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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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gesichtern und offenbarungen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Straß-
burg.
neben der lilien stund geschrieben mit güldenen
buchstaben: Du schöne stadt Strasburg/ du
wirst viel sieg erlangen; und auff der andern
seiten stund wieder geschrieben mit güldenen
buchstaben: Königl. Majestät in Franckreich
ihr schutzherr/ daß sie einen grossen krieg mitein-
ander anfangen werden/ ihrer müntz und ehr-
geitzigkeit wegen.

Darnach sagte mir der Engel GOttes wie-
der: Siehe hin auf in den himmel/ es wird der Carl
Gustav kommen/ der wird grausam wüten
und toben/ und er wird in seiner rechten pfatzen
ein blanckes schwerd haben; und der Engel
Denne-
marck.
GOttes sprach zu mir: Siehe nur/ wo er sein
angesicht hinwendet; da wendete er es gegen
den niedergang/ und in seinem grossen wüten
und toben ließ er sein schwerd fallen/ da fragte
ich den Engel GOttes/ was das bedeuten wird/
da sprach der Engel GOttes zu mir: Die
Schweden werden viel sieg verlieren wider die-
sen König gegen Niedergang/ dieweil dieser
löw sein schwerd hat fallen lassen; aber die
Schweden sollen eine weg wieder empor kommen.

Adieu den 14. Aug. in der mitternacht-stun-
de/ da kam der Engel GOttes wieder zu mir
und sprach: Siehe in den himmel; und der him-
mel ward wie ein blut/ und an dem himmel
stund ein grosser beer; da fragte ich den Engel
GOttes/ da sagte er/ ich sollte wol auff ihn se-
hen/ und er werde sich selber zerreissen/ aber kein
buchstabe stund bey ihm; und es geschahe daß er
sich zerreissete; da sprach der Engel GOttes zu
mir: Dieses land/ das den beeren führet/ wird
selbst auffrührisch und rebellisch werden/ daß sie
selbst einander wiederstehen und niederschiessen
werden/ sonsten werden sie keinen krieg haben.

Aber wieder in dieser stunde/ da sagt mir der
Engel GOttes: Siehe wieder in den himmel wie er
so blutig ist; da sahe ich darinne eine schöne jung-
frau/ die hatte in ihrer rechten hand einen rauten-
crantz und weinete jämmerlich/ und neben ihr
stund mit güldenen buch staben geschrieben: Du
Magde-
burg.
schöne stadt Magdeburg/ und über ihrem haupt
stund ein blutiges schwerd; da fragte ich den En-
gel GOttes/ was das bedeuten wird/ da sagte;
er mir/ daß sie wieder mit krieg soll heimgesuchet
werden.

Adieu den 16. Augusti in der mitternacht-
stund/ da kam der Engel GOttes wieder zu mir
und sprach: Siehe hinauff in den himmel/ wie
er so blutig ist; und der himmel ward wie ein
blut/ da sahe ich darinne eine grosse stadt mit
krieges-volck belägert/ und sie ward endlich er-
stiegen/ und ober der stadt stunde mit güldenen
Franck-
furt.
buchstaben geschrieben/ du schöne stadt Franck-
furt;
aber sie wehreten sich grimmiglich darin-
ne/ das weibes-volck mit heissem wasser und
pflastersteinen/ die burger mit bech-ringen/ wurf-
fen sie auff das kriegesvolck herunter; also wird
es dieser stadt ergehen.

Also sagte mir der Engel GOttes wieder/ ich
soll in den himmel sehen/ und er ward wie ein
blut; da sahe ich darinnen 400. seeschiffe/ und ne-
ben den schiffen stunde mit güldenen buchsta-
Amster-
dam.
ben geschrieben: Du schöne stadt Amster dam/
du wirst viel sieg wieder deine feinde haben; aber
an ihren fahnen stunden die buchstaben/ wie sie
ihre schiffe nenneten/ und in diesen 400. schiffen
waren 5. creutz/ die bedeuten 5. städte/ Lübeck/
[Spaltenumbruch] Hamburg/ Dantzig/ Amsterdam/ England/Jahr
MDC.
biß
MDCC.

diese werden mit der seuche heimgesuchet wer-
den; zuforderst Engeland/ daß sie ihren Kö-
nig so unschuldig hingerichtet haben/ also wird
GOtt diese 5. städte straffen.

