Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] Bezeugetein allen gesellschaffte/ Shuiten
und gelegenheiten freymütig GOtteswort
und warheit unpartheyisch/ und ohne men-
schen-furcht/
auch stimmete er mir in mei-
nen-zeugnissen offentlich bey/
auch von
dem Chiliasmo Sancto, also daß er mich und
andere zeugen der warheit offentlich mit
gedruckten schrifften
wieder der Amster-
dammer
und Priester in Holstein verfol-
gungen verthädiget/
und ihnen das maul
gestopffet/
hat also mit der warheit obge-
sieget/
und ist auch von seinen feinden ge-
liebet
mit Ehren im friede gestorben und
begraben zu Monkedam/ da mein bru-
der Laurentius Breckling sein Discipul bey
ihm in der grossen kirchen begraben ist.

7. Johannes Friderich Münster eines
D. Medicinae und Professoris zu Giessen
sohn/ und des alten Münsteri obersten Prie-
sters
zu Heilbrun sohns sohn/ hat freywil-
lig gesuchet und erwehlet dem sel. Ludwig
Frid. Gifftheil
als sein Amanuensis zu dienen/
und 28. Jahr darinn wie ein getreuer Baruch
bey Jeremias verharret/ biß er endlich zu mir
kommen/ und Anno 1666. selig im Herrn ent-
schlaffen/ und alle seine und anderer vieler zeu-
gen der warheit manuscripta an mich hinter-
lassen/
da ich ihn auff S. Agnet. kirchhoff bey
Thomas de Kempis begraben lassen zu Zwoll.

8. Johann Paul Ludwig, Fürstl. Hes-
sischer Commissarius und Chur-Branden-
burgischer Rath zu Cleve/ hat GOttes wort
und warheit mit Gifftheilen und Gram-
mendorff
sehr ernstlich fortgezeuget/ und
viel geld zum truck der rechten schriff-
ten
angewandt/ auch alle verfolgeten um der
warheit willen treulich fortgeholffen/ ja
auch den Gifftheilen offentlich in einer ge-
truckten schrifft/ Europeischer Herold
genant/ verthädiget/ deme sein schwager
Israel Hiebner darinn wacker beygestanden
und secundiret, biß sie beyde selig im Herren
entschlaffen/ nachdem sie auch mir geholffen
meine schrifften durch den druck gemein zu
machen/ und des Gifftheils Secretarium
Münsterum
allezeit unterhalten.

9. Niclaus Wolff, ein Goldschmid zu Ber-
lin/
der falschen lehrer lügen und Practicken
wieder Grammendorff anmerckend/ hat
solche hertzhafftig in nachdenckliche schriff-
ten
überzeuget/ und die warheit auffrichtig
biß in den tod wieder sie verthädiget.

10. Rathardus Hoffmann ein treuer Ad-
vocat
zu Berlin/ von L. Grammendorff über-
zeuget/
hat die warheit offentlich be-
kannt/
und viel darüber gelitten/ auch gar
im Gefängniß dabey außgehalten/ biß die
warheit ihn gerettet/
und er endlich als ein
überwinder im dienst der armen sein leben
beschlossen/ darüber er gantz arm von den
Reformirten begraben ist/ nachdem seine
eigene Priester ihn gnug gequälet.

11. Georgius Laurentius Seidenbecher
ein treuer Prediger und zeuge der warheit
des Chiliasmi Sancti, ist darüber durch hülf-
fe der Academie zu Jena von seinem dienst zu
Unterneubrunn
bey Eißfeld in Francken ab-
gesetzet/ und nach dem er mich zu Zwoll be-
suchet/
und meine schrifft/ Christus Ju-
dex,
zu seiner verthädigung gedrucket/
[Spaltenumbruch] noch in seiner kranckheit durchlesen/ ist er
freudig und getrost im bekäntniß des Chi-
liasmi Sancti
gestorben/ deme der Rebhan
sein wiedersager/ der ihm das Abendmahl
geweigert/
bald gefolget/ davon viel und
rounderlich geredet und geschrieben ist.

12. M. Johann Jacob Fabricius ein treu-
er und wunderbahr von GOTT bekehr-
ter Evangelischer
Prediger zu Swelm/
Zwoll
und Sultzbach/ mit vielfaltigem
leiden gecrönet
und außgestossen/ ist endlich
zu Amsterdam Anno 1673. gestorben. Die-
ses vielgeplagten Jobs wunderbahten
lebenslauff
hat sein treuer Discipul D.
Holterhoff
auß reiner liebe beschrieben und
drucken lassen/ er war in der Theologia Pra-
ctica, Mathesi
und Hebraeischen sehr erfah-
ren/
daß auch sein gantzes hauß/ frau und
kinder immer Hebraeisch redeten/ und hat
nicht allein die Januam Comenii ins Hebrae-
i
sche übersetzet/ sondern auch auß der stäti-
gen
Cohaerentz und Connexion der heiligen
schrifften
eine völlige Concatenation der
Biblischen bücher ans licht geben wollen/
wie er denn sehr schöne Tractaten von der bus-
se/
von dem vielgeplagten und doch verstock-
ten Egypten/
und über Matth. 5. 6. 7. item
von der ursache alles elendes hat drücken
lassen/ und unter dem namen von Justus
Kläger
viele kurtze und nachdenckliche zeugnis-
sen wieder aller Stände verfall außgegeben.

