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Allgemeine Zeitung. Nr. 106. Augsburg, 15. April 1840.

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stattfindet, wird durch den k. Minister des Hauses und des Aeußern, Frhrn. v. Gise, als ältesten Minister, vorgenommen. - Jetzt, wo nach etwas stürmischen Schlußsitzungen, die den Gegenstand aller Unterhaltungen bilden, das Ständehaus geschlossen, wenden die Freunde öffentlicher Verhandlungen, wenigstens ein Theil derselben, ihre Aufmerksamkeit den Sitzungen des Cassationshofes (für die Pfalz) zu, welcher dermalen ungewöhnlich beschäftigt ist, und wo in Civilrechtssachen Anwälte aus Speyer und Frankenthal plaidiren. Wie es heißt, soll an diesem höchsten Gerichtshof gegen Ende d. M. ein sehr interessanter Criminalfall verhandelt und entschieden werden, wobei ein großes Zeugenverhör stattfinden wird. - Professor Fallmerayer, der den Winter in Genf zubrachte, befindet sich seit kurzem wieder hier, und bereitet sich zu einer wissenschaftlichen Reise vor, die er in diesem Sommer nach Konstantinopel, Trapezunt und dem Berg Athos zu unternehmen gedenkt.

Unsere letzte Quartalassise hatte zwei Todesurtheile wegen Raubmordes auszusprechen, von denen der eine durch einen Pfälzer im Auslande, der andere durch einen Franzosen in unserm Kreise, verübt worden war. Fälle solcher Art kommen nun bekanntlich in allen Ländern von Zeit zu Zeit vor, möge die Strafgesetzgebung, wie immer sie wolle, beschaffen seyn; und wenn sich früher eine lange Reihe von Jahren hindurch ein solches Verbrechen in unserm Lande nicht zutrug, so mag dieß nicht ausschließlich der, allerdings vollkommen anzuerkennenden moralischen Bildung unsers Volkes, sondern wohl theilweise nicht minder dem Zufalle beizumessen seyn. Eben darum läßt sich aber auch ein Schlechterwerden aus solchen einzelnen Erscheinungen keineswegs folgern, und in gleicher Weise wird der Unbefangene die Ansicht gerechtfertigt finden, daß derartige Vorkommnisse nicht kurzweg als die Folgen einer gelindern Anwendung des Strafgesetzes zu bezeichnen sind. Letzteres zu thun lassen sich nämlich eben nicht nur einige in der Pfalz selbst erscheinende Local-Wochenblätter, sondern auch das in unserer Nähe herausgegebene Mannheimer Journal angelegen seyn, indem sie, im Zusammenhange mit jenen beiden Raubmorden, des Umstandes tadelnd gedenken, daß - so lange unser Kreis mit Deutschland wieder vereinigt ist - jedes in demselben gegen Civilpersonen erkannte Todesurtheil, in gelindere Strafen verwandelt ward, so daß seit diesen 26 Jahren (außer der eines Soldaten) keine Hinrichtung in unserm Regierungsbezirke stattfand. Es läßt sich in den beiden erwähnten speciellen Fällen glaubwürdig nachweisen, daß jene Milderung in keiner Hinsicht als Mitursache des Verbrechens betrachtet werden darf, schon darum nicht, weil der Thäter des im Auslande begangenen Mordes dort festgenommen, und nach dem dortigen Gesetz und Gebrauche auch wirklich hingerichtet zu werden Gefahr lief; bezüglich des zweiten Verbrechens aber darum, weil dem Verüber desselben, der die diesseitige, zwar gewöhnliche, aber in jedem Falle ungewisse Strafmilderung vielleicht nicht einmal kannte, in seinem Vaterlande, wohin er zu flüchten suchte, bei Entdeckung seiner Handlung, die Guillotine drohte. Wenn aber durch jene da und dort auftauchenden Zeitungsartikel die Behauptung verbreitet werden will, als theile das gesammte Land jenen Tadel der seither factisch gewährten Strafmilderung; wenn sogar darauf hingedeutet wird, daß ohne solche theilweise Begnadigungen eines oder das andere der furchtbaren Verbrechen des Raubmordes gar nicht vorgekommen seyn würde, so mag (da allerdings die Volksstimme in solchen Dingen kein gleichgültiger Moment ist) mit allem Nachdruck hervorgehoben werden, daß sich die öffentliche Stimme keineswegs allgemein und ungetheilt in der Weise jener Zeitungsartikel ausspricht, daß man vielmehr hier wie anderwärts über die Anwendung des Todesstrafe verschiedener Meinung ist, und daß insbesondere viele der gebildetsten Bewohner des Kreises alle deßfallsigen Strafmilderungen stets mit gebührender und voller Anerkennung vernahmen, weil sie überzeugt sind, daß dem Gemeinwesen daraus kein Nachtheil entsteht.

