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Allgemeine Zeitung. Nr. 66. Augsburg, 6. März 1840.

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können. Der edle Lord citirte schließlich, in doppelter Hinsicht wohl etwas unpassend, Lucans berühmten Vers: "Victrix causa Diis placuit, sed victa Catoni," und verlangte die Vorlegung aller auf die Uebereinkunft von Bergara bezüglichen Actenstücke. Graf Clarendon: "Ich habe nicht im Sinn auf alle Punkte in der Rede des edlen Marquis zu antworten; sie war so ausführlich, daß er sie eben so gut und besser noch in den Cortes als im brittischen Parlament hätte halten können. Dennoch kann ich dem Hause die Versicherung geben, daß die Ereignisse in Spanien einen schnellern und befriedigendern Verlauf genommen haben, als es je zu hoffen war. Der Vertrag von Bergara ist mit dem Gedanken und in der Ueberzeugung abgeschlossen worden, alle militärischen Operationen sollten aufhören. Kaum war diese Uebereinkunft unterzeichnet, so legten 21 Carlistische Bataillone gleichzeitig die Waffen nieder, und die ganze Bevölkerung sprach laut ihre Wünsche aus für Aufrechthaltung des Friedens. Der Enthusiasmus war groß und allgemein, als man den Frieden verkündete. Nicht dem magischen Einfluß des Namens Maroto muß man dieses Ergebniß zuschreiben, sondern vielmehr der äußersten Abmattung des durch den Krieg erschöpften Volkes, und solche Erfolge hatten keinen Schilling gekostet. Dem allgemeinen Tone der Rede des edlen Marquis zufolge scheint es mir, unsere Regierung hätte, seiner Meinung nach, sich ins Mittel schlagen sollen, um die Spanier zu hindern, daß sie unter einander fraternisirten. Ich bin weit entfernt diese Meinung zu theilen. Meiner Ansicht nach wären die Minister Ihrer Maj. strafbar gewesen, wenn sie nicht alles was in ihrer Macht stand, gethan hätten, um zur Pacification Spaniens beizutragen. Der edle Marquis hat den Herzog de la Victoria, dessen Benehmen im Gegentheil die größten Lobsprüche verdient hätte, mit Bitterkeit angegriffen. Der Herzog de la Victoria hat den Provinzen gegenüber Verpflichtungen eingegangen unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Regierung. Es heißt in der That das wahre Interesse Englands wenig kennen, wenn man durch Argumente voll Parteilichkeit die Uebereinkunft von Bergara angreift. Man müßte blind seyn, um nicht einzusehen, wie England das größte Interesse dabei hat, daß das unabhängige Spanien ehrenwerthe und freisinnige Institutionen genieße. (Hört.) Ich möchte den edlen Marquis bitten zu sagen, ob er an die Loyalität des Don Carlos glaubt: glaubt er, der Prinz würde, wenn seine Unternehmungen gelungen wären, alle seine Versprechen gewissenhaft erfüllt und einen Schleier über die Vergangenheit geworfen haben? würde er nicht vielmehr Ferdinand VII nachgeahmt haben, der im Jahr 1823 den schnödesten Meineid beging, und trotz der Vorstellungen des Herzogs von Angouleme die ausgezeichnetsten Männer seines Landes, seine früheren Retter in der Noth, hängen und niederhauen ließ? Er hat ohne Zweifel schon viel für Spanien gethan, allein der Bürgerkrieg ist noch nicht ganz zu Ende, und es wird Zeit brauchen, bis Spanien wieder zu tiefem Frieden gelangen kann. Uebrigens steht, so schließt der edle Lord, der Vorlegung der von dem edlen Marquis verlangten Documente nichts entgegen." Graf Aberdeen bezeichnet das Benehmen beider kriegführenden Theile in Spanien als anekelnd, und macht dann einige Bemerkungen über die Quadrupelallianz. "Ist dieser Vertrag, fragt er, temporär oder nicht? zieht er für uns andere Verpflichtungen nach sich, als diejenigen, der Königin von Spanien Waffen zu liefern? und für den König der Franzosen andere, als die