Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.Th. III. C. XXVII. Von denen gesichtern Annä Vetterin. [Spaltenumbruch]
JahrMDC. biß MDCC.ren/ und sprechen sie dem weiblichen geschlecht gantz und gar ab/ da doch in diesem stücke im geist CHristi weder mann oder weib/ sondern alles eins/ Gal. 3. 28. machen daher aus Pauli Epi- steln diesen II. einwurff: Die weiber sollen schweigen in der gemeine. Wir wollen be- de ort genau besehen/ ob diß auch auff dieses und andere dergleichen weiber könne gezogen wer- den: So spricht nun Paulus 1. Cor. 10. 34. Eure weiber lasset schweigen in der ge- meine. Hier siehet man/ daß dieser spruch nur auff die Corinthischen weiber selbiger zeit/ und auff damalige kirchen-gebräuche zielet; was waren dieß für weiber? (1) Welche selber noch brauchten/ daß sie unterrichtet würden; dann so setzt Paulus dazu: Wollen sie etwas lernen/ so last sie zu haus ihre männer fragen. Das wort GOttes hatte noch nicht so reichlich unter den Corinthiern gewohnet/ daß auch ihre weiber/ welche doch immer im haußwesen zu thun hat- ten/ dasselbige hätten lehren und predigen kön- nen/ sondern es war erst zu ihnen kommen/ wie Paulus dazu setzt/ und noch nicht von ihnen auskommen; darum weil die männer noch kaum recht unterrichtet waren/ welche mehr zeit dazu hatten/ solten die weiber/ die noch we- niger wusten/ in der gemeine schweigen/ und nicht andere zu lehren sich unterstehen. (2) Rich- teten sie daher an unordnung in der gemeine; denn es war nicht so damals/ daß nur einer auff der cantzel allein das lehramt hatte/ sondern wann einer in der gemeine auff gehöret/ fing der andere an; da wolten dann diese noch unwissende wei- ber auch darunter fragen und reden/ wodurch andere verhindert/ und also unordnung ange- richtet wurde; daher setzt Paulus dazu: GOTT ist nicht ein GOTT der unord- nung. Lasset alles ordentlich zugehen. (3) Verbietet Paulus das reden solcher weiber/ welche sich gleichsam dadurch über die männer überheben wollen; darum sagt er/ sie sollen schwei- gen und vielmehr unterthan seyn/ und sich von ih- ren männern besser unterrichten lassen. Darnach schreibt Paulus 1. Tim. 2. 12. Einem weibe ge- statte ich nicht/ daß sie lehre. Da schliesset man richtig aus den vorhergehenden und nachfol- gende orte/ daß es ebendergleiche beschaffenheit/ als mit der Corinthische/ gehabt. (1.) Sie muste selber noch lernen; so stehet vorher: Ein weib/ nem- lich in der damalig neu auffgerichteten gemeine/ lerne in der stille; denn er muste sie erst beten ler- nen/ zur zucht in kleidern vermahne/ die ordnung der schöpffung erst weisen/ wie Adam zuerst ge- schaffen/ hernach Eva aus ihm gebildet; wie konte er dergleichen weibern gestatten/ daß sie lehreten? (2.) War es ihm auch um die ord- nung zu thun/ darum will er die stille von ihnen haben; denn wo diese ist/ da ist die ordnung. Jn der vorigen Corinthischen vermahnung heist er diese stille den frieden; Gottsey ein GOtt des frie- dens/ welchen er der unordnung entgegen setzt. (3.) Vermahnet er diese weiber/ wie jene/ zur unterthänigkeit/ daß sie nicht des mannes herr seyn sollen. Was endlich in beyden angeführten orten zu mercken/ ist/ daß er von weibes-personen redet/ welche im ehestand lebten/ und also sorg- ten/ was die welt/ das hauß/ und dem mann an- gehöret/ welcher stand wol an der seeligkeit ver- hindert/ wie Paulus hier dazu setzt; daß sie denn- noch können darinnen selig werden/ so sie blei- ben im glauben/ und in der liebe/ und in der [Spaltenumbruch] heiligung samt der zucht/ auch durch diesenJahr MDC. biß MDCC. stand die brüderliche erbauung nicht aufgehobe wird; wie er sie hierbey Gottseligkeit durch gute wercke zu beweiesen auffmuntert/ und jene gegen diese Corinthische weiber weit vollkommenere Prisca mit ihrem Aquila wol wird viel erbauet haben/ und noch