Adieu den 17. Augusti in der mitternacht-
stunde kam der Engel GOttes wieder zu mir
und sprach: Siehe hinauff in den himmel/ wie
er so blutig ist; da sahe ich darinnen 2. schlüssel/
und auf jedem schlüssel einen todtenkopf/ und über
dem todtenkopff ein creutz/ und neben den schlüs-
seln stund geschrieben mit güldenen buchstaben:Regen-
spurg.

Du schöne stadt Regenspurg/ die edelste im
Röm. Reich/ da sprach der Engel GOttes zu
mir/ daß in der stadt Regenspurg der cometstern
auffgangen sey/ der die gantze welt durchlauffen
ist/ wo menschen gewesen sind.

Darnach sagte der Engel GOttes wieder zu
mir: Siehe wieder in den himmel/ wie er so blutig
ist; da sahe ich einen Greiffen darinne/ der führete
ein blinckendes schwerd; da fragte ich den Engel
GOttes/ was das bedeuten wird; da sagte er
mir/ daß dieser Fürst/ der ihn führete/ der habe ei-
nen heimlichen neid und groll/ aber er ruhe noch/
und wann er ausbrüchig wird/ so werde ein
schreckliches blutbaad daraus entstehen.

Adieu den 18. dito, kam der Engel GOttes
wieder zu mir um die mitternacht-stunde und
sprach zu mir: Siehe in den himmel/ wie er so blu-
tig ist; da sahe ich darinne ein blutiges schwerd/
und neben dem schwerd stund mit güldenen buch-
staben geschrieben: Du schöne stadt Erfurt;Erffurt.
und auff der andern seiten stund wieder mit gul-
denen buchstaben geschrieben: Grosse feuers-
brünsten/ die in dieser stadt auskommen werden;
über dem schwerdt aber stund geschrieben/
groß auffruhr/ rebellerey wird sich da bege-
ben/ sonsten keinen krieg weiß ich ihnen anzuzei-
gen; dann dieses schwerd ist ihnen selbst in ihre
hand gegeben.

Nach diesem kam der Engel GOttes wieder
zu mir und sprach: Siehe hinauff in den him-
mel; da ward er gantz blutig/ da sahe ich darinnen
eine weintrauben/ die verwandelte sich gantz in
blut/ und ein schwerd/ das war auch blutig/ wel-
ches dabey stund/ und neben dem schwerd stund
geschrieben: Du schöne stadt Augspurg; daAug-
spurg.

fragte ich den Engel GOttes/ was das bedeuten
wird; da sprach er zu mir/ sie müste wieder an
die spitzen/ daß sie hart mit kriegsvolck werde be-
tränget werden.

Adieu den 19. Aug. in der mitternachtstun-
de kam der Engel GOttes wieder zu mir und
sprach: Siehe in den himmel/ wie er so blutig ist;
da sahe ich darinne einen blutigen säbel und ei-
nen bogen mit pfitzschpfeilen/ und darneben
stunde geschrieben mit güldenen buchstaben:
Du schöne stadt Leipzig; und auff der andernLeipzig.
seiten mit güldene buchstaben: Du schöne land-Schle-
sing.

schafft Schlesing/ daß sie von Polen seinem
feind überzogen wird werden/ also werde sie
GOtt straffen. Darnach sprach der Engel
GOttes wieder zu mir/ ich soll in den himmel
sehen/ wie er so blutig sey; da sahe ich darinnen
ein einhorn/ neben dem einhorn stund mit gros-
sen buchstaben geschrieben: Grosse victoria inTeutsch-
land.

Teutschland; da fragte ich den Engel Gottes/
was es bedeuten wird; da sagte er mir/ daß die-
ser/ der das einhorn schlagen thut/ für andern
Fürsten soll höher geachtet werden; deßgleichen

nie
A. K. H. Dritter Theil. J i 2

geſichtern und offenbarungen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Straß-
burg.
neben der lilien ſtund geſchrieben mit guͤldenen
buchſtaben: Du ſchoͤne ſtadt Strasburg/ du
wirſt viel ſieg erlangen; und auff der andern
ſeiten ſtund wieder geſchrieben mit guͤldenen
buchſtaben: Koͤnigl. Majeſtaͤt in Franckreich
ihr ſchutzherr/ daß ſie einen groſſen krieg mitein-
ander anfangen werden/ ihrer muͤntz und ehr-
geitzigkeit wegen.