Lieferung der Kriegsmunition über die Gränzen nach Spanien zu verhindern? Wenn wir außerdem die Verpflichtung eingegangen haben, den innern Frieden in Spanien wieder herzustellen, so ist unsere Aufgabe unermeßlich und hart. Die Quadrupelallianz ist die erste Ursache der Entfremdung gewesen, die zwischen Frankreich und England eintrat; nie haben die beiden Cabinette kraft dieses Vertrags mit Herzlichkeit zusammengewirkt." Der edle Lord lenkt schließlich die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Vertrag von 1829, wonach englische Unterthanen, welche in Spanien Verlust erlitten, Entschädigungen erhalten sollen. Die Minister hätten, bemerkt er, die 30,000 Pf. St. jährlicher Zinsen von den damals emittirten Bons nie erlangen können. Lord Melbourne: "Ich denke, die Discussion über die Uebereinkunft von Bergara sollte bis nach erfolgter Vorlegung der von dem edlen Marquis verlangten Actenstücke vertagt werden. Uebrigens muß man gestehen, die Minister Ihrer Maj. wären wahre Idioten gewesen, wenn sie die günstige Gelegenheit zur Anwendung ihres politischen Systems hätten entschlüpfen lassen. Der Quadrupelallianzvertrag, von dem man so eben gesprochen, legt uns die Verbindlichkeit auf, Spanien zu pacificiren, und so viel als möglich zu diesem Resultat beizutragen. Allein wir haben die Mission, in den Parteikämpfen in Spanien zu interveniren, nie gehabt und haben sie auch jetzt nicht. Das Aufhören der Feindseligkeiten, welche die Rückkehr des Don Carlos daselbst hervorgerufen hatte, zu bewirken, das war der Zweck des Vertrags der Quadrupelallianz - wir werden seinem Geiste treu bleiben. (Hört!) Ich weiß, daß bisher die Reclamationen der spanischen Hülfslegion bei der Regierung von Madrid erfolglos geblieben sind; allein die Lage Spaniens verlangt Nachsicht." Der edle Viscount schließt mit der Erklärung, daß er sich der Vorlegung der verlangten Papiere nicht widersetze.

Deutschland.

Eines der belebtesten und schönsten Feste dieses Carnevals in München war der Maskenball bei Sr. H. dem Herzog Max am 25 Februar. Der Ball begann nach der Ankunft Sr. Maj. des Königs mit dem Maskenzuge Ihrer Maj. der regierenden Königin, welche die Königin Elisabeth in dem Romane Kenilworth von Walter Scott vorstellte und von Sr. k. Hoh. dem Prinzen Luitpold als Sir Walter Raleigh geführt wurde. Unmittelbar hinter Ihrer Majestät folgte Se. k. Hoh. der Kronprinz als Lord Leicester, die Frau Gräfin von Arco-Valley als Emmy Robsart führend. Der ganze Zug bestand aus 25 Personen in kostbaren, zeitgetreuen Costümen, und war, so wie der folgende, eine Wiederholung des schon auf einem Hofballe gegebenen Maskenzuges. Nun folgte jener Ihrer k. Hoh. der Frau Herzogin von Leuchtenberg, einen Tag am Hofe Alphons II von Este, Herzogs von Ferrara, vorstellend. Nach einem Wappenherolde und zwei Hallebardierern erschien Ihre k. Hoh. als Eleonore von Este, geführt von dem Herzog von Ferrara, ihrem Bruder, welchen der Major von Parseval darstellte. Auch Tasso fehlte nicht in diesem schönen Zug, der aus 21 Theilnehmern bestand. Hieran reihte sich eine Quadrille von Kriegerinnen, angeführt von Ihrer Durchl. der Prinzessin Theodolinde. Zwanzig Fräulein, umstrahlt vom Schmucke der Schönheit und Jugend, in Helmen, Schuppenpanzern, mit Säbeln, Fähnchen und Trommeln, sich in den mannichfaltigsten Bewegungen verschlingend und wieder ordnend, gewährten ein entzückendes Bild. Die nächstfolgende Quadrille war die von zwölf ungarischen Husaren mit ihren Damen, in welcher drei königliche Prinzen, II. k. HH. der Kronprinz, der Prinz Luitpold, und Se. H. der Herzog Max mit dem Grafen von Arco-Stepperg die vorderste Reihe bildeten. Die reichen und geschmackvollen ungarischen Anzüge paßten vortrefflich zu dem ausgezeichnet arrangirten und mit großer Treue und Lebhaftigkeit ausgeführten Nationaltanze. Se. k. Hoh. der Kronprinz tanzte mit der Frau Gräfin

