnen; denn nur dieser bringt Segen, und noch in Meinen letzten Stunden soll dieser Gedanke Mir Trost gewähren. Gott behüte und beschütze das theure Vaterland! Gott behüte und beschütze unser Haus jetzt und immerdar! Er segne Dich, Mein lieber Sohn und Deine Regierung und verleihe Dir Kraft und Einsicht dazu, und gebe Dir gewissenhafte, treue Räthe und Diener und gehorsame Unterthanen. Amen! Berlin, den 1 December 1827. (gez.) Friedrich Wilhelm.

Mir ist anliegende Abschrift eines Documents mitgetheilt worden, dessen Republication im gegenwärtigen Augenblick nicht ohne Interesse seyn dürfte. Schade nur, daß das mir vorliegende Original (versteht sich auch nur eine Abschrift) kein Datum trägt. Wohl aber scheint mir die Aechtheit des Actenstücks, bei dem mir bekannten Charakter des Dahingegangenen, keinem Bedenken zu unterliegen: "Instruction für meinen Generaladjutanten Major v. Köckeritz, wonach er sich richten wird, wenn ich König bin. Mein Großonkel *) hat oft geäußert: der König ist der erste Diener des Staats; dieß will auch ich seyn; ich will nach den Grundsätzen meines Großonkels regieren, alle meine Unterthanen sollen so glücklich als möglich seyn, denn ich liebe sie von ganzem Herzen. Sie sollen freien Zutritt zu mir haben und keine Bittschrift soll ungelesen bei Seite gelegt werden. Man soll mir dreimal wöchentlich über Alles Bericht erstatten; Sie sollen dabei seyn und wir wollen die Gründe für und wider die Sache hören; ich werde den Herren wenig oder gar nicht antworten; aber nachher, wenn wir beide allein sind, wollen wir überlegen, und Alles, was wir nach einer strengen Berathschlagung beschlossen haben, soll unwiderruflich seyn. Noch hat mein seliger Großonkel gesagt: ein Schatz ist die Basis und Stütze des preußischen Staats. Nun haben wir aber nichts als Schulden. Ich will so sparsam seyn, als nur immer möglich ist; keine Schenkungen für die Zukunft mehr! Wenn das Land dringende Bedürfnisse hat, wie z. B. bei Brandschaden u. s. w., dann will ich von Herzen gern geben - nur keinen Aufwand, der ist mir zuwider. Die Armee ist auch ein wesentlicher Gegenstand. Ich liebe das Militär und verstehe mich selbst ein wenig auf Manöuvres und Evolutionen. Wir wollen recht oft Revue halten und die Truppen üben, um sie in Thätigkeit zu erhalten. Ich bin nicht für den Krieg; er kostet Menschenblut und Geld; wir müssen mit allen unsern Nachbarn in Frieden leben; mögen sie sich schlagen und sich untereinander aufreiben wie sie wollen, was uns betrifft, so wollen wir neutral bleiben. Will man mich aber angreifen, so werde ich mich vertheidigen bis auf den letzten Mann. Denken Sie, mein lieber Köckeritz, daß Sie mein Vater sind, und verlassen Sie mich nicht. Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen (später als Friedrich Wilhelm III, König von Preußen).

Am 14 d. M. ist Se. königl. Hoh. der Prinz Luitpold von Bayern, dritter Sohn Sr. Majestät des Königs von Bayern, in Potsdam eingetroffen, von Höchstdessen Hrn. Vater hierher gesandt, um II. MM. dem Könige und der Königin die innigste Theilnahme an dem schmerzlichen Verluste, den Allerhöchstdieselben und die königl. Familie mit dem Vaterlande betroffen, zu bezeugen und Sr. königl. Majestät die herzlichsten Glückwünsche zu Allerhöchst ihrer Thronbesteigung darzubringen. - Se. königl. Hoheit der Prinz Luitpold sind im Neuen Palais abgestiegen. Ihre königl. MM. und die gesammte königl. Familie haben die Allerhöchst- und Höchstdenselben durch Se. königl. Hoheit ausgedrückten Versicherungen und Wünsche mit dem innigsten und freundlichsten Danke entgegengenommen. (Preuß. Staatsztg.)