Bei dem kais. russischen Gesandten, Hrn. v. Oubril, findet heute zu Ehren des Großfürsten-Thronfolgers von Rußland eine glänzende Festlichkeit statt. - Ueber die Ankunft des neuen k. großbritannischen Gesandten dahier verlautet noch nichts. - Dr. J. W. Bausch, Bischof von Limburg, zu welcher Diöcese auch die hiesige katholische Kirchengemeinde gehört, ist vorgestern Abend nach langem Leiden zu Limburg gestorben.

Friedrich Ludwig Schmidt, ein Freund und Zeitgenosse Schröders, feierte am 1 April sein 25jähriges Jubiläum als Director des hiesigen Stadttheaters. Schmidts Lustspiele: der leichtsinnige Lügner, die Theilung der Erde und viele andere erhalten sich noch immer auf dem Repertoire. - In der gestrigen Versammlung unserer Theateractionisten wurde beschlossen, mit 10,000 Mark eine Verschönerung der innern Räume unsres Theaters vorzunehmen. - Ein Verein unsrer ersten Kaufleute ist zusammengetreten, um endlich auch bei uns die Gaserleuchtung einzuführen. Sie schießen auf ein Jahr ohne Zinsen ein Capital von einer Million vor; doch bedarf das ganze Unternehmen noch der Bestätigung der Bürgerschaft. - Unsre litterarische Industrie hat etwas abgenommen, wie überall. Chateauneufs Architectura domestica ist ein Musterwerk. Leonhard Wächters historischer Nachlaß hätte wohl mehr äußern Erfolg haben können. Das benachbarte Altona scheint jetzt Hamburg in litterarischer Hinsicht überholen zu wollen. Bei Aue daselbst sind zwei Hefte eines sehr zeitgemäßen Unternehmens ausgegeben. Die deutsche Litteraturgeschichte von Wihl erwirbt sich Anerkennung. Von Steinheim in Altona, dem gelehrten jüdischen Arzte und Sänger der Klagen Obadja's, erscheint eine Broschüre: "Moses Mendelssohn und das Judenthum", die gegen die flache Aufklärerei im Judenthum gerichtet ist, und Aufsehen machen wird. - Für die Badesaison in Helgoland sind dieses Jahr einige deutsche gekrönte Häupter angekündigt. Dieses Seebad kommt immer mehr in Aufnahme. - Das Gastspiel des Hrn. Jost, vom Münchener Hoftheater, läßt uns schmerzlich bedauern, diesen trefflichen Charakteristiker an unsrer Bühne nicht mehr zu besitzen.

Preußen.

April. Des Königs Maj. haben unlängst dem Hrn. Minister v. Altenstein aus eigener Bewegung aufgetragen, die Herausgabe der Schriften Königs Friedrichs II, und zwar in einer des großen Verfassers würdigen Gestalt, zu besorgen, und zunächst mit den historischen Werken den Anfang zu machen. Demnächst hat Se. Maj. auch dem mit der Zeit Friedrichs eben so vertrauten als um die Darstellung seiner Geschichte verdienten Prof. Dr. Preuß die besondere Redaction dieser Ausgabe anvertraut. Es ist zu erwarten, daß dieses schöne Denkmal des Jubeljahrs 1840auch noch in diesem Jahre völlig zu Stande komme. Der als Gelehrter, so wie als Förderer der Wissenschaft in unserm Vaterlande gleich ausgezeichnete geh. Oberregierungsrath Dr. Johannes Schulze wird die gesammten technischen Angelegenheiten des Unternehmens leiten, und hat über den Fortgang desselben dem Hrn. Minister v. Altenstein zu berichten. Wie man vernimmt, hat Se. Maj. nur eine Quartausgabe angeordnet, welche die historischen

