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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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von denen ketzer-geschichten.
[Spaltenumbruch] und seines CHristi-leibes geist und Gottheit!
Was pochet ihr falschen Christen/ ihr falschen
Götter? CHristus ist nicht euer GOtt! Er ist
auch nicht euer HErr! Stechet ihr doch ihn/
creutziget ihr ihn doch! Er ist euch ein zeichen
der wiedersprechung/ welches er mit geschaf-
fen hat in seinen zeugen-wolcken/ daß ihr
darüber heulen sollet/ ihr köpffe des landes
der ungerechtigkeit! CHristus ist ein GOtt in
Sion/ er ist eins mit seinem vater und dem geist
seiner miterben. Er will in ihnen des Sa-
tans herrligkeit nicht verkündiget noch er-
kündiget wissen. Darum spricht er durch
seinen Antipas oder widersprechenden uhr-
alten ketzer-zeugen gegen die/ die nicht sind/ die
sie seyn sollen: Jch bins nicht/ ich erkenne euch
nicht vor meine Jehudin und lob-bekenner.
Denn ihr Pergamische Juden-Synagogen
werdet auch mich in der fülle der zeiten durch
die grosse Babylonische conspiration und Apo-
stasie
creutzigen und tödten in meinen zeugen.
Denn die gottlosen bruder-mördrischen lob-be-
kenner und anbeter GOttes sind wie lästerer/
Ps. 109. 7. Ps. 50. 16. u. s. w. Darum will
die herrligkeit des sohnes GOTTes von den
bösen geistern nicht bekant seyn/ sondern
schickt sich nebenst seinem gantzen kirchen-leibe
einen vor sich verborgenen namen zuhaben/ und
dessen falsche Prophetische bekenner mit dem
zweyschneidigen widersprechungs- und verleug-
nungs-schwerd widereinander im kriegs-feuer
zu zerhauen/ so brennen soll biß in den see des
feuers und schweffels.

12. Darum sehet euch vor/ alle/ die ihr Got-
tes gedencket! Sehet zu/ wo ihr wohnet! hü-
tet euch vor den Nicolaiten oder Nico-Layen/
d.i. des wütenden pöbels empören und bezwin-
gen/ sehet/ wie der feurige Drache auff den see-
und erd-pöbeln und Cleriseyen und den meisten
mit verführten geitzigen und üppigen Regenten
schnaubet und dräuet! Aber sehet auch/ wie
die pfeile des plitzes von der rede GOttes aus
Sion über seine plätze fallen/ und seinen frieden
stören! Sehet/ wie er das licht und den donner
der erfüllenden-siegreichen Prophetien scheuet
und fliehet! -- Fliehet mit Adlers-flügeln in
die wüsten aus den religionen und regimenten/
so von diesen zeichen getroffen werden zum vor-
bild des ewigen zorns! fliehet durch die bekänt-
niß der gerechtigkeit in einer neuen bekehrung/
die ihr eure seelen vor dem würg-engel des zorns
GOttes retten wollt. Und selig seyd ihr/ die ihr
von euren eigenen zunfftgenossen ausgestossen
seyd und werdet: Denn dadurch wird euer name
zum heil gerettet. Alle ihr richtige hertzen! ver-
leugnet nicht in der stunde eurer errettung aus
der versuchung. Freuet euch über die in weiß-
heit manchfaltige gaben und ausgänge eurer
mitkämpffer über alle enden der erden! verleug-
net eurealte vernunffts-schlüsse und religions-
zwänge; denn Gottes friede und ordnung und
seiner gerichte billichkeit und das wahre urtheil
über alle welt- und kirchen-revolutionen wird
erstlich mit demkommenden reich den knechten
GOttes kund und eigen werden. Da muß
alle bißherige vernunfft fallen. Lasset uns
schwach und ruhig seyn/ den fleischlichen mit-
teln nach/ aber starck und munter im schwerd des
geistes und schild des glaubens/ und lauff der
frölichen bottschafft des friedens.

