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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. X. Von Johann Bannier/ Philipp Zieglern/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.

II. Von der seele des menschen. 1. Da
GOtt sprach
(faciamus hominem) da ist
also fort die seele Adams entstanden/ und
nicht geschaffen/ sondern geboren/ drum
werden wir genant wieder geborne. Sie
ist aber geboren aus demlicht der erschaf-
fenen weißheit. So ist nun Adam nicht
eine erschaffene/ sondern unerschaffene
weißheit angeboren/ doch ist er nicht
CHristus selbst. 2. Die seele ist ein band
des geistes mit dem leibe/ sie bleibet nach
dem abscheid von dem leibe an dem ort/
da die 4. elementen ihre wohnung haben.

III. Von GOtt. 1. Das licht/ daraus
spiritus mundi acutus gehet/ ist nicht das
wesen GOttes selbst/ und ist doch unend-
lich. 2. Das verborgene der hertzen der
menschen ist
Friedbornio nicht verborgen:
seine gedancken sind GOttes gedan-
cken: Errichtet die gedancken der hertzen
und betrachtet sie.

IV. Von CHristo. 1. Die erschaffene
weißheit ist das wort GOttes/ so unter
den menschen geprediget wird/ dieser
geist hat ein lebendig-machendes wort
bey sich/ so von gläubigen ausgehet/ und
übertrifft
sapientiam Angelorum. 2. Adam
ist GOTT gleich worden an majestät
und herrligkeit/ auch nach dem fall. 3.
Die GOttheit wohnet bey den gläubigen
leibhafftig/ wie sie bey CHristo wohnet/

Coll. II. 9. GOtt wird Friedebornen zu
seiner rechten erheben/ ja er ist schon zu
GOttes stuhlerhoben; die väter/ die mit
CHristo aufferstanden sind/ sitzen auch
zur rechten GOttes. 5. Ein glaubiger
mensch werde vergöttert/ gleich wie die
menschliche natur vergöttert ist. Erken-
net dietieffe GOttes
1. Cor. II. 10. 6. Die
gantze creatur soll bey CHristo bleiben/
denn sie ist dazu erschaffen/ daß sie soll
ewig stehen und nicht vergehen.

V. Vom ebenbild GOttes. Adam ist
wesendlich das ebenbild GOttes/ und er
ist im anfang der creatur geboren durch
die liebe des vaters/ und das ebenbild
Gottes ist kein
accidens, sondern substantia.

VI. Von der gnaden wahl. 1. GOtt
hat alle menschen in CHristo erwählet/
denn
Electio ist/ daß alle menschen sollen
selig werden. 2. Die gnade der erweh-
lung und verstossung stehet in dem/ weil
die menschen bey sich erwehlen/ anfäng-
lich eine reine oder unreme liebe. 3. Wer
nach dem geist von den eltern gezeuget
und geboren wird/ den erwehlet GOtt zu
seinem reich.

VII. Von der erb-sünde. 1. Die seele
Adams ist nach dem fall nicht verdam-
met worden/ denn sie hat die verheissung
behalten/ daß sie von ewigkeit erwehlet
worden. 2. Wir tragen an uns eine
Göttliche und menschliche natur. 3. Jn
der natur ist gepflantzet eine reine liebe
wegen des natürlichen lichts im mensche/
doch kan es nicht zu GOtt ohne durch
CHristum und die
Sacramenta. 4. Des
mannes geist wirckt auch ausser dem leibe
in des weibes leib/ denn er gebieret bey
[Spaltenumbruch] sich selbst einen lebendigen selbständigen
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

geist/ durch die erschaffene weißheit/ und die
liebe bey ihm gebieret wesendlich durch
unterredung/ und der geist des menschen
bestehet wesendlich in der ehelichen liebe/
ehe er in mutter-leib gehet durch wir-
ckung des geistes; darum hat Friedeborn
seinen vater und die hochzeit-gäste ge-
kant/ ehe er in mutter-leib gegangen ist/
denn durch die wort seines vaters ist die
mutter theilhafftig worden des geistes
ihres mannes. 5. Der mensch habe ein
geistliches natürliches wesen/ ehe er in
mutterleib gehet. 6. Beym menschen ist
ein lebendig machender geist aus GOtt/
darum ist er auch
Imago DEI.

