Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.an, in einer Association des Friedens und der Liebe, ehe sie euch proklamirt werden, von einer blutigen Association des Hasses und des Krieges. Herr Oburn war indeß von solchen Gedanken weit entfernt. Er sah, daß die Arbeiter sich beruhigten, ohne die geheime Ursache zu kennen. Darüber triumphirte er: Sehen Sie, Herr Ehrig! die Leute sind, ohne Lohnerhöhung, doch geblieben! O ich weiß sie zu beurtheilen; ich verstehe, sie zu behandeln! Das Volk muß gedrückt sein -- der Druck ist sein Lebens-Element! Wenn es erst anfängt, frei aufzuathmen, dann ist es um den Wohlstand der Fabrikherrn geschehn!" Ehrig erwiederte nichts auf diese Reflexion. Seine Gedanken waren bei der schönen, jungen Frau, die durch eine so edle Praxis der Humanität ihres Gatten Theorieen beschämte. an, in einer Association des Friedens und der Liebe, ehe sie euch proklamirt werden, von einer blutigen Association des Hasses und des Krieges. Herr Oburn war indeß von solchen Gedanken weit entfernt. Er sah, daß die Arbeiter sich beruhigten, ohne die geheime Ursache zu kennen. Darüber triumphirte er: Sehen Sie, Herr Ehrig! die Leute sind, ohne Lohnerhöhung, doch geblieben! O ich weiß sie zu beurtheilen; ich verstehe, sie zu behandeln! Das Volk muß gedrückt sein — der Druck ist sein Lebens-Element! Wenn es erst anfängt, frei aufzuathmen, dann ist es um den Wohlstand der Fabrikherrn geschehn!“ Ehrig erwiederte nichts auf diese Reflexion. Seine Gedanken waren bei der schönen, jungen Frau, die durch eine so edle Praxis der Humanität ihres Gatten Theorieen beschämte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0146" n="134"/> an, in einer Association des Friedens und der Liebe, ehe sie euch proklamirt werden, von einer blutigen Association des Hasses und des Krieges.</p> <p> Herr Oburn war indeß von solchen Gedanken weit entfernt. Er sah, daß die Arbeiter sich beruhigten, ohne die geheime Ursache zu kennen. Darüber triumphirte er: Sehen Sie, Herr Ehrig! die Leute sind, ohne Lohnerhöhung, doch geblieben! O ich weiß sie zu beurtheilen; ich verstehe, sie zu behandeln! Das Volk <hi rendition="#g">muß</hi> gedrückt sein — der Druck ist sein Lebens-Element! Wenn es erst anfängt, frei aufzuathmen, dann ist es um den Wohlstand der Fabrikherrn geschehn!“</p> <p> Ehrig erwiederte nichts auf diese Reflexion. Seine Gedanken waren bei der schönen, jungen Frau, die durch eine so edle Praxis der Humanität ihres Gatten Theorieen beschämte.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [134/0146]
an, in einer Association des Friedens und der Liebe, ehe sie euch proklamirt werden, von einer blutigen Association des Hasses und des Krieges.
Herr Oburn war indeß von solchen Gedanken weit entfernt. Er sah, daß die Arbeiter sich beruhigten, ohne die geheime Ursache zu kennen. Darüber triumphirte er: Sehen Sie, Herr Ehrig! die Leute sind, ohne Lohnerhöhung, doch geblieben! O ich weiß sie zu beurtheilen; ich verstehe, sie zu behandeln! Das Volk muß gedrückt sein — der Druck ist sein Lebens-Element! Wenn es erst anfängt, frei aufzuathmen, dann ist es um den Wohlstand der Fabrikherrn geschehn!“
Ehrig erwiederte nichts auf diese Reflexion. Seine Gedanken waren bei der schönen, jungen Frau, die durch eine so edle Praxis der Humanität ihres Gatten Theorieen beschämte.
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Zitationshilfe: | Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/146>, abgerufen am 23.07.2024. |