viel heut zu tag also erbauet werden/ jedennoch wird man finden/ daß die gabe eines Prophetischen geistes diejenige wei- besbilder vor allen genossen/ welche jungfrauen oder witben waren: Diesem klaren verstand nach können diese sprüche auff dieses weib nicht gezo- gen werden; dann/ (1.) hat sie so wol als Pau- lus des geistes erstlinge/ gibt auch wegen ihrer erleuchtung die wort Joel. 2. zur antwort: Jch will meinen geist ausgiessen über alles fleisch etc. Denn im 30. jahre ihres alters anno 1662. ist sie von GOtt erleuchtet/ und der H. Geist gleich einem flammenden feuer/ so ihren leib durch- drang/ über sie ausgegossen worden/ wodurch sie in allen geistlichen sachen augenblicklich sattsam unterrichtet gewesen/ auch so gar/ daß/ da sie vor- her keine feder zu halten wuste/ alsbald ihre ge- sichte und befehle von Gott an das volck leserlich auffzeichnen können: Wie denn der damalige Pfarrherr zu Onoldsbach auff der cantzel diesen punct denen obern und der gemeine zu überle- gen gab; ob es nicht ein zeichen der geschehenen erleuchtung/ daß sie damals in einer nacht schrei- ben lernen/ welches sie vorher/ wie allen bewust/ nicht kunte/ anjetzt/ da sie die schrifft gelesen/ kan sie auch gründliche nachricht aus derselben geben. Wenn man ihr also vorerwehnte sprüche Pauli vorhält/ so antwortet sie/ Paulus sey zu seinen gemeinden/ und sie zu der ihrigen beruffen/ seine reguln gingen sie nicht an/ sondern sie schriebe vielmehr selbste in eben dem Geist Pauli allem unordentlichem wesen gebührende reguln vor. (2.) Fängt also keine unordnung in der gemeine an/ sondern diejenige fangen sie an/ welche den geist in ihr dämpffen und in ihrer schulweißheit allein hoch seyn wollen/ ob sie gleich nicht allein auff öffentlichen gassen/ wenn an denen marckt-tägen das volck versammlet/ ih- nen von dem Reich GOttes und dem jüngsten- tag vorpredigt/ und zu einem ordentlichen leben auffmuntert/ sondern auch anfangs/ wann es am letzten gesetz des liedes war/ freudig/ ohne vorher gemachtes concept, auff die cantzel ging/ und das volck etliche stunden lang würde geleh- ret haben/ wenn es ihr wäre verstattet worden. Die alten Propheten predigte auch auf der gas- sen und unter den thoren des tempels/ wie Jere- mias; die damalige Priester machten denen Pro- pheten das predigen nicht disputirlich/ wie die- se heutigen/ das wort in der gemeine zu haben/ allein zu sich gerissen. Sie solten mit CHristo sagen: Wer nicht wider uns ist/ der ist für uns/ wehret es nicht; solten mit Paulo den Aga- bum immer prophezeyen lassen/ und froh seyn/ wenn viel wären/ die nach der gabe des weissa- gens strebten/ noch freudiger/ wenn etliche sie schon hätten. (3.) Von ihrem beruff an/ die etli- che 30. jahr hero/ wartet sie zwar ihres häuß- lichen wesens in so viel/ als die höchste noth- durfft erfordert/ lebt aber/ ob gleich ihr mann noch am leben/ diese gantze zeit über als eine wittbe. Wenn die fleischliche welt/ oder andere gute einfältige/ ihr dieses als einen sonderbaren gewissens-punct verheben/ so weiset sie diesel- bigen in die schrifft zu dem Prophete Hosea/ dem befahl K k 3
Th. III. C. XXVII. Von denen geſichtern Annaͤ Vetterin. [Spaltenumbruch]
JahrMDC. biß MDCC.ren/ und ſprechen ſie dem weiblichen geſchlecht gantz uñ gaꝛ ab/ da doch in dieſem ſtuͤcke im geiſt CHriſti weder mann oder weib/ ſondern alles eins/ Gal. 3. 28. machen daher aus Pauli Epi- ſteln dieſen II. einwurff: Die weiber ſollen ſchweigen in der gemeine. Wir wollen be- de ort genau beſehen/ ob diß auch auff dieſes und andere dergleichen weiber koͤnne gezogen wer- den: So ſpricht nun Paulus 1. Cor. 10. 