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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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alles muß gewagt werden und daran gesetzt an die Rettung." Wie ein schwerer Unheil drohender Traum, aus dessen Banden sich die Seele vergebens loszureißen sucht: so wirkten diese Worte auf Madame Oburn, und es währte lange, ehe sie ihren ganzen Sinn gefaßt. Außer sich warf sie sich vor ihrem Gatten auf die Kniee nieder, und rief leidenschaftlich: "Oburn, verlange das nicht von mir! Ich will für Dich arbeiten, für Dich betteln; doch nimmer den Prinzen um Hülfe flehen! Wenn Du wüßtest -- ja wenn Du wüßtest --" ein eisiger Frost schüttelte bei dieser Erinnerung die zarten Glieder -- "welch' unseliger Stern mich schon mit ihm zusammengeführt; Du würdest das nimmer von mir verlangen!" "Närrinn! Ich mag, ich will nichts wissen -- es ist mein fester Entschluß, daß Du, gerade Du, den Prinzen bewegen sollst, uns zu retten. Auf ein paar Weiberthränen kann ich nicht Rücksicht nehmen, wo es darauf ankommt, Hunderte von Menschen vor gänzlichem Verderben zu retten. Das solltest Du selbst überlegen, wenn es Dir überhaupt mit Deinen

alles muß gewagt werden und daran gesetzt an die Rettung.“ Wie ein schwerer Unheil drohender Traum, aus dessen Banden sich die Seele vergebens loszureißen sucht: so wirkten diese Worte auf Madame Oburn, und es währte lange, ehe sie ihren ganzen Sinn gefaßt. Außer sich warf sie sich vor ihrem Gatten auf die Kniee nieder, und rief leidenschaftlich: „Oburn, verlange das nicht von mir! Ich will für Dich arbeiten, für Dich betteln; doch nimmer den Prinzen um Hülfe flehen! Wenn Du wüßtest — ja wenn Du wüßtest —“ ein eisiger Frost schüttelte bei dieser Erinnerung die zarten Glieder — „welch' unseliger Stern mich schon mit ihm zusammengeführt; Du würdest das nimmer von mir verlangen!“ „Närrinn! Ich mag, ich will nichts wissen — es ist mein fester Entschluß, daß Du, gerade Du, den Prinzen bewegen sollst, uns zu retten. Auf ein paar Weiberthränen kann ich nicht Rücksicht nehmen, wo es darauf ankommt, Hunderte von Menschen vor gänzlichem Verderben zu retten. Das solltest Du selbst überlegen, wenn es Dir überhaupt mit Deinen

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[147/0159] alles muß gewagt werden und daran gesetzt an die Rettung.“ Wie ein schwerer Unheil drohender Traum, aus dessen Banden sich die Seele vergebens loszureißen sucht: so wirkten diese Worte auf Madame Oburn, und es währte lange, ehe sie ihren ganzen Sinn gefaßt. Außer sich warf sie sich vor ihrem Gatten auf die Kniee nieder, und rief leidenschaftlich: „Oburn, verlange das nicht von mir! Ich will für Dich arbeiten, für Dich betteln; doch nimmer den Prinzen um Hülfe flehen! Wenn Du wüßtest — ja wenn Du wüßtest —“ ein eisiger Frost schüttelte bei dieser Erinnerung die zarten Glieder — „welch' unseliger Stern mich schon mit ihm zusammengeführt; Du würdest das nimmer von mir verlangen!“ „Närrinn! Ich mag, ich will nichts wissen — es ist mein fester Entschluß, daß Du, gerade Du, den Prinzen bewegen sollst, uns zu retten. Auf ein paar Weiberthränen kann ich nicht Rücksicht nehmen, wo es darauf ankommt, Hunderte von Menschen vor gänzlichem Verderben zu retten. Das solltest Du selbst überlegen, wenn es Dir überhaupt mit Deinen

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/159>, abgerufen am 22.11.2024.