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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] namen GOttes angefangen worden/ solcher
gestalt: Weil er erstlich zwey hauffen der men-
schen statuiret/ als den ersten der Electorum,
welche im Regno Millennario glorificiret wür-
den seyn; den andern Renovatorum, welche
wie Adam in statu Paradisiaco seyn würden/
jedoch nicht gar ohne sünden; und den dritten
der Gottlosen/ oder der feinde Christi/ welche
würden vertilget werden/ ist ihm so bald auß
klaren sprüchen der heiligen Schrifft remon-
stration
geschehen/ daß die menschen nur in
gläubige und ungläubige getheilet würden.
Worauff er unter den ungläubigen einen unter-
scheid gemacht/ unter denen/ die die mittel
von der seligkeit gehabt/ und unter denen/
welchen es daran gemangelt/ welche letztere
man nicht verdammen könne/ und wie eben
diese diejenigen seyn würden/ so die Electi
würden bekehren/ ist ihm abermahls der un-
grund dieser meynung dermassen klar auß heil.
Schrifft gezeiget worden/ daß er sich auß-
trücklich erkläret/ er wolle die Hypothesin de
triplici hominum genere
fallen lassen. Und als
er des mittags nach gehabter bedenck-zeit wei-
ter gefraget ward/ wie er doch beweisen wolte/
daß die leute/ so die mittel zur seligkeit nicht
gehabt hätten/ in glorioso Christi adventu
also würden renoviret werden/ daß sie dem
Adam im Paradiß gleich seyn würden/ hat er zur
antwort geben/ weil ihm die vorige Hypothe-
sis detriplici hominum genere,
welche er vor
gewiß gehalten/ genommen wäre/ so ge-
traue er dieses nicht zu behaupten. Darneben
vorgegeben/ daß er dißfals noch einen scrupel,
als wann der Prophet Esa. c. 5. 20. 21. das
dritte genus hominum statuirete/ habe/ hat
er doch solchen seinen scrupel auff vorhergegan-
gene remonstration fallen lassen. Ferner ist
von ihm vernommen worden/ wie er dupli-
cem resurrectionem proprie sic dictam
be-
haupten wolle/ da die heilige Göttliche
Schrifft nur von einer allgemeinen zukünffti-
gen aufferstehung der todten am jüngsten Ge-
richt mit klaren und deutlichen zeugnissen/
welche ihm vorgelegt worden/ rede/ und er
darbey vorgeben/ daß der locus Apocaly-
pticus c.
20. eben so deutlich seye/ als die an-
gezogene zeugniße Dan. 12. & Joh. 5. ihm
aber das gegentheil gewiesen und dargethan
worden/ daß seine außlegung über den locum
Apocalypt.
20. irrig und falsch/ und nicht
bestehen könte/ hat er endlich bekant/ er kön-
ne anjetzo nichts darwider einwenden/ man
wolle ihn nicht übereilen/ sondern bedenck-
zeit geben/ er könne nicht auff einmahl alles
alsbald fallen lassen. Hierauff ist ihm noch eine
und die andere frage/ unter andern auch diese
vorgelegt worden. Ob es seine meynung sey/
daß alle Christen/ wie er in seiner schrifft an-
gedeutet lit. b. num. 2. die Apocalypsin
Johannis
lesen und verstehen müsten/ hat er
endlich gestanden/ daß er mehr geschrieben/
als er verthädigen könne.