können. Der edle Lord citirte schließlich, in doppelter Hinsicht wohl etwas unpassend, Lucans berühmten Vers: „Victrix causa Diis placuit, sed victa Catoni,“ und verlangte die Vorlegung aller auf die Uebereinkunft von Bergara bezüglichen Actenstücke. Graf Clarendon: „Ich habe nicht im Sinn auf alle Punkte in der Rede des edlen Marquis zu antworten; sie war so ausführlich, daß er sie eben so gut und besser noch in den Cortes als im brittischen Parlament hätte halten können. Dennoch kann ich dem Hause die Versicherung geben, daß die Ereignisse in Spanien einen schnellern und befriedigendern Verlauf genommen haben, als es je zu hoffen war. Der Vertrag von Bergara ist mit dem Gedanken und in der Ueberzeugung abgeschlossen worden, alle militärischen Operationen sollten aufhören. Kaum war diese Uebereinkunft unterzeichnet, so legten 21 Carlistische Bataillone gleichzeitig die Waffen nieder, und die ganze Bevölkerung sprach laut ihre Wünsche aus für Aufrechthaltung des Friedens. Der Enthusiasmus war groß und allgemein, als man den Frieden verkündete. Nicht dem magischen Einfluß des Namens Maroto muß man dieses Ergebniß zuschreiben, sondern vielmehr der äußersten Abmattung des durch den Krieg erschöpften Volkes, und solche Erfolge hatten keinen Schilling gekostet. Dem allgemeinen Tone der Rede des edlen Marquis zufolge scheint es mir, unsere Regierung hätte, seiner Meinung nach, sich ins Mittel schlagen sollen, um die Spanier zu hindern, daß sie unter einander fraternisirten. Ich bin weit entfernt diese Meinung zu theilen. Meiner Ansicht nach wären die Minister Ihrer Maj. strafbar gewesen, wenn sie nicht alles was in ihrer Macht stand, gethan hätten, um zur Pacification Spaniens beizutragen. Der edle Marquis hat den Herzog de la Victoria, dessen Benehmen im Gegentheil die größten Lobsprüche verdient hätte, mit Bitterkeit angegriffen. Der Herzog de la Victoria hat den Provinzen gegenüber Verpflichtungen eingegangen unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Regierung. Es heißt in der That das wahre Interesse Englands wenig kennen, wenn man durch Argumente voll Parteilichkeit die Uebereinkunft von Bergara angreift. Man müßte blind seyn, um nicht einzusehen, wie England das größte Interesse dabei hat, daß das unabhängige Spanien ehrenwerthe und freisinnige Institutionen genieße. (Hört.) Ich möchte den edlen Marquis bitten zu sagen, ob er an die Loyalität des Don Carlos glaubt: glaubt er, der Prinz würde, wenn seine Unternehmungen gelungen wären, alle seine Versprechen gewissenhaft erfüllt und einen Schleier über die Vergangenheit geworfen haben? würde er nicht vielmehr Ferdinand VII nachgeahmt haben, der im Jahr 1823 den schnödesten Meineid beging, und trotz der Vorstellungen des Herzogs von Angouleme die ausgezeichnetsten Männer seines Landes, seine früheren Retter in der Noth, hängen und niederhauen ließ? Er hat ohne Zweifel schon viel für Spanien gethan, allein der Bürgerkrieg ist noch nicht ganz zu Ende, und es wird Zeit brauchen, bis Spanien wieder zu tiefem Frieden gelangen kann. Uebrigens steht, so schließt der edle Lord, der Vorlegung der von dem edlen Marquis verlangten Documente nichts entgegen.