stattfindet, wird durch den k. Minister des Hauses und des Aeußern, Frhrn. v. Gise, als ältesten Minister, vorgenommen. – Jetzt, wo nach etwas stürmischen Schlußsitzungen, die den Gegenstand aller Unterhaltungen bilden, das Ständehaus geschlossen, wenden die Freunde öffentlicher Verhandlungen, wenigstens ein Theil derselben, ihre Aufmerksamkeit den Sitzungen des Cassationshofes (für die Pfalz) zu, welcher dermalen ungewöhnlich beschäftigt ist, und wo in Civilrechtssachen Anwälte aus Speyer und Frankenthal plaidiren. Wie es heißt, soll an diesem höchsten Gerichtshof gegen Ende d. M. ein sehr interessanter Criminalfall verhandelt und entschieden werden, wobei ein großes Zeugenverhör stattfinden wird. – Professor Fallmerayer, der den Winter in Genf zubrachte, befindet sich seit kurzem wieder hier, und bereitet sich zu einer wissenschaftlichen Reise vor, die er in diesem Sommer nach Konstantinopel, Trapezunt und dem Berg Athos zu unternehmen gedenkt.

Unsere letzte Quartalassise hatte zwei Todesurtheile wegen Raubmordes auszusprechen, von denen der eine durch einen Pfälzer im Auslande, der andere durch einen Franzosen in unserm Kreise, verübt worden war. Fälle solcher Art kommen nun bekanntlich in allen Ländern von Zeit zu Zeit vor, möge die Strafgesetzgebung, wie immer sie wolle, beschaffen seyn; und wenn sich früher eine lange Reihe von Jahren hindurch ein solches Verbrechen in unserm Lande nicht zutrug, so mag dieß nicht ausschließlich der, allerdings vollkommen anzuerkennenden moralischen Bildung unsers Volkes, sondern wohl theilweise nicht minder dem Zufalle beizumessen seyn. Eben darum läßt sich aber auch ein Schlechterwerden aus solchen einzelnen Erscheinungen keineswegs folgern, und in gleicher Weise wird der Unbefangene die Ansicht gerechtfertigt finden, daß derartige Vorkommnisse nicht kurzweg als die Folgen einer gelindern Anwendung des Strafgesetzes zu bezeichnen sind. Letzteres zu thun lassen sich nämlich eben nicht nur einige in der Pfalz selbst erscheinende Local-Wochenblätter, sondern auch das in unserer Nähe herausgegebene Mannheimer Journal angelegen seyn, indem sie, im Zusammenhange mit jenen beiden Raubmorden, des Umstandes tadelnd gedenken, daß – so lange unser Kreis mit Deutschland wieder vereinigt ist – jedes in demselben gegen Civilpersonen erkannte Todesurtheil, in gelindere Strafen verwandelt ward, so daß seit diesen 26 Jahren (außer der eines Soldaten) keine Hinrichtung in unserm Regierungsbezirke stattfand. Es läßt sich in den beiden erwähnten speciellen Fällen glaubwürdig nachweisen, daß jene Milderung in keiner Hinsicht als Mitursache des Verbrechens betrachtet werden darf, schon darum nicht, weil der Thäter des im Auslande begangenen Mordes dort festgenommen, und nach dem dortigen Gesetz und Gebrauche auch wirklich hingerichtet zu werden Gefahr lief; bezüglich des zweiten Verbrechens aber darum, weil dem Verüber desselben, der die diesseitige, zwar gewöhnliche, aber in jedem Falle ungewisse Strafmilderung vielleicht nicht einmal kannte, in seinem Vaterlande, wohin er zu flüchten suchte, bei Entdeckung seiner Handlung, die Guillotine drohte. Wenn aber durch jene da und dort auftauchenden Zeitungsartikel die Behauptung verbreitet werden will, als theile das gesammte Land jenen Tadel der seither factisch gewährten Strafmilderung; wenn sogar darauf hingedeutet wird, daß ohne solche theilweise Begnadigungen eines oder das andere der furchtbaren Verbrechen des Raubmordes gar nicht vorgekommen seyn würde, so mag (da allerdings die Volksstimme in solchen Dingen kein gleichgültiger Moment ist) mit allem Nachdruck hervorgehoben werden, daß sich die öffentliche Stimme keineswegs allgemein und ungetheilt in der Weise jener Zeitungsartikel ausspricht, daß man vielmehr hier wie anderwärts über die Anwendung des Todesstrafe verschiedener Meinung ist, und daß insbesondere viele der gebildetsten Bewohner des Kreises alle deßfallsigen Strafmilderungen stets mit gebührender und voller Anerkennung vernahmen, weil sie überzeugt sind, daß dem Gemeinwesen daraus kein Nachtheil entsteht.