Oesterreich.

Man erfährt hier, daß Se. Maj. der Kaiser von Rußland seine erlauchte Gemahlin nach Ems begleiten, bis zum 22 dort verweilen, und an diesem Tage die Rückreise nach St. Petersburg antreten wird, um den bevorstehenden Militärübungen beizuwohnen. - Begünstigt von der heitersten Witterung ward diesen Morgen das Frohnleichnamsfest in der herkömmlichen Weise des öffentlichen Umzugs durch die größten Straßen Wiens mit großer Pracht gefeiert. Die kaiserliche Familie, welche seit 1622 dieser hohen kirchlichen Function regelmäßig durch persönliche Begleitung der vom Erzbischof vorgetragenen Monstranz zu Fuß beiwohnt, folgte auch heute in den Personen II. MM. des Kaisers und der Kaiserin, des Erzherzogs Franz Karl, Ludwig, Stephans und Maximilians Este, dem aus den ersten und andern Würdenträgern des Staats und des Hofs, aus dem Clerus, den Universttätsmitgliedern, Institutszöglingen, Zünften u. s. w. bestehenden, von sämmtlichen Garden in ihren Prachtuniformen begleiteten Zuge, der sich durch die aufgestellten Militärreihen

*) Friedrich der Große.

Meiner geliebten Kinder, so wie die besondere unerwartete Schickung Gottes, Mir noch in Meinem fünften Decennium eine Lebensgefährtin zugeführt zu haben, die Ich als ein Muster treuer und zärtlicher Anhänglichkeit öffentlich anzuerkennen Mich für verpflichtet halte. Meinen wahren, aufrichtigen letzten Dank Allen, die dem Staat und Mir mit Einsicht und Treue gedient haben. Meinen wahren, aufrichtigen und letzten Dank Allen, die mit Liebe, Treue und durch ihre persönliche Anhänglichkeit mir ergeben waren. Ich vergebe allen Meinen Feinden, auch denen, die durch hämische Reden, Schriften oder durch absichtlich verunstaltete Darstellungen das Vertrauen Meines Volks, Meines größten Schatzes – doch Gottlob nur selten mit Erfolg – Mir zu entziehen bestrebt gewesen sind. Berlin, 1 December 1827. (gez.) Friedrich Wilhelm.

III. Auf Dich, Meinen lieben Fritz, geht die Bürde der Regierungsgeschäfte mit der ganzen Schwere ihrer Verantwortlichkeit über. Durch die Stellung, die Ich Dir in Beziehung auf diese angewiesen hatte, bist Du mehr als mancher andere Thronfolger darauf vorbereitet worden. An Dir ist es nun, Meine gerechten Hoffnungen und die Erwartungen des Vaterlandes zu erfüllen – wenigstens danach zu streben. Deine Grundsätze und Gesinnungen sind Mir Bürge, daß Du ein Vater Deiner Unterthanen seyn wirst. Hüte Dich jedoch vor der so allgemein um sich greifenden Neuerungssucht, hüte Dich vor unpraktischen Theorien, deren so unzählige jetzt im Umschwunge sind, hüte Dich aber zugleich vor einer fast eben so schädlichen, zu weit getriebenen Vorliebe für das Alte, denn nur dann, wenn Du diese beiden Klippen zu vermeiden verstehst, nur dann sind wahrhaft nützliche Verbesserungen gerathen. – Die Armee ist jetzt in einem seltenen guten Zustande; sie hat seit ihrer Reorganisation Meine Erwartungen wie im Kriege, so auch im Frieden erfüllt. Möge sie stets ihre hohe Bestimmung vor Augen haben, möge aber auch das Vaterland nimmer vergessen, was es ihr schuldig ist. – Verabsäume nicht, die Eintracht unter den europäischen Mächten, so viel in Deinen Kräften, zu befördern; vor allem aber möge Preußen, Rußland und Oesterreich sich nie von einander trennen; ihr Zusammenhalten ist als der Schlußstein der großen europäischen Allianz zu betrachten. – Meine innig geliebten Kinder berechtigen Mich alle zu der Erwartung, daß ihr stetes Streben dahin gerichtet seyn wird, sich durch einen nützlichen, thätigen, sittlich reinen und gottesfürchtigen Wandel auszuzeichnen; denn nur dieser bringt Segen, und noch in Meinen letzten Stunden soll dieser Gedanke Mir Trost gewähren. Gott behüte und beschütze das theure Vaterland! Gott behüte und beschütze unser Haus jetzt und immerdar! Er segne Dich, Mein lieber Sohn und Deine Regierung und verleihe Dir Kraft und Einsicht dazu, und gebe Dir gewissenhafte, treue Räthe und Diener und gehorsame Unterthanen. Amen! Berlin, den 1 December 1827. (gez.) Friedrich Wilhelm.