“ Graf Aberdeen bezeichnet das Benehmen beider kriegführenden Theile in Spanien als anekelnd, und macht dann einige Bemerkungen über die Quadrupelallianz. „Ist dieser Vertrag, fragt er, temporär oder nicht? zieht er für uns andere Verpflichtungen nach sich, als diejenigen, der Königin von Spanien Waffen zu liefern? und für den König der Franzosen andere, als die Lieferung der Kriegsmunition über die Gränzen nach Spanien zu verhindern? Wenn wir außerdem die Verpflichtung eingegangen haben, den innern Frieden in Spanien wieder herzustellen, so ist unsere Aufgabe unermeßlich und hart. Die Quadrupelallianz ist die erste Ursache der Entfremdung gewesen, die zwischen Frankreich und England eintrat; nie haben die beiden Cabinette kraft dieses Vertrags mit Herzlichkeit zusammengewirkt.“ Der edle Lord lenkt schließlich die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Vertrag von 1829, wonach englische Unterthanen, welche in Spanien Verlust erlitten, Entschädigungen erhalten sollen. Die Minister hätten, bemerkt er, die 30,000 Pf. St. jährlicher Zinsen von den damals emittirten Bons nie erlangen können. Lord Melbourne: „Ich denke, die Discussion über die Uebereinkunft von Bergara sollte bis nach erfolgter Vorlegung der von dem edlen Marquis verlangten Actenstücke vertagt werden. Uebrigens muß man gestehen, die Minister Ihrer Maj. wären wahre Idioten gewesen, wenn sie die günstige Gelegenheit zur Anwendung ihres politischen Systems hätten entschlüpfen lassen. Der Quadrupelallianzvertrag, von dem man so eben gesprochen, legt uns die Verbindlichkeit auf, Spanien zu pacificiren, und so viel als möglich zu diesem Resultat beizutragen. Allein wir haben die Mission, in den Parteikämpfen in Spanien zu interveniren, nie gehabt und haben sie auch jetzt nicht. Das Aufhören der Feindseligkeiten, welche die Rückkehr des Don Carlos daselbst hervorgerufen hatte, zu bewirken, das war der Zweck des Vertrags der Quadrupelallianz – wir werden seinem Geiste treu bleiben. (Hört!) Ich weiß, daß bisher die Reclamationen der spanischen Hülfslegion bei der Regierung von Madrid erfolglos geblieben sind; allein die Lage Spaniens verlangt Nachsicht.“ Der edle Viscount schließt mit der Erklärung, daß er sich der Vorlegung der verlangten Papiere nicht widersetze.

Deutschland.

Eines der belebtesten und schönsten Feste dieses Carnevals in München war der Maskenball bei Sr. H. dem Herzog Max am 25 Februar. Der Ball begann nach der Ankunft Sr. Maj. des Königs mit dem Maskenzuge Ihrer Maj. der regierenden Königin, welche die Königin Elisabeth in dem Romane Kenilworth von Walter Scott vorstellte und von Sr. k. Hoh. dem Prinzen Luitpold als Sir Walter Raleigh geführt wurde. Unmittelbar hinter Ihrer Majestät folgte Se. k. Hoh. der Kronprinz als Lord Leicester, die Frau Gräfin von Arco-Valley als Emmy Robsart führend. Der ganze Zug bestand aus 25 Personen in kostbaren, zeitgetreuen Costümen, und war, so wie der folgende, eine Wiederholung des schon auf einem Hofballe gegebenen Maskenzuges. Nun folgte jener Ihrer k. Hoh. der Frau Herzogin von Leuchtenberg, einen Tag am Hofe Alphons II von Este, Herzogs von Ferrara, vorstellend. Nach einem Wappenherolde und zwei Hallebardierern erschien Ihre k. Hoh. als Eleonore von Este, geführt von dem Herzog von Ferrara, ihrem Bruder, welchen der Major von Parseval darstellte. Auch Tasso fehlte nicht in diesem schönen Zug, der aus 21 Theilnehmern bestand. Hieran reihte sich eine Quadrille von Kriegerinnen, angeführt von Ihrer Durchl. der Prinzessin Theodolinde. Zwanzig Fräulein, umstrahlt vom Schmucke der Schönheit und Jugend, in Helmen, Schuppenpanzern, mit Säbeln, Fähnchen und Trommeln, sich in den mannichfaltigsten Bewegungen verschlingend und wieder ordnend, gewährten ein entzückendes Bild. Die nächstfolgende Quadrille war die von zwölf ungarischen Husaren mit ihren Damen, in welcher drei königliche Prinzen, II. k. HH. der Kronprinz, der Prinz Luitpold, und Se. H. der Herzog Max mit dem Grafen von Arco-Stepperg die vorderste Reihe bildeten. Die reichen und geschmackvollen ungarischen Anzüge paßten vortrefflich zu dem ausgezeichnet arrangirten und mit großer Treue und Lebhaftigkeit ausgeführten Nationaltanze. Se. k. Hoh. der Kronprinz tanzte mit der Frau Gräfin