[Spaltenumbruch]

13. Darum alle menschen/ die ihr noch von
den plagen übrig/ und noch nicht zu thieren ver-
urtheilt seyd von dem H. Geist/ ergreifft das
heil Jsrael/ und fürchtet die nicht/ so weder
helffen noch schaden können. -- Rettet euere
seelen aus den jetzigen religions- und kriegs-feu-
ern/ die ihr das wahre Evangelium und Catho-
licum
seliglich besitzen wollet. Sehet ihr nicht/
ihr verführten seelen der Evangelischen/ der
Waldenser/ der übrigen verständigen Catho-
lischen/ daß die Hirten und Regenten des to-
des euch mit ihrer Lehre verführen? Und
wehe euch/ ihr falsche Evangelische kriegs-Re-
genten/ so wol als denen widerwärtigen/ ihr
habt den namen/ daß ihr lebet/ aber ihr seyd
todt/ samt eurer Pferde-schwäntze anhang/ den
falschen Propheten/ die den unflath eurer ab-
götterey/ und hurerey/ und todschläge/ und die-
bereyen/ und zaubereyen/ credentzen/ und nicht
eiffern über den schaden Josephs!

Sehet ihr nicht/ ihr tolle welt-jünglinge/
daß euere religions- und Clerisey-huren euch zu
dem hause der höllen locken/ und wie Ochsen
zur schlachtbanck liefern/ und euch träncken
mit dem wein des grimms und bissen des todes/
welches alles samt dem verkehrten geist in euch
fähret/ indem ihr in eurem angeerbten Heidni-
schen geitz und trotz nicht unterscheidet den leib
und blut CHristi.

15. Zustreuet euch/ und gebähret mit angst
nichts/ ihr Heiden der Nicolaiten/ ihr bittern
wermuth-wasser vom abfällige stern-geist/ wel-
cher tod und fluch und streit mit den concilien/
und krichen-legenden und lügen über alle reiche
und stämme der erden erneuert/ und also die
erb-sünden und uhralten schaden des Juden-
und Heidenthums fortgesetzt hat in eine drit-
te allgemeine verkehrung/ welches ist das fal-
sche Christenthum mit seinen ständen und se-
ct
en/ auch denen Täuffern/ Mennisten/ Qua-
ckern und andern rotten. Darum treffen auch die
plagen alle Länder. Das hastu deinen Hirten
und Seelsorgern zu dancken/ o Babylonisches
Jerusalem/ die haben dir deine mauren/ kir-
chen und thürne zu herbergen des ewigen todes
gemacht; sehet ihr tolle Layen und in der welt er-
soffene Regenten: solcher Nico-Layen und Cle-
riseyen waret ihr werth/ und sie waren euer werth.

16. Lassets nun einmal gnug seyn mit allem
äusserem wissen/ sprachen/ beredsamkeit/ gü-
tern/ ämtern/ stuffen/ u. s. w. Lasset nun ein-
mal euch und die eurigen der Sabbathen
GOttes geniessen. Hat jemand freywillige
und von der natur eingesenckte lustund tüchtig-
keit zu dieser oder jener sprache oder profession,
so ists gnug/ wo aber nicht/ so ists auch gnug!
Es ist ja gnug/ daß GOtt einen und den andern
mit grosser leibes- und seelen-gefahr durch solch
feuer und wasser geführet hat: GOtt bedarff
weniger werckzeuge in dem äusseren/ und wanns
ist/ so sind sie nur diener des innern. Darum
ist der trieb aller kinder und grossen vergebens/
wo sie nicht in GOtt ruhen. Und wenn eine
seele von kindheit auff in GOtt zu ruhen kommt/
soll man sie auch mit allem äussern nicht be-
schweren. Es werden sich ohne dem gnug
nachsucher im äussern finden/ welche GOTT
überzeugen wird/ daß alles ihr werck vergebens
ist/ wo sie es nicht zum dienst der Königin an-
wenden/ welches ist die weißheit Sions.