Bei dem kais. russischen Gesandten, Hrn. v. Oubril, findet heute zu Ehren des Großfürsten-Thronfolgers von Rußland eine glänzende Festlichkeit statt. – Ueber die Ankunft des neuen k. großbritannischen Gesandten dahier verlautet noch nichts. – Dr. J. W. Bausch, Bischof von Limburg, zu welcher Diöcese auch die hiesige katholische Kirchengemeinde gehört, ist vorgestern Abend nach langem Leiden zu Limburg gestorben.

Friedrich Ludwig Schmidt, ein Freund und Zeitgenosse Schröders, feierte am 1 April sein 25jähriges Jubiläum als Director des hiesigen Stadttheaters. Schmidts Lustspiele: der leichtsinnige Lügner, die Theilung der Erde und viele andere erhalten sich noch immer auf dem Repertoire. – In der gestrigen Versammlung unserer Theateractionisten wurde beschlossen, mit 10,000 Mark eine Verschönerung der innern Räume unsres Theaters vorzunehmen. – Ein Verein unsrer ersten Kaufleute ist zusammengetreten, um endlich auch bei uns die Gaserleuchtung einzuführen. Sie schießen auf ein Jahr ohne Zinsen ein Capital von einer Million vor; doch bedarf das ganze Unternehmen noch der Bestätigung der Bürgerschaft. – Unsre litterarische Industrie hat etwas abgenommen, wie überall. Chateauneufs Architectura domestica ist ein Musterwerk. Leonhard Wächters historischer Nachlaß hätte wohl mehr äußern Erfolg haben können. Das benachbarte Altona scheint jetzt Hamburg in litterarischer Hinsicht überholen zu wollen. Bei Aue daselbst sind zwei Hefte eines sehr zeitgemäßen Unternehmens ausgegeben. Die deutsche Litteraturgeschichte von Wihl erwirbt sich Anerkennung. Von Steinheim in Altona, dem gelehrten jüdischen Arzte und Sänger der Klagen Obadja's, erscheint eine Broschüre: „Moses Mendelssohn und das Judenthum“, die gegen die flache Aufklärerei im Judenthum gerichtet ist, und Aufsehen machen wird. – Für die Badesaison in Helgoland sind dieses Jahr einige deutsche gekrönte Häupter angekündigt. Dieses Seebad kommt immer mehr in Aufnahme. – Das Gastspiel des Hrn. Jost, vom Münchener Hoftheater, läßt uns schmerzlich bedauern, diesen trefflichen Charakteristiker an unsrer Bühne nicht mehr zu besitzen.

Preußen.

April. Des Königs Maj. haben unlängst dem Hrn. Minister v. Altenstein aus eigener Bewegung aufgetragen, die Herausgabe der Schriften Königs Friedrichs II, und zwar in einer des großen Verfassers würdigen Gestalt, zu besorgen, und zunächst mit den historischen Werken den Anfang zu machen. Demnächst hat Se. Maj. auch dem mit der Zeit Friedrichs eben so vertrauten als um die Darstellung seiner Geschichte verdienten Prof. Dr. Preuß die besondere Redaction dieser Ausgabe anvertraut. Es ist zu erwarten, daß dieses schöne Denkmal des Jubeljahrs 1840auch noch in diesem Jahre völlig zu Stande komme. Der als Gelehrter, so wie als Förderer der Wissenschaft in unserm Vaterlande gleich ausgezeichnete geh. Oberregierungsrath Dr. Johannes Schulze wird die gesammten technischen Angelegenheiten des Unternehmens leiten, und hat über den Fortgang desselben dem Hrn. Minister v. Altenstein zu berichten. Wie man vernimmt, hat Se. Maj. nur eine Quartausgabe angeordnet, welche die historischen