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Kaum war diese Uebereinkunft unterzeichnet, so legten 21 Carlistische Bataillone gleichzeitig die Waffen nieder, und die ganze Bevölkerung sprach laut ihre Wünsche aus für Aufrechthaltung des Friedens. Der Enthusiasmus war groß und allgemein, als man den Frieden verkündete. Nicht dem magischen Einfluß des Namens Maroto muß man dieses Ergebniß zuschreiben, sondern vielmehr der äußersten Abmattung des durch den Krieg erschöpften Volkes, und solche Erfolge hatten keinen Schilling gekostet. Dem allgemeinen Tone der Rede des edlen Marquis zufolge scheint es mir, unsere Regierung hätte, seiner Meinung nach, sich ins Mittel schlagen sollen, um die Spanier zu hindern, daß sie unter einander fraternisirten. Ich bin weit entfernt diese Meinung zu theilen. Meiner Ansicht nach wären die Minister Ihrer Maj. strafbar gewesen, wenn sie nicht alles was in ihrer Macht stand, gethan hätten, um zur Pacification Spaniens beizutragen. Der edle Marquis hat den Herzog de la Victoria, dessen Benehmen im Gegentheil die größten Lobsprüche verdient hätte, mit Bitterkeit angegriffen. Der Herzog de la Victoria hat den Provinzen gegenüber Verpflichtungen eingegangen unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Regierung. Es heißt in der That das wahre Interesse Englands wenig kennen, wenn man durch Argumente voll Parteilichkeit die Uebereinkunft von Bergara angreift. Man müßte blind seyn, um nicht einzusehen, wie England das größte Interesse dabei hat, daß das unabhängige Spanien ehrenwerthe und freisinnige Institutionen genieße. (Hört.) Ich möchte den edlen Marquis bitten zu sagen, ob er an die Loyalität des Don Carlos glaubt: glaubt er, der Prinz würde, wenn seine Unternehmungen gelungen wären, alle seine Versprechen gewissenhaft erfüllt und einen Schleier über die Vergangenheit geworfen haben? würde er nicht vielmehr Ferdinand VII nachgeahmt haben, der im Jahr 1823 den schnödesten Meineid beging, und trotz der Vorstellungen des Herzogs von Angouleme die ausgezeichnetsten Männer seines Landes, seine früheren Retter in der Noth, hängen und niederhauen ließ? Er hat ohne Zweifel schon viel für Spanien gethan, allein der Bürgerkrieg ist noch nicht ganz zu Ende, und es wird Zeit brauchen, bis Spanien wieder zu tiefem Frieden gelangen kann. 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Der Quadrupelallianzvertrag, von dem man so eben gesprochen, legt uns die Verbindlichkeit auf, Spanien zu pacificiren, und so viel als möglich zu diesem Resultat beizutragen. Allein wir haben die Mission, in den Parteikämpfen in Spanien zu interveniren, nie gehabt und haben sie auch jetzt nicht. Das Aufhören der Feindseligkeiten, welche die Rückkehr des Don Carlos daselbst hervorgerufen hatte, zu bewirken, das war der Zweck des Vertrags der Quadrupelallianz &#x2013; wir werden seinem Geiste treu bleiben. (Hört!) Ich weiß, daß bisher die Reclamationen der spanischen Hülfslegion bei der Regierung von Madrid erfolglos geblieben sind; allein die Lage Spaniens verlangt Nachsicht.&#x201C; Der edle Viscount schließt mit der Erklärung, daß er sich der Vorlegung der verlangten Papiere nicht widersetze.</p><lb/>