13. M. Justus Brauw Prediger zu Campen
und Superintendens zu Sultzbach/ ein tapffe-
rer
und treuer zeuge der warheit/ der dem
Fabricio in allen treulich beygestanden/ und in
sprachen sehr erfahren war/ daß er mit
seinem gantzen hauß Hebraeisch geredet/
dabey er in Theologia, Philosophia & Chimia
sehr excellierte/ ist um Anno 1666. gestorben.

14. Johann Caspar Charias, ein Studiosus
juris
auß Berlin/ nachde er durch meinendienst
zu Zwoll von GOTT gantz umgekehret
ist/ hat freywillig erwehlet GOTT al-
lein zu dienen/
da er nach vielfältigen an-
fechtungen
beprüffungen und versuchungen
mit Taulero sehr hoch und tiefferleuchter/
und zum Prediger nach Campen an Justi
Brauen
stell beruffen/ mit solchem licht
und krafftgeprediget/ daß Hermannus Jun-
gius
ihn hörend öffentlich bezeuget/ sein
lebtage dergleichen gründliche Predig-
ten
nicht gehöret zu haben/ und hat ihn
daher offenbahr in schrifften wieder das
Amsterdammische Consistorium verthä-
diget/ darinn er auch meine Person/ und Fa-
bricium, Brau
und Fr. Zwetgium so hertz-
hafftig gerettet/
daß die Amsterdammer
davor verstummen
müssen/ nachdem sie
Gichtel und Charias von Zwoll und Campen
vertrieben/ und ich ihnen nach Amsterdam bey
der Frantzen einfall in Zwoll gefolget.

15. Fridericus Zwetgius Evangel. Predi-
ger zu Utrecht/ ist von dem Amsterdammischen
Lutherischen
Consistorio abgesetzet/ aber
von der Obrigkeit zu Utrecht wieder einge-
setzet
und geschützet/ biß er im frieden gestorben
ist/ und die Amsterdammer an ihm ange-
lauffen/
und an Herm. Jung. gar die hörner
abgestossen/
biß sie nun selbst wieder von an-
dern Lutheris. Gemeinden außgestossen/

und

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] Bezeugetein allen geſellſchafftē/ Shuiten
und gelegenheiten freymuͤtig GOtteswort
und warheit unpartheyiſch/ und ohne men-
ſchen-furcht/
auch ſtimmete er mir in mei-
nen-zeugniſſen offentlich bey/
auch von
dem Chiliaſmo Sancto, alſo daß er mich und
andere zeugen der warheit offentlich mit
gedruckten ſchrifften
wieder der Amſter-
dammer
und Prieſter in Holſtein verfol-
gungen verthaͤdiget/
und ihnen das maul
geſtopffet/
hat alſo mit der warheit obge-
ſieget/
und iſt auch von ſeinen feinden ge-
liebet
mit Ehren im friede geſtorben und
begraben zu Monkedam/ da mein bru-
der Laurentius Breckling ſein Diſcipul bey
ihm in der groſſen kirchen begraben iſt.

7. Johannes Friderich Münſter eines
D. Medicinæ und Profeſſoris zu Gieſſen
ſohn/ und des alten Münſteri oberſten Prie-
ſters
zu Heilbrun ſohns ſohn/ hat freywil-
lig geſuchet und erwehlet dem ſel. Ludwig
Frid. Gifftheil
als ſein Amanuenſis zu dienen/
und 28. Jahr darinn wie ein getreuer Baruch
bey Jeremias verharret/ biß er endlich zu mir
kommen/ und Anno 1666. ſelig im Herrn ent-
ſchlaffen/ und alle ſeine und anderer vieler zeu-
gen der warheit manuſcripta an mich hinter-
laſſen/
da ich ihn auff S. Agnet. kirchhoff bey
Thomas de Kempis begraben laſſen zu Zwoll.

8. Johann Paul Ludwig, Fuͤrſtl. Heſ-
ſiſcher Commiſſarius und Chur-Branden-
burgiſcher Rath zu Cleve/ hat GOttes wort
und warheit mit Gifftheilen und Gram-
mendorff
ſehr ernſtlich fortgezeuget/ und
viel geld zum truck der rechten ſchriff-
ten
angewandt/ auch allē verfolgeten um der
warheit willen treulich fortgeholffen/ ja
auch den Gifftheilen offentlich in einer ge-
truckten ſchrifft/ Europeiſcher Herold
genant/ verthaͤdiget/ deme ſein ſchwager
Iſrael Hiebner darinn wacker beygeſtanden
und ſecundiret, biß ſie beyde ſelig im Herren
entſchlaffen/ nachdem ſie auch mir geholffen
meine ſchrifften durch den druck gemein zu
machen/ und des Gifftheils Secretarium
Münſterum
allezeit unterhalten.

9. Niclaus Wolff, ein Goldſchmid zu Ber-
lin/
der falſchen lehrer luͤgen und Practicken
wieder Grammendorff anmerckend/ hat
ſolche hertzhafftig in nachdencklichē ſchriff-
ten
uͤberzeuget/ und die warheit auffrichtig
biß in den tod wieder ſie verthaͤdiget.