VII. Von der rechtfertigung und wie-
dergeburt. Der grund des Christenthums
ist 1. Eine reine liebe zun eltern. 2.
Daß er sich verlasse auffs gebet. 3. Die
aus unreiner böser lust-seuche gezeuget
sind können in ihrem alter durch geist und
wasser nicht wieder geboren werden.

8. Um selbige zeit ist auch Ludwig FriedrichGifftheils
leben

Gifftheil bekant worden/ seiner ankunfft nach
ein Schwabe/ eines Abts aus Würtenberg
sohn/ welcher von anno 1618. über 40. jahr
lang so wol mündlich als schrifftlich wider die
so genannte Orthodoxos gestritten/ und damit
verdient gehabt/ daß er unter die Ertz-Enthu-
siast
en und schwermer seiner zeiten gesetzet wor-
den. Wie ihn denn auch seine freunde/ als"und lehre.
Breckling/ Kuhlmann und dergleichen son-"
derlich gerühmet/ daß er eine lebendige Bibel"
und ein zeuge der wahrheit GOttes gewesen/"
der allen Potentaten in Europa den Göttlichen"
willen angekundiget habe/ wie bey Quirino"
Kuhlmann im neu begeisterten Böh-"
men/
und bey Brecklingen im Anti-Calovio,
wie auch bey andern zu sehen ist. Der letztereEiffer wi-
der die Cle-
risey.

erzehlet daselbst p. F. 7. daß Gifftheil sich ehe-
mals erboten habe/ so wol am Schwedischen
als Chursächsischen hoff mit ihren Priestern
öffentlich für GOtt auffzutreten/ und
zu rechten über der grossen noth der ar-
men verführten schafe/ und über dem
vielfältig vergossenem blute der blinden
leute/ und daferner sie nicht überzeugen
könte/ daß sie falsche hirten und die vor-
nehmste schuld an diesem allem wären/
so wolte er sein leben lassen.
Aber da wäre
kein Hoherpriester zu haus gewesen/ der gegen
ihn aufftretten dürffen. Unterdessen müsse er
ein fanaticus und Quacker heissen. Er ist gestor-
ben Anno 1661. zu Amster dam und von vielen
zum grabe begleitet worden/ wie denn eben die-
ser Scribente in seinem Christo Judice pag. 91.
Giftheils Epitaphium auffgezeichnet/ welches
also lautet:

Dem theuren/ seligen in Gott verstor-Epitaphi-
um.

benen und in aller widerwärtigkeit un-
über windlichsten König/ Fürsten/ Prie-
ster und Kriegs-Mann Gottes Ludwig
Friedrich Giftheil.
Gleich wie auch ein
Hessischer und Chur-Brandenburgischer Rath/
Johann Paul Ludwig/ ihn in einer getruckten
schrifft defendirt hat/ unter dem titul: Eu-
ropäischer Herold.

9. Hingegen haben andere ihn unter die
männer der fünfften Monarchie/ welche in En-

gelland
Th. III. C. X. Von Johann Bannier/ Philipp Zieglern/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.

II. Von der ſeele des menſchen. 1. Da
GOtt ſprach
(faciamus hominem) da iſt
alſo fort die ſeele Adams entſtanden/ und
nicht geſchaffen/ ſondern geboren/ drum
werden wir genant wieder geborne. Sie
iſt aber geboren aus demlicht der erſchaf-
fenen weißheit. So iſt nun Adam nicht
eine erſchaffene/ ſondern unerſchaffene
weißheit angeboren/ doch iſt er nicht
CHriſtus ſelbſt. 2. Die ſeele iſt ein band
des geiſtes mit dem leibe/ ſie bleibet nach
dem abſcheid von dem leibe an dem ort/
da die 4. elementen ihre wohnung haben.

III. Von GOtt. 1. Das licht/ daraus
ſpiritus mundi acutus gehet/ iſt nicht das
weſen GOttes ſelbſt/ und iſt doch unend-
lich. 2. Das verborgene der hertzen der
menſchen iſt
Friedbornio nicht verborgen:
ſeine gedancken ſind GOttes gedan-
cken: Errichtet die gedancken der hertzen
und betrachtet ſie.