Darnach ſagte mir der Engel GOttes wie-
der: Siehe hin auf in den him̃el/ es wird der Carl
Guſtav kommen/ der wird grauſam wuͤten
und toben/ und er wird in ſeiner rechten pfatzen
ein blanckes ſchwerd haben; und der Engel
Denne-
marck.
GOttes ſprach zu mir: Siehe nur/ wo er ſein
angeſicht hinwendet; da wendete er es gegen
den niedergang/ und in ſeinem groſſen wuͤten
und toben ließ er ſein ſchwerd fallen/ da fragte
ich den Engel GOttes/ was das bedeuten wird/
da ſprach der Engel GOttes zu mir: Die
Schweden werden viel ſieg verlieren wider die-
ſen Koͤnig gegen Niedergang/ dieweil dieſer
loͤw ſein ſchwerd hat fallen laſſen; aber die
Schweden ſollen eine weg wiedeꝛ empoꝛ kom̃en.

Adieu den 14. Aug. in der mitternacht-ſtun-
de/ da kam der Engel GOttes wieder zu mir
und ſprach: Siehe in den himmel; und der him-
mel ward wie ein blut/ und an dem himmel
ſtund ein groſſer beer; da fragte ich den Engel
GOttes/ da ſagte er/ ich ſollte wol auff ihn ſe-
hen/ und er werde ſich ſelber zerreiſſen/ aber kein
buchſtabe ſtund bey ihm; und es geſchahe daß er
ſich zerreiſſete; da ſprach der Engel GOttes zu
mir: Dieſes land/ das den beeren fuͤhret/ wird
ſelbſt auffruͤhriſch und rebelliſch werden/ daß ſie
ſelbſt einander wiederſtehen und niederſchieſſen
werden/ ſonſten werden ſie keinen krieg haben.

Aber wieder in dieſer ſtunde/ da ſagt mir der
Engel GOttes: Siehe wieder in den him̃el wie er
ſo blutig iſt; da ſahe ich dariñe eine ſchoͤne jung-
fꝛau/ die hatte in ihreꝛ rechten hand einen rauten-
crantz und weinete jaͤmmerlich/ und neben ihr
ſtund mit guͤldenen buch ſtaben geſchrieben: Du
Magde-
burg.
ſchoͤne ſtadt Magdeburg/ und uͤber ihrem haupt
ſtund ein blutiges ſchwerd; da fragte ich den En-
gel GOttes/ was das bedeuten wird/ da ſagte;
er mir/ daß ſie wieder mit krieg ſoll heimgeſuchet
werden.

Adieu den 16. Auguſti in der mitternacht-
ſtund/ da kam der Engel GOttes wieder zu mir
und ſprach: Siehe hinauff in den himmel/ wie
er ſo blutig iſt; und der himmel ward wie ein
blut/ da ſahe ich darinne eine groſſe ſtadt mit
krieges-volck belaͤgert/ und ſie ward endlich er-
ſtiegen/ und ober der ſtadt ſtunde mit guͤldenen
Franck-
furt.
buchſtaben geſchrieben/ du ſchoͤne ſtadt Franck-
furt;
aber ſie wehreten ſich grimmiglich darin-
ne/ das weibes-volck mit heiſſem waſſer und
pflaſteꝛſteinen/ die burgeꝛ mit bech-ringen/ wurf-
fen ſie auff das kriegesvolck herunter; alſo wird
es dieſer ſtadt ergehen.

Alſo ſagte mir der Engel GOttes wieder/ ich
ſoll in den himmel ſehen/ und er ward wie ein
blut; da ſahe ich darinnen 400. ſeeſchiffe/ und ne-
ben den ſchiffen ſtunde mit guͤldenen buchſta-
Amſter-
dam.
ben geſchrieben: Du ſchoͤne ſtadt Amſter dam/
du wirſt viel ſieg wieder deine feinde haben; aber
an ihren fahnen ſtunden die buchſtaben/ wie ſie
ihre ſchiffe nenneten/ und in dieſen 400. ſchiffen
waren 5. creutz/ die bedeuten 5. ſtaͤdte/ Luͤbeck/
[Spaltenumbruch] Hamburg/ Dantzig/ Amſterdam/ England/Jahr
MDC.
biß
MDCC.

dieſe werden mit der ſeuche heimgeſuchet wer-
den; zuforderſt Engeland/ daß ſie ihren Koͤ-
nig ſo unſchuldig hingerichtet haben/ alſo wird
GOtt dieſe 5. ſtaͤdte ſtraffen.