Mir ist anliegende Abschrift eines Documents mitgetheilt worden, dessen Republication im gegenwärtigen Augenblick nicht ohne Interesse seyn dürfte. Schade nur, daß das mir vorliegende Original (versteht sich auch nur eine Abschrift) kein Datum trägt. Wohl aber scheint mir die Aechtheit des Actenstücks, bei dem mir bekannten Charakter des Dahingegangenen, keinem Bedenken zu unterliegen: „Instruction für meinen Generaladjutanten Major v. Köckeritz, wonach er sich richten wird, wenn ich König bin. Mein Großonkel *) hat oft geäußert: der König ist der erste Diener des Staats; dieß will auch ich seyn; ich will nach den Grundsätzen meines Großonkels regieren, alle meine Unterthanen sollen so glücklich als möglich seyn, denn ich liebe sie von ganzem Herzen. Sie sollen freien Zutritt zu mir haben und keine Bittschrift soll ungelesen bei Seite gelegt werden. Man soll mir dreimal wöchentlich über Alles Bericht erstatten; Sie sollen dabei seyn und wir wollen die Gründe für und wider die Sache hören; ich werde den Herren wenig oder gar nicht antworten; aber nachher, wenn wir beide allein sind, wollen wir überlegen, und Alles, was wir nach einer strengen Berathschlagung beschlossen haben, soll unwiderruflich seyn. Noch hat mein seliger Großonkel gesagt: ein Schatz ist die Basis und Stütze des preußischen Staats. Nun haben wir aber nichts als Schulden. Ich will so sparsam seyn, als nur immer möglich ist; keine Schenkungen für die Zukunft mehr! Wenn das Land dringende Bedürfnisse hat, wie z. B. bei Brandschaden u. s. w., dann will ich von Herzen gern geben – nur keinen Aufwand, der ist mir zuwider. Die Armee ist auch ein wesentlicher Gegenstand. Ich liebe das Militär und verstehe mich selbst ein wenig auf Manöuvres und Evolutionen. Wir wollen recht oft Revue halten und die Truppen üben, um sie in Thätigkeit zu erhalten. Ich bin nicht für den Krieg; er kostet Menschenblut und Geld; wir müssen mit allen unsern Nachbarn in Frieden leben; mögen sie sich schlagen und sich untereinander aufreiben wie sie wollen, was uns betrifft, so wollen wir neutral bleiben. Will man mich aber angreifen, so werde ich mich vertheidigen bis auf den letzten Mann. Denken Sie, mein lieber Köckeritz, daß Sie mein Vater sind, und verlassen Sie mich nicht. Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen (später als Friedrich Wilhelm III, König von Preußen).

