Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846.und welchen Wohnort ich auch wählen mag -- meiner nächsten Umgebung zuziehen würde. Zu der hülflosen Lage, in welche mich die Kosten des Umzugs und der neuen Einrichtung versetzen, müssen, kommt noch die Aussicht, in keinem größern Orte, und zwar aus denselben Gründen, welche mich hier verstoßen, von der Polizei gelitten zu werden. Ein Mann findet sich schnell in eine neue, von seiner frühern ganz verschiedene Lage, oder hat die Kraft seine neuen Verhältnisse selbst seinen Bedürfnissen gemäß zu gestalten; einem Weibe wird das unendlich schwer. -- Verwaist, ausgeschlossen von Allem, was mich interessirt und geistig belebt hat; keines Vergehens bewust, und doch der Verachtung preisgegeben; nach der trübsten Vergangenheit ohne Hoffnung auf meine, ja, nicht einmal auf meines Kindes Zukunft: wage ich es die Gnade Ew. Majestät für mich anzuflehen, unterfange mich meinen allergnädigsten König und Herrn mit der Bitte zu behelligen, Seiner Weisheit und Gerechtheit die Gerechtigkeit meiner Sache prüfend unterwerfen zu wollen. und welchen Wohnort ich auch wählen mag — meiner nächsten Umgebung zuziehen würde. Zu der hülflosen Lage, in welche mich die Kosten des Umzugs und der neuen Einrichtung versetzen, müssen, kommt noch die Aussicht, in keinem größern Orte, und zwar aus denselben Gründen, welche mich hier verstoßen, von der Polizei gelitten zu werden. Ein Mann findet sich schnell in eine neue, von seiner frühern ganz verschiedene Lage, oder hat die Kraft seine neuen Verhältnisse selbst seinen Bedürfnissen gemäß zu gestalten; einem Weibe wird das unendlich schwer. — Verwaist, ausgeschlossen von Allem, was mich interessirt und geistig belebt hat; keines Vergehens bewust, und doch der Verachtung preisgegeben; nach der trübsten Vergangenheit ohne Hoffnung auf meine, ja, nicht einmal auf meines Kindes Zukunft: wage ich es die Gnade Ew. Majestät für mich anzuflehen, unterfange mich meinen allergnädigsten König und Herrn mit der Bitte zu behelligen, Seiner Weisheit und Gerechtheit die Gerechtigkeit meiner Sache prüfend unterwerfen zu wollen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="32"/> und welchen Wohnort ich auch wählen mag — meiner nächsten Umgebung zuziehen würde.</p> <p>Zu der hülflosen Lage, in welche mich die Kosten des Umzugs und der neuen Einrichtung versetzen, müssen, kommt noch die Aussicht, in keinem größern Orte, und zwar aus denselben Gründen, welche mich hier verstoßen, von der Polizei gelitten zu werden.</p> <p>Ein Mann findet sich schnell in eine neue, von seiner frühern ganz verschiedene Lage, oder hat die Kraft seine neuen Verhältnisse selbst seinen Bedürfnissen gemäß zu gestalten; einem Weibe wird das unendlich schwer. —</p> <p>Verwaist, ausgeschlossen von Allem, was mich interessirt und geistig belebt hat; keines Vergehens bewust, und doch der Verachtung preisgegeben; nach der trübsten Vergangenheit ohne Hoffnung auf meine, ja, nicht einmal auf meines Kindes Zukunft: wage ich es die Gnade Ew. Majestät für mich anzuflehen, unterfange mich meinen allergnädigsten König und Herrn mit der Bitte zu behelligen, <hi rendition="#g">Seiner</hi> Weisheit und Gerechtheit die Gerechtigkeit meiner Sache prüfend unterwerfen zu wollen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0032]
und welchen Wohnort ich auch wählen mag — meiner nächsten Umgebung zuziehen würde.
Zu der hülflosen Lage, in welche mich die Kosten des Umzugs und der neuen Einrichtung versetzen, müssen, kommt noch die Aussicht, in keinem größern Orte, und zwar aus denselben Gründen, welche mich hier verstoßen, von der Polizei gelitten zu werden.
Ein Mann findet sich schnell in eine neue, von seiner frühern ganz verschiedene Lage, oder hat die Kraft seine neuen Verhältnisse selbst seinen Bedürfnissen gemäß zu gestalten; einem Weibe wird das unendlich schwer. —
Verwaist, ausgeschlossen von Allem, was mich interessirt und geistig belebt hat; keines Vergehens bewust, und doch der Verachtung preisgegeben; nach der trübsten Vergangenheit ohne Hoffnung auf meine, ja, nicht einmal auf meines Kindes Zukunft: wage ich es die Gnade Ew. Majestät für mich anzuflehen, unterfange mich meinen allergnädigsten König und Herrn mit der Bitte zu behelligen, Seiner Weisheit und Gerechtheit die Gerechtigkeit meiner Sache prüfend unterwerfen zu wollen.
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Zitationshilfe: | Aston, Louise: Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung. Brüssel, 1846, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_emancipation_1846/32>, abgerufen am 30.07.2024. |