Adieu den 17. Auguſti in der mitternacht-
ſtunde kam der Engel GOttes wieder zu mir
und ſprach: Siehe hinauff in den himmel/ wie
er ſo blutig iſt; da ſahe ich darinnen 2. ſchluͤſſel/
und auf jedem ſchluͤſſel einen todtenkopf/ uñ uͤber
dem todtenkopff ein creutz/ und neben den ſchluͤſ-
ſeln ſtund geſchrieben mit guͤldenen buchſtaben:Regen-
ſpurg.

Du ſchoͤne ſtadt Regenſpurg/ die edelſte im
Roͤm. Reich/ da ſprach der Engel GOttes zu
mir/ daß in der ſtadt Regenſpurg der cometſtern
auffgangen ſey/ der die gantze welt durchlauffen
iſt/ wo menſchen geweſen ſind.

Darnach ſagte der Engel GOttes wieder zu
mir: Siehe wieder in den him̃el/ wie er ſo blutig
iſt; da ſahe ich einen Greiffen dariñe/ der fuͤhrete
ein blinckendes ſchwerd; da fragte ich den Engel
GOttes/ was das bedeuten wird; da ſagte er
mir/ daß dieſer Fuͤrſt/ der ihn fuͤhrete/ der habe ei-
nen heimlichen neid und gꝛoll/ abeꝛ er ruhe noch/
und wann er ausbruͤchig wird/ ſo werde ein
ſchreckliches blutbaad daraus entſtehen.

Adieu den 18. dito, kam der Engel GOttes
wieder zu mir um die mitternacht-ſtunde und
ſprach zu mir: Siehe in den him̃el/ wie er ſo blu-
tig iſt; da ſahe ich darinne ein blutiges ſchwerd/
uñ neben dem ſchwerd ſtund mit guͤldenen buch-
ſtaben geſchrieben: Du ſchoͤne ſtadt Erfurt;Erffurt.
und auff der andern ſeiten ſtund wieder mit gul-
denen buchſtaben geſchrieben: Groſſe feuers-
bruͤnſten/ die in dieſer ſtadt auskommen weꝛden;
uͤber dem ſchwerdt aber ſtund geſchrieben/
groß auffruhr/ rebellerey wird ſich da bege-
ben/ ſonſten keinen krieg weiß ich ihnen anzuzei-
gen; dann dieſes ſchwerd iſt ihnen ſelbſt in ihre
hand gegeben.

Nach dieſem kam der Engel GOttes wieder
zu mir und ſprach: Siehe hinauff in den him-
mel; da ward er gantz blutig/ da ſahe ich dariñen
eine weintrauben/ die verwandelte ſich gantz in
blut/ und ein ſchwerd/ das war auch blutig/ wel-
ches dabey ſtund/ und neben dem ſchwerd ſtund
geſchrieben: Du ſchoͤne ſtadt Augſpurg; daAug-
ſpurg.

fragte ich den Engel GOttes/ was das bedeuten
wird; da ſprach er zu mir/ ſie muͤſte wieder an
die ſpitzen/ daß ſie hart mit kriegsvolck werde be-
traͤnget werden.

Adieu den 19. Aug. in der mitternachtſtun-
de kam der Engel GOttes wieder zu mir und
ſprach: Siehe in den himmel/ wie er ſo blutig iſt;
da ſahe ich darinne einen blutigen ſaͤbel und ei-
nen bogen mit pfitzſchpfeilen/ und darneben
ſtunde geſchrieben mit guͤldenen buchſtaben:
Du ſchoͤne ſtadt Leipzig; und auff der andernLeipzig.
ſeiten mit guͤldenē buchſtaben: Du ſchoͤne land-Schle-
ſing.

ſchafft Schleſing/ daß ſie von Polen ſeinem
feind uͤberzogen wird werden/ alſo werde ſie
GOtt ſtraffen. Darnach ſprach der Engel
GOttes wieder zu mir/ ich ſoll in den himmel
ſehen/ wie er ſo blutig ſey; da ſahe ich darinnen
ein einhorn/ neben dem einhorn ſtund mit groſ-
ſen buchſtaben geſchrieben: Groſſe victoria inTeutſch-
land.