Letzlich ist ihm noch ein und andere Remon-
stration
geschehen/ sonderlich wie dieses sein
dogma dem 17. Art. der Aug. Confes. zu der
er sich mit einem Eyde verpflichtet/ imglei-
chen auch dem 3. Art. des Apostolischen glau-
bens-bekäntniß zu wieder/ und wie unverant-
[Spaltenumbruch] wortlich es sey/ daß er seinem eignen bekäntniß
nach bey seinen zuhörern anders gelehret/ und ei-
ne andere meinung in seinem hertzen gehabt/ und
darneben freundlich verwarnet worden/ sei-
nen eignen gedancken und einbildungen nicht
ferner nachzuhängen/ wie bißhero geschehen/
damit nicht/ wie bey der gehaltenen Conferentz
unterschiedlich verspüret worden/ er nachdem
man ihm den ungrund seines vorgebens vor
augen gelegt/ zu abwendung schimpffs ursach
ergreiffen/ dasselbe zu leugnen/ und dardurch
vor GOTT und menschen eine schwere ver-
antwortung auff sich laden möchte/ und daß
es viel besser seyn würde/ wo er geirret/ und
ihm deßwegen sattsamer unterricht ertheilet
worden/ daß er GOTT die ehre gebe/ seinen
fehler erkenne/ und davon abstehe/ auch künff-
tig darauff bedacht sey/ wie er sonsten seine
von GOTT anvertraute zuhörer in ihrem
Christenthum richtig anführe und erbaue/
als daß er seine zeit auff solche ungewisse Spe-
culation de Regno Christi Millennario
wen-
de. Worauff er sich erkläret/ er wolle der
sache ferner nachdencken/ in denen Puncten/
da er sich noch nicht finden könte/ und wenn
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perintendenten communici
ren mit fernerm an-
hang/ wenn ihm im anfang solche Remon-
stration
geschehen/ oder/ wie seine wort lau-
teten/ er solche Opponenten gehabt/ so
würde er sich in dieser meinung nicht so ver-
tieffet haben. Nachdem nun des folgenden
tages Jhro Fürstl. Durchl. unterthänigste
Relation von dem gantzen verlauff erstattet
worden/ ist auff empfangenen gnädigsten be-
fehl ihm angedeutet worden/ daß er von die-
sem seinem Dogmate ferner mit niemanden
reden/ die gethane Remonstration in der
furcht des Herrn bey sich erwegen/ fleissig be-
ten/ und die scrupel, so ihm noch beyfallen
möchten/ seinem Superintendenten eröffnen/
und seine schrifftliche offenhertzige erklärung
innerhalb 4. Wochen in das Fürstl. Consisto-
rium
einschicken solte. Wie nun fast bey endi-
gung der gesetzten 4. wochen/ deren Superin-
tendens
denselben erinnert/ mit seinen du-
biis,
wo ihm derselben noch etl. beywohneten/
herauß zugehen/ oder wegen des geführten
dogmatis seine erklärung zuthun/ damit
solche dem Fürstlichen Consistorio hinter-
bracht werde/ hat er hierauff 18. gewis-
sens-fragen dem Superintendenten: wie Lit.
C.
zu sehen/ geschicket. Als nun auff die-
selbige ernennter Superintendens ihme geant-
wortet/ hat er sich wie lit. D. zuersehen/
zieml. wohl erkläret. So bald nun dem
Fürstlichen Consistorio zeitiger bericht hiervon
vorkommen/ hat dasselbe um besserer ver-
sicherung willen Lit. E. befehl ergehen lassen/
wie und welcher gestalt selbiger sich schrifftlich
zu erklären habe. Ehe er aber solche seine
schrifftliche erklärung gethan; ist immittelst
die General-Visitation bey seiner gemeine
auff gnädigsten befehl gehalten/ und darbey
befunden worden/ daß bey derselben er nicht
wie vor diesem/ mit unterweisung auß dem
Catechismo rechten fleiß gebrauchet/ daher
sie mehr vergessen gehabt/ als sie vor etlicher
zeit gewust/ ohne zweiffel daher/ weil er/
der eingelangten kundschafft nach/ seine zeit

und

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] namen GOttes angefangen worden/ ſolcher
geſtalt: Weil er erſtlich zwey hauffen der men-
ſchen ſtatuiret/ als den erſten der Electorum,
welche im Regno Millennario glorificiret wuͤr-
den ſeyn; den andern Renovatorum, welche
wie Adam in ſtatu Paradiſiaco ſeyn wuͤrden/
jedoch nicht gar ohne ſuͤnden; und den dritten
der Gottloſen/ oder der feinde Chriſti/ welche
wuͤrden vertilget werden/ iſt ihm ſo bald auß
klaren ſpruͤchen der heiligen Schrifft remon-
ſtration
geſchehen/ daß die menſchen nur in
glaͤubige und unglaͤubige getheilet wuͤrden.
