Allgemeine Zeitung. Nr. 2. Augsburg, 2. Januar 1840.Vereinigte Staaten von Nordamerika. Am 27 Dec. lief in Havre das Paketboot Baltimore mit Briefen und Journalen aus New-York bis zum 5 Dec. ein, aber ebenfalls ohne die Präsidentenbotschaft. Der Congreß war am 2 Dec. wirklich zusammen getreten; indeß erhob sich über die Organisation des Repräsentantenhauses eine Präliminarverhandlung, welche die Versammlung bis zum Abgange des Paketboots beschäftigte. Da es Regel ist, daß die Botschaft erst nach erfolgter vollständiger Bildung beider Häuser in den Congreß gebracht werden kann, so erklärt sich hieraus die verspätete Vorlegung dieses Documents. Die Debatte entspann sich über die Gültigkeit der Wahl gewisser Mitglieder für den Staat New-Jersey, deren respectives Recht im Congreß zu sitzen durch den Clerk des Hauses nicht entschieden werden konnte. Gegen zwanzig Mitglieder hielten sehr heftige und - was sich in den Vereinigten Staaten von selbst versteht - überaus lange Vorträge, welche die Frage um nichts förderten, und bis zum 5 war nach langem, stürmischem und abspringendem Hin- und Herreden noch kein Beschluß gefaßt. So ist eingetroffen, was der New-Yorker M. Herald vom 1 Dec. vorausgesagt hatte: "Wir sehen einem argen Lärm in Washington entgegen. Nicht weniger als sieben Sitze im Unterhaus werden bestritten, und jeder der Anspruchmachenden hat am Altar seines Vaterlandes geschworen, seinen Sitz im Saale der Gesetzgebung auf dem Wege der Güte, wenn es seyn könne, auf dem Wege der Gewalt, wenn es seyn müsse, einzunehmen." Portugal. Lissabon, 16 Dec. Das Diario do Governo enthält folgenden Artikel: "Durch gestern erhaltene Berichte aus Angola wurde die Regierung benachrichtigt, daß sich ein brittischer Marineofficier eine Gewaltthätigkeit erlaubt, bei welcher es schwer zu entscheiden ist, ob sie mehr Insolenz oder Tollheit beurkundet. In Folge der Convention vom 29 Mai 1839 zwischen dem Viceadmiral Noronha, dem Gouverneur von Angola und Capitän Tucker, von der brittischen Flotte, lief Capitän Elliot, Befehlshaber der Brigg Ihrer brittischen Majestät Columbine in den Fluß Zaire ein, und nahm daselbst einige Fahrzeuge weg, welche vielleicht dem Decret vom 10 Dec. 1836 (in Betreff der gänzlichen Unterdrückung des Sklavenhandels in den portugiesischen Besitzungen) entgegengehandelt hatten; allein er hatte keinen Grund oder Vorwand auf solche Weise hinsichtlich der portugiesischen Brigg Neptuno, von Lissabon, oder dem Schooner Angerona von Angola, welche in dem Hafen waren, zu verfahren. Wenige Tage nachher aber wurde der Neptuno während der Nacht angegriffen, und von den Booten der Columbine genommen, welche bald darauf auch Besitz von der Angerona nahm. Nach der Vollziehung anderer Gewaltthaten segelte die Columbine mit den beiden weggenommenen Fahrzeugen fort, und als sie dem Paketboot Leander begegnete, mußte sich dieses 24 Stunden lang aufhalten, während welcher Zeit das Schiffsvolk des Neptuns und der Angerona hineingebracht wurde; hierauf lief die Columbine, damit das Paketboot Zeuge sey von dem Schimpfe, durch die beiden andern Schiffe (auf einem derselben wehte die portugiesische Flagge), und feuerte so lange darauf, bis sie beide untergingen. Diese Handlung, obgleich von einem einzelnen Individuum ausgegangen, und als solche nur die brutale Insolenz ihres Urhebers bekundend, ist dessenungeachtet so schändlich, daß es die Würde der portugiesischen Regierung erheischt, volle Genugthuung von der brittischen zu verlangen. Diese wird nicht verweigert werden; man hofft es von der Rechtlichkeit eines alten Alliirten, ja von der Würde der brittischen Regierung selbst, die nicht dulden wird, daß ein solcher Schimpf, einer befreundeten Nation angethan, unbestraft bleibt." So weit das Diario do Governo. Am andern Tage sprachen alle Lissaboner Zeitungen von den verschiedensten Farben und Ansichten: Ultra, Gemäßigte oder Miguelistische, in der heftigsten Entrüstung über diesen Gegenstand, den wir bereits unterm 26 Dec. aus einer englischen Correspondenz kurz berührt haben. Spanien. Madrid, 21 Dec. In den Nordprovinzen halten die versöhnten Einwohner friedlich und fröhlich ihre Junten, und vergessen im Genuß der wiedergewonnenen Vorrechte den überstandenen Jammer. Auf der Junta von Alava, die in Vitoria gehalten wurde, erschienen die Mitglieder der vormaligen Carlistischen Provincialjunta, und legten Rechnung ab über die im Laufe des Kriegs verwandten Gelder. Einstimmig Vereinigte Staaten