IV. Von CHriſto. 1. Die erſchaffene
weißheit iſt das wort GOttes/ ſo unter
den menſchen geprediget wird/ dieſer
geiſt hat ein lebendig-machendes wort
bey ſich/ ſo von glaͤubigen ausgehet/ und
uͤbertrifft
ſapientiam Angelorum. 2. Adam
iſt GOTT gleich worden an majeſtaͤt
und herrligkeit/ auch nach dem fall. 3.
Die GOttheit wohnet bey den glaͤubigen
leibhafftig/ wie ſie bey CHriſto wohnet/

Coll. II. 9. GOtt wird Friedebornen zu
ſeiner rechten erheben/ ja er iſt ſchon zu
GOttes ſtuhlerhoben; die vaͤter/ die mit
CHriſto aufferſtanden ſind/ ſitzen auch
zur rechten GOttes. 5. Ein glaubiger
menſch werde vergoͤttert/ gleich wie die
menſchliche natur vergoͤttert iſt. Erken-
net dietieffe GOttes
1. Cor. II. 10. 6. Die
gantze creatur ſoll bey CHriſto bleiben/
denn ſie iſt dazu erſchaffen/ daß ſie ſoll
ewig ſtehen und nicht vergehen.

V. Vom ebenbild GOttes. Adam iſt
weſendlich das ebenbild GOttes/ und er
iſt im anfang der creatur geboren durch
die liebe des vaters/ und das ebenbild
Gottes iſt kein
accidens, ſondern ſubſtantia.

VI. Von der gnaden wahl. 1. GOtt
hat alle menſchen in CHriſto erwaͤhlet/
denn
Electio iſt/ daß alle menſchen ſollen
ſelig werden. 2. Die gnade der erweh-
lung und verſtoſſung ſtehet in dem/ weil
die menſchen bey ſich erwehlen/ anfaͤng-
lich eine reine oder unreme liebe. 3. Wer
nach dem geiſt von den eltern gezeuget
und geboren wird/ den erwehlet GOtt zu
ſeinem reich.

VII. Von der erb-ſuͤnde. 1. Die ſeele
Adams iſt nach dem fall nicht verdam-
met worden/ denn ſie hat die verheiſſung
behalten/ daß ſie von ewigkeit erwehlet
worden. 2. Wir tragen an uns eine
Goͤttliche und menſchliche natur. 3. Jn
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wegen des natuͤꝛlichen lichts im menſchē/
doch kan es nicht zu GOtt ohne durch
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Sacramenta. 4. Des
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[Spaltenumbruch] ſich ſelbſt einen lebendigen ſelbſtaͤndigen
Jahr
MDC.
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MDCC.

geiſt/ duꝛch die eꝛſchaffene weißheit/ uñ die
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beſtehet weſendlich in der ehelichen liebe/
ehe er in mutter-leib gehet durch wir-
ckung des geiſtes; darum hat Friedeborn
ſeinen vater und die hochzeit-gaͤſte ge-
kant/ ehe er in mutter-leib gegangen iſt/
denn durch die wort ſeines vaters iſt die
mutter theilhafftig worden des geiſtes
ihres mannes. 5. Der menſch habe ein
geiſtliches natuͤrliches weſen/ ehe er in
mutterleib gehet. 6. Beym menſchen iſt
ein lebendig machender geiſt aus GOtt/
darum iſt er auch
Imago DEI.

VII. Von der rechtfertigung und wie-
dergeburt. Der grund des Chriſtenthums
iſt 1. Eine reine liebe zun eltern. 2.
Daß er ſich verlaſſe auffs gebet. 3. Die
aus unreiner boͤſer luſt-ſeuche gezeuget
ſind koͤnnen in ihrem alter durch geiſt und
waſſer nicht wieder geboren werden.

8. Um ſelbige zeit iſt auch Ludwig FriedrichGifftheils
leben

Gifftheil bekant worden/ ſeiner ankunfft nach
ein Schwabe/ eines Abts aus Wuͤrtenberg
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lang ſo wol muͤndlich als ſchrifftlich wider die
ſo genannte Orthodoxos geſtritten/ und damit
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en und ſchwermer ſeiner zeiten geſetzet wor-
den. Wie ihn denn auch ſeine freunde/ als„und lehre.
Breckling/ Kuhlmann und dergleichen ſon-“
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deꝛ allen Potentaten in Europa den Goͤttlichen“
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men/
und bey Brecklingen im Anti-Calovio,
wie auch bey andern zu ſehen iſt. Der letztereEiffer wi-
der die Cle-
riſey.