Worauff er unter den unglaͤubigen einen unter-
ſcheid gemacht/ unter denen/ die die mittel
von der ſeligkeit gehabt/ und unter denen/
welchen es daran gemangelt/ welche letztere
man nicht verdammen koͤnne/ und wie eben
dieſe diejenigen ſeyn wuͤrden/ ſo die Electi
wuͤrden bekehren/ iſt ihm abermahls der un-
grund dieſer meynung dermaſſen klar auß heil.
Schrifft gezeiget worden/ daß er ſich auß-
truͤcklich erklaͤret/ er wolle die Hypotheſin de
triplici hominum genere
fallen laſſen. Und als
er des mittags nach gehabter bedenck-zeit wei-
ter gefraget ward/ wie er doch beweiſen wolte/
daß die leute/ ſo die mittel zur ſeligkeit nicht
gehabt haͤtten/ in glorioſo Chriſti adventu
alſo wuͤrden renoviret werden/ daß ſie dem
Adam im Paradiß gleich ſeyn wuͤrden/ hat er zur
antwort geben/ weil ihm die vorige Hypothe-
ſis detriplici hominum genere,
welche er vor
gewiß gehalten/ genommen waͤre/ ſo ge-
traue er dieſes nicht zu behaupten. Darneben
vorgegeben/ daß er dißfals noch einen ſcrupel,
als wann der Prophet Eſa. c. 5. 20. 21. das
dritte genus hominum ſtatuirete/ habe/ hat
er doch ſolchen ſeinen ſcrupel auff vorhergegan-
gene remonſtration fallen laſſen. Ferner iſt
von ihm vernommen worden/ wie er dupli-
cem reſurrectionem propriè ſic dictam
be-
haupten wolle/ da die heilige Goͤttliche
Schrifft nur von einer allgemeinen zukuͤnffti-
gen aufferſtehung der todten am juͤngſten Ge-
richt mit klaren und deutlichen zeugniſſen/
welche ihm vorgelegt worden/ rede/ und er
darbey vorgeben/ daß der locus Apocaly-
pticus c.
20. eben ſo deutlich ſeye/ als die an-
gezogene zeugniße Dan. 12. & Joh. 5. ihm
aber das gegentheil gewieſen und dargethan
worden/ daß ſeine außlegung uͤber den locum
Apocalypt.
20. irrig und falſch/ und nicht
beſtehen koͤnte/ hat er endlich bekant/ er koͤn-
ne anjetzo nichts darwider einwenden/ man
wolle ihn nicht uͤbereilen/ ſondern bedenck-
zeit geben/ er koͤnne nicht auff einmahl alles
alsbald fallen laſſen. Hierauff iſt ihm noch eine
und die andere frage/ unter andern auch dieſe
vorgelegt worden. Ob es ſeine meynung ſey/
daß alle Chriſten/ wie er in ſeiner ſchrifft an-
gedeutet lit. b. num. 2. die Apocalypſin
Johannis
leſen und verſtehen muͤſten/ hat er
endlich geſtanden/ daß er mehr geſchrieben/
als er verthaͤdigen koͤnne.