10. Rathardus Hoffmann ein treuer Ad-
vocat
zu Berlin/ von L. Grammendorff uͤber-
zeuget/
hat die warheit offentlich be-
kannt/
und viel daruͤber gelitten/ auch gar
im Gefaͤngniß dabey außgehalten/ biß die
warheit ihn gerettet/
und er endlich als ein
uͤberwinder im dienſt der armen ſein leben
beſchloſſen/ daruͤber er gantz arm von den
Reformirten begraben iſt/ nachdem ſeine
eigene Prieſter ihn gnug gequaͤlet.

11. Georgius Laurentius Seidenbecher
ein treuer Prediger und zeuge der warheit
des Chiliaſmi Sancti, iſt daruͤber durch huͤlf-
fe der Academie zu Jena von ſeinem dienſt zu
Unterneubrunn
bey Eißfeld in Francken ab-
geſetzet/ und nach dem er mich zu Zwoll be-
ſuchet/
und meine ſchrifft/ Chriſtus Ju-
dex,
zu ſeiner verthaͤdigung gedrucket/
[Spaltenumbruch] noch in ſeiner kranckheit durchleſen/ iſt er
freudig und getroſt im bekaͤntniß des Chi-
liaſmi Sancti
geſtorben/ deme der Rebhan
ſein wiederſager/ der ihm das Abendmahl
geweigert/
bald gefolget/ davon viel und
rounderlich geredet und geſchrieben iſt.

12. M. Johann Jacob Fabricius ein treu-
er und wunderbahr von GOTT bekehr-
ter Evangeliſcher
Prediger zu Swelm/
Zwoll
und Sultzbach/ mit vielfaltigem
leiden gecroͤnet
und außgeſtoſſen/ iſt endlich
zu Amſterdam Anno 1673. geſtorben. Die-
ſes vielgeplagten Jobs wunderbahten
lebenslauff
hat ſein treuer Diſcipul D.
Holterhoff
auß reiner liebe beſchrieben und
drucken laſſen/ er war in der Theologia Pra-
ctica, Matheſi
und Hebræiſchen ſehr erfah-
ren/
daß auch ſein gantzes hauß/ frau und
kinder immer Hebræiſch redeten/ und hat
nicht allein die Januam Comenii ins Hebræ-
i
ſche uͤberſetzet/ ſondern auch auß der ſtaͤti-
gen
Cohærentz und Connexion der heiligen
ſchrifften
eine voͤllige Concatenation der
Bibliſchen buͤcher ans licht geben wollen/
wie er denn ſehr ſchoͤne Tractaten von der buſ-
ſe/
von dem vielgeplagten und doch verſtock-
ten Egypten/
und uͤber Matth. 5. 6. 7. item
von der urſache alles elendes hat druͤcken
laſſen/ und unter dem namen von Juſtus
Kläger
viele kurtze und nachdenckliche zeugniſ-
ſen wieder aller Staͤnde verfall außgegeben.

13. M. Juſtus Brauw Prediger zu Campen
und Superintendens zu Sultzbach/ ein tapffe-
rer
und treuer zeuge der warheit/ der dem
Fabricio in allen treulich beygeſtanden/ und in
ſprachen ſehr erfahren war/ daß er mit
ſeinem gantzen hauß Hebræiſch geredet/
dabey er in Theologia, Philoſophia & Chimia
ſehr excellierte/ iſt um Anno 1666. geſtorben.

14. Johann Caſpar Charias, ein Studioſus
juris
auß Berlin/ nachdē er durch meinendienſt
zu Zwoll von GOTT gantz umgekehret
iſt/ hat freywillig erwehlet GOTT al-
lein zu dienen/
da er nach vielfaͤltigen an-
fechtungen
bepruͤffungen und verſuchungen
mit Taulero ſehr hoch und tiefferleuchter/
und zum Prediger nach Campen an Juſti
Brauen
ſtell beruffen/ mit ſolchem licht
und krafftgeprediget/ daß Hermannus Jun-
gius
ihn hoͤrend oͤffentlich bezeuget/ ſein
lebtage dergleichen gruͤndliche Predig-
ten
nicht gehoͤret zu haben/ und hat ihn
daher offenbahr in ſchrifften wieder das
Amſterdammiſche Conſiſtorium verthaͤ-
diget/ darinn er auch meine Perſon/ und Fa-
bricium, Brau
und Fr. Zwetgium ſo hertz-
hafftig gerettet/
daß die Amſterdammer
davor verſtummen
muͤſſen/ nachdem ſie
Gichtel und Charias von Zwoll und Campen
vertrieben/ und ich ihnen nach Amſterdam bey
der Frantzen einfall in Zwoll gefolget.