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[0845/0005] stattfindet, wird durch den k. Minister des Hauses und des Aeußern, Frhrn. v. Gise, als ältesten Minister, vorgenommen. – Jetzt, wo nach etwas stürmischen Schlußsitzungen, die den Gegenstand aller Unterhaltungen bilden, das Ständehaus geschlossen, wenden die Freunde öffentlicher Verhandlungen, wenigstens ein Theil derselben, ihre Aufmerksamkeit den Sitzungen des Cassationshofes (für die Pfalz) zu, welcher dermalen ungewöhnlich beschäftigt ist, und wo in Civilrechtssachen Anwälte aus Speyer und Frankenthal plaidiren. Wie es heißt, soll an diesem höchsten Gerichtshof gegen Ende d. M. ein sehr interessanter Criminalfall verhandelt und entschieden werden, wobei ein großes Zeugenverhör stattfinden wird. – Professor Fallmerayer, der den Winter in Genf zubrachte, befindet sich seit kurzem wieder hier, und bereitet sich zu einer wissenschaftlichen Reise vor, die er in diesem Sommer nach Konstantinopel, Trapezunt und dem Berg Athos zu unternehmen gedenkt. _ Aus der Pfalz, 10 April. Unsere letzte Quartalassise hatte zwei Todesurtheile wegen Raubmordes auszusprechen, von denen der eine durch einen Pfälzer im Auslande, der andere durch einen Franzosen in unserm Kreise, verübt worden war. Fälle solcher Art kommen nun bekanntlich in allen Ländern von Zeit zu Zeit vor, möge die Strafgesetzgebung, wie immer sie wolle, beschaffen seyn; und wenn sich früher eine lange Reihe von Jahren hindurch ein solches Verbrechen in unserm Lande nicht zutrug, so mag dieß nicht ausschließlich der, allerdings vollkommen anzuerkennenden moralischen Bildung unsers Volkes, sondern wohl theilweise nicht minder dem Zufalle beizumessen seyn. Eben darum läßt sich aber auch ein Schlechterwerden aus solchen einzelnen Erscheinungen keineswegs folgern, und in gleicher Weise wird der Unbefangene die Ansicht gerechtfertigt finden, daß derartige Vorkommnisse nicht kurzweg als die Folgen einer gelindern Anwendung des Strafgesetzes zu bezeichnen sind. Letzteres zu thun lassen sich nämlich eben nicht nur einige in der Pfalz selbst erscheinende Local-Wochenblätter, sondern auch das in unserer Nähe herausgegebene Mannheimer Journal angelegen seyn, indem sie, im Zusammenhange mit jenen beiden Raubmorden, des Umstandes tadelnd gedenken, daß – so lange unser Kreis mit Deutschland wieder vereinigt ist – jedes in demselben gegen Civilpersonen erkannte Todesurtheil, in gelindere Strafen verwandelt ward, so daß seit diesen 26 Jahren (außer der eines Soldaten) keine Hinrichtung in unserm Regierungsbezirke stattfand. Es läßt sich in den beiden erwähnten speciellen Fällen glaubwürdig nachweisen, daß jene Milderung in keiner Hinsicht als Mitursache des Verbrechens betrachtet werden darf, schon darum nicht, weil der Thäter des im Auslande begangenen Mordes dort festgenommen, und nach dem dortigen Gesetz und Gebrauche auch wirklich hingerichtet zu werden Gefahr lief; bezüglich des zweiten Verbrechens aber darum, weil dem Verüber desselben, der die diesseitige, zwar gewöhnliche, aber in jedem Falle ungewisse Strafmilderung vielleicht nicht einmal kannte, in seinem Vaterlande, wohin er zu flüchten suchte, bei Entdeckung seiner Handlung, die Guillotine drohte. Wenn aber durch jene da und dort auftauchenden Zeitungsartikel die Behauptung verbreitet werden will, als theile das gesammte Land jenen Tadel der seither factisch gewährten Strafmilderung; wenn sogar darauf hingedeutet wird, daß ohne solche theilweise Begnadigungen eines oder das andere der furchtbaren Verbrechen des Raubmordes gar nicht vorgekommen seyn würde, so mag (da allerdings die Volksstimme in solchen Dingen kein gleichgültiger Moment ist) mit allem Nachdruck hervorgehoben werden, daß sich die öffentliche Stimme keineswegs