34. Eure weiber laſſet ſchweigen in der ge- meine. Hier ſiehet man/ daß dieſer ſpruch nur auff die Corinthiſchen weiber ſelbiger zeit/ und auff damalige kirchen-gebraͤuche zielet; was waren dieß fuͤr weiber? (1) Welche ſelber noch brauchten/ daß ſie unterrichtet wuͤrden; dann ſo ſetzt Paulus dazu: Wollen ſie etwas leꝛnen/ ſo laſt ſie zu haus ihre maͤnner fragen. Das wort GOttes hatte noch nicht ſo reichlich unter den Corinthiern gewohnet/ daß auch ihre weiber/ welche doch immer im haußweſen zu thun hat- ten/ daſſelbige haͤtten lehren und predigen koͤn- nen/ ſondern es war erſt zu ihnen kommen/ wie Paulus dazu ſetzt/ und noch nicht von ihnen auskommen; darum weil die maͤnner noch kaum recht unteꝛrichtet waren/ welche mehꝛ zeit dazu hatten/ ſolten die weiber/ die noch we- niger wuſten/ in der gemeine ſchweigen/ und nicht andere zu lehren ſich unteꝛſtehen. (2) Rich- teten ſie daher an unoꝛdnung in der gemeine; deñ es war nicht ſo damals/ daß nur einer auff der cantzel allein das lehramt hatte/ ſondern wann einer in der gemeine auff gehoͤret/ fing der andere an; da wolten dann dieſe noch unwiſſende wei- ber auch darunter fragen und reden/ wodurch andere verhindert/ und alſo unordnung ange- richtet wurde; daher ſetzt Paulus dazu: GOTT iſt nicht ein GOTT der unord- nung. Laſſet alles ordentlich zugehen. (3) Verbietet Paulus das reden ſolcher weiber/ welche ſich gleichſam dadurch uͤber die maͤnner uͤbeꝛheben wollen; darum ſagt eꝛ/ ſie ſollen ſchwei- gen und vielmehr unterthan ſeyn/ uñ ſich von ih- ren maͤnnern beſſer unterrichten laſſen. Darnach ſchꝛeibt Paulus 1. Tim. 2. 12. Einem weibe ge- ſtatte ich nicht/ daß ſie lehre. Da ſchlieſſet man richtig aus den voꝛhergehenden uñ nachfol- gendē oꝛtē/ daß es ebendergleichē beſchaffenheit/ als mit der Corinthiſchē/ gehabt. (1.) Sie muſtē ſelbeꝛ noch lernen; ſo ſtehet voꝛheꝛ: Ein weib/ nem- lich in der damalig neu auffgerichteten gemeine/ lerne in der ſtille; denn er muſte ſie erſt beten ler- nen/ zur zucht in kleidern vermahnē/ die ordnung der ſchoͤpffung erſt weiſen/ wie Adam zuerſt ge- ſchaffen/ hernach Eva aus ihm gebildet; wie konte er dergleichen weibern geſtatten/ daß ſie lehreten? (2.) War es ihm auch um die ord- nung zu thun/ darum will er die ſtille von ihnen haben; denn wo dieſe iſt/ da iſt die ordnung. Jn der vorigen Corinthiſchen vermahnung heiſt er dieſe ſtille den frieden; Gottſey ein GOtt des frie- dens/ welchen er der unordnung entgegen ſetzt. (3.) Vermahnet er dieſe weiber/ wie jene/ zur unterthaͤnigkeit/ daß ſie nicht des mannes herꝛ ſeyn ſollen. Was endlich in beyden angefuͤhrten orten zu mercken/ iſt/ daß er von weibes-perſonen redet/ welche im eheſtand lebten/ und alſo ſorg- ten/ was die welt/ das hauß/ und dem mann an- gehoͤret/ welcher ſtand wol an der ſeeligkeit ver- hindert/ wie Paulus hier dazu ſetzt; daß ſie denn- noch koͤnnen darinnen ſelig werden/ ſo ſie blei- ben im glauben/ und in der liebe/ und in der [Spaltenumbruch] heiligung ſamt der zucht/ auch durch dieſenJahr MDC. biß MDCC. ſtand die bruͤderliche erbauung nicht aufgehobē wird; wie er ſie hierbey Gottſeligkeit durch gute wercke zu beweieſen auffmuntert/ und jene gegen dieſe Corinthiſche weiber weit vollkommenere Priſca mit ihrem Aquila wol wird viel erbauet haben/ und noch viel heut zu tag alſo erbauet werden/ jedennoch wird man finden/ daß die gabe eines Prophetiſchen geiſtes diejenige wei- besbilder vor allen genoſſen/ welche jungfrauen oder witben waren: Dieſem klaren veꝛſtand nach koͤnnen dieſe ſpruͤche auff dieſes weib nicht gezo- gen werden; dann/ (1.) hat ſie ſo wol als Pau- lus des geiſtes erſtlinge/ gibt auch wegen ihrer erleuchtung die wort Joel. 2. zur antwort: Jch will meinen geiſt ausgieſſen uͤber alles fleiſch ꝛc. Denn im 30. jahre ihres alters anno 1662. iſt ſie von GOtt erleuchtet/ und der H. Geiſt gleich einem flammenden feuer/ ſo ihren leib durch- drang/ uͤber ſie ausgegoſſen worden/ wodurch ſie in allen geiſtlichen ſachen augenblicklich ſattſam unterrichtet geweſen/ auch ſo