Am 14 d. M. ist Se. königl. Hoh. der Prinz Luitpold von Bayern, dritter Sohn Sr. Majestät des Königs von Bayern, in Potsdam eingetroffen, von Höchstdessen Hrn. Vater hierher gesandt, um II. MM. dem Könige und der Königin die innigste Theilnahme an dem schmerzlichen Verluste, den Allerhöchstdieselben und die königl. Familie mit dem Vaterlande betroffen, zu bezeugen und Sr. königl. Majestät die herzlichsten Glückwünsche zu Allerhöchst ihrer Thronbesteigung darzubringen. – Se. königl. Hoheit der Prinz Luitpold sind im Neuen Palais abgestiegen. Ihre königl. MM. und die gesammte königl. Familie haben die Allerhöchst- und Höchstdenselben durch Se. königl. Hoheit ausgedrückten Versicherungen und Wünsche mit dem innigsten und freundlichsten Danke entgegengenommen. (Preuß. Staatsztg.)

Oesterreich.

Man erfährt hier, daß Se. Maj. der Kaiser von Rußland seine erlauchte Gemahlin nach Ems begleiten, bis zum 22 dort verweilen, und an diesem Tage die Rückreise nach St. Petersburg antreten wird, um den bevorstehenden Militärübungen beizuwohnen. – Begünstigt von der heitersten Witterung ward diesen Morgen das Frohnleichnamsfest in der herkömmlichen Weise des öffentlichen Umzugs durch die größten Straßen Wiens mit großer Pracht gefeiert. Die kaiserliche Familie, welche seit 1622 dieser hohen kirchlichen Function regelmäßig durch persönliche Begleitung der vom Erzbischof vorgetragenen Monstranz zu Fuß beiwohnt, folgte auch heute in den Personen II. MM. des Kaisers und der Kaiserin, des Erzherzogs Franz Karl, Ludwig, Stephans und Maximilians Este, dem aus den ersten und andern Würdenträgern des Staats und des Hofs, aus dem Clerus, den Universttätsmitgliedern, Institutszöglingen, Zünften u. s. w. bestehenden, von sämmtlichen Garden in ihren Prachtuniformen begleiteten Zuge, der sich durch die aufgestellten Militärreihen

*) Friedrich der Große.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0007" n="1399"/>
Meiner geliebten Kinder, so wie die besondere unerwartete Schickung Gottes, Mir noch in Meinem fünften Decennium eine Lebensgefährtin zugeführt zu haben, die Ich als ein Muster treuer und zärtlicher Anhänglichkeit öffentlich anzuerkennen Mich für verpflichtet halte. Meinen wahren, aufrichtigen letzten Dank Allen, die dem Staat und Mir mit Einsicht und Treue gedient haben. Meinen wahren, aufrichtigen und letzten Dank Allen, die mit Liebe, Treue und durch ihre persönliche Anhänglichkeit mir ergeben waren. Ich vergebe allen Meinen Feinden, auch denen, die durch hämische Reden, Schriften oder durch absichtlich verunstaltete Darstellungen das Vertrauen Meines Volks, Meines größten Schatzes &#x2013; doch Gottlob nur selten mit Erfolg &#x2013; Mir zu entziehen bestrebt gewesen sind. Berlin, 1 December 1827. (gez.) <hi rendition="#g">Friedrich Wilhelm</hi>.</p><lb/>
          <p>III. Auf Dich, Meinen lieben Fritz, geht die Bürde der Regierungsgeschäfte mit der ganzen Schwere ihrer Verantwortlichkeit über. Durch die Stellung, die Ich Dir in Beziehung auf diese angewiesen hatte, bist Du mehr als mancher andere Thronfolger darauf vorbereitet worden. An Dir ist es nun, Meine gerechten Hoffnungen und die Erwartungen des Vaterlandes zu erfüllen &#x2013; wenigstens danach zu streben. Deine Grundsätze und Gesinnungen sind Mir Bürge, daß Du ein Vater Deiner Unterthanen seyn wirst. Hüte Dich jedoch vor der so allgemein um sich greifenden Neuerungssucht, hüte Dich vor unpraktischen Theorien, deren so unzählige jetzt im Umschwunge sind, hüte Dich aber zugleich vor einer fast eben so schädlichen, zu weit getriebenen Vorliebe für das Alte, denn nur