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Allgemeine Zeitung. Nr. 99. Augsburg, 8. April 1840.

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Truppen mußten mit Verlust von 80 Todten und Verwundeten zurückgezogen werden; Nachts darauf aber verließen die Feinde sowohl diese als die auf der andern Seite des Flusses gelegene Festung Kelake. Man fand in denselben nur etwas Korn und einige Centner Pulver. Man befrachtete in Bombay Schiffe zum Transport von Truppen und Munition nach Aden und Buschir. Das Linienschiff Wellesley und der Alligator waren auf ihrem Wege nach China den 27 Jan. in Trincomale angekommen. Drei eiserne Dampfboote werden unter der Direction des Capitän Lynch in Bassora zusammengesetzt: der Nimrod, Nykotris und Assyria. Ersteres war beinahe fertig. Sie werden den Euphrat und Tigris befahren, besonders zwischen Bassora und Bagdad und zur Beförderung der ostindischen Correspondenz, während der Passatwinde, verwendet werden. - Briefe aus Buschir vom 21 Januar berichten, daß Sheik Hussein, Exgouverneur dieser Stadt, dieselbe mit einem Buggalow mit 50 Mann Besatzung blokirt und den Persern vielen Schaden zufügt, da dieselben kein einziges Schiff ihm entgegenstellen können. - Capitän Macleod, englischer Resident bei den Birmanen, hat sich genöthigt gesehen, Rangun zu verlassen. Seine Stellung war nicht mehr haltbar. Die Regierung von Ava zeigt sich immer feindseliger gegen die Engländer. Er war am 9 Jan. auf dem englischen Kriegsschiff Conway in Amherst angekommen. - Dost Mohammed hatte Kulum verlassen, und soll in Bochara angekommen seyn. Lieutenant Pottinger, der sich so lange in Herat aufgehalten, befindet sich in Agra, wo ihn der Generalgouverneur sehr gut aufgenommen. Er hat so gänzlich die Kleidung und Sitten der Mogul angenommen, daß seine besten Freunde ihn nicht erkannt haben. - In Lahore soll Kurruk Singh seinen ersten Minister Djan Singh entlassen, und derselbe sich nach Dschumla zurückgezogen haben. Man fürchtet jetzt seinen großen Einfluß im Pendschab. - Die Araber, aufgereizt vom Sultan Hamid, der vorgab, daß die Engländer Aden verließen, haben diese Stadt am 30 Jan, wieder angegriffen, sind aber, wie früher, mit leichter Mühe zurückgewiesen worden. - Die Expedition nach China bereitet sich aufs kräftigste vor. Aus Bengalen werden zwei Regimenter europäischer Truppen und zwei Regimenter Sipahis, aus Madras zwei Regimenter europäischer und vier Regimenter indischer Truppen nebst einem Regiment Artillerie und einem Regiment Ingenieure, und aus Ceylon ein Regiment europäischer Truppen in Allem beiläufig 10,000 Mann, dahin abgesandt. Oberbefehlshaber ist General R. Arbuthnot; unter ihm befehlen die Generale Oglander und Walker.

China.

Die mit der ostindischen Post gekommenen Berichte aus China reichen bis zum 7, aus Singapore bis zum 17 Jan. Wie vorauszusehen, hat Lin das Gefecht von Dschumpi nach Peking als einen Sieg berichtet, und als Beweis dafür das Zurücksegeln der Fregatten nach Tongku bezeichnet. Se. kaiserl. Majestät hat ihre Flotten von Shikiang und Fokien nach Canton beordert, um die Engländer gänzlich zu verjagen. Lin hat ein kaiserl. Decret bekannt gemacht, welches den Handel mit England gänzlich aufhebt, und bei Strafe der Confiscation das Ueberladen von englischen Waaren auf neutrale Schiffe verbietet. Lin war nicht, wie man irrig berichtet hatte, degradirt worden, im Gegentheil hatte er neue Beweise der kaiserlichen Huld erhalten. - Obgleich Capitän Elliot von Lin auf seine Bitte, in Macao, bis nach Erhalt der Verhaltungsbefehle aus England, den legalen Handel zu erlauben, eine abschlägliche Antwort erhalten, so glaubt er doch immer noch, es dahin zu bringen, und hat den Schiffen in Tongku angerathen, diesen Ankerplatz fürs erste noch nicht zu verlassen; sie hatten nämlich nach Manilla absegeln wollen. (Weitere Details morgen.)