15. Fridericus Zwetgius Evangel. Predi-
ger zu Utrecht/ iſt von dem Amſterdam̃iſchen
Lutheriſchen
Conſiſtorio abgeſetzet/ aber
von der Obrigkeit zu Utrecht wieder einge-
ſetzet
und geſchuͤtzet/ biß er im frieden geſtorben
iſt/ und die Amſterdammer an ihm ange-
lauffen/
und an Herm. Jung. gar die hoͤrner
abgeſtoſſen/
biß ſie nun ſelbſt wieder von an-
dern Lutheriſ. Gemeinden außgeſtoſſen/

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f1070" n="762"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. XIIX.</hi> Mehrere zeugen der warheit.</fw><lb/><cb/><hi rendition="#fr">Bezeugetein allen ge&#x017F;ell&#x017F;chafft&#x0113;/</hi><hi rendition="#aq">Shuiten</hi><lb/>
und gelegenheiten <hi rendition="#fr">freymu&#x0364;tig GOtteswort</hi><lb/>
und warheit unpartheyi&#x017F;ch/ und ohne <hi rendition="#fr">men-<lb/>
&#x017F;chen-furcht/</hi> auch <hi rendition="#fr">&#x017F;timmete</hi> er mir in <hi rendition="#fr">mei-<lb/>
nen-zeugni&#x017F;&#x017F;en offentlich bey/</hi> auch von<lb/><hi rendition="#fr">dem</hi> <hi rendition="#aq">Chilia&#x017F;mo Sancto,</hi> al&#x017F;o daß er mich und<lb/>
andere <hi rendition="#fr">zeugen der warheit offentlich mit<lb/>
gedruckten &#x017F;chrifften</hi> wieder <hi rendition="#fr">der Am&#x017F;ter-<lb/>
dammer</hi> und <hi rendition="#fr">Prie&#x017F;ter in Hol&#x017F;tein verfol-<lb/>
gungen vertha&#x0364;diget/</hi> und ihnen das <hi rendition="#fr">maul<lb/>
ge&#x017F;topffet/</hi> hat al&#x017F;o mit <hi rendition="#fr">der warheit obge-<lb/>
&#x017F;ieget/</hi> und i&#x017F;t auch von <hi rendition="#fr">&#x017F;einen feinden ge-<lb/>
liebet</hi> mit <hi rendition="#fr">Ehren im friede ge&#x017F;torben</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">begraben zu Monkedam/</hi> da mein bru-<lb/>
der <hi rendition="#aq">Laurentius Breckling</hi> &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Di&#x017F;cipul</hi> bey<lb/>
ihm in der gro&#x017F;&#x017F;en kirchen begraben i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>7. <hi rendition="#aq">Johannes Friderich Mün&#x017F;ter</hi> eines<lb/><hi rendition="#aq">D. Medicinæ</hi> und <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;oris</hi> zu <hi rendition="#aq">Gie&#x017F;&#x017F;en</hi><lb/>
&#x017F;ohn/ und des alten <hi rendition="#aq">Mün&#x017F;teri</hi> <hi rendition="#fr">ober&#x017F;ten Prie-<lb/>
&#x017F;ters</hi> zu <hi rendition="#aq">Heilbrun</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;ohns &#x017F;ohn/</hi> hat freywil-<lb/>
lig ge&#x017F;uchet und erwehlet dem &#x017F;el. <hi rendition="#aq">Ludwig<lb/>
Frid. Gifftheil</hi> als &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Amanuen&#x017F;is</hi> zu dienen/<lb/>
und 28. Jahr darinn wie ein getreuer <hi rendition="#aq">Baruch</hi><lb/>
bey <hi rendition="#aq">Jeremias</hi> verharret/ biß er endlich zu mir<lb/>
kommen/ und <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1666. &#x017F;elig im Herrn ent-<lb/>
&#x017F;chlaffen/ und alle &#x017F;eine und anderer vieler zeu-<lb/>
gen der warheit <hi rendition="#aq">manu&#x017F;cripta</hi> <hi rendition="#fr">an mich hinter-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/</hi> da ich ihn auff <hi rendition="#aq">S. Agnet.</hi> kirchhoff bey<lb/><hi rendition="#aq">Thomas de Kempis</hi> begraben la&#x017F;&#x017F;en zu Zwoll.</p><lb/>
          <p>8. <hi rendition="#aq">Johann Paul Ludwig,</hi> Fu&#x0364;r&#x017F;tl. He&#x017F;-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;cher Commi&#x017F;&#x017F;arius und Chur-Branden-<lb/>
burgi&#x017F;cher Rath zu Cleve/ hat <hi rendition="#fr">GOttes wort<lb/>
und warheit mit Gifftheilen und Gram-<lb/>
mendorff</hi> &#x017F;ehr <hi rendition="#fr">ern&#x017F;tlich fortgezeuget/</hi> und<lb/>
viel <hi rendition="#fr">geld zum truck der rechten &#x017F;chriff-<lb/>
ten</hi> angewandt/ auch all&#x0113; <hi rendition="#fr">verfolgeten</hi> um der<lb/>
warheit willen <hi rendition="#fr">treulich fortgeholffen/</hi> ja<lb/>
auch den <hi rendition="#fr">Gifftheilen offentlich</hi> in einer ge-<lb/>