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[0524/0012] können. Der edle Lord citirte schließlich, in doppelter Hinsicht wohl etwas unpassend, Lucans berühmten Vers: „Victrix causa Diis placuit, sed victa Catoni,“ und verlangte die Vorlegung aller auf die Uebereinkunft von Bergara bezüglichen Actenstücke. Graf Clarendon: „Ich habe nicht im Sinn auf alle Punkte in der Rede des edlen Marquis zu antworten; sie war so ausführlich, daß er sie eben so gut und besser noch in den Cortes als im brittischen Parlament hätte halten können. Dennoch kann ich dem Hause die Versicherung geben, daß die Ereignisse in Spanien einen schnellern und befriedigendern Verlauf genommen haben, als es je zu hoffen war. Der Vertrag von Bergara ist mit dem Gedanken und in der Ueberzeugung abgeschlossen worden, alle militärischen Operationen sollten aufhören. Kaum war diese Uebereinkunft unterzeichnet, so legten 21 Carlistische Bataillone gleichzeitig die Waffen nieder, und die ganze Bevölkerung sprach laut ihre Wünsche aus für Aufrechthaltung des Friedens. Der Enthusiasmus war groß und allgemein, als man den Frieden verkündete. Nicht dem magischen Einfluß des Namens Maroto muß man dieses Ergebniß zuschreiben, sondern vielmehr der äußersten Abmattung des durch den Krieg erschöpften Volkes, und solche Erfolge hatten keinen Schilling gekostet. Dem allgemeinen Tone der Rede des edlen Marquis zufolge scheint es mir, unsere Regierung hätte, seiner Meinung nach, sich ins Mittel schlagen sollen, um die Spanier zu hindern, daß sie unter einander fraternisirten. Ich bin weit entfernt diese Meinung zu theilen. Meiner Ansicht nach wären die Minister Ihrer Maj. strafbar gewesen, wenn sie nicht alles was in ihrer Macht stand, gethan hätten, um zur Pacification Spaniens beizutragen. Der edle Marquis hat den Herzog de la Victoria, dessen Benehmen im Gegentheil die größten Lobsprüche verdient hätte, mit Bitterkeit angegriffen. Der Herzog de la Victoria hat den Provinzen gegenüber Verpflichtungen eingegangen unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Regierung. Es heißt in der That das wahre Interesse Englands wenig kennen, wenn man durch Argumente voll Parteilichkeit die Uebereinkunft von Bergara angreift. Man müßte blind seyn, um nicht einzusehen, wie England das größte Interesse dabei hat, daß das unabhängige Spanien ehrenwerthe und freisinnige Institutionen genieße. (Hört.) Ich möchte den edlen Marquis bitten zu sagen, ob er an die Loyalität des Don Carlos glaubt: glaubt er, der Prinz würde, wenn seine Unternehmungen gelungen wären, alle seine Versprechen gewissenhaft erfüllt und einen Schleier über die Vergangenheit geworfen haben? würde er nicht vielmehr Ferdinand VII nachgeahmt haben, der im Jahr 1823 den schnödesten Meineid beging, und trotz der Vorstellungen des Herzogs von Angouleme die ausgezeichnetsten Männer seines Landes, seine früheren Retter in der Noth, hängen und niederhauen ließ? Er hat ohne Zweifel schon viel für Spanien gethan, allein der Bürgerkrieg ist noch nicht ganz zu Ende, und es wird Zeit brauchen, bis Spanien wieder zu tiefem Frieden gelangen kann. Uebrigens steht, so schließt der edle Lord, der Vorlegung der von dem edlen Marquis verlangten Documente nichts entgegen.“ Graf Aberdeen bezeichnet das Benehmen beider kriegführenden Theile in Spanien als anekelnd, und macht dann einige Bemerkungen über die Quadrupelallianz. „Ist dieser Vertrag, fragt er, temporär oder nicht? zieht er für uns andere Verpflichtungen nach sich, als diejenigen, der Königin von Spanien Waffen zu liefern? und für den König der Franzosen andere, als die Lieferung der Kriegsmunition über die Gränzen nach Spanien zu verhindern? Wenn wir außerdem die Verpflichtung eingegangen haben, den innern Frieden in Spanien wieder herzustellen, so ist unsere Aufgabe unermeßlich und hart. Die Quadrupelallianz ist die erste Ursache der Entfremdung gewesen, die zwischen Frankreich und England eintrat; nie haben die beiden Cabinette kraft dieses Vertrags mit Herzlichkeit zusammengewirkt.