dann, wenn Du diese beiden Klippen zu vermeiden verstehst, nur dann sind wahrhaft nützliche Verbesserungen gerathen. &#x2013; Die Armee ist jetzt in einem seltenen guten Zustande; sie hat seit ihrer Reorganisation Meine Erwartungen wie im Kriege, so auch im Frieden erfüllt. Möge sie stets ihre hohe Bestimmung vor Augen haben, möge aber auch das Vaterland nimmer vergessen, was es ihr schuldig ist. &#x2013; Verabsäume nicht, die Eintracht unter den europäischen Mächten, so viel in Deinen Kräften, zu befördern; vor allem aber möge Preußen, Rußland und Oesterreich sich nie von einander trennen; ihr Zusammenhalten ist als der Schlußstein der großen europäischen Allianz zu betrachten. &#x2013; Meine innig geliebten Kinder berechtigen Mich alle zu der Erwartung, daß ihr stetes Streben dahin gerichtet seyn wird, sich durch einen nützlichen, thätigen, sittlich reinen und gottesfürchtigen Wandel auszuzeichnen; denn nur dieser bringt Segen, und noch in Meinen letzten Stunden soll dieser Gedanke Mir Trost gewähren. Gott behüte und beschütze das theure Vaterland! Gott behüte und beschütze unser Haus jetzt und immerdar! Er segne Dich, Mein lieber Sohn und Deine Regierung und verleihe Dir Kraft und Einsicht dazu, und gebe Dir gewissenhafte, treue Räthe und Diener und gehorsame Unterthanen. Amen! Berlin, den 1 December 1827. (gez.) <hi rendition="#g">Friedrich Wilhelm</hi>.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <byline>
            <gap reason="insignificant" unit="chars" quantity="1"/>
          </byline>
          <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 15 Jun.</dateline>
          <p> Mir ist anliegende Abschrift eines Documents mitgetheilt worden, dessen Republication im gegenwärtigen Augenblick nicht ohne Interesse seyn dürfte. Schade nur, daß das mir vorliegende Original (versteht sich auch nur eine Abschrift) kein Datum trägt. Wohl aber scheint mir die Aechtheit des Actenstücks, bei dem mir bekannten Charakter des Dahingegangenen, keinem Bedenken zu unterliegen: &#x201E;<hi rendition="#g">Instruction für meinen Generaladjutanten Major</hi> v. <hi rendition="#g">Köckeritz</hi>, <hi rendition="#g">wonach er sich richten wird</hi>, <hi rendition="#g">wenn ich König bin</hi>. Mein Großonkel <note place="foot" n="*)"><p>Friedrich der Große.</p></note> hat oft geäußert: der König ist der erste Diener des Staats; dieß will auch ich seyn; ich will nach den Grundsätzen meines Großonkels regieren, alle meine Unterthanen sollen so glücklich als möglich seyn, denn ich liebe sie von ganzem Herzen. Sie sollen freien Zutritt zu mir haben und keine Bittschrift soll ungelesen bei Seite gelegt werden. Man soll mir dreimal wöchentlich über Alles Bericht erstatten; Sie sollen dabei seyn und wir wollen die Gründe für und wider die Sache hören; ich werde den Herren wenig oder gar nicht antworten; aber nachher, wenn wir beide allein sind, wollen wir überlegen, und Alles, was wir nach einer strengen Berathschlagung beschlossen haben, soll unwiderruflich seyn. Noch hat mein seliger Großonkel gesagt: ein Schatz ist die Basis und Stütze des preußischen Staats. Nun haben wir aber nichts als Schulden. Ich will so sparsam seyn, als nur immer möglich ist; keine Schenkungen für die Zukunft mehr! Wenn das Land dringende Bedürfnisse hat, wie z. B. bei Brandschaden u. s. w., dann will ich von Herzen gern geben &#x2013; nur keinen Aufwand, der ist mir zuwider. Die Armee ist auch ein wesentlicher Gegenstand. Ich liebe das Militär und verstehe mich selbst ein wenig auf Manöuvres und Evolutionen. Wir wollen recht oft Revue halten und