von Nordamerika. Am 27 Dec. lief in Havre das Paketboot Baltimore mit Briefen und Journalen aus New-York bis zum 5 Dec. ein, aber ebenfalls ohne die Präsidentenbotschaft. Der Congreß war am 2 Dec. wirklich zusammen getreten; indeß erhob sich über die Organisation des Repräsentantenhauses eine Präliminarverhandlung, welche die Versammlung bis zum Abgange des Paketboots beschäftigte. Da es Regel ist, daß die Botschaft erst nach erfolgter vollständiger Bildung beider Häuser in den Congreß gebracht werden kann, so erklärt sich hieraus die verspätete Vorlegung dieses Documents. Die Debatte entspann sich über die Gültigkeit der Wahl gewisser Mitglieder für den Staat New-Jersey, deren respectives Recht im Congreß zu sitzen durch den Clerk des Hauses nicht entschieden werden konnte. Gegen zwanzig Mitglieder hielten sehr heftige und – was sich in den Vereinigten Staaten von selbst versteht – überaus lange Vorträge, welche die Frage um nichts förderten, und bis zum 5 war nach langem, stürmischem und abspringendem Hin- und Herreden noch kein Beschluß gefaßt. So ist eingetroffen, was der New-Yorker M. Herald vom 1 Dec. vorausgesagt hatte: „Wir sehen einem argen Lärm in Washington entgegen. Nicht weniger als sieben Sitze im Unterhaus werden bestritten, und jeder der Anspruchmachenden hat am Altar seines Vaterlandes geschworen, seinen Sitz im Saale der Gesetzgebung auf dem Wege der Güte, wenn es seyn könne, auf dem Wege der Gewalt, wenn es seyn müsse, einzunehmen.“ Portugal. Lissabon, 16 Dec. Das Diario do Governo enthält folgenden Artikel: „Durch gestern erhaltene Berichte aus Angola wurde die Regierung benachrichtigt, daß sich ein brittischer Marineofficier eine Gewaltthätigkeit erlaubt, bei welcher es schwer zu entscheiden ist, ob sie mehr Insolenz oder Tollheit beurkundet. In Folge der Convention vom 29 Mai 1839 zwischen dem Viceadmiral Noronha, dem Gouverneur von Angola und Capitän Tucker, von der brittischen Flotte, lief Capitän Elliot, Befehlshaber der Brigg Ihrer brittischen Majestät Columbine in den Fluß Zaire ein, und nahm daselbst einige Fahrzeuge weg, welche vielleicht dem Decret vom 10 Dec. 1836 (in Betreff der gänzlichen Unterdrückung des Sklavenhandels in den portugiesischen Besitzungen) entgegengehandelt hatten; allein er hatte keinen Grund oder Vorwand auf solche Weise hinsichtlich der portugiesischen Brigg Neptuno, von Lissabon, oder dem Schooner Angerona von Angola, welche in dem Hafen waren, zu verfahren. Wenige Tage nachher aber wurde der Neptuno während der Nacht angegriffen, und von den Booten der Columbine genommen, welche bald darauf auch Besitz von der Angerona nahm. Nach der Vollziehung anderer Gewaltthaten segelte die Columbine mit den beiden weggenommenen Fahrzeugen fort, und als sie dem Paketboot Leander begegnete, mußte sich dieses 24 Stunden lang aufhalten, während welcher Zeit das Schiffsvolk des Neptuns und der Angerona hineingebracht wurde; hierauf lief die Columbine, damit das Paketboot Zeuge sey von dem Schimpfe, durch die beiden andern Schiffe (auf einem derselben wehte die portugiesische Flagge), und feuerte so lange darauf, bis sie beide untergingen. Diese Handlung, obgleich von einem einzelnen Individuum ausgegangen, und als solche nur die brutale Insolenz ihres Urhebers bekundend, ist dessenungeachtet so schändlich, daß es die Würde der portugiesischen Regierung erheischt, volle Genugthuung von der brittischen zu verlangen. Diese wird nicht verweigert werden; man hofft es von der Rechtlichkeit eines alten Alliirten, ja von der Würde der brittischen Regierung selbst, die nicht dulden wird, daß ein solcher Schimpf, einer befreundeten Nation angethan, unbestraft bleibt.“ So weit das Diario do Governo. Am andern Tage sprachen alle Lissaboner Zeitungen von den verschiedensten Farben und Ansichten: Ultra, Gemäßigte oder Miguelistische, in der heftigsten Entrüstung über diesen Gegenstand, den wir bereits unterm 26 Dec. aus einer englischen Correspondenz kurz berührt haben. Spanien. Madrid, 21 Dec. In den Nordprovinzen halten die versöhnten Einwohner friedlich und fröhlich ihre Junten, und vergessen im Genuß der wiedergewonnenen Vorrechte den überstandenen Jammer. Auf der Junta von Alava, die in Vitoria gehalten wurde, erschienen die Mitglieder der vormaligen Carlistischen Provincialjunta, und legten Rechnung ab über die im Laufe des Kriegs verwandten Gelder. 