allgemein und ungetheilt in der Weise jener Zeitungsartikel ausspricht, daß man vielmehr hier wie anderwärts über die Anwendung des Todesstrafe verschiedener Meinung ist, und daß insbesondere viele der gebildetsten Bewohner des Kreises alle deßfallsigen Strafmilderungen stets mit gebührender und voller Anerkennung vernahmen, weil sie überzeugt sind, daß dem Gemeinwesen daraus kein Nachtheil entsteht. _ Frankfurt a. M., 11 April. Bei dem kais. russischen Gesandten, Hrn. v. Oubril, findet heute zu Ehren des Großfürsten-Thronfolgers von Rußland eine glänzende Festlichkeit statt. – Ueber die Ankunft des neuen k. großbritannischen Gesandten dahier verlautet noch nichts. – Dr. J. W. Bausch, Bischof von Limburg, zu welcher Diöcese auch die hiesige katholische Kirchengemeinde gehört, ist vorgestern Abend nach langem Leiden zu Limburg gestorben. _ Hamburg, 5 April. Friedrich Ludwig Schmidt, ein Freund und Zeitgenosse Schröders, feierte am 1 April sein 25jähriges Jubiläum als Director des hiesigen Stadttheaters. Schmidts Lustspiele: der leichtsinnige Lügner, die Theilung der Erde und viele andere erhalten sich noch immer auf dem Repertoire. – In der gestrigen Versammlung unserer Theateractionisten wurde beschlossen, mit 10,000 Mark eine Verschönerung der innern Räume unsres Theaters vorzunehmen. – Ein Verein unsrer ersten Kaufleute ist zusammengetreten, um endlich auch bei uns die Gaserleuchtung einzuführen. Sie schießen auf ein Jahr ohne Zinsen ein Capital von einer Million vor; doch bedarf das ganze Unternehmen noch der Bestätigung der Bürgerschaft. – Unsre litterarische Industrie hat etwas abgenommen, wie überall. Chateauneufs Architectura domestica ist ein Musterwerk. Leonhard Wächters historischer Nachlaß hätte wohl mehr äußern Erfolg haben können. Das benachbarte Altona scheint jetzt Hamburg in litterarischer Hinsicht überholen zu wollen. Bei Aue daselbst sind zwei Hefte eines sehr zeitgemäßen Unternehmens ausgegeben. Die deutsche Litteraturgeschichte von Wihl erwirbt sich Anerkennung. Von Steinheim in Altona, dem gelehrten jüdischen Arzte und Sänger der Klagen Obadja's, erscheint eine Broschüre: „Moses Mendelssohn und das Judenthum“, die gegen die flache Aufklärerei im Judenthum gerichtet ist, und Aufsehen machen wird. – Für die Badesaison in Helgoland sind dieses Jahr einige deutsche gekrönte Häupter angekündigt. Dieses Seebad kommt immer mehr in Aufnahme. – Das Gastspiel des Hrn. Jost, vom Münchener Hoftheater, läßt uns schmerzlich bedauern, diesen trefflichen Charakteristiker an unsrer Bühne nicht mehr zu besitzen. Preußen. _ Berlin. April. Des Königs Maj. haben unlängst dem Hrn. Minister v. Altenstein aus eigener Bewegung aufgetragen, die Herausgabe der Schriften Königs Friedrichs II, und zwar in einer des großen Verfassers würdigen Gestalt, zu besorgen, und zunächst mit den historischen Werken den Anfang zu machen. Demnächst hat Se. Maj. auch dem mit der Zeit Friedrichs eben so vertrauten als um die Darstellung seiner Geschichte verdienten Prof. Dr. Preuß die besondere Redaction dieser Ausgabe anvertraut. Es ist zu erwarten, daß dieses schöne Denkmal des Jubeljahrs 1840auch noch in diesem Jahre völlig zu Stande komme. Der als Gelehrter, so wie als Förderer der Wissenschaft in unserm Vaterlande gleich ausgezeichnete geh. Oberregierungsrath Dr. Johannes Schulze wird die gesammten technischen Angelegenheiten des Unternehmens leiten, und hat über den Fortgang desselben dem Hrn. Minister v. Altenstein zu berichten. Wie man vernimmt, hat Se. Maj. nur eine Quartausgabe angeordnet, welche die historischen

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 106. Augsburg, 15. April 1840, S. 0845. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_106_18400415/5>, abgerufen am 01.05.2024.