truckten &#x017F;chrifft/ <hi rendition="#fr">Europei&#x017F;cher Herold</hi><lb/>
genant/ <hi rendition="#fr">vertha&#x0364;diget/</hi> deme &#x017F;ein &#x017F;chwager<lb/><hi rendition="#aq">I&#x017F;rael Hiebner</hi> darinn wacker beyge&#x017F;tanden<lb/>
und <hi rendition="#aq">&#x017F;ecundiret,</hi> biß &#x017F;ie beyde &#x017F;elig im Herren<lb/>
ent&#x017F;chlaffen/ nachdem &#x017F;ie auch mir geholffen<lb/><hi rendition="#fr">meine &#x017F;chrifften</hi> durch den <hi rendition="#fr">druck</hi> gemein zu<lb/>
machen/ und des <hi rendition="#fr">Gifftheils</hi> <hi rendition="#aq">Secretarium<lb/>
Mün&#x017F;terum</hi> <hi rendition="#fr">allezeit unterhalten.</hi></p><lb/>
          <p>9. <hi rendition="#aq">Niclaus Wolff,</hi> ein <hi rendition="#fr">Gold&#x017F;chmid zu Ber-<lb/>
lin/</hi> der <hi rendition="#fr">fal&#x017F;chen lehrer</hi> lu&#x0364;gen und <hi rendition="#aq">Practicken</hi><lb/>
wieder <hi rendition="#fr">Grammendorff anmerckend/</hi> hat<lb/>
&#x017F;olche hertzhafftig in <hi rendition="#fr">nachdencklich&#x0113; &#x017F;chriff-<lb/>
ten</hi> u&#x0364;berzeuget/ und die <hi rendition="#fr">warheit</hi> auffrichtig<lb/>
biß in den tod wieder <hi rendition="#fr">&#x017F;ie vertha&#x0364;diget.</hi></p><lb/>
          <p>10. <hi rendition="#aq">Rathardus Hoffmann</hi> ein <hi rendition="#fr">treuer</hi> <hi rendition="#aq">Ad-<lb/>
vocat</hi> zu Berlin/ von <hi rendition="#aq">L. Grammendorff</hi> <hi rendition="#fr">u&#x0364;ber-<lb/>
zeuget/</hi> hat die <hi rendition="#fr">warheit offentlich be-<lb/>
kannt/</hi> und viel <hi rendition="#fr">daru&#x0364;ber gelitten/</hi> auch gar<lb/>
im Gefa&#x0364;ngniß dabey außgehalten/ biß <hi rendition="#fr">die<lb/>
warheit ihn gerettet/</hi> und er endlich als ein<lb/><hi rendition="#fr">u&#x0364;berwinder</hi> im <hi rendition="#fr">dien&#x017F;t der armen</hi> &#x017F;ein leben<lb/>
be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ daru&#x0364;ber er <hi rendition="#fr">gantz arm von den</hi><lb/><hi rendition="#aq">Reformirten</hi> <hi rendition="#fr">begraben</hi> i&#x017F;t/ nachdem &#x017F;eine<lb/><hi rendition="#fr">eigene Prie&#x017F;ter ihn gnug gequa&#x0364;let.</hi></p><lb/>
          <p>11. <hi rendition="#aq">Georgius Laurentius Seidenbecher</hi><lb/>
ein <hi rendition="#fr">treuer Prediger</hi> und <hi rendition="#fr">zeuge der warheit</hi><lb/>
des <hi rendition="#aq">Chilia&#x017F;mi Sancti,</hi> i&#x017F;t daru&#x0364;ber durch hu&#x0364;lf-<lb/>
fe der <hi rendition="#aq">Academie</hi> <hi rendition="#fr">zu</hi> <hi rendition="#aq">Jena</hi> von &#x017F;einem dien&#x017F;t <hi rendition="#fr">zu<lb/>
Unterneubrunn</hi> bey Eißfeld in Francken ab-<lb/>
ge&#x017F;etzet/ und nach dem er mich zu <hi rendition="#fr">Zwoll be-<lb/>
&#x017F;uchet/</hi> und meine <hi rendition="#fr">&#x017F;chrifft/</hi> <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tus Ju-<lb/>
dex,</hi> <hi rendition="#fr">zu &#x017F;einer vertha&#x0364;digung gedrucket/</hi><lb/><cb/>
noch in &#x017F;einer kranckheit durchle&#x017F;en/ i&#x017F;t er<lb/>
freudig und <hi rendition="#fr">getro&#x017F;t im beka&#x0364;ntniß</hi> des <hi rendition="#aq">Chi-<lb/>
lia&#x017F;mi Sancti</hi> <hi rendition="#fr">ge&#x017F;torben/</hi> deme der <hi rendition="#aq">Rebhan</hi><lb/>
&#x017F;ein wieder&#x017F;ager/ der ihm <hi rendition="#fr">das Abendmahl<lb/>
geweigert/</hi> bald <hi rendition="#fr">gefolget/</hi> davon viel und<lb/>
rounderlich geredet und ge&#x017F;chrieben i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>12. <hi rendition="#aq">M. Johann Jacob Fabricius</hi> ein treu-<lb/>
er und <hi rendition="#fr">wunderbahr</hi> von <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">GOTT</hi> bekehr-<lb/>
ter Evangeli&#x017F;cher</hi> Prediger zu <hi rendition="#fr">Swelm/<lb/>
Zwoll</hi> und <hi rendition="#fr">Sultzbach/</hi> mit <hi rendition="#fr">vielfaltigem<lb/>
leiden gecro&#x0364;net</hi> und außge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ i&#x017F;t endlich<lb/><hi rendition="#fr">zu Am&#x017F;terdam</hi> <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1673. ge&#x017F;torben. Die-<lb/>