“ Der edle Lord lenkt schließlich die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Vertrag von 1829, wonach englische Unterthanen, welche in Spanien Verlust erlitten, Entschädigungen erhalten sollen. Die Minister hätten, bemerkt er, die 30,000 Pf. St. jährlicher Zinsen von den damals emittirten Bons nie erlangen können. Lord Melbourne: „Ich denke, die Discussion über die Uebereinkunft von Bergara sollte bis nach erfolgter Vorlegung der von dem edlen Marquis verlangten Actenstücke vertagt werden. Uebrigens muß man gestehen, die Minister Ihrer Maj. wären wahre Idioten gewesen, wenn sie die günstige Gelegenheit zur Anwendung ihres politischen Systems hätten entschlüpfen lassen. Der Quadrupelallianzvertrag, von dem man so eben gesprochen, legt uns die Verbindlichkeit auf, Spanien zu pacificiren, und so viel als möglich zu diesem Resultat beizutragen. Allein wir haben die Mission, in den Parteikämpfen in Spanien zu interveniren, nie gehabt und haben sie auch jetzt nicht. Das Aufhören der Feindseligkeiten, welche die Rückkehr des Don Carlos daselbst hervorgerufen hatte, zu bewirken, das war der Zweck des Vertrags der Quadrupelallianz – wir werden seinem Geiste treu bleiben. (Hört!) Ich weiß, daß bisher die Reclamationen der spanischen Hülfslegion bei der Regierung von Madrid erfolglos geblieben sind; allein die Lage Spaniens verlangt Nachsicht.“ Der edle Viscount schließt mit der Erklärung, daß er sich der Vorlegung der verlangten Papiere nicht widersetze. Deutschland. _ München. Eines der belebtesten und schönsten Feste dieses Carnevals in München war der Maskenball bei Sr. H. dem Herzog Max am 25 Februar. Der Ball begann nach der Ankunft Sr. Maj. des Königs mit dem Maskenzuge Ihrer Maj. der regierenden Königin, welche die Königin Elisabeth in dem Romane Kenilworth von Walter Scott vorstellte und von Sr. k. Hoh. dem Prinzen Luitpold als Sir Walter Raleigh geführt wurde. Unmittelbar hinter Ihrer Majestät folgte Se. k. Hoh. der Kronprinz als Lord Leicester, die Frau Gräfin von Arco-Valley als Emmy Robsart führend. Der ganze Zug bestand aus 25 Personen in kostbaren, zeitgetreuen Costümen, und war, so wie der folgende, eine Wiederholung des schon auf einem Hofballe gegebenen Maskenzuges. Nun folgte jener Ihrer k. Hoh. der Frau Herzogin von Leuchtenberg, einen Tag am Hofe Alphons II von Este, Herzogs von Ferrara, vorstellend. Nach einem Wappenherolde und zwei Hallebardierern erschien Ihre k. Hoh. als Eleonore von Este, geführt von dem Herzog von Ferrara, ihrem Bruder, welchen der Major von Parseval darstellte. Auch Tasso fehlte nicht in diesem schönen Zug, der aus 21 Theilnehmern bestand. Hieran reihte sich eine Quadrille von Kriegerinnen, angeführt von Ihrer Durchl. der Prinzessin Theodolinde. Zwanzig Fräulein, umstrahlt vom Schmucke der Schönheit und Jugend, in Helmen, Schuppenpanzern, mit Säbeln, Fähnchen und Trommeln, sich in den mannichfaltigsten Bewegungen verschlingend und wieder ordnend, gewährten ein entzückendes Bild. Die nächstfolgende Quadrille war die von zwölf ungarischen Husaren mit ihren Damen, in welcher drei königliche Prinzen, II. k. HH. der Kronprinz, der Prinz Luitpold, und Se. H. der Herzog Max mit dem Grafen von Arco-Stepperg die vorderste Reihe bildeten. Die reichen und geschmackvollen ungarischen Anzüge paßten vortrefflich zu dem ausgezeichnet arrangirten und mit großer Treue und Lebhaftigkeit ausgeführten Nationaltanze. Se. k. Hoh. der Kronprinz tanzte mit der Frau Gräfin

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 66. Augsburg, 6. März 1840, S. 0524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_066_18400306/12>, abgerufen am 27.04.2024.