Teutſchland; da fragte ich den Engel Gottes/
was es bedeuten wird; da ſagte er mir/ daß die-
ſer/ der das einhorn ſchlagen thut/ fuͤr andern
Fuͤrſten ſoll hoͤher geachtet werden; deßgleichen

nie
A. K. H. Dritter Theil. J i 2
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[251/0263] geſichtern und offenbarungen. neben der lilien ſtund geſchrieben mit guͤldenen buchſtaben: Du ſchoͤne ſtadt Strasburg/ du wirſt viel ſieg erlangen; und auff der andern ſeiten ſtund wieder geſchrieben mit guͤldenen buchſtaben: Koͤnigl. Majeſtaͤt in Franckreich ihr ſchutzherr/ daß ſie einen groſſen krieg mitein- ander anfangen werden/ ihrer muͤntz und ehr- geitzigkeit wegen. Jahr MDC. biß MDCC. Straß- burg. Darnach ſagte mir der Engel GOttes wie- der: Siehe hin auf in den him̃el/ es wird der Carl Guſtav kommen/ der wird grauſam wuͤten und toben/ und er wird in ſeiner rechten pfatzen ein blanckes ſchwerd haben; und der Engel GOttes ſprach zu mir: Siehe nur/ wo er ſein angeſicht hinwendet; da wendete er es gegen den niedergang/ und in ſeinem groſſen wuͤten und toben ließ er ſein ſchwerd fallen/ da fragte ich den Engel GOttes/ was das bedeuten wird/ da ſprach der Engel GOttes zu mir: Die Schweden werden viel ſieg verlieren wider die- ſen Koͤnig gegen Niedergang/ dieweil dieſer loͤw ſein ſchwerd hat fallen laſſen; aber die Schweden ſollen eine weg wiedeꝛ empoꝛ kom̃en. Denne- marck. Adieu den 14. Aug. in der mitternacht-ſtun- de/ da kam der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Siehe in den himmel; und der him- mel ward wie ein blut/ und an dem himmel ſtund ein groſſer beer; da fragte ich den Engel GOttes/ da ſagte er/ ich ſollte wol auff ihn ſe- hen/ und er werde ſich ſelber zerreiſſen/ aber kein buchſtabe ſtund bey ihm; und es geſchahe daß er ſich zerreiſſete; da ſprach der Engel GOttes zu mir: Dieſes land/ das den beeren fuͤhret/ wird ſelbſt auffruͤhriſch und rebelliſch werden/ daß ſie ſelbſt einander wiederſtehen und niederſchieſſen werden/ ſonſten werden ſie keinen krieg haben. Aber wieder in dieſer ſtunde/ da ſagt mir der Engel GOttes: Siehe wieder in den him̃el wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich dariñe eine ſchoͤne jung- fꝛau/ die hatte in ihreꝛ rechten hand einen rauten- crantz und weinete jaͤmmerlich/ und neben ihr ſtund mit guͤldenen buch ſtaben geſchrieben: Du ſchoͤne ſtadt Magdeburg/ und uͤber ihrem haupt ſtund ein blutiges ſchwerd; da fragte ich den En- gel GOttes/ was das bedeuten wird/ da ſagte; er mir/ daß ſie wieder mit krieg ſoll heimgeſuchet werden. Magde- burg. Adieu den 16. Auguſti in der mitternacht- ſtund/ da kam der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Siehe hinauff in den himmel/ wie er ſo blutig iſt; und der himmel ward wie ein blut/ da ſahe ich darinne eine groſſe ſtadt mit krieges-volck belaͤgert/ und ſie ward endlich er- ſtiegen/ und ober der ſtadt ſtunde mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben/ du ſchoͤne ſtadt Franck- furt; aber ſie wehreten ſich grimmiglich darin- ne/ das weibes-volck mit heiſſem waſſer und pflaſteꝛſteinen/ die burgeꝛ mit bech-ringen/ wurf- fen ſie auff das kriegesvolck herunter; alſo wird es dieſer ſtadt ergehen. Franck- furt. Alſo ſagte mir der Engel GOttes wieder/ ich ſoll in den himmel ſehen/ und er ward wie ein blut; da ſahe ich darinnen 400. ſeeſchiffe/ und ne- ben den ſchiffen ſtunde mit guͤldenen buchſta- ben geſchrieben: Du ſchoͤne ſtadt Amſter dam/ du wirſt viel ſieg wieder deine feinde haben; aber an ihren fahnen ſtunden die buchſtaben/ wie ſie ihre ſchiffe nenneten/ und in dieſen 