Siege
C 3

von denen ketzer-geſchichten.
[Spaltenumbruch] und ſeines CHriſti-leibes geiſt und Gottheit!
Was pochet ihr falſchen Chriſten/ ihr falſchen
Goͤtter? CHriſtus iſt nicht euer GOtt! Er iſt
auch nicht euer HErꝛ! Stechet ihr doch ihn/
creutziget ihr ihn doch! Er iſt euch ein zeichen
der wiederſprechung/ welches er mit geſchaf-
fen hat in ſeinen zeugen-wolcken/ daß ihr
daruͤber heulen ſollet/ ihr koͤpffe des landes
der ungerechtigkeit! CHriſtus iſt ein GOtt in
Sion/ er iſt eins mit ſeinem vater und dem geiſt
ſeiner miterben. Er will in ihnen des Sa-
tans herꝛligkeit nicht verkuͤndiget noch er-
kuͤndiget wiſſen. Darum ſpricht er durch
ſeinen Antipas oder widerſprechenden uhꝛ-
alten ketzer-zeugen gegen die/ die nicht ſind/ die
ſie ſeyn ſollen: Jch bins nicht/ ich erkenne euch
nicht vor meine Jehudin und lob-bekenner.
Denn ihr Pergamiſche Juden-Synagogen
werdet auch mich in der fuͤlle der zeiten durch
die groſſe Babyloniſche conſpiration und Apo-
ſtaſie
creutzigen und toͤdten in meinen zeugen.
Denn die gottloſen bruder-moͤrdriſchen lob-be-
kenner und anbeter GOttes ſind wie laͤſterer/
Pſ. 109. 7. Pſ. 50. 16. u. ſ. w. Darum will
die herꝛligkeit des ſohnes GOTTes von den
boͤſen geiſtern nicht bekant ſeyn/ ſondern
ſchickt ſich nebenſt ſeinem gantzen kirchen-leibe
einen vor ſich verborgenen namen zuhaben/ und
deſſen falſche Prophetiſche bekenner mit dem
zweyſchneidigen widerſprechungs- und verleug-
nungs-ſchwerd widereinander im kriegs-feuer
zu zerhauen/ ſo brennen ſoll biß in den ſee des
feuers und ſchweffels.

12. Darum ſehet euch vor/ alle/ die ihr Got-
tes gedencket! Sehet zu/ wo ihr wohnet! huͤ-
tet euch vor den Nicolaiten oder Nico-Layen/
d.i. des wuͤtenden poͤbels empoͤren und bezwin-
gen/ ſehet/ wie der feurige Drache auff den ſee-
und erd-poͤbeln und Cleriſeyen und den meiſten
mit verfuͤhrten geitzigen und uͤppigen Regenten
ſchnaubet und draͤuet! Aber ſehet auch/ wie
die pfeile des plitzes von der rede GOttes aus
Sion uͤber ſeine plaͤtze fallen/ und ſeinen frieden
ſtoͤren! Sehet/ wie er das licht und den donner
der erfuͤllenden-ſiegreichen Prophetien ſcheuet
und fliehet! — Fliehet mit Adlers-fluͤgeln in
die wuͤſten aus den religionen und regimenten/
ſo von dieſen zeichen getroffen werden zum vor-
bild des ewigen zorns! fliehet durch die bekaͤnt-
niß der gerechtigkeit in einer neuen bekehrung/
die ihr eure ſeelen vor dem wuͤrg-engel des zorns
GOttes retten wollt. Und ſelig ſeyd ihr/ die ihr
von euren eigenen zunfftgenoſſen ausgeſtoſſen
ſeyd und werdet: Denn dadurch wird euer name
zum heil gerettet. Alle ihr richtige hertzen! ver-
leugnet nicht in der ſtunde eurer errettung aus
der verſuchung. Freuet euch uͤber die in weiß-
heit manchfaltige gaben und ausgaͤnge eurer
mitkaͤmpffer uͤber alle enden der erden! verleug-
net eurealte vernunffts-ſchluͤſſe und religions-
zwaͤnge; denn Gottes friede und ordnung und
ſeiner gerichte billichkeit und das wahre urtheil
uͤber alle welt- und kirchen-revolutionen wird
erſtlich mit demkommenden reich den knechten
GOttes kund und eigen werden. Da muß
alle bißherige vernunfft fallen. Laſſet uns
ſchwach und ruhig ſeyn/ den fleiſchlichen mit-
teln nach/ abeꝛ ſtaꝛck und munteꝛ im ſchweꝛd des
geiſtes und ſchild des glaubens/ und lauff der
froͤlichen bottſchafft des friedens.