die Truppen üben, um sie in Thätigkeit zu erhalten. Ich bin nicht für den Krieg; er kostet Menschenblut und Geld; wir müssen mit allen unsern Nachbarn in Frieden leben; mögen sie sich schlagen und sich untereinander aufreiben wie sie wollen, was uns betrifft, so wollen wir neutral bleiben. Will man mich aber angreifen, so werde ich mich vertheidigen bis auf den letzten Mann. Denken Sie, mein lieber Köckeritz, daß Sie mein Vater sind, und verlassen Sie mich nicht. <hi rendition="#g">Friedrich Wilhelm</hi>, Kronprinz von Preußen (später als Friedrich Wilhelm III, König von Preußen).</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <byline>
            <docAuthor>
              <gap reason="insignificant"/>
            </docAuthor>
          </byline>
          <dateline><hi rendition="#b">Potsdam,</hi> 15 Junius.</dateline>
          <p> Am 14 d. M. ist Se. königl. Hoh. der Prinz Luitpold von Bayern, dritter Sohn Sr. Majestät des Königs von Bayern, in Potsdam eingetroffen, von Höchstdessen Hrn. Vater hierher gesandt, um II. MM. dem Könige und der Königin die innigste Theilnahme an dem schmerzlichen Verluste, den Allerhöchstdieselben und die königl. Familie mit dem Vaterlande betroffen, zu bezeugen und Sr. königl. Majestät die herzlichsten Glückwünsche zu Allerhöchst ihrer Thronbesteigung darzubringen. &#x2013; Se. königl. Hoheit der Prinz Luitpold sind im Neuen Palais abgestiegen. Ihre königl. MM. und die gesammte königl. Familie haben die Allerhöchst- und Höchstdenselben durch Se. königl. Hoheit ausgedrückten Versicherungen und Wünsche mit dem innigsten und freundlichsten Danke entgegengenommen. (<hi rendition="#g">Preuß</hi>. <hi rendition="#g">Staatsztg</hi>.)</p><lb/>
        </div>
      </div>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Oesterreich.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <byline>
            <docAuthor>
              <gap reason="insignificant"/>
            </docAuthor>
          </byline>
          <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 18 Jun.</dateline>
          <p> Man erfährt hier, daß Se. Maj. der Kaiser von Rußland seine erlauchte Gemahlin nach Ems begleiten, bis zum 22 dort verweilen, und an diesem Tage die Rückreise nach St. Petersburg antreten wird, um den bevorstehenden Militärübungen beizuwohnen. &#x2013; Begünstigt von der heitersten Witterung ward diesen Morgen das Frohnleichnamsfest in der herkömmlichen Weise des öffentlichen Umzugs durch die größten Straßen Wiens mit großer Pracht gefeiert. Die kaiserliche Familie, welche seit 1622 dieser hohen kirchlichen Function regelmäßig durch persönliche Begleitung der vom Erzbischof vorgetragenen Monstranz zu Fuß beiwohnt, folgte auch heute in den Personen II. MM. des Kaisers und der Kaiserin, des Erzherzogs Franz Karl, Ludwig, Stephans und Maximilians Este, dem aus den ersten und andern Würdenträgern des Staats und des Hofs, aus dem Clerus, den Universttätsmitgliedern, Institutszöglingen, Zünften u. s. w. bestehenden, von sämmtlichen Garden in ihren Prachtuniformen begleiteten Zuge, der sich durch die aufgestellten Militärreihen<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1399/0007] Meiner geliebten Kinder, so wie die besondere unerwartete Schickung Gottes, Mir noch in Meinem fünften Decennium eine Lebensgefährtin zugeführt zu haben, die Ich als ein Muster treuer und zärtlicher Anhänglichkeit öffentlich anzuerkennen Mich für verpflichtet halte. Meinen wahren, aufrichtigen letzten Dank Allen, die dem Staat und Mir mit Einsicht und Treue gedient haben. Meinen wahren, aufrichtigen und letzten