400. ſchiffen waren 5. creutz/ die bedeuten 5. ſtaͤdte/ Luͤbeck/ Hamburg/ Dantzig/ Amſterdam/ England/ dieſe werden mit der ſeuche heimgeſuchet wer- den; zuforderſt Engeland/ daß ſie ihren Koͤ- nig ſo unſchuldig hingerichtet haben/ alſo wird GOtt dieſe 5. ſtaͤdte ſtraffen. Amſter- dam. Jahr MDC. biß MDCC. Adieu den 17. Auguſti in der mitternacht- ſtunde kam der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Siehe hinauff in den himmel/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich darinnen 2. ſchluͤſſel/ und auf jedem ſchluͤſſel einen todtenkopf/ uñ uͤber dem todtenkopff ein creutz/ und neben den ſchluͤſ- ſeln ſtund geſchrieben mit guͤldenen buchſtaben: Du ſchoͤne ſtadt Regenſpurg/ die edelſte im Roͤm. Reich/ da ſprach der Engel GOttes zu mir/ daß in der ſtadt Regenſpurg der cometſtern auffgangen ſey/ der die gantze welt durchlauffen iſt/ wo menſchen geweſen ſind. Regen- ſpurg. Darnach ſagte der Engel GOttes wieder zu mir: Siehe wieder in den him̃el/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich einen Greiffen dariñe/ der fuͤhrete ein blinckendes ſchwerd; da fragte ich den Engel GOttes/ was das bedeuten wird; da ſagte er mir/ daß dieſer Fuͤrſt/ der ihn fuͤhrete/ der habe ei- nen heimlichen neid und gꝛoll/ abeꝛ er ruhe noch/ und wann er ausbruͤchig wird/ ſo werde ein ſchreckliches blutbaad daraus entſtehen. Adieu den 18. dito, kam der Engel GOttes wieder zu mir um die mitternacht-ſtunde und ſprach zu mir: Siehe in den him̃el/ wie er ſo blu- tig iſt; da ſahe ich darinne ein blutiges ſchwerd/ uñ neben dem ſchwerd ſtund mit guͤldenen buch- ſtaben geſchrieben: Du ſchoͤne ſtadt Erfurt; und auff der andern ſeiten ſtund wieder mit gul- denen buchſtaben geſchrieben: Groſſe feuers- bruͤnſten/ die in dieſer ſtadt auskommen weꝛden; uͤber dem ſchwerdt aber ſtund geſchrieben/ groß auffruhr/ rebellerey wird ſich da bege- ben/ ſonſten keinen krieg weiß ich ihnen anzuzei- gen; dann dieſes ſchwerd iſt ihnen ſelbſt in ihre hand gegeben. Erffurt. Nach dieſem kam der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Siehe hinauff in den him- mel; da ward er gantz blutig/ da ſahe ich dariñen eine weintrauben/ die verwandelte ſich gantz in blut/ und ein ſchwerd/ das war auch blutig/ wel- ches dabey ſtund/ und neben dem ſchwerd ſtund geſchrieben: Du ſchoͤne ſtadt Augſpurg; da fragte ich den Engel GOttes/ was das bedeuten wird; da ſprach er zu mir/ ſie muͤſte wieder an die ſpitzen/ daß ſie hart mit kriegsvolck werde be- traͤnget werden. Aug- ſpurg. Adieu den 19. Aug. in der mitternachtſtun- de kam der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Siehe in den himmel/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich darinne einen blutigen ſaͤbel und ei- nen bogen mit pfitzſchpfeilen/ und darneben ſtunde geſchrieben mit guͤldenen buchſtaben: Du ſchoͤne ſtadt Leipzig; und auff der andern ſeiten mit guͤldenē buchſtaben: Du ſchoͤne land- ſchafft Schleſing/ daß ſie von Polen ſeinem feind uͤberzogen wird werden/ alſo werde ſie GOtt ſtraffen. Darnach ſprach der Engel GOttes wieder zu mir/ ich ſoll in den himmel ſehen/ wie er ſo blutig ſey; da ſahe ich darinnen ein einhorn/ neben dem einhorn ſtund mit groſ- ſen buchſtaben geſchrieben: Groſſe victoria in Teutſchland; da fragte ich den Engel Gottes/ was es bedeuten wird; da ſagte er mir/ daß die- ſer/ der das einhorn ſchlagen thut/ fuͤr andern Fuͤrſten ſoll hoͤher geachtet werden; deßgleichen nie Leipzig. Schle- ſing. Teutſch- land. A. K. H. Dritter Theil. J i 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/263>, abgerufen am 02.05.2024.