Truppen mußten mit Verlust von 80 Todten und Verwundeten zurückgezogen werden; Nachts darauf aber verließen die Feinde sowohl diese als die auf der andern Seite des Flusses gelegene Festung Kelake. Man fand in denselben nur etwas Korn und einige Centner Pulver. Man befrachtete in Bombay Schiffe zum Transport von Truppen und Munition nach Aden und Buschir. Das Linienschiff Wellesley und der Alligator waren auf ihrem Wege nach China den 27 Jan. in Trincomale angekommen. Drei eiserne Dampfboote werden unter der Direction des Capitän Lynch in Bassora zusammengesetzt: der Nimrod, Nykotris und Assyria. Ersteres war beinahe fertig. Sie werden den Euphrat und Tigris befahren, besonders zwischen Bassora und Bagdad und zur Beförderung der ostindischen Correspondenz, während der Passatwinde, verwendet werden. – Briefe aus Buschir vom 21 Januar berichten, daß Sheik Hussein, Exgouverneur dieser Stadt, dieselbe mit einem Buggalow mit 50 Mann Besatzung blokirt und den Persern vielen Schaden zufügt, da dieselben kein einziges Schiff ihm entgegenstellen können. – Capitän Macleod, englischer Resident bei den Birmanen, hat sich genöthigt gesehen, Rangun zu verlassen. Seine Stellung war nicht mehr haltbar. Die Regierung von Ava zeigt sich immer feindseliger gegen die Engländer. Er war am 9 Jan. auf dem englischen Kriegsschiff Conway in Amherst angekommen. – Dost Mohammed hatte Kulum verlassen, und soll in Bochara angekommen seyn. Lieutenant Pottinger, der sich so lange in Herat aufgehalten, befindet sich in Agra, wo ihn der Generalgouverneur sehr gut aufgenommen. Er hat so gänzlich die Kleidung und Sitten der Mogul angenommen, daß seine besten Freunde ihn nicht erkannt haben. – In Lahore soll Kurruk Singh seinen ersten Minister Djan Singh entlassen, und derselbe sich nach Dschumla zurückgezogen haben. Man fürchtet jetzt seinen großen Einfluß im Pendschab. – Die Araber, aufgereizt vom Sultan Hamid, der vorgab, daß die Engländer Aden verließen, haben diese Stadt am 30 Jan, wieder angegriffen, sind aber, wie früher, mit leichter Mühe zurückgewiesen worden. – Die Expedition nach China bereitet sich aufs kräftigste vor. Aus Bengalen werden zwei Regimenter europäischer Truppen und zwei Regimenter Sipahis, aus Madras zwei Regimenter europäischer und vier Regimenter indischer Truppen nebst einem Regiment Artillerie und einem Regiment Ingenieure, und aus Ceylon ein Regiment europäischer Truppen in Allem beiläufig 10,000 Mann, dahin abgesandt. Oberbefehlshaber ist General R. Arbuthnot; unter ihm befehlen die Generale Oglander und Walker.

China.

Die mit der ostindischen Post gekommenen Berichte aus China reichen bis zum 7, aus Singapore bis zum 17 Jan. Wie vorauszusehen, hat Lin das Gefecht von Dschumpi nach Peking als einen Sieg berichtet, und als Beweis dafür das Zurücksegeln der Fregatten nach Tongku bezeichnet. Se. kaiserl. Majestät hat ihre Flotten von Shikiang und Fokien nach Canton beordert, um die Engländer gänzlich zu verjagen. Lin hat ein kaiserl. Decret bekannt gemacht, welches den Handel mit England gänzlich aufhebt, und bei Strafe der Confiscation das Ueberladen von englischen Waaren auf neutrale Schiffe verbietet. Lin war nicht, wie man irrig berichtet hatte, degradirt worden, im Gegentheil hatte er neue Beweise der kaiserlichen Huld erhalten. – Obgleich Capitän Elliot von Lin auf seine Bitte, in Macao, bis nach Erhalt der Verhaltungsbefehle aus England, den legalen Handel zu erlauben, eine abschlägliche Antwort erhalten, so glaubt er doch immer noch, es dahin zu bringen, und hat den Schiffen in Tongku angerathen, diesen Ankerplatz fürs erste noch nicht zu verlassen; sie hatten nämlich nach Manilla absegeln wollen. (Weitere Details morgen.)