erzehlet daſelbſt p. F. 7. daß Gifftheil ſich ehe-
mals erboten habe/ ſo wol am Schwediſchen
als Churſaͤchſiſchen hoff mit ihren Prieſtern
oͤffentlich fuͤr GOtt auffzutreten/ und
zu rechten uͤber der groſſen noth der ar-
men verfuͤhrten ſchafe/ und uͤber dem
vielfaͤltig vergoſſenem blute der blinden
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ein fanaticus und Quacker heiſſen. Er iſt geſtor-
ben Anno 1661. zu Amſter dam und von vielen
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Giftheils Epitaphium auffgezeichnet/ welches
alſo lautet:

Dem theuren/ ſeligen in Gott verſtor-Epitaphi-
um.

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uͤber windlichſten Koͤnig/ Fuͤrſten/ Prie-
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[98/0110] Th. III. C. X. Von Johann Bannier/ Philipp Zieglern/ II. Von der ſeele des menſchen. 1. Da GOtt ſprach (faciamus hominem) da iſt alſo fort die ſeele Adams entſtanden/ und nicht geſchaffen/ ſondern geboren/ drum werden wir genant wieder geborne. Sie iſt aber geboren aus demlicht der erſchaf- fenen weißheit. So iſt nun Adam nicht eine erſchaffene/ ſondern unerſchaffene weißheit angeboren/ doch iſt er nicht CHriſtus ſelbſt. 2. Die ſeele iſt ein band des geiſtes mit dem leibe/ ſie bleibet nach dem abſcheid von dem leibe an dem ort/ da die 4. elementen ihre wohnung haben. III. Von GOtt. 1. Das licht/ daraus ſpiritus mundi acutus gehet/ iſt nicht das weſen GOttes ſelbſt/ und iſt doch unend- lich. 2. Das verborgene der hertzen der menſchen iſt Friedbornio nicht verborgen: ſeine gedancken ſind GOttes gedan- cken: Errichtet die gedancken der hertzen und betrachtet ſie. IV. Von CHriſto. 1. Die erſchaffene weißheit iſt das wort GOttes/ ſo unter den menſchen geprediget wird/ dieſer geiſt hat ein lebendig-machendes wort bey ſich/ ſo von glaͤubigen ausgehet/ und uͤbertrifft ſapientiam Angelorum. 2. Adam iſt GOTT gleich worden an majeſtaͤt und herrligkeit/ auch nach dem fall. 3. Die GOttheit wohnet bey den glaͤubigen leibhafftig/ wie ſie bey CHriſto wohnet/ Coll. II. 9. GOtt wird Friedebornen zu ſeiner rechten erheben/ ja er iſt ſchon zu GOttes ſtuhlerhoben; die vaͤter/ die mit CHriſto aufferſtanden ſind/ ſitzen auch zur rechten GOttes. 5. Ein glaubiger menſch werde vergoͤttert/ gleich wie die menſchliche natur vergoͤttert iſt. Erken- net dietieffe GOttes 1. Cor. II. 10. 6. Die gantze creatur ſoll bey CHriſto bleiben/ denn ſie iſt dazu erſchaffen/ daß ſie ſoll ewig ſtehen und nicht vergehen. V. Vom ebenbild GOttes. Adam iſt weſendlich das ebenbild GOttes/ und er iſt im anfang der creatur geboren durch die liebe des vaters/ und das ebenbild Gottes iſt kein accidens, ſondern ſubſtantia. VI. Von der gnaden wahl. 1. GOtt hat alle menſchen in CHriſto erwaͤhlet/ denn Electio iſt/ daß alle menſchen ſollen ſelig werden. 2. Die gnade der erweh- lung und verſtoſſung ſtehet in dem/ weil die menſchen bey ſich erwehlen/ anfaͤng- lich eine reine oder unreme liebe. 3. Wer nach dem geiſt von den eltern gezeuget und geboren wird/ den erwehlet GOtt zu ſeinem reich. VII. Von der erb-ſuͤnde. 1. Die ſeele Adams iſt nach dem fall nicht verdam- met worden/ denn ſie hat die verheiſſung behalten/ daß ſie von ewigkeit erwehlet worden. 2. Wir tragen an uns eine Goͤttliche und menſchliche natur. 