Letzlich iſt ihm noch ein und andere Remon-
ſtration
geſchehen/ ſonderlich wie dieſes ſein
dogma dem 17. Art. der Aug. Confeſ. zu der
er ſich mit einem Eyde verpflichtet/ imglei-
chen auch dem 3. Art. des Apoſtoliſchen glau-
bens-bekaͤntniß zu wieder/ und wie unverant-
[Spaltenumbruch] wortlich es ſey/ daß er ſeinem eignen bekaͤntniß
nach bey ſeinen zuhoͤrern anders gelehret/ und ei-
ne andere meinung in ſeinem hertzen gehabt/ und
darneben freundlich verwarnet worden/ ſei-
nen eignen gedancken und einbildungen nicht
ferner nachzuhaͤngen/ wie bißhero geſchehen/
damit nicht/ wie bey der gehaltenen Conferentz
unterſchiedlich verſpuͤret worden/ er nachdem
man ihm den ungrund ſeines vorgebens vor
augen gelegt/ zu abwendung ſchimpffs urſach
ergreiffen/ daſſelbe zu leugnen/ und dardurch
vor GOTT und menſchen eine ſchwere ver-
antwortung auff ſich laden moͤchte/ und daß
es viel beſſer ſeyn wuͤrde/ wo er geirret/ und
ihm deßwegen ſattſamer unterricht ertheilet
worden/ daß er GOTT die ehre gebe/ ſeinen
fehler erkenne/ und davon abſtehe/ auch kuͤnff-
tig darauff bedacht ſey/ wie er ſonſten ſeine
von GOTT anvertraute zuhoͤrer in ihrem
Chriſtenthum richtig anfuͤhre und erbaue/
als daß er ſeine zeit auff ſolche ungewiſſe Spe-
culation de Regno Chriſti Millennario
wen-
de. Worauff er ſich erklaͤret/ er wolle der
ſache ferner nachdencken/ in denen Puncten/
da er ſich noch nicht finden koͤnte/ und wenn
er mehr ſcrupel haͤtte/ ſolche mit ſeinem Su-
perintendenten communici
ren mit fernerm an-
hang/ wenn ihm im anfang ſolche Remon-
ſtration
geſchehen/ oder/ wie ſeine wort lau-
teten/ er ſolche Opponenten gehabt/ ſo
wuͤrde er ſich in dieſer meinung nicht ſo ver-
tieffet haben. Nachdem nun des folgenden
tages Jhro Fuͤrſtl. Durchl. unterthaͤnigſte
Relation von dem gantzen verlauff erſtattet
worden/ iſt auff empfangenen gnaͤdigſten be-
fehl ihm angedeutet worden/ daß er von die-
ſem ſeinem Dogmate ferner mit niemanden
reden/ die gethane Remonſtration in der
furcht des Herrn bey ſich erwegen/ fleiſſig be-
ten/ und die ſcrupel, ſo ihm noch beyfallen
moͤchten/ ſeinem Superintendenten eroͤffnen/
und ſeine ſchrifftliche offenhertzige erklaͤrung
innerhalb 4. Wochen in das Fuͤrſtl. Conſiſto-
rium
einſchicken ſolte. Wie nun faſt bey endi-
gung der geſetzten 4. wochen/ deren Superin-
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denſelben erinnert/ mit ſeinen du-
biis,
wo ihm derſelben noch etl. beywohneten/
herauß zugehen/ oder wegen des gefuͤhrten
dogmatis ſeine erklaͤrung zuthun/ damit
ſolche dem Fuͤrſtlichen Conſiſtorio hinter-
bracht werde/ hat er hierauff 18. gewiſ-
ſens-fragen dem Superintendenten: wie Lit.
C.