gar/ daß/ da ſie vor- her keine feder zu halten wuſte/ alsbald ihre ge- ſichte und befehle von Gott an das volck leſerlich auffzeichnen koͤnnen: Wie denn der damalige Pfarꝛherꝛ zu Onoldsbach auff der cantzel dieſen punct denen obern und der gemeine zu uͤberle- gen gab; ob es nicht ein zeichen der geſchehenen eꝛleuchtung/ daß ſie damals in eineꝛ nacht ſchrei- ben lernen/ welches ſie vorher/ wie allen bewuſt/ nicht kunte/ anjetzt/ da ſie die ſchrifft geleſen/ kan ſie auch gruͤndliche nachricht aus derſelben geben. Wenn man ihr alſo vorerwehnte ſpruͤche Pauli vorhaͤlt/ ſo antwortet ſie/ Paulus ſey zu ſeinen gemeinden/ und ſie zu der ihrigen beruffen/ ſeine reguln gingen ſie nicht an/ ſondern ſie ſchriebe vielmehr ſelbſtē in eben dem Geiſt Pauli allem unordentlichem weſen gebuͤhrende reguln vor. (2.) Faͤngt alſo keine unordnung in der gemeine an/ ſondern diejenige fangen ſie an/ welche den geiſt in ihr daͤmpffen und in ihrer ſchulweißheit allein hoch ſeyn wollen/ ob ſie gleich nicht allein auff oͤffentlichen gaſſen/ wenn an denen maꝛckt-taͤgen das volck verſammlet/ ih- nen von dem Reich GOttes und dem juͤngſten- tag vorpredigt/ und zu einem ordentlichen leben auffmuntert/ ſondern auch anfangs/ wann es am letzten geſetz des liedes war/ freudig/ ohne vorher gemachtes concept, auff die cantzel ging/ und das volck etliche ſtunden lang wuͤrde geleh- ret haben/ wenn es ihr waͤre verſtattet worden. Die alten Propheten predigtē auch auf der gaſ- ſen und unter den thoren des tempels/ wie Jere- mias; die damalige Prieſter machten denen Pro- pheten das predigen nicht diſputirlich/ wie die- ſe heutigen/ das wort in der gemeine zu haben/ allein zu ſich geriſſen. Sie ſolten mit CHriſto ſagen: Wer nicht wider uns iſt/ der iſt fuͤr uns/ wehret es nicht; ſolten mit Paulo den Aga- bum immer prophezeyen laſſen/ und froh ſeyn/ wenn viel waͤren/ die nach der gabe des weiſſa- gens ſtrebten/ noch freudiger/ wenn etliche ſie ſchon haͤtten. (3.) Von ihrem beruff an/ die etli- che 30. jahr hero/ wartet ſie zwar ihres haͤuß- lichen weſens in ſo viel/ als die hoͤchſte noth- durfft erfordert/ lebt aber/ ob gleich ihr mann noch am leben/ dieſe gantze zeit uͤber als eine wittbe. Wenn die fleiſchliche welt/ oder andere gute einfaͤltige/ ihr dieſes als einen ſonderbaren gewiſſens-punct verheben/ ſo weiſet ſie dieſel- bigen in die ſchrifft zu dem Prophetē Hoſea/ dem befahl K k 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0273" n="261"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> C. <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Von denen geſichtern Annaͤ Vetterin.</fw><lb/><cb/><note place="left">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/> biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note>ren/ und ſprechen ſie dem weiblichen geſchlecht<lb/> gantz uñ gaꝛ ab/ da doch in dieſem ſtuͤcke im geiſt<lb/> CHriſti weder mann oder weib/ ſondern alles<lb/> eins/ Gal. 3. 28. machen daher aus Pauli Epi-<lb/> ſteln dieſen <hi rendition="#aq">II.</hi> einwurff: <hi rendition="#fr">Die weiber ſollen<lb/> ſchweigen in der gemeine.</hi> Wir wollen be-<lb/> de ort genau beſehen/ ob diß auch auff dieſes und<lb/> andere dergleichen weiber koͤnne gezogen wer-<lb/> den: So ſpricht nun Paulus 1. Cor. 10. 34.<lb/><hi rendition="#fr">Eure weiber laſſet ſchweigen in der ge-<lb/> meine.