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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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verließen unberührt den Tisch; nur dem Wein, dessen Güte und Alter solchen Vorzug verdiente, ließen sie sein volles Recht widerfahren. Als der Rebentrank eben anfing, das Gespräch frischer und lebendiger zu machen, wurde die Thüre rasch und heftig aufgerissen; der Buchhalter Ehrig trat leichenblaß in das Zimmer, und schrie fast konvulsivisch, ohne auf den hohen Gast die geringste Rücksicht zu nehmen: "Banquier Neumann hat fallirt!"

Die Wirkung dieser wenigen Worte auf Oburn war unbeschreiblich. Vollkommen erstarrt, ohne die geringste Spur des Lebens stand er, einige Minuten an die Wand gelehnt. Dann arbeitete seine breite Brust gewaltig; und die Worte: "dann bin auch ich ruinirt," entrangen sich mühsam seinen Lippen. Im Innern des Prinzen mußte während dieser Scene irgend ein Entschluß reifen. Fast freudig sah er auf die vom Schreck zerschmetterte Gestalt des Fabrikherrn, reichte ihm herablassend die Hand, und sprach: Adieu für Heute, lieber Oburn! Sollten Sie in irgend einer Beziehung Hülfe brauchen, so wenden Sie sich nur an mich. Meine

verließen unberührt den Tisch; nur dem Wein, dessen Güte und Alter solchen Vorzug verdiente, ließen sie sein volles Recht widerfahren. Als der Rebentrank eben anfing, das Gespräch frischer und lebendiger zu machen, wurde die Thüre rasch und heftig aufgerissen; der Buchhalter Ehrig trat leichenblaß in das Zimmer, und schrie fast konvulsivisch, ohne auf den hohen Gast die geringste Rücksicht zu nehmen: „Banquier Neumann hat fallirt!“

Die Wirkung dieser wenigen Worte auf Oburn war unbeschreiblich. Vollkommen erstarrt, ohne die geringste Spur des Lebens stand er, einige Minuten an die Wand gelehnt. Dann arbeitete seine breite Brust gewaltig; und die Worte: „dann bin auch ich ruinirt,“ entrangen sich mühsam seinen Lippen. Im Innern des Prinzen mußte während dieser Scene irgend ein Entschluß reifen. Fast freudig sah er auf die vom Schreck zerschmetterte Gestalt des Fabrikherrn, reichte ihm herablassend die Hand, und sprach: Adieu für Heute, lieber Oburn! Sollten Sie in irgend einer Beziehung Hülfe brauchen, so wenden Sie sich nur an mich. Meine

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[143/0155] verließen unberührt den Tisch; nur dem Wein, dessen Güte und Alter solchen Vorzug verdiente, ließen sie sein volles Recht widerfahren. Als der Rebentrank eben anfing, das Gespräch frischer und lebendiger zu machen, wurde die Thüre rasch und heftig aufgerissen; der Buchhalter Ehrig trat leichenblaß in das Zimmer, und schrie fast konvulsivisch, ohne auf den hohen Gast die geringste Rücksicht zu nehmen: „Banquier Neumann hat fallirt!“ Die Wirkung dieser wenigen Worte auf Oburn war unbeschreiblich. Vollkommen erstarrt, ohne die geringste Spur des Lebens stand er, einige Minuten an die Wand gelehnt. Dann arbeitete seine breite Brust gewaltig; und die Worte: „dann bin auch ich ruinirt,“ entrangen sich mühsam seinen Lippen. Im Innern des Prinzen mußte während dieser Scene irgend ein Entschluß reifen. Fast freudig sah er auf die vom Schreck zerschmetterte Gestalt des Fabrikherrn, reichte ihm herablassend die Hand, und sprach: Adieu für Heute, lieber Oburn! Sollten Sie in irgend einer Beziehung Hülfe brauchen, so wenden Sie sich nur an mich. Meine

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/155>, abgerufen am 22.11.2024.