[Spaltenumbruch]

13. Darum alle menſchen/ die ihr noch von
den plagen uͤbrig/ und noch nicht zu thieren ver-
urtheilt ſeyd von dem H. Geiſt/ ergreifft das
heil Jſrael/ und fuͤrchtet die nicht/ ſo weder
helffen noch ſchaden koͤnnen. — Rettet euere
ſeelen aus den jetzigen religions- und kriegs-feu-
ern/ die ihr das wahre Evangelium und Catho-
licum
ſeliglich beſitzen wollet. Sehet ihr nicht/
ihr verfuͤhrten ſeelen der Evangeliſchen/ der
Waldenſer/ der uͤbrigen verſtaͤndigen Catho-
liſchen/ daß die Hirten und Regenten des to-
des euch mit ihrer Lehre verfuͤhren? Und
wehe euch/ ihr falſche Evangeliſche kriegs-Re-
genten/ ſo wol als denen widerwaͤrtigen/ ihr
habt den namen/ daß ihr lebet/ aber ihr ſeyd
todt/ ſamt eurer Pferde-ſchwaͤntze anhang/ den
falſchen Propheten/ die den unflath eurer ab-
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bereyen/ und zaubereyen/ credentzen/ und nicht
eiffern uͤber den ſchaden Joſephs!

Sehet ihr nicht/ ihr tolle welt-juͤnglinge/
daß euere religions- und Cleriſey-huren euch zu
dem hauſe der hoͤllen locken/ und wie Ochſen
zur ſchlachtbanck liefern/ und euch traͤncken
mit dem wein des grim̃s und biſſen des todes/
welches alles ſamt dem verkehrten geiſt in euch
faͤhret/ indem ihr in eurem angeerbten Heidni-
ſchen geitz und trotz nicht unterſcheidet den leib
und blut CHriſti.

15. Zuſtreuet euch/ und gebaͤhret mit angſt
nichts/ ihr Heiden der Nicolaiten/ ihr bittern
wermuth-waſſer vom abfaͤlligē ſtern-geiſt/ wel-
cher tod und fluch und ſtreit mit den concilien/
und krichen-legenden und luͤgen uͤber alle reiche
und ſtaͤmme der erden erneuert/ und alſo die
erb-ſuͤnden und uhralten ſchaden des Juden-
und Heidenthums fortgeſetzt hat in eine drit-
te allgemeine verkehrung/ welches iſt das fal-
ſche Chriſtenthum mit ſeinen ſtaͤnden und ſe-
ct
en/ auch denen Taͤuffern/ Menniſten/ Qua-
ckern uñ andern rotten. Darum treffen auch die
plagen alle Laͤnder. Das haſtu deinen Hirten
und Seelſorgern zu dancken/ ô Babyloniſches
Jeruſalem/ die haben dir deine mauren/ kir-
chen und thuͤrne zu herbergen des ewigen todes
gemacht; ſehet ihr tolle Layen und in der welt er-
ſoffene Regenten: ſolcher Nico-Layen und Cle-
riſeyen waret ihr werth/ uñ ſie waren euer werth.

16. Laſſets nun einmal gnug ſeyn mit allem
aͤuſſerem wiſſen/ ſprachen/ beredſamkeit/ guͤ-
tern/ aͤmtern/ ſtuffen/ u. ſ. w. Laſſet nun ein-
mal euch und die eurigen der Sabbathen
GOttes genieſſen. Hat jemand freywillige
und von der natur eingeſenckte luſtund tuͤchtig-
keit zu dieſer oder jener ſprache oder profeſſion,
ſo iſts gnug/ wo aber nicht/ ſo iſts auch gnug!
Es iſt ja gnug/ daß GOtt einen und den andern
mit groſſer leibes- und ſeelen-gefahr durch ſolch
feuer und waſſer gefuͤhret hat: GOtt bedarff
weniger werckzeuge in dem aͤuſſeren/ und wañs
iſt/ ſo ſind ſie nur diener des innern. Darum
iſt der trieb aller kinder und groſſen vergebens/
wo ſie nicht in GOtt ruhen. Und wenn eine
ſeele von kindheit auff in GOtt zu ruhen kom̃t/
ſoll man ſie auch mit allem aͤuſſern nicht be-
ſchweren. Es werden ſich ohne dem gnug
nachſucher im aͤuſſern finden/ welche GOTT
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wenden/ welches iſt die weißheit Sions.