Dank Allen, die mit Liebe, Treue und durch ihre persönliche Anhänglichkeit mir ergeben waren. Ich vergebe allen Meinen Feinden, auch denen, die durch hämische Reden, Schriften oder durch absichtlich verunstaltete Darstellungen das Vertrauen Meines Volks, Meines größten Schatzes – doch Gottlob nur selten mit Erfolg – Mir zu entziehen bestrebt gewesen sind. Berlin, 1 December 1827. (gez.) Friedrich Wilhelm. III. Auf Dich, Meinen lieben Fritz, geht die Bürde der Regierungsgeschäfte mit der ganzen Schwere ihrer Verantwortlichkeit über. Durch die Stellung, die Ich Dir in Beziehung auf diese angewiesen hatte, bist Du mehr als mancher andere Thronfolger darauf vorbereitet worden. An Dir ist es nun, Meine gerechten Hoffnungen und die Erwartungen des Vaterlandes zu erfüllen – wenigstens danach zu streben. Deine Grundsätze und Gesinnungen sind Mir Bürge, daß Du ein Vater Deiner Unterthanen seyn wirst. Hüte Dich jedoch vor der so allgemein um sich greifenden Neuerungssucht, hüte Dich vor unpraktischen Theorien, deren so unzählige jetzt im Umschwunge sind, hüte Dich aber zugleich vor einer fast eben so schädlichen, zu weit getriebenen Vorliebe für das Alte, denn nur dann, wenn Du diese beiden Klippen zu vermeiden verstehst, nur dann sind wahrhaft nützliche Verbesserungen gerathen. – Die Armee ist jetzt in einem seltenen guten Zustande; sie hat seit ihrer Reorganisation Meine Erwartungen wie im Kriege, so auch im Frieden erfüllt. Möge sie stets ihre hohe Bestimmung vor Augen haben, möge aber auch das Vaterland nimmer vergessen, was es ihr schuldig ist. – Verabsäume nicht, die Eintracht unter den europäischen Mächten, so viel in Deinen Kräften, zu befördern; vor allem aber möge Preußen, Rußland und Oesterreich sich nie von einander trennen; ihr Zusammenhalten ist als der Schlußstein der großen europäischen Allianz zu betrachten. – Meine innig geliebten Kinder berechtigen Mich alle zu der Erwartung, daß ihr stetes Streben dahin gerichtet seyn wird, sich durch einen nützlichen, thätigen, sittlich reinen und gottesfürchtigen Wandel auszuzeichnen; denn nur dieser bringt Segen, und noch in Meinen letzten Stunden soll dieser Gedanke Mir Trost gewähren. Gott behüte und beschütze das theure Vaterland! Gott behüte und beschütze unser Haus jetzt und immerdar! Er segne Dich, Mein lieber Sohn und Deine Regierung und verleihe Dir Kraft und Einsicht dazu, und gebe Dir gewissenhafte, treue Räthe und Diener und gehorsame Unterthanen. Amen! Berlin, den 1 December 1827. (gez.) Friedrich Wilhelm. _ Berlin, 15 Jun. Mir ist anliegende Abschrift eines Documents mitgetheilt worden, dessen Republication im gegenwärtigen Augenblick nicht ohne Interesse seyn dürfte. Schade nur, daß das mir vorliegende Original (versteht sich auch nur eine Abschrift) kein Datum trägt. Wohl aber scheint mir die Aechtheit des Actenstücks, bei dem mir bekannten Charakter des Dahingegangenen, keinem Bedenken zu unterliegen: „Instruction für meinen Generaladjutanten Major v. Köckeritz, wonach er sich richten wird, wenn ich König bin. Mein Großonkel *) hat oft geäußert: der König ist der erste Diener des Staats; dieß will auch ich seyn; ich will nach den Grundsätzen meines Großonkels regieren, alle meine Unterthanen sollen so glücklich als möglich seyn, denn ich liebe sie von ganzem Herzen. Sie sollen freien Zutritt zu mir haben und keine Bittschrift soll ungelesen bei Seite gelegt werden. Man soll mir dreimal wöchentlich über Alles Bericht erstatten; Sie sollen dabei seyn und wir wollen die Gründe für und wider die Sache hören; ich werde den Herren wenig oder gar nicht