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Gegen zwanzig Mitglieder hielten sehr heftige und – was sich in den Vereinigten Staaten von selbst versteht – überaus lange Vorträge, welche die Frage um nichts förderten, und bis zum 5 war nach langem, stürmischem und abspringendem Hin- und Herreden noch kein Beschluß gefaßt. So ist eingetroffen, was der New-Yorker M. <hi rendition="#g">Herald</hi> vom 1 Dec. vorausgesagt hatte: „Wir sehen einem argen Lärm in Washington entgegen. Nicht weniger als sieben Sitze im Unterhaus werden bestritten, und jeder der Anspruchmachenden hat am Altar seines Vaterlandes geschworen, seinen Sitz im Saale der Gesetzgebung auf dem Wege der Güte, wenn es seyn könne, auf dem Wege der Gewalt, wenn es seyn müsse, einzunehmen.“</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Portugal.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Lissabon,</hi> 16 Dec.</dateline> <p> Das Diario do Governo enthält folgenden Artikel: „Durch gestern erhaltene Berichte aus Angola wurde die Regierung benachrichtigt, daß sich ein brittischer Marineofficier eine Gewaltthätigkeit erlaubt, bei welcher es schwer zu entscheiden ist, ob sie mehr Insolenz oder Tollheit beurkundet. 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Nach der Vollziehung anderer Gewaltthaten segelte die Columbine mit den beiden weggenommenen Fahrzeugen fort, und als sie dem Paketboot Leander begegnete, mußte sich dieses 24 Stunden lang aufhalten, während welcher Zeit das Schiffsvolk des Neptuns und der Angerona hineingebracht wurde; hierauf lief die Columbine, damit das Paketboot Zeuge sey von dem Schimpfe, durch die beiden andern Schiffe (auf einem derselben wehte die portugiesische Flagge), und feuerte so lange darauf, bis sie beide untergingen. Diese Handlung, obgleich von einem einzelnen Individuum ausgegangen, und als solche nur die brutale Insolenz ihres Urhebers bekundend, ist dessenungeachtet so schändlich, daß es die Würde der portugiesischen Regierung erheischt, volle Genugthuung von der brittischen zu verlangen. Diese wird nicht verweigert werden; man hofft es von der Rechtlichkeit eines alten Alliirten, ja von der Würde der brittischen Regierung selbst, die nicht dulden wird, daß ein solcher Schimpf, einer befreundeten Nation angethan, unbestraft bleibt.“ So weit das Diario do Governo. Am andern Tage sprachen alle Lissaboner Zeitungen von den verschiedensten Farben und Ansichten: Ultra, Gemäßigte oder Miguelistische, in der heftigsten Entrüstung über diesen Gegenstand, den wir bereits unterm 26 Dec. aus einer englischen Correspondenz kurz berührt haben.</p><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Spanien.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <byline>☉</byline> <dateline><hi rendition="#b">Madrid,</hi> 21 Dec.</dateline> <p> In den Nordprovinzen halten die versöhnten Einwohner friedlich und fröhlich ihre Junten, und vergessen im Genuß der wiedergewonnenen Vorrechte den überstandenen Jammer. 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Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Am 27 Dec. lief in Havre das Paketboot Baltimore mit Briefen und Journalen aus New-York bis zum 5 Dec. ein, aber ebenfalls ohne die Präsidentenbotschaft. Der Congreß war am 2 Dec. wirklich zusammen getreten; indeß erhob sich über die Organisation des Repräsentantenhauses eine Präliminarverhandlung, welche die Versammlung bis zum Abgange des Paketboots beschäftigte. Da es Regel ist, daß die Botschaft erst nach erfolgter vollständiger Bildung beider Häuser in den Congreß gebracht werden kann, so erklärt sich hieraus die verspätete Vorlegung dieses Documents. Die Debatte entspann sich über die Gültigkeit der Wahl gewisser Mitglieder für den Staat New-Jersey, deren respectives Recht im Congreß zu sitzen durch den Clerk des Hauses nicht entschieden werden konnte. Gegen zwanzig Mitglieder hielten sehr heftige und – was sich in den Vereinigten Staaten von selbst versteht – überaus lange Vorträge, welche die Frage um nichts förderten, und bis zum 5 war nach langem, stürmischem und abspringendem Hin- und Herreden noch kein Beschluß gefaßt. So ist eingetroffen, was der New-Yorker M. Herald vom 1 Dec. vorausgesagt hatte: „Wir sehen einem argen Lärm in Washington entgegen. Nicht weniger als sieben Sitze im Unterhaus werden bestritten, und jeder der Anspruchmachenden hat am Altar seines Vaterlandes geschworen, seinen Sitz im Saale der Gesetzgebung auf dem Wege der Güte, wenn es seyn könne, auf dem Wege der Gewalt, wenn es seyn müsse, einzunehmen.“
Portugal.