Siege
C 3
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[21/0317] von denen ketzer-geſchichten. und ſeines CHriſti-leibes geiſt und Gottheit! Was pochet ihr falſchen Chriſten/ ihr falſchen Goͤtter? CHriſtus iſt nicht euer GOtt! Er iſt auch nicht euer HErꝛ! Stechet ihr doch ihn/ creutziget ihr ihn doch! Er iſt euch ein zeichen der wiederſprechung/ welches er mit geſchaf- fen hat in ſeinen zeugen-wolcken/ daß ihr daruͤber heulen ſollet/ ihr koͤpffe des landes der ungerechtigkeit! CHriſtus iſt ein GOtt in Sion/ er iſt eins mit ſeinem vater und dem geiſt ſeiner miterben. Er will in ihnen des Sa- tans herꝛligkeit nicht verkuͤndiget noch er- kuͤndiget wiſſen. Darum ſpricht er durch ſeinen Antipas oder widerſprechenden uhꝛ- alten ketzer-zeugen gegen die/ die nicht ſind/ die ſie ſeyn ſollen: Jch bins nicht/ ich erkenne euch nicht vor meine Jehudin und lob-bekenner. Denn ihr Pergamiſche Juden-Synagogen werdet auch mich in der fuͤlle der zeiten durch die groſſe Babyloniſche conſpiration und Apo- ſtaſie creutzigen und toͤdten in meinen zeugen. Denn die gottloſen bruder-moͤrdriſchen lob-be- kenner und anbeter GOttes ſind wie laͤſterer/ Pſ. 109. 7. Pſ. 50. 16. u. ſ. w. Darum will die herꝛligkeit des ſohnes GOTTes von den boͤſen geiſtern nicht bekant ſeyn/ ſondern ſchickt ſich nebenſt ſeinem gantzen kirchen-leibe einen vor ſich verborgenen namen zuhaben/ und deſſen falſche Prophetiſche bekenner mit dem zweyſchneidigen widerſprechungs- und verleug- nungs-ſchwerd widereinander im kriegs-feuer zu zerhauen/ ſo brennen ſoll biß in den ſee des feuers und ſchweffels. 12. Darum ſehet euch vor/ alle/ die ihr Got- tes gedencket! Sehet zu/ wo ihr wohnet! huͤ- tet euch vor den Nicolaiten oder Nico-Layen/ d.i. des wuͤtenden poͤbels empoͤren und bezwin- gen/ ſehet/ wie der feurige Drache auff den ſee- und erd-poͤbeln und Cleriſeyen und den meiſten mit verfuͤhrten geitzigen und uͤppigen Regenten ſchnaubet und draͤuet! Aber ſehet auch/ wie die pfeile des plitzes von der rede GOttes aus Sion uͤber ſeine plaͤtze fallen/ und ſeinen frieden ſtoͤren! Sehet/ wie er das licht und den donner der erfuͤllenden-ſiegreichen Prophetien ſcheuet und fliehet! — Fliehet mit Adlers-fluͤgeln in die wuͤſten aus den religionen und regimenten/ ſo von dieſen zeichen getroffen werden zum vor- bild des ewigen zorns! fliehet durch die bekaͤnt- niß der gerechtigkeit in einer neuen bekehrung/ die ihr eure ſeelen vor dem wuͤrg-engel des zorns GOttes retten wollt. Und ſelig ſeyd ihr/ die ihr von euren eigenen zunfftgenoſſen ausgeſtoſſen ſeyd und werdet: Denn dadurch wird euer name zum heil gerettet. Alle ihr richtige hertzen! ver- leugnet nicht in der ſtunde eurer errettung aus der verſuchung. Freuet euch uͤber die in weiß- heit manchfaltige gaben und ausgaͤnge eurer mitkaͤmpffer uͤber alle enden der erden! verleug- net eurealte vernunffts-ſchluͤſſe und religions- zwaͤnge; denn Gottes friede und ordnung und ſeiner gerichte billichkeit und das wahre urtheil uͤber alle welt- und kirchen-revolutionen wird erſtlich mit demkommenden reich den knechten GOttes kund und eigen werden. Da muß alle bißherige vernunfft fallen. Laſſet uns ſchwach und ruhig ſeyn/ den fleiſchlichen mit- teln nach/ abeꝛ ſtaꝛck und munteꝛ im ſchweꝛd des geiſtes und ſchild des glaubens/ und lauff der froͤlichen bottſchafft des friedens. 