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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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breiten Mund zog sich ein Lächeln grober Sinnlichkeit, das an ein thierisches Grinsen erinnerte. Um das Gesicht würdig einzurahmen, fiel spärliches rothes Haar, genial vernachlässigt, von dem ziemlich kahlen Scheitel auf die Schläfe herab. Dies Meisterwerk der Natur war durch eine modisch-elegante Kleidung verhüllt. Der schwarze, feine Anzug, die Weste und Kravatte von weißem Atlas, suchten nach Kräften mit dem Gesichtsteint zu harmoniren, dem das feste Zuschnüren der Halsbinde zu der traurigen Aehnlichkeit mit einem gekochten Krebse verhalf. Das ganze Bild erinnerte an den Mann im feurigen Ofen, obgleich jeder Anstrich alttestamentlicher Salbung fehlte.

An der Seite diese Feuerkönigs schwankte ein bleiches Engelsbild, ein Mädchen mit dem höchsten Liebreiz geschmückt, voll Harmonie und Ebenmaaß. Ein echter Madonnenkopf mit unaussprechlich schönen Augen, einer kleinen, feingeschnittenen Nase, und einem Munde, den die Grazien um sein Lächeln hätten beneiden können; eine hohe, schlanke Figur, an der dennoch jede Form, rund und weich, eine selbstständige Vollendung

breiten Mund zog sich ein Lächeln grober Sinnlichkeit, das an ein thierisches Grinsen erinnerte. Um das Gesicht würdig einzurahmen, fiel spärliches rothes Haar, genial vernachlässigt, von dem ziemlich kahlen Scheitel auf die Schläfe herab. Dies Meisterwerk der Natur war durch eine modisch-elegante Kleidung verhüllt. Der schwarze, feine Anzug, die Weste und Kravatte von weißem Atlas, suchten nach Kräften mit dem Gesichtsteint zu harmoniren, dem das feste Zuschnüren der Halsbinde zu der traurigen Aehnlichkeit mit einem gekochten Krebse verhalf. Das ganze Bild erinnerte an den Mann im feurigen Ofen, obgleich jeder Anstrich alttestamentlicher Salbung fehlte.

An der Seite diese Feuerkönigs schwankte ein bleiches Engelsbild, ein Mädchen mit dem höchsten Liebreiz geschmückt, voll Harmonie und Ebenmaaß. Ein echter Madonnenkopf mit unaussprechlich schönen Augen, einer kleinen, feingeschnittenen Nase, und einem Munde, den die Grazien um sein Lächeln hätten beneiden können; eine hohe, schlanke Figur, an der dennoch jede Form, rund und weich, eine selbstständige Vollendung

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[21/0033] breiten Mund zog sich ein Lächeln grober Sinnlichkeit, das an ein thierisches Grinsen erinnerte. Um das Gesicht würdig einzurahmen, fiel spärliches rothes Haar, genial vernachlässigt, von dem ziemlich kahlen Scheitel auf die Schläfe herab. Dies Meisterwerk der Natur war durch eine modisch-elegante Kleidung verhüllt. Der schwarze, feine Anzug, die Weste und Kravatte von weißem Atlas, suchten nach Kräften mit dem Gesichtsteint zu harmoniren, dem das feste Zuschnüren der Halsbinde zu der traurigen Aehnlichkeit mit einem gekochten Krebse verhalf. Das ganze Bild erinnerte an den Mann im feurigen Ofen, obgleich jeder Anstrich alttestamentlicher Salbung fehlte. An der Seite diese Feuerkönigs schwankte ein bleiches Engelsbild, ein Mädchen mit dem höchsten Liebreiz geschmückt, voll Harmonie und Ebenmaaß. Ein echter Madonnenkopf mit unaussprechlich schönen Augen, einer kleinen, feingeschnittenen Nase, und einem Munde, den die Grazien um sein Lächeln hätten beneiden können; eine hohe, schlanke Figur, an der dennoch jede Form, rund und weich, eine selbstständige Vollendung

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/33>, abgerufen am 06.10.2024.