</hi> Hier ſiehet man/ daß dieſer ſpruch nur<lb/> auff die Corinthiſchen weiber ſelbiger zeit/ und<lb/> auff damalige kirchen-gebraͤuche zielet; was<lb/> waren dieß fuͤr weiber? (1) Welche ſelber noch<lb/> brauchten/ daß ſie unterrichtet wuͤrden; dann<lb/> ſo ſetzt Paulus dazu: Wollen ſie etwas leꝛnen/ ſo<lb/> laſt ſie zu haus ihre maͤnner fragen. Das wort<lb/> GOttes hatte noch nicht ſo reichlich unter den<lb/> Corinthiern gewohnet/ daß auch ihre weiber/<lb/> welche doch immer im haußweſen zu thun hat-<lb/> ten/ daſſelbige haͤtten lehren und predigen koͤn-<lb/> nen/ ſondern es war erſt zu ihnen kommen/<lb/> wie Paulus dazu ſetzt/ und noch nicht von<lb/> ihnen auskommen; darum weil die maͤnner<lb/> noch kaum recht unteꝛrichtet waren/ welche mehꝛ<lb/> zeit dazu hatten/ ſolten die weiber/ die noch we-<lb/> niger wuſten/ in der gemeine ſchweigen/ und<lb/> nicht andere zu lehren ſich unteꝛſtehen. (2) Rich-<lb/> teten ſie daher an unoꝛdnung in der gemeine; deñ<lb/> es war nicht ſo damals/ daß nur einer auff der<lb/> cantzel allein das lehramt hatte/ ſondern wann<lb/> einer in der gemeine auff gehoͤret/ fing der andere<lb/> an; da wolten dann dieſe noch unwiſſende wei-<lb/> ber auch darunter fragen und reden/ wodurch<lb/> andere verhindert/ und alſo unordnung ange-<lb/> richtet wurde; daher ſetzt Paulus dazu:<lb/><hi rendition="#g">GOTT</hi> iſt nicht ein <hi rendition="#g">GOTT</hi> der unord-<lb/> nung. Laſſet alles ordentlich zugehen. (3)<lb/> Verbietet Paulus das reden ſolcher weiber/<lb/> welche ſich gleichſam dadurch uͤber die maͤnner<lb/> uͤbeꝛheben wollen; darum ſagt eꝛ/ ſie ſollen ſchwei-<lb/> gen und vielmehr unterthan ſeyn/ uñ ſich von ih-<lb/> ren maͤnnern beſſer unterrichten laſſen. Darnach<lb/> ſchꝛeibt Paulus 1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 2. 12. <hi rendition="#fr">Einem weibe ge-<lb/> ſtatte ich nicht/ daß ſie lehre.</hi> Da ſchlieſſet<lb/> man richtig aus den voꝛhergehenden uñ nachfol-<lb/> gendē oꝛtē/ daß es ebendergleichē beſchaffenheit/<lb/> als mit der Corinthiſchē/ gehabt. (1.) Sie muſtē<lb/> ſelbeꝛ noch lernen; ſo ſtehet voꝛheꝛ: Ein weib/ nem-<lb/> lich in der damalig neu auffgerichteten gemeine/<lb/> lerne in der ſtille; denn er muſte ſie erſt beten ler-<lb/> nen/ zur zucht in kleidern vermahnē/ die ordnung<lb/> der ſchoͤpffung erſt weiſen/ wie Adam zuerſt ge-<lb/> ſchaffen/ hernach Eva aus ihm gebildet; wie<lb/> konte er dergleichen weibern geſtatten/ daß ſie<lb/> lehreten? (2.) War es ihm auch um die ord-<lb/> nung zu thun/ darum will er die ſtille von ihnen<lb/> haben; denn wo dieſe iſt/ da iſt die ordnung. Jn<lb/> der vorigen Corinthiſchen vermahnung heiſt er<lb/> dieſe ſtille den frieden; Gottſey ein GOtt des frie-<lb/> dens/ welchen er der unordnung entgegen ſetzt.<lb/> (3.) Vermahnet er dieſe weiber/ wie jene/ zur<lb/> unterthaͤnigkeit/ daß ſie nicht des mannes herꝛ<lb/> ſeyn ſollen. Was endlich in beyden angefuͤhrten<lb/> orten zu mercken/ iſt/ daß er von weibes-perſonen<lb/> redet/ welche im eheſtand lebten/ und alſo ſorg-<lb/> ten/ was die welt/ das hauß/ und dem mann an-<lb/> gehoͤret/ welcher ſtand wol an der ſeeligkeit ver-<lb/> hindert/ wie Paulus hier dazu ſetzt; daß ſie denn-<lb/> noch koͤnnen darinnen ſelig werden/ ſo ſie blei-<lb/> ben im glauben/ und in der liebe/ und in der<lb/><cb/> heiligung ſamt der zucht/ auch durch dieſen<note place="right">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/> biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note><lb/> ſtand die bruͤderliche erbauung nicht aufgehobē<lb/> wird; wie er ſie hierbey Gottſeligkeit durch gute<lb/> wercke zu beweieſen auffmuntert/ und jene gegen<lb/> dieſe Corinthiſche weiber weit vollkommenere<lb/><hi rendition="#aq">Priſca</hi> mit ihrem <hi rendition="#aq">Aquila</hi> wol wird viel erbauet<lb/> haben/ und noch viel heut zu tag alſo erbauet<lb/> werden/ jedennoch wird man finden/ daß die<lb/> gabe eines Prophetiſchen geiſtes diejenige wei-<lb/> besbilder vor allen genoſſen/ welche jungfrauen<lb/> oder witben waren: Dieſem klaren veꝛſtand nach<lb/> koͤnnen dieſe ſpruͤche auff dieſes weib nicht gezo-<lb/> gen werden; dann/ (1.) hat ſie ſo wol als Pau-<lb/> lus des geiſtes erſtlinge/ gibt auch wegen ihrer<lb/> erleuchtung die wort <hi rendition="#aq">Joel.