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ſelbige ernennter Superintendens ihme geant-
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Fuͤrſtlichen Conſiſtorio zeitiger bericht hiervon
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zu erklaͤren habe. Ehe er aber ſolche ſeine
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die General-Viſitation bey ſeiner gemeine
auff gnaͤdigſten befehl gehalten/ und darbey
befunden worden/ daß bey derſelben er nicht
wie vor dieſem/ mit unterweiſung auß dem
Catechiſmo rechten fleiß gebrauchet/ daher
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[840/1148] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers. namen GOttes angefangen worden/ ſolcher geſtalt: Weil er erſtlich zwey hauffen der men- ſchen ſtatuiret/ als den erſten der Electorum, welche im Regno Millennario glorificiret wuͤr- den ſeyn; den andern Renovatorum, welche wie Adam in ſtatu Paradiſiaco ſeyn wuͤrden/ jedoch nicht gar ohne ſuͤnden; und den dritten der Gottloſen/ oder der feinde Chriſti/ welche wuͤrden vertilget werden/ iſt ihm ſo bald auß klaren ſpruͤchen der heiligen Schrifft remon- ſtration geſchehen/ daß die menſchen nur in glaͤubige und unglaͤubige getheilet wuͤrden. Worauff er unter den unglaͤubigen einen unter- ſcheid gemacht/ unter denen/ die die mittel von der ſeligkeit gehabt/ und unter denen/ welchen es daran gemangelt/ welche letztere man nicht verdammen koͤnne/ und wie eben dieſe diejenigen ſeyn wuͤrden/ ſo die Electi wuͤrden bekehren/ iſt ihm abermahls der un- grund dieſer meynung dermaſſen klar auß heil. Schrifft gezeiget worden/ daß er ſich auß- truͤcklich erklaͤret/ er wolle die Hypotheſin de triplici hominum genere fallen laſſen. Und als er des mittags nach gehabter bedenck-zeit wei- ter gefraget ward/ wie er doch beweiſen wolte/ daß die leute/ ſo die mittel zur ſeligkeit nicht gehabt haͤtten/ in glorioſo Chriſti adventu alſo wuͤrden renoviret werden/ daß ſie dem Adam im Paradiß gleich ſeyn wuͤrden/ hat er zur antwort geben/ weil ihm die vorige Hypothe- ſis detriplici hominum genere, welche er vor gewiß gehalten/ genommen waͤre/ ſo ge- traue er dieſes nicht zu behaupten. Darneben vorgegeben/ daß er dißfals noch einen ſcrupel, als wann der Prophet Eſa. c. 5. 20. 21. das dritte genus hominum ſtatuirete/ habe/ hat er doch ſolchen ſeinen ſcrupel auff vorhergegan- gene remonſtration fallen laſſen. Ferner iſt von ihm vernommen worden/ wie er dupli- cem reſurrectionem propriè ſic dictam be- haupten wolle/ da die heilige Goͤttliche Schrifft nur von einer allgemeinen zukuͤnffti- gen aufferſtehung der todten am juͤngſten Ge- richt mit klaren und deutlichen zeugniſſen/ welche ihm vorgelegt worden/ rede/ und er darbey vorgeben/ daß der locus Apocaly- pticus c. 20. eben ſo deutlich ſeye/ als die an- gezogene zeugniße Dan. 12. & Joh. 5. ihm aber das gegentheil gewieſen und dargethan worden/ daß ſeine außlegung uͤber den locum Apocalypt. 20. irrig und falſch/ und nicht beſtehen koͤnte/ hat er endlich bekant/ er koͤn- ne anjetzo nichts darwider einwenden/ man wolle ihn nicht uͤbereilen/ ſondern bedenck- zeit geben/ er koͤnne nicht auff einmahl alles alsbald fallen laſſen. Hierauff iſt ihm noch eine und die andere frage/ unter andern auch dieſe vorgelegt worden. Ob es ſeine meynung ſey/ daß alle Chriſten/ wie er in ſeiner ſchrifft an- gedeutet lit. b. num. 2. die Apocalypſin Johannis leſen und verſtehen muͤſten/ hat er endlich geſtanden/ daß er mehr geſchrieben/ als er verthaͤdigen