&#x017F;es <hi rendition="#fr">vielgeplagten Jobs wunderbahten<lb/>
lebenslauff</hi> hat &#x017F;ein treuer <hi rendition="#aq">Di&#x017F;cipul D.<lb/>
Holterhoff</hi> auß reiner liebe be&#x017F;chrieben und<lb/>
drucken la&#x017F;&#x017F;en/ er war in der <hi rendition="#aq">Theologia Pra-<lb/>
ctica, Mathe&#x017F;i</hi> und <hi rendition="#aq">Hebræi</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;chen &#x017F;ehr erfah-<lb/>
ren/</hi> daß auch <hi rendition="#fr">&#x017F;ein gantzes hauß/</hi> frau und<lb/>
kinder <hi rendition="#fr">immer</hi> <hi rendition="#aq">Hebræi</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;ch redeten/</hi> und hat<lb/>
nicht allein die <hi rendition="#aq">Januam Comenii</hi> ins <hi rendition="#aq">Hebræ-<lb/>
i</hi>&#x017F;che u&#x0364;ber&#x017F;etzet/ &#x017F;ondern auch auß der <hi rendition="#fr">&#x017F;ta&#x0364;ti-<lb/>
gen</hi> <hi rendition="#aq">Cohæren</hi>tz <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Connexion</hi> <hi rendition="#fr">der heiligen<lb/>
&#x017F;chrifften</hi> eine <hi rendition="#fr">vo&#x0364;llige</hi> <hi rendition="#aq">Concatenation</hi> <hi rendition="#fr">der</hi><lb/><hi rendition="#aq">Bibli</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;chen bu&#x0364;cher</hi> ans <hi rendition="#fr">licht geben</hi> wollen/<lb/>
wie er denn &#x017F;ehr <hi rendition="#fr">&#x017F;cho&#x0364;ne</hi> <hi rendition="#aq">Tractaten</hi> von der <hi rendition="#fr">bu&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e/</hi> von dem vielgeplagten und doch <hi rendition="#fr">ver&#x017F;tock-<lb/>
ten Egypten/</hi> und u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 5. 6. 7. item<lb/>
von der <hi rendition="#fr">ur&#x017F;ache alles elendes</hi> hat dru&#x0364;cken<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ und unter dem <hi rendition="#fr">namen von</hi> <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;tus<lb/>
Kläger</hi> viele kurtze und nachdenckliche zeugni&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en wieder <hi rendition="#fr">aller Sta&#x0364;nde verfall</hi> außgegeben.</p><lb/>
          <p>13. <hi rendition="#aq">M. Ju&#x017F;tus Brauw</hi> Prediger <hi rendition="#fr">zu</hi> <hi rendition="#aq">Campen</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Superintendens</hi> zu Sultzbach/ ein <hi rendition="#fr">tapffe-<lb/>
rer</hi> und <hi rendition="#fr">treuer zeuge der warheit/</hi> der dem<lb/><hi rendition="#aq">Fabricio</hi> in allen treulich beyge&#x017F;tanden/ und in<lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;prachen &#x017F;ehr erfahren</hi> war/ daß er mit<lb/>
&#x017F;einem <hi rendition="#fr">gantzen hauß</hi> <hi rendition="#aq">Hebræi</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;ch geredet/</hi><lb/>
dabey er in <hi rendition="#aq">Theologia, Philo&#x017F;ophia &amp; Chimia</hi><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;ehr</hi> <hi rendition="#aq">excellier</hi>te/ i&#x017F;t um <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1666. ge&#x017F;torben.</p><lb/>
          <p>14. <hi rendition="#aq">Johann Ca&#x017F;par Charias,</hi> ein <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;us<lb/>
juris</hi> auß Berlin/ nachd&#x0113; er durch meinendien&#x017F;t<lb/>
zu Zwoll von <hi rendition="#g">GOTT</hi> <hi rendition="#fr">gantz umgekehret</hi><lb/>
i&#x017F;t/ hat <hi rendition="#fr">freywillig erwehlet <hi rendition="#g">GOTT</hi> al-<lb/>
lein zu dienen/</hi> da er nach <hi rendition="#fr">vielfa&#x0364;ltigen an-<lb/>
fechtungen</hi> bepru&#x0364;ffungen und ver&#x017F;uchungen<lb/>
mit <hi rendition="#aq">Taulero</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;ehr hoch und tiefferleuchter/</hi><lb/>
und zum <hi rendition="#fr">Prediger</hi> nach <hi rendition="#aq">Campen</hi> <hi rendition="#fr">an</hi> <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;ti<lb/>
Brauen</hi> &#x017F;tell beruffen/ <hi rendition="#fr">mit &#x017F;olchem licht</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">krafftgeprediget/</hi> daß <hi rendition="#aq">Hermannus Jun-<lb/>