</hi> 2. zur antwort: Jch<lb/> will meinen geiſt ausgieſſen uͤber alles fleiſch ꝛc.<lb/> Denn im 30. jahre ihres alters <hi rendition="#aq">anno</hi> 1662. iſt ſie<lb/> von GOtt erleuchtet/ und der H. Geiſt gleich<lb/> einem flammenden feuer/ ſo ihren leib durch-<lb/> drang/ uͤber ſie ausgegoſſen worden/ wodurch ſie<lb/> in allen geiſtlichen ſachen augenblicklich ſattſam<lb/> unterrichtet geweſen/ auch ſo gar/ daß/ da ſie vor-<lb/> her keine feder zu halten wuſte/ alsbald ihre ge-<lb/> ſichte und befehle von Gott an das volck leſerlich<lb/> auffzeichnen koͤnnen: Wie denn der damalige<lb/> Pfarꝛherꝛ zu Onoldsbach auff der cantzel dieſen<lb/> punct denen obern und der gemeine zu uͤberle-<lb/> gen gab; ob es nicht ein zeichen der geſchehenen<lb/> eꝛleuchtung/ daß ſie damals in eineꝛ nacht ſchrei-<lb/> ben lernen/ welches ſie vorher/ wie allen bewuſt/<lb/> nicht kunte/ anjetzt/ da ſie die ſchrifft geleſen/<lb/> kan ſie auch gruͤndliche nachricht aus derſelben<lb/> geben. Wenn man ihr alſo vorerwehnte ſpruͤche<lb/><hi rendition="#aq">Pauli</hi> vorhaͤlt/ ſo antwortet ſie/ Paulus ſey zu<lb/> ſeinen gemeinden/ und ſie zu der ihrigen beruffen/<lb/> ſeine reguln gingen ſie nicht an/ ſondern ſie<lb/> ſchriebe vielmehr ſelbſtē in eben dem Geiſt Pauli<lb/> allem unordentlichem weſen gebuͤhrende reguln<lb/> vor. (2.) Faͤngt alſo keine unordnung in der<lb/> gemeine an/ ſondern diejenige fangen ſie an/<lb/> welche den geiſt in ihr daͤmpffen und in ihrer<lb/> ſchulweißheit allein hoch ſeyn wollen/ ob ſie<lb/> gleich nicht allein auff oͤffentlichen gaſſen/ wenn<lb/> an denen maꝛckt-taͤgen das volck verſammlet/ ih-<lb/> nen von dem Reich GOttes und dem juͤngſten-<lb/> tag vorpredigt/ und zu einem ordentlichen leben<lb/> auffmuntert/ ſondern auch anfangs/ wann es<lb/> am letzten geſetz des liedes war/ freudig/ ohne<lb/> vorher gemachtes <hi rendition="#aq">concept,</hi> auff die cantzel ging/<lb/> und das volck etliche ſtunden lang wuͤrde geleh-<lb/> ret haben/ wenn es ihr waͤre verſtattet worden.<lb/> Die alten Propheten predigtē auch auf der gaſ-<lb/> ſen und unter den thoren des tempels/ wie Jere-<lb/> mias; die damalige Prieſter machten denen Pro-<lb/> pheten das predigen nicht <hi rendition="#aq">diſputir</hi>lich/ wie die-<lb/> ſe heutigen/ das wort in der gemeine zu haben/<lb/> allein zu ſich geriſſen. Sie ſolten mit CHriſto<lb/> ſagen: Wer nicht wider uns iſt/ der iſt fuͤr uns/<lb/> wehret es nicht; ſolten mit Paulo den <hi rendition="#aq">Aga-<lb/> bum</hi> immer prophezeyen laſſen/ und froh ſeyn/<lb/> wenn viel waͤren/ die nach der gabe des weiſſa-<lb/> gens ſtrebten/ noch freudiger/ wenn etliche ſie<lb/> ſchon haͤtten. (3.) Von ihrem beruff an/ die etli-<lb/> che 30. jahr hero/ wartet ſie zwar ihres haͤuß-<lb/> lichen weſens in ſo viel/ als die hoͤchſte noth-<lb/> durfft erfordert/ lebt aber/ ob gleich ihr mann<lb/> noch am leben/ dieſe gantze zeit uͤber als eine<lb/> wittbe. Wenn die fleiſchliche welt/ oder andere<lb/> gute einfaͤltige/ ihr dieſes als einen ſonderbaren<lb/> gewiſſens-<hi rendition="#aq">punct</hi> verheben/ ſo weiſet ſie dieſel-<lb/> bigen in die ſchrifft zu dem Prophetē Hoſea/ dem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K k 3</fw><fw place="bottom" type="catch">befahl</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [261/0273]
Th. III. C. XXVII. Von denen geſichtern Annaͤ Vetterin.
ren/ und ſprechen ſie dem weiblichen geſchlecht
gantz uñ gaꝛ ab/ da doch in dieſem ſtuͤcke im geiſt
CHriſti weder mann oder weib/ ſondern alles
eins/ Gal. 3. 28. machen daher aus Pauli Epi-
ſteln dieſen II. einwurff: Die weiber ſollen
ſchweigen in der gemeine. Wir wollen be-
de ort genau beſehen/ ob diß auch auff dieſes und
andere dergleichen weiber koͤnne gezogen wer-
den: So ſpricht nun Paulus 1. Cor. 10. 34.