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Truppen mußten mit Verlust von 80 Todten und Verwundeten zurückgezogen werden; Nachts darauf aber verließen die Feinde sowohl diese als die auf der andern Seite des Flusses gelegene Festung Kelake. Man fand in denselben nur etwas Korn und einige Centner Pulver. Man befrachtete in Bombay Schiffe zum Transport von Truppen und Munition nach Aden und Buschir. Das Linienschiff Wellesley und der Alligator waren auf ihrem Wege nach China den 27 Jan. in Trincomale angekommen. Drei eiserne Dampfboote werden unter der Direction des Capitän Lynch in Bassora zusammengesetzt: der Nimrod, Nykotris und Assyria. Ersteres war beinahe fertig. Sie werden den Euphrat und Tigris befahren, besonders zwischen Bassora und Bagdad und zur Beförderung der ostindischen Correspondenz, während der Passatwinde, verwendet werden. &#x2013; Briefe aus Buschir vom 21 Januar berichten, daß Sheik Hussein, Exgouverneur dieser Stadt, dieselbe mit einem Buggalow mit 50 Mann Besatzung blokirt und den Persern vielen Schaden zufügt, da dieselben kein einziges Schiff ihm entgegenstellen können. &#x2013; Capitän Macleod, englischer Resident bei den Birmanen, hat sich genöthigt gesehen, Rangun zu verlassen. Seine Stellung war nicht mehr haltbar. Die Regierung von Ava zeigt sich immer feindseliger gegen die Engländer. Er war am 9 Jan. auf dem englischen Kriegsschiff Conway in Amherst angekommen. &#x2013; Dost Mohammed hatte Kulum verlassen, und soll in Bochara angekommen seyn. Lieutenant Pottinger, der sich so lange in Herat aufgehalten, befindet sich in Agra, wo ihn der Generalgouverneur sehr gut aufgenommen. Er hat so gänzlich die Kleidung und Sitten der Mogul angenommen, daß seine besten Freunde ihn nicht erkannt haben. &#x2013; In Lahore soll Kurruk Singh seinen ersten Minister Djan Singh entlassen, und derselbe sich nach Dschumla zurückgezogen haben. Man fürchtet jetzt seinen großen Einfluß im Pendschab. &#x2013; Die Araber, aufgereizt vom Sultan Hamid, der vorgab, daß die Engländer Aden verließen, haben diese Stadt am 30 Jan, wieder angegriffen, sind aber, wie früher, mit leichter Mühe zurückgewiesen worden. &#x2013; Die Expedition nach China bereitet sich aufs kräftigste vor. Aus Bengalen werden zwei Regimenter europäischer Truppen und zwei Regimenter Sipahis, aus Madras zwei Regimenter europäischer und vier Regimenter indischer Truppen nebst einem Regiment Artillerie und einem Regiment Ingenieure, und aus Ceylon ein Regiment europäischer Truppen in Allem beiläufig 10,000 Mann, dahin abgesandt. Oberbefehlshaber ist General R. Arbuthnot; unter ihm befehlen die Generale Oglander und Walker.</p><lb/>
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[0792/0008] Truppen mußten mit Verlust von 80 Todten und Verwundeten zurückgezogen werden; Nachts darauf aber verließen die Feinde sowohl diese als die auf der andern Seite des Flusses gelegene Festung Kelake. Man fand in denselben nur etwas Korn und einige Centner Pulver. Man befrachtete in Bombay Schiffe zum Transport von Truppen und Munition nach Aden und Buschir. Das Linienschiff Wellesley und der Alligator waren auf ihrem Wege nach China den 27 Jan. in Trincomale angekommen. Drei eiserne Dampfboote werden unter der Direction des Capitän Lynch in Bassora zusammengesetzt: der Nimrod, Nykotris