Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846.Könnte mein ernster Wille, weder durch That noch Wort den Verordnungen eines hohen Magistrats und einer hochlöblichen Polizei zuwider handelnd zu scheinen, bei Ew. Majestät für mich sprechen: ich lege ihn zu Ew. Majestät Füßen. In der höchsten Bedrängniß, als Weib, ohne Schutz und Zuflucht wende ich mich vertrauensvoll an Ew. Majestät, und unterwerfe in Demuth die Gestaltung meiner ganzen Zukunft der hohen Weisheit und allgenannten Milde meines königlichen Herrn. Ich ersterbe Ew. königlichen Majestät allerunterthänigste Dienerin, Louise Aston. Berlin, den 28sten April 1846. Ich habe diesen Brief, der eigentlich nur eine Wiederholung der vorhergehenden Eingaben ist, nur der Vollständigkeit wegen mitgetheilt. Der Leser sieht daraus wenigstens, daß ich keineswegs, wie der scharfsinnige Correspondent der Deutschen Allgemeinen Zeitung bemerkt, ein so großes Verlangen darnach trug, Könnte mein ernster Wille, weder durch That noch Wort den Verordnungen eines hohen Magistrats und einer hochlöblichen Polizei zuwider handelnd zu scheinen, bei Ew. Majestät für mich sprechen: ich lege ihn zu Ew. Majestät Füßen. In der höchsten Bedrängniß, als Weib, ohne Schutz und Zuflucht wende ich mich vertrauensvoll an Ew. Majestät, und unterwerfe in Demuth die Gestaltung meiner ganzen Zukunft der hohen Weisheit und allgenannten Milde meines königlichen Herrn. Ich ersterbe Ew. königlichen Majestät allerunterthänigste Dienerin, Louise Aston. Berlin, den 28sten April 1846. Ich habe diesen Brief, der eigentlich nur eine Wiederholung der vorhergehenden Eingaben ist, nur der Vollständigkeit wegen mitgetheilt. Der Leser sieht daraus wenigstens, daß ich keineswegs, wie der scharfsinnige Correspondent der Deutschen Allgemeinen Zeitung bemerkt, ein so großes Verlangen darnach trug, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0033" n="33"/> <p> Könnte mein ernster Wille, weder durch That noch Wort den Verordnungen eines hohen Magistrats und einer hochlöblichen Polizei zuwider handelnd zu scheinen, bei Ew. Majestät für mich sprechen: ich lege ihn zu Ew. Majestät Füßen.</p> <p>In der höchsten Bedrängniß, als Weib, ohne Schutz und Zuflucht wende ich mich vertrauensvoll an Ew. Majestät, und unterwerfe in Demuth die Gestaltung meiner ganzen Zukunft der hohen Weisheit und allgenannten Milde meines königlichen Herrn.</p> <p>Ich ersterbe Ew. königlichen Majestät</p> <p rendition="#right">allerunterthänigste Dienerin,</p> <p rendition="#right"><hi rendition="#g">Louise Aston</hi>.</p> <p><hi rendition="#g">Berlin</hi>, den 28sten April 1846.</p> <p>Ich habe diesen Brief, der eigentlich nur eine Wiederholung der vorhergehenden Eingaben ist, nur der Vollständigkeit wegen mitgetheilt. Der Leser sieht daraus wenigstens, daß ich keineswegs, wie der scharfsinnige Correspondent der Deutschen Allgemeinen Zeitung bemerkt, ein so großes Verlangen darnach trug, </p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0033]
Könnte mein ernster Wille, weder durch That noch Wort den Verordnungen eines hohen Magistrats und einer hochlöblichen Polizei zuwider handelnd zu scheinen, bei Ew. Majestät für mich sprechen: ich lege ihn zu Ew. Majestät Füßen.
In der höchsten Bedrängniß, als Weib, ohne Schutz und Zuflucht wende ich mich vertrauensvoll an Ew. Majestät, und unterwerfe in Demuth die Gestaltung meiner ganzen Zukunft der hohen Weisheit und allgenannten Milde meines königlichen Herrn.
Ich ersterbe Ew. königlichen Majestät
allerunterthänigste Dienerin,
Louise Aston.
Berlin, den 28sten April 1846.
Ich habe diesen Brief, der eigentlich nur eine Wiederholung der vorhergehenden Eingaben ist, nur der Vollständigkeit wegen mitgetheilt. Der Leser sieht daraus wenigstens, daß ich keineswegs, wie der scharfsinnige Correspondent der Deutschen Allgemeinen Zeitung bemerkt, ein so großes Verlangen darnach trug,
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Zitationshilfe: | Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_emancipation_1846/33>, abgerufen am 30.07.2024. |