Eure weiber laſſet ſchweigen in der ge-
meine. Hier ſiehet man/ daß dieſer ſpruch nur
auff die Corinthiſchen weiber ſelbiger zeit/ und
auff damalige kirchen-gebraͤuche zielet; was
waren dieß fuͤr weiber? (1) Welche ſelber noch
brauchten/ daß ſie unterrichtet wuͤrden; dann
ſo ſetzt Paulus dazu: Wollen ſie etwas leꝛnen/ ſo
laſt ſie zu haus ihre maͤnner fragen. Das wort
GOttes hatte noch nicht ſo reichlich unter den
Corinthiern gewohnet/ daß auch ihre weiber/
welche doch immer im haußweſen zu thun hat-
ten/ daſſelbige haͤtten lehren und predigen koͤn-
nen/ ſondern es war erſt zu ihnen kommen/
wie Paulus dazu ſetzt/ und noch nicht von
ihnen auskommen; darum weil die maͤnner
noch kaum recht unteꝛrichtet waren/ welche mehꝛ
zeit dazu hatten/ ſolten die weiber/ die noch we-
niger wuſten/ in der gemeine ſchweigen/ und
nicht andere zu lehren ſich unteꝛſtehen. (2) Rich-
teten ſie daher an unoꝛdnung in der gemeine; deñ
es war nicht ſo damals/ daß nur einer auff der
cantzel allein das lehramt hatte/ ſondern wann
einer in der gemeine auff gehoͤret/ fing der andere
an; da wolten dann dieſe noch unwiſſende wei-
ber auch darunter fragen und reden/ wodurch
andere verhindert/ und alſo unordnung ange-
richtet wurde; daher ſetzt Paulus dazu:
GOTT iſt nicht ein GOTT der unord-
nung. Laſſet alles ordentlich zugehen. (3)
Verbietet Paulus das reden ſolcher weiber/
welche ſich gleichſam dadurch uͤber die maͤnner
uͤbeꝛheben wollen; darum ſagt eꝛ/ ſie ſollen ſchwei-
gen und vielmehr unterthan ſeyn/ uñ ſich von ih-
ren maͤnnern beſſer unterrichten laſſen. Darnach
ſchꝛeibt Paulus 1. Tim. 2. 12. Einem weibe ge-
ſtatte ich nicht/ daß ſie lehre. Da ſchlieſſet
man richtig aus den voꝛhergehenden uñ nachfol-
gendē oꝛtē/ daß es ebendergleichē beſchaffenheit/
als mit der Corinthiſchē/ gehabt. (1.) Sie muſtē
ſelbeꝛ noch lernen; ſo ſtehet voꝛheꝛ: Ein weib/ nem-
lich in der damalig neu auffgerichteten gemeine/
lerne in der ſtille; denn er muſte ſie erſt beten ler-
nen/ zur zucht in kleidern vermahnē/ die ordnung
der ſchoͤpffung erſt weiſen/ wie Adam zuerſt ge-
ſchaffen/ hernach Eva aus ihm gebildet; wie
konte er dergleichen weibern geſtatten/ daß ſie
lehreten? (2.) War es ihm auch um die ord-
nung zu thun/ darum will er die ſtille von ihnen
haben; denn wo dieſe iſt/ da iſt die ordnung. Jn
der vorigen Corinthiſchen vermahnung heiſt er
dieſe ſtille den frieden; Gottſey ein GOtt des frie-
dens/ welchen er der unordnung entgegen ſetzt.