gius</hi> ihn ho&#x0364;rend <hi rendition="#fr">o&#x0364;ffentlich bezeuget/ &#x017F;ein<lb/>
lebtage dergleichen gru&#x0364;ndliche Predig-<lb/>
ten</hi> nicht <hi rendition="#fr">geho&#x0364;ret zu haben/</hi> und hat ihn<lb/><hi rendition="#fr">daher offenbahr in</hi> &#x017F;chrifften wieder das<lb/><hi rendition="#fr">Am&#x017F;terdammi&#x017F;che</hi> <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;torium</hi> vertha&#x0364;-<lb/>
diget/ darinn er auch meine Per&#x017F;on/ und <hi rendition="#aq">Fa-<lb/>
bricium, Brau</hi> und <hi rendition="#aq">Fr. Zwetgium</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;o hertz-<lb/>
hafftig gerettet/</hi> daß die <hi rendition="#fr">Am&#x017F;terdammer<lb/>
davor ver&#x017F;tummen</hi> mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ nachdem &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#aq">Gichtel</hi> und <hi rendition="#aq">Charias</hi> von <hi rendition="#aq">Zwoll</hi> und <hi rendition="#aq">Campen</hi><lb/>
vertrieben/ und ich ihnen nach Am&#x017F;terdam bey<lb/>
der Frantzen einfall in <hi rendition="#aq">Zwoll</hi> gefolget.</p><lb/>
          <p>15. <hi rendition="#aq">Fridericus Zwetgius</hi> Evangel. Predi-<lb/>
ger zu Utrecht/ i&#x017F;t von dem <hi rendition="#fr">Am&#x017F;terdam&#x0303;i&#x017F;chen<lb/>
Lutheri&#x017F;chen</hi> <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;torio</hi> abge&#x017F;etzet/ aber<lb/>
von der <hi rendition="#fr">Obrigkeit zu Utrecht</hi> wieder <hi rendition="#fr">einge-<lb/>
&#x017F;etzet</hi> und ge&#x017F;chu&#x0364;tzet/ biß er im frieden ge&#x017F;torben<lb/>
i&#x017F;t/ und die <hi rendition="#fr">Am&#x017F;terdammer an ihm ange-<lb/>
lauffen/</hi> und an <hi rendition="#aq">Herm. Jung.</hi> <hi rendition="#fr">gar die ho&#x0364;rner<lb/>
abge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/</hi> biß &#x017F;ie nun <hi rendition="#fr">&#x017F;elb&#x017F;t</hi> wieder von an-<lb/>
dern <hi rendition="#fr">Lutheri&#x017F;. Gemeinden außge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[762/1070] Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit. Bezeugetein allen geſellſchafftē/ Shuiten und gelegenheiten freymuͤtig GOtteswort und warheit unpartheyiſch/ und ohne men- ſchen-furcht/ auch ſtimmete er mir in mei- nen-zeugniſſen offentlich bey/ auch von dem Chiliaſmo Sancto, alſo daß er mich und andere zeugen der warheit offentlich mit gedruckten ſchrifften wieder der Amſter- dammer und Prieſter in Holſtein verfol- gungen verthaͤdiget/ und ihnen das maul geſtopffet/ hat alſo mit der warheit obge- ſieget/ und iſt auch von ſeinen feinden ge- liebet mit Ehren im friede geſtorben und begraben zu Monkedam/ da mein bru- der Laurentius Breckling ſein Diſcipul bey ihm in der groſſen kirchen begraben iſt. 7. Johannes Friderich Münſter eines D. Medicinæ und Profeſſoris zu Gieſſen ſohn/ und des alten Münſteri oberſten Prie- ſters zu Heilbrun ſohns ſohn/ hat freywil- lig geſuchet und erwehlet dem ſel. Ludwig Frid. Gifftheil als ſein Amanuenſis zu dienen/ und 28. Jahr darinn wie ein getreuer Baruch bey Jeremias verharret/ biß er endlich zu mir kommen/ und Anno 1666. ſelig im Herrn ent- ſchlaffen/ und alle ſeine und anderer vieler zeu- gen der warheit manuſcripta an mich hinter- laſſen/ da ich ihn auff S. Agnet. kirchhoff bey Thomas de Kempis begraben laſſen zu Zwoll. 8. Johann Paul Ludwig, Fuͤrſtl. Heſ- ſiſcher Commiſſarius und Chur-Branden- burgiſcher Rath zu Cleve/ hat GOttes wort und warheit mit Gifftheilen und Gram- mendorff ſehr ernſtlich fortgezeuget/ und viel geld zum truck der rechten ſchriff- ten angewandt/ auch allē verfolgeten um der warheit willen treulich fortgeholffen/ ja auch den Gifftheilen offentlich in einer ge- truckten ſchrifft/ Europeiſcher Herold genant/ verthaͤdiget/ deme ſein ſchwager Iſrael Hiebner darinn wacker beygeſtanden und ſecundiret, biß ſie beyde ſelig im Herren entſchlaffen/ nachdem ſie auch mir geholffen meine ſchrifften durch den druck gemein zu machen/ und des Gifftheils Secretarium Münſterum allezeit unterhalten. 