und Assyria. Ersteres war beinahe fertig. Sie werden den Euphrat und Tigris befahren, besonders zwischen Bassora und Bagdad und zur Beförderung der ostindischen Correspondenz, während der Passatwinde, verwendet werden. – Briefe aus Buschir vom 21 Januar berichten, daß Sheik Hussein, Exgouverneur dieser Stadt, dieselbe mit einem Buggalow mit 50 Mann Besatzung blokirt und den Persern vielen Schaden zufügt, da dieselben kein einziges Schiff ihm entgegenstellen können. – Capitän Macleod, englischer Resident bei den Birmanen, hat sich genöthigt gesehen, Rangun zu verlassen. Seine Stellung war nicht mehr haltbar. Die Regierung von Ava zeigt sich immer feindseliger gegen die Engländer. Er war am 9 Jan. auf dem englischen Kriegsschiff Conway in Amherst angekommen. – Dost Mohammed hatte Kulum verlassen, und soll in Bochara angekommen seyn. Lieutenant Pottinger, der sich so lange in Herat aufgehalten, befindet sich in Agra, wo ihn der Generalgouverneur sehr gut aufgenommen. Er hat so gänzlich die Kleidung und Sitten der Mogul angenommen, daß seine besten Freunde ihn nicht erkannt haben. – In Lahore soll Kurruk Singh seinen ersten Minister Djan Singh entlassen, und derselbe sich nach Dschumla zurückgezogen haben. Man fürchtet jetzt seinen großen Einfluß im Pendschab. – Die Araber, aufgereizt vom Sultan Hamid, der vorgab, daß die Engländer Aden verließen, haben diese Stadt am 30 Jan, wieder angegriffen, sind aber, wie früher, mit leichter Mühe zurückgewiesen worden. – Die Expedition nach China bereitet sich aufs kräftigste vor. Aus Bengalen werden zwei Regimenter europäischer Truppen und zwei Regimenter Sipahis, aus Madras zwei Regimenter europäischer und vier Regimenter indischer Truppen nebst einem Regiment Artillerie und einem Regiment Ingenieure, und aus Ceylon ein Regiment europäischer Truppen in Allem beiläufig 10,000 Mann, dahin abgesandt. Oberbefehlshaber ist General R. Arbuthnot; unter ihm befehlen die Generale Oglander und Walker. China. _ Alexandria, 22 März. Die mit der ostindischen Post gekommenen Berichte aus China reichen bis zum 7, aus Singapore bis zum 17 Jan. Wie vorauszusehen, hat Lin das Gefecht von Dschumpi nach Peking als einen Sieg berichtet, und als Beweis dafür das Zurücksegeln der Fregatten nach Tongku bezeichnet. Se. kaiserl. Majestät hat ihre Flotten von Shikiang und Fokien nach Canton beordert, um die Engländer gänzlich zu verjagen. Lin hat ein kaiserl. Decret bekannt gemacht, welches den Handel mit England gänzlich aufhebt, und bei Strafe der Confiscation das Ueberladen von englischen Waaren auf neutrale Schiffe verbietet. Lin war nicht, wie man irrig berichtet hatte, degradirt worden, im Gegentheil hatte er neue Beweise der kaiserlichen Huld erhalten. – Obgleich Capitän Elliot von Lin auf seine Bitte, in Macao, bis nach Erhalt der Verhaltungsbefehle aus England, den legalen Handel zu erlauben, eine abschlägliche Antwort erhalten, so glaubt er doch immer noch, es dahin zu bringen, und hat den Schiffen in Tongku angerathen, diesen Ankerplatz fürs erste noch nicht zu verlassen; sie hatten nämlich nach Manilla absegeln wollen. (Weitere Details morgen.)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 99. Augsburg, 8. April 1840, S. 0792. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_099_18400408/8>, abgerufen am 24.11.2024.