13. Darum alle menſchen/ die ihr noch von den plagen uͤbrig/ und noch nicht zu thieren ver- urtheilt ſeyd von dem H. Geiſt/ ergreifft das heil Jſrael/ und fuͤrchtet die nicht/ ſo weder helffen noch ſchaden koͤnnen. — Rettet euere ſeelen aus den jetzigen religions- und kriegs-feu- ern/ die ihr das wahre Evangelium und Catho- licum ſeliglich beſitzen wollet. Sehet ihr nicht/ ihr verfuͤhrten ſeelen der Evangeliſchen/ der Waldenſer/ der uͤbrigen verſtaͤndigen Catho- liſchen/ daß die Hirten und Regenten des to- des euch mit ihrer Lehre verfuͤhren? Und wehe euch/ ihr falſche Evangeliſche kriegs-Re- genten/ ſo wol als denen widerwaͤrtigen/ ihr habt den namen/ daß ihr lebet/ aber ihr ſeyd todt/ ſamt eurer Pferde-ſchwaͤntze anhang/ den falſchen Propheten/ die den unflath eurer ab- goͤtterey/ und hurerey/ und todſchlaͤge/ und die- bereyen/ und zaubereyen/ credentzen/ und nicht eiffern uͤber den ſchaden Joſephs! Sehet ihr nicht/ ihr tolle welt-juͤnglinge/ daß euere religions- und Cleriſey-huren euch zu dem hauſe der hoͤllen locken/ und wie Ochſen zur ſchlachtbanck liefern/ und euch traͤncken mit dem wein des grim̃s und biſſen des todes/ welches alles ſamt dem verkehrten geiſt in euch faͤhret/ indem ihr in eurem angeerbten Heidni- ſchen geitz und trotz nicht unterſcheidet den leib und blut CHriſti. 15. Zuſtreuet euch/ und gebaͤhret mit angſt nichts/ ihr Heiden der Nicolaiten/ ihr bittern wermuth-waſſer vom abfaͤlligē ſtern-geiſt/ wel- cher tod und fluch und ſtreit mit den concilien/ und krichen-legenden und luͤgen uͤber alle reiche und ſtaͤmme der erden erneuert/ und alſo die erb-ſuͤnden und uhralten ſchaden des Juden- und Heidenthums fortgeſetzt hat in eine drit- te allgemeine verkehrung/ welches iſt das fal- ſche Chriſtenthum mit ſeinen ſtaͤnden und ſe- cten/ auch denen Taͤuffern/ Menniſten/ Qua- ckern uñ andern rotten. Darum treffen auch die plagen alle Laͤnder. Das haſtu deinen Hirten und Seelſorgern zu dancken/ ô Babyloniſches Jeruſalem/ die haben dir deine mauren/ kir- chen und thuͤrne zu herbergen des ewigen todes gemacht; ſehet ihr tolle Layen und in der welt er- ſoffene Regenten: ſolcher Nico-Layen und Cle- riſeyen waret ihr werth/ uñ ſie waren euer werth. 16. Laſſets nun einmal gnug ſeyn mit allem aͤuſſerem wiſſen/ ſprachen/ beredſamkeit/ guͤ- tern/ aͤmtern/ ſtuffen/ u. ſ. w. Laſſet nun ein- mal euch und die eurigen der Sabbathen GOttes genieſſen. Hat jemand freywillige und von der natur eingeſenckte luſtund tuͤchtig- keit zu dieſer oder jener ſprache oder profeſſion, ſo iſts gnug/ wo aber nicht/ ſo iſts auch gnug! Es iſt ja gnug/ daß GOtt einen und den andern mit groſſer leibes- und ſeelen-gefahr durch ſolch feuer und waſſer gefuͤhret hat: GOtt bedarff weniger werckzeuge in dem aͤuſſeren/ und wañs iſt/ ſo ſind ſie nur diener des innern. Darum iſt der trieb aller kinder und groſſen vergebens/ wo ſie nicht in GOtt ruhen. Und wenn eine ſeele von kindheit auff in GOtt zu ruhen kom̃t/ ſoll man ſie auch mit allem aͤuſſern nicht be- ſchweren. Es werden ſich ohne dem gnug nachſucher im aͤuſſern finden/ welche GOTT uͤberzeugen wird/ daß alles ihr werck vergebens iſt/ wo ſie es nicht zum dienſt der Koͤnigin an- wenden/ welches iſt die weißheit Sions. Siege C 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/317>, abgerufen am 28.04.2024.