3. Jn der natur iſt gepflantzet eine reine liebe wegen des natuͤꝛlichen lichts im menſchē/ doch kan es nicht zu GOtt ohne durch CHriſtum und die Sacramenta. 4. Des mannes geiſt wirckt auch auſſeꝛ dem leibe in des weibes leib/ denn er gebieret bey ſich ſelbſt einen lebendigen ſelbſtaͤndigen geiſt/ duꝛch die eꝛſchaffene weißheit/ uñ die liebe bey ihm gebieret weſendlich durch unterredung/ und der geiſt des menſchen beſtehet weſendlich in der ehelichen liebe/ ehe er in mutter-leib gehet durch wir- ckung des geiſtes; darum hat Friedeborn ſeinen vater und die hochzeit-gaͤſte ge- kant/ ehe er in mutter-leib gegangen iſt/ denn durch die wort ſeines vaters iſt die mutter theilhafftig worden des geiſtes ihres mannes. 5. Der menſch habe ein geiſtliches natuͤrliches weſen/ ehe er in mutterleib gehet. 6. Beym menſchen iſt ein lebendig machender geiſt aus GOtt/ darum iſt er auch Imago DEI. Jahr MDC. biß MDCC. VII. Von der rechtfertigung und wie- dergeburt. Der grund des Chriſtenthums iſt 1. Eine reine liebe zun eltern. 2. Daß er ſich verlaſſe auffs gebet. 3. Die aus unreiner boͤſer luſt-ſeuche gezeuget ſind koͤnnen in ihrem alter durch geiſt und waſſer nicht wieder geboren werden. 8. Um ſelbige zeit iſt auch Ludwig Friedrich Gifftheil bekant worden/ ſeiner ankunfft nach ein Schwabe/ eines Abts aus Wuͤrtenberg ſohn/ welcher von anno 1618. uͤber 40. jahr lang ſo wol muͤndlich als ſchrifftlich wider die ſo genannte Orthodoxos geſtritten/ und damit verdient gehabt/ daß er unter die Ertz-Enthu- ſiaſten und ſchwermer ſeiner zeiten geſetzet wor- den. Wie ihn denn auch ſeine freunde/ als„ Breckling/ Kuhlmann und dergleichen ſon-“ derlich geruͤhmet/ daß er eine lebendige Bibel“ und ein zeuge der wahrheit GOttes geweſen/“ deꝛ allen Potentaten in Europa den Goͤttlichen“ willen angekundiget habe/ wie bey Quirino“ Kuhlmann im neu begeiſterten Boͤh-“ men/ und bey Brecklingen im Anti-Calovio, wie auch bey andern zu ſehen iſt. Der letztere erzehlet daſelbſt p. F. 7. daß Gifftheil ſich ehe- mals erboten habe/ ſo wol am Schwediſchen als Churſaͤchſiſchen hoff mit ihren Prieſtern oͤffentlich fuͤr GOtt auffzutreten/ und zu rechten uͤber der groſſen noth der ar- men verfuͤhrten ſchafe/ und uͤber dem vielfaͤltig vergoſſenem blute der blinden leute/ und daferner ſie nicht uͤberzeugen koͤnte/ daß ſie falſche hirten und die vor- nehmſte ſchuld an dieſem allem waͤren/ ſo wolte er ſein leben laſſen. Aber da waͤre kein Hoherprieſter zu haus geweſen/ der gegen ihn aufftretten duͤrffen. Unterdeſſen muͤſſe er ein fanaticus und Quacker heiſſen. Er iſt geſtor- ben Anno 1661. zu Amſter dam und von vielen zum grabe begleitet worden/ wie denn eben die- ſer Scribente in ſeinem Chriſto Judice pag. 91. Giftheils Epitaphium auffgezeichnet/ welches alſo lautet: Gifftheils leben und lehre. Eiffer wi- der die Cle- riſey. Dem theuren/ ſeligen in Gott verſtor- benen und in aller widerwaͤrtigkeit un- uͤber windlichſten Koͤnig/ Fuͤrſten/ Prie- ſter und Kriegs-Mann Gottes Ludwig Friedrich Giftheil. Gleich wie auch ein Heſſiſcher uñ Chur-Brandenburgiſcher Rath/ Johann Paul Ludwig/ ihn in einer getruckten ſchrifft defendirt hat/ unter dem titul: Eu- ropaͤiſcher Herold. Epitaphi- um. 9. Hingegen haben andere ihn unter die maͤnner der fuͤnfften Monarchie/ welche in En- gelland

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/110>, abgerufen am 02.05.2024.