antworten; aber nachher, wenn wir beide allein sind, wollen wir überlegen, und Alles, was wir nach einer strengen Berathschlagung beschlossen haben, soll unwiderruflich seyn. Noch hat mein seliger Großonkel gesagt: ein Schatz ist die Basis und Stütze des preußischen Staats. Nun haben wir aber nichts als Schulden. Ich will so sparsam seyn, als nur immer möglich ist; keine Schenkungen für die Zukunft mehr! Wenn das Land dringende Bedürfnisse hat, wie z. B. bei Brandschaden u. s. w., dann will ich von Herzen gern geben – nur keinen Aufwand, der ist mir zuwider. Die Armee ist auch ein wesentlicher Gegenstand. Ich liebe das Militär und verstehe mich selbst ein wenig auf Manöuvres und Evolutionen. Wir wollen recht oft Revue halten und die Truppen üben, um sie in Thätigkeit zu erhalten. Ich bin nicht für den Krieg; er kostet Menschenblut und Geld; wir müssen mit allen unsern Nachbarn in Frieden leben; mögen sie sich schlagen und sich untereinander aufreiben wie sie wollen, was uns betrifft, so wollen wir neutral bleiben. Will man mich aber angreifen, so werde ich mich vertheidigen bis auf den letzten Mann. Denken Sie, mein lieber Köckeritz, daß Sie mein Vater sind, und verlassen Sie mich nicht. Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen (später als Friedrich Wilhelm III, König von Preußen). _ Potsdam, 15 Junius. Am 14 d. M. ist Se. königl. Hoh. der Prinz Luitpold von Bayern, dritter Sohn Sr. Majestät des Königs von Bayern, in Potsdam eingetroffen, von Höchstdessen Hrn. Vater hierher gesandt, um II. MM. dem Könige und der Königin die innigste Theilnahme an dem schmerzlichen Verluste, den Allerhöchstdieselben und die königl. Familie mit dem Vaterlande betroffen, zu bezeugen und Sr. königl. Majestät die herzlichsten Glückwünsche zu Allerhöchst ihrer Thronbesteigung darzubringen. – Se. königl. Hoheit der Prinz Luitpold sind im Neuen Palais abgestiegen. Ihre königl. MM. und die gesammte königl. Familie haben die Allerhöchst- und Höchstdenselben durch Se. königl. Hoheit ausgedrückten Versicherungen und Wünsche mit dem innigsten und freundlichsten Danke entgegengenommen. (Preuß. Staatsztg.) Oesterreich. _ Wien, 18 Jun. Man erfährt hier, daß Se. Maj. der Kaiser von Rußland seine erlauchte Gemahlin nach Ems begleiten, bis zum 22 dort verweilen, und an diesem Tage die Rückreise nach St. Petersburg antreten wird, um den bevorstehenden Militärübungen beizuwohnen. – Begünstigt von der heitersten Witterung ward diesen Morgen das Frohnleichnamsfest in der herkömmlichen Weise des öffentlichen Umzugs durch die größten Straßen Wiens mit großer Pracht gefeiert. Die kaiserliche Familie, welche seit 1622 dieser hohen kirchlichen Function regelmäßig durch persönliche Begleitung der vom Erzbischof vorgetragenen Monstranz zu Fuß beiwohnt, folgte auch heute in den Personen II. MM. des Kaisers und der Kaiserin, des Erzherzogs Franz Karl, Ludwig, Stephans und Maximilians Este, dem aus den ersten und andern Würdenträgern des Staats und des Hofs, aus dem Clerus, den Universttätsmitgliedern, Institutszöglingen, Zünften u. s. w. bestehenden, von sämmtlichen Garden in ihren Prachtuniformen begleiteten Zuge, der sich durch die aufgestellten Militärreihen *) Friedrich der Große.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (?): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_175_18400623
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_175_18400623/7
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 175. Augsburg, 23. Juni 1840, S. 1399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_175_18400623/7>, abgerufen am 26.04.2024.