Lissabon, 16 Dec. Das Diario do Governo enthält folgenden Artikel: „Durch gestern erhaltene Berichte aus Angola wurde die Regierung benachrichtigt, daß sich ein brittischer Marineofficier eine Gewaltthätigkeit erlaubt, bei welcher es schwer zu entscheiden ist, ob sie mehr Insolenz oder Tollheit beurkundet. In Folge der Convention vom 29 Mai 1839 zwischen dem Viceadmiral Noronha, dem Gouverneur von Angola und Capitän Tucker, von der brittischen Flotte, lief Capitän Elliot, Befehlshaber der Brigg Ihrer brittischen Majestät Columbine in den Fluß Zaire ein, und nahm daselbst einige Fahrzeuge weg, welche vielleicht dem Decret vom 10 Dec. 1836 (in Betreff der gänzlichen Unterdrückung des Sklavenhandels in den portugiesischen Besitzungen) entgegengehandelt hatten; allein er hatte keinen Grund oder Vorwand auf solche Weise hinsichtlich der portugiesischen Brigg Neptuno, von Lissabon, oder dem Schooner Angerona von Angola, welche in dem Hafen waren, zu verfahren. Wenige Tage nachher aber wurde der Neptuno während der Nacht angegriffen, und von den Booten der Columbine genommen, welche bald darauf auch Besitz von der Angerona nahm. Nach der Vollziehung anderer Gewaltthaten segelte die Columbine mit den beiden weggenommenen Fahrzeugen fort, und als sie dem Paketboot Leander begegnete, mußte sich dieses 24 Stunden lang aufhalten, während welcher Zeit das Schiffsvolk des Neptuns und der Angerona hineingebracht wurde; hierauf lief die Columbine, damit das Paketboot Zeuge sey von dem Schimpfe, durch die beiden andern Schiffe (auf einem derselben wehte die portugiesische Flagge), und feuerte so lange darauf, bis sie beide untergingen. Diese Handlung, obgleich von einem einzelnen Individuum ausgegangen, und als solche nur die brutale Insolenz ihres Urhebers bekundend, ist dessenungeachtet so schändlich, daß es die Würde der portugiesischen Regierung erheischt, volle Genugthuung von der brittischen zu verlangen. Diese wird nicht verweigert werden; man hofft es von der Rechtlichkeit eines alten Alliirten, ja von der Würde der brittischen Regierung selbst, die nicht dulden wird, daß ein solcher Schimpf, einer befreundeten Nation angethan, unbestraft bleibt.“ So weit das Diario do Governo. Am andern Tage sprachen alle Lissaboner Zeitungen von den verschiedensten Farben und Ansichten: Ultra, Gemäßigte oder Miguelistische, in der heftigsten Entrüstung über diesen Gegenstand, den wir bereits unterm 26 Dec. aus einer englischen Correspondenz kurz berührt haben.
Spanien.
☉ Madrid, 21 Dec. In den Nordprovinzen halten die versöhnten Einwohner friedlich und fröhlich ihre Junten, und vergessen im Genuß der wiedergewonnenen Vorrechte den überstandenen Jammer. Auf der Junta von Alava, die in Vitoria gehalten wurde, erschienen die Mitglieder der vormaligen Carlistischen Provincialjunta, und legten Rechnung ab über die im Laufe des Kriegs verwandten Gelder. Einstimmig
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