(3.) Vermahnet er dieſe weiber/ wie jene/ zur
unterthaͤnigkeit/ daß ſie nicht des mannes herꝛ
ſeyn ſollen. Was endlich in beyden angefuͤhrten
orten zu mercken/ iſt/ daß er von weibes-perſonen
redet/ welche im eheſtand lebten/ und alſo ſorg-
ten/ was die welt/ das hauß/ und dem mann an-
gehoͤret/ welcher ſtand wol an der ſeeligkeit ver-
hindert/ wie Paulus hier dazu ſetzt; daß ſie denn-
noch koͤnnen darinnen ſelig werden/ ſo ſie blei-
ben im glauben/ und in der liebe/ und in der
heiligung ſamt der zucht/ auch durch dieſen
ſtand die bruͤderliche erbauung nicht aufgehobē
wird; wie er ſie hierbey Gottſeligkeit durch gute
wercke zu beweieſen auffmuntert/ und jene gegen
dieſe Corinthiſche weiber weit vollkommenere
Priſca mit ihrem Aquila wol wird viel erbauet
haben/ und noch viel heut zu tag alſo erbauet
werden/ jedennoch wird man finden/ daß die
gabe eines Prophetiſchen geiſtes diejenige wei-
besbilder vor allen genoſſen/ welche jungfrauen
oder witben waren: Dieſem klaren veꝛſtand nach
koͤnnen dieſe ſpruͤche auff dieſes weib nicht gezo-
gen werden; dann/ (1.) hat ſie ſo wol als Pau-
lus des geiſtes erſtlinge/ gibt auch wegen ihrer
erleuchtung die wort Joel. 2. zur antwort: Jch
will meinen geiſt ausgieſſen uͤber alles fleiſch ꝛc.
Denn im 30. jahre ihres alters anno 1662. iſt ſie
von GOtt erleuchtet/ und der H. Geiſt gleich
einem flammenden feuer/ ſo ihren leib durch-
drang/ uͤber ſie ausgegoſſen worden/ wodurch ſie
in allen geiſtlichen ſachen augenblicklich ſattſam
unterrichtet geweſen/ auch ſo gar/ daß/ da ſie vor-
her keine feder zu halten wuſte/ alsbald ihre ge-
ſichte und befehle von Gott an das volck leſerlich
auffzeichnen koͤnnen: Wie denn der damalige
Pfarꝛherꝛ zu Onoldsbach auff der cantzel dieſen
punct denen obern und der gemeine zu uͤberle-
gen gab; ob es nicht ein zeichen der geſchehenen
eꝛleuchtung/ daß ſie damals in eineꝛ nacht ſchrei-
ben lernen/ welches ſie vorher/ wie allen bewuſt/
nicht kunte/ anjetzt/ da ſie die ſchrifft geleſen/
kan ſie auch gruͤndliche nachricht aus derſelben
geben. Wenn man ihr alſo vorerwehnte ſpruͤche
Pauli vorhaͤlt/ ſo antwortet ſie/ Paulus ſey zu
ſeinen gemeinden/ und ſie zu der ihrigen beruffen/
ſeine reguln gingen ſie nicht an/ ſondern ſie
ſchriebe vielmehr ſelbſtē in eben dem Geiſt Pauli
allem unordentlichem weſen gebuͤhrende reguln
vor. (2.) Faͤngt alſo keine unordnung in der
gemeine an/ ſondern diejenige fangen ſie an/
welche den geiſt in ihr daͤmpffen und in ihrer
ſchulweißheit allein hoch ſeyn wollen/ ob ſie
gleich nicht allein auff oͤffentlichen gaſſen/ wenn
an denen maꝛckt-taͤgen das volck verſammlet/ ih-
nen von dem Reich GOttes und dem juͤngſten-
tag vorpredigt/ und zu einem ordentlichen leben
auffmuntert/ ſondern auch anfangs/ wann es
am letzten geſetz des liedes war/ freudig/ ohne
vorher gemachtes concept, auff die cantzel ging/
und das volck etliche ſtunden lang wuͤrde geleh-
ret haben/ wenn es ihr waͤre verſtattet worden.
Die alten Propheten predigtē auch auf der gaſ-
ſen und unter den thoren des tempels/ wie Jere-
mias; die damalige Prieſter machten denen Pro-
pheten das predigen nicht diſputirlich/ wie die-
ſe heutigen/ das wort in der gemeine zu haben/
allein zu ſich geriſſen. Sie ſolten mit CHriſto
ſagen: Wer nicht wider uns iſt/ der iſt fuͤr uns/
wehret es nicht; ſolten mit Paulo den Aga-
bum immer prophezeyen laſſen/ und froh ſeyn/
wenn viel waͤren/ die nach der gabe des weiſſa-
gens ſtrebten/ noch freudiger/ wenn etliche ſie
ſchon haͤtten. (3.) Von ihrem beruff an/ die etli-
che 30. jahr hero/ wartet ſie zwar ihres haͤuß-
lichen weſens in ſo viel/ als die hoͤchſte noth-
durfft erfordert/ lebt aber/ ob gleich ihr mann
noch am leben/ dieſe gantze zeit uͤber als eine
wittbe. Wenn die fleiſchliche welt/ oder andere
gute einfaͤltige/ ihr dieſes als einen ſonderbaren
gewiſſens-punct verheben/ ſo weiſet ſie dieſel-
bigen in die ſchrifft zu dem Prophetē Hoſea/ dem
befahl
Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Jahr
MDC.
biß
MDCC.
K k 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/273 |
Zitationshilfe: | Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/273>, abgerufen am 16.07.2024. |