9. Niclaus Wolff, ein Goldſchmid zu Ber- lin/ der falſchen lehrer luͤgen und Practicken wieder Grammendorff anmerckend/ hat ſolche hertzhafftig in nachdencklichē ſchriff- ten uͤberzeuget/ und die warheit auffrichtig biß in den tod wieder ſie verthaͤdiget. 10. Rathardus Hoffmann ein treuer Ad- vocat zu Berlin/ von L. Grammendorff uͤber- zeuget/ hat die warheit offentlich be- kannt/ und viel daruͤber gelitten/ auch gar im Gefaͤngniß dabey außgehalten/ biß die warheit ihn gerettet/ und er endlich als ein uͤberwinder im dienſt der armen ſein leben beſchloſſen/ daruͤber er gantz arm von den Reformirten begraben iſt/ nachdem ſeine eigene Prieſter ihn gnug gequaͤlet. 11. Georgius Laurentius Seidenbecher ein treuer Prediger und zeuge der warheit des Chiliaſmi Sancti, iſt daruͤber durch huͤlf- fe der Academie zu Jena von ſeinem dienſt zu Unterneubrunn bey Eißfeld in Francken ab- geſetzet/ und nach dem er mich zu Zwoll be- ſuchet/ und meine ſchrifft/ Chriſtus Ju- dex, zu ſeiner verthaͤdigung gedrucket/ noch in ſeiner kranckheit durchleſen/ iſt er freudig und getroſt im bekaͤntniß des Chi- liaſmi Sancti geſtorben/ deme der Rebhan ſein wiederſager/ der ihm das Abendmahl geweigert/ bald gefolget/ davon viel und rounderlich geredet und geſchrieben iſt. 12. M. Johann Jacob Fabricius ein treu- er und wunderbahr von GOTT bekehr- ter Evangeliſcher Prediger zu Swelm/ Zwoll und Sultzbach/ mit vielfaltigem leiden gecroͤnet und außgeſtoſſen/ iſt endlich zu Amſterdam Anno 1673. geſtorben. Die- ſes vielgeplagten Jobs wunderbahten lebenslauff hat ſein treuer Diſcipul D. Holterhoff auß reiner liebe beſchrieben und drucken laſſen/ er war in der Theologia Pra- ctica, Matheſi und Hebræiſchen ſehr erfah- ren/ daß auch ſein gantzes hauß/ frau und kinder immer Hebræiſch redeten/ und hat nicht allein die Januam Comenii ins Hebræ- iſche uͤberſetzet/ ſondern auch auß der ſtaͤti- gen Cohærentz und Connexion der heiligen ſchrifften eine voͤllige Concatenation der Bibliſchen buͤcher ans licht geben wollen/ wie er denn ſehr ſchoͤne Tractaten von der buſ- ſe/ von dem vielgeplagten und doch verſtock- ten Egypten/ und uͤber Matth. 5. 6. 7. item von der urſache alles elendes hat druͤcken laſſen/ und unter dem namen von Juſtus Kläger viele kurtze und nachdenckliche zeugniſ- ſen wieder aller Staͤnde verfall außgegeben. 13. M. Juſtus Brauw Prediger zu Campen und Superintendens zu Sultzbach/ ein tapffe- rer und treuer zeuge der warheit/ der dem Fabricio in allen treulich beygeſtanden/ und in ſprachen ſehr erfahren war/ daß er mit ſeinem gantzen hauß Hebræiſch geredet/ dabey er in Theologia, Philoſophia & Chimia ſehr excellierte/ iſt um Anno 1666. geſtorben. 14. Johann Caſpar Charias, ein Studioſus juris auß Berlin/ nachdē er durch meinendienſt zu Zwoll von GOTT gantz umgekehret iſt/ hat freywillig erwehlet GOTT al- lein zu dienen/ da er nach vielfaͤltigen an- fechtungen bepruͤffungen und verſuchungen mit Taulero ſehr hoch und tiefferleuchter/ und zum Prediger nach Campen an Juſti Brauen ſtell beruffen/ mit ſolchem licht und krafftgeprediget/ daß Hermannus Jun- gius ihn hoͤrend oͤffentlich bezeuget/ ſein lebtage dergleichen gruͤndliche Predig- ten nicht gehoͤret zu haben/ und hat ihn daher offenbahr in ſchrifften wieder das Amſterdammiſche Conſiſtorium verthaͤ- diget/ darinn er auch meine Perſon/ und Fa- bricium, Brau und Fr. Zwetgium ſo hertz- hafftig gerettet/ daß die Amſterdammer davor verſtummen muͤſſen/ nachdem ſie Gichtel und Charias von Zwoll und Campen vertrieben/ und ich ihnen nach Amſterdam bey der Frantzen einfall in Zwoll gefolget. 15. Fridericus Zwetgius Evangel. Predi- ger zu Utrecht/ iſt von dem Amſterdam̃iſchen Lutheriſchen Conſiſtorio abgeſetzet/ aber von der Obrigkeit zu Utrecht wieder einge- ſetzet und geſchuͤtzet/ biß er im frieden geſtorben iſt/ und die Amſterdammer an ihm ange- lauffen/ und an Herm. Jung. gar die hoͤrner abgeſtoſſen/ biß ſie nun ſelbſt wieder von an- dern Lutheriſ. Gemeinden außgeſtoſſen/ und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1070
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1070>, abgerufen am 02.05.2024.