koͤnne. Letzlich iſt ihm noch ein und andere Remon- ſtration geſchehen/ ſonderlich wie dieſes ſein dogma dem 17. Art. der Aug. Confeſ. zu der er ſich mit einem Eyde verpflichtet/ imglei- chen auch dem 3. Art. des Apoſtoliſchen glau- bens-bekaͤntniß zu wieder/ und wie unverant- wortlich es ſey/ daß er ſeinem eignen bekaͤntniß nach bey ſeinen zuhoͤrern anders gelehret/ und ei- ne andere meinung in ſeinem hertzen gehabt/ und darneben freundlich verwarnet worden/ ſei- nen eignen gedancken und einbildungen nicht ferner nachzuhaͤngen/ wie bißhero geſchehen/ damit nicht/ wie bey der gehaltenen Conferentz unterſchiedlich verſpuͤret worden/ er nachdem man ihm den ungrund ſeines vorgebens vor augen gelegt/ zu abwendung ſchimpffs urſach ergreiffen/ daſſelbe zu leugnen/ und dardurch vor GOTT und menſchen eine ſchwere ver- antwortung auff ſich laden moͤchte/ und daß es viel beſſer ſeyn wuͤrde/ wo er geirret/ und ihm deßwegen ſattſamer unterricht ertheilet worden/ daß er GOTT die ehre gebe/ ſeinen fehler erkenne/ und davon abſtehe/ auch kuͤnff- tig darauff bedacht ſey/ wie er ſonſten ſeine von GOTT anvertraute zuhoͤrer in ihrem Chriſtenthum richtig anfuͤhre und erbaue/ als daß er ſeine zeit auff ſolche ungewiſſe Spe- culation de Regno Chriſti Millennario wen- de. Worauff er ſich erklaͤret/ er wolle der ſache ferner nachdencken/ in denen Puncten/ da er ſich noch nicht finden koͤnte/ und wenn er mehr ſcrupel haͤtte/ ſolche mit ſeinem Su- perintendenten communiciren mit fernerm an- hang/ wenn ihm im anfang ſolche Remon- ſtration geſchehen/ oder/ wie ſeine wort lau- teten/ er ſolche Opponenten gehabt/ ſo wuͤrde er ſich in dieſer meinung nicht ſo ver- tieffet haben. Nachdem nun des folgenden tages Jhro Fuͤrſtl. Durchl. unterthaͤnigſte Relation von dem gantzen verlauff erſtattet worden/ iſt auff empfangenen gnaͤdigſten be- fehl ihm angedeutet worden/ daß er von die- ſem ſeinem Dogmate ferner mit niemanden reden/ die gethane Remonſtration in der furcht des Herrn bey ſich erwegen/ fleiſſig be- ten/ und die ſcrupel, ſo ihm noch beyfallen moͤchten/ ſeinem Superintendenten eroͤffnen/ und ſeine ſchrifftliche offenhertzige erklaͤrung innerhalb 4. Wochen in das Fuͤrſtl. Conſiſto- rium einſchicken ſolte. Wie nun faſt bey endi- gung der geſetzten 4. wochen/ deren Superin- tendens denſelben erinnert/ mit ſeinen du- biis, wo ihm derſelben noch etl. beywohneten/ herauß zugehen/ oder wegen des gefuͤhrten dogmatis ſeine erklaͤrung zuthun/ damit ſolche dem Fuͤrſtlichen Conſiſtorio hinter- bracht werde/ hat er hierauff 18. gewiſ- ſens-fragen dem Superintendenten: wie Lit. C. zu ſehen/ geſchicket. Als nun auff die- ſelbige ernennter Superintendens ihme geant- wortet/ hat er ſich wie lit. D. zuerſehen/ zieml. wohl erklaͤret. So bald nun dem Fuͤrſtlichen Conſiſtorio zeitiger bericht hiervon vorkommen/ hat daſſelbe um beſſerer ver- ſicherung willen Lit. E. befehl ergehen laſſen/ wie und welcher geſtalt ſelbiger ſich ſchrifftlich zu erklaͤren habe. Ehe er aber ſolche ſeine ſchrifftliche erklaͤrung gethan; iſt immittelſt die General-Viſitation bey ſeiner gemeine auff gnaͤdigſten befehl gehalten/ und darbey befunden worden/ daß bey derſelben er nicht wie vor dieſem/ mit unterweiſung auß dem Catechiſmo rechten fleiß gebrauchet/ daher ſie mehr vergeſſen gehabt/ als ſie vor etlicher zeit gewuſt/ ohne zweiffel daher/ weil er/ der eingelangten kundſchafft nach/ ſeine zeit und

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1148>, abgerufen am 03.05.2024.