Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.geschweige andere lehren/ sondern einem jeden bezeugen/ daß in ihm alle 10. Wann dann solche treue unter - hirten nicht sich/ sondern 11. Nochweniger würden treue haußhalter dis selbst-ständige wort 12. Der gantze grund hiezu liegt abermahl in der neuen geburth/ krancke
geſchweige andere lehren/ ſondern einem jeden bezeugen/ daß in ihm alle 10. Wann dann ſolche treue unter - hirten nicht ſich/ ſondern 11. Nochweniger wuͤrden treue haußhalter dis ſelbſt-ſtaͤndige wort 12. Der gantze grund hiezu liegt abermahl in der neuen geburth/ krancke
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0087" n="86"/> geſchweige andere lehren/ ſondern einem jeden bezeugen/ daß in ihm alle<lb/> fuͤlle wohne 1. <hi rendition="#aq">Cor. III. 10. 11. Col. l.</hi> 19. aus welcher man alles allein neh-<lb/> men muͤſſe/ <hi rendition="#aq">Joh. I.</hi> 16. als dem <hi rendition="#fr">lebendigen quell/</hi> und nicht aus leeren<lb/> und <hi rendition="#fr">loͤchrichten brunnen/</hi> die ſelbſt von dem haupt-urſprung alles bet-<lb/> teln und holen muͤſſen. <hi rendition="#aq">Jerem. II. 43. Eſai. LV.</hi> 1. u. f. <hi rendition="#aq">Joh. IV. Matth.<lb/> XI. &c.</hi></p><lb/> <p>10. Wann dann ſolche treue unter - hirten <hi rendition="#fr">nicht ſich/</hi> ſondern<lb/><hi rendition="#fr">CHriſtum</hi> predigten. 2. <hi rendition="#aq">Cor. IV.</hi> 5. So wuͤrden ſie auch mit Johanne/<lb/> als des braͤutigams freunde ihre freude erfuͤllt ſehen/ daß dieſer die <hi rendition="#fr">braut<lb/> nun ſelber haͤtte</hi> und lehrete. Dahero wuͤrden ſie ihrem Herrn und all-<lb/> gemeinen meiſter (unter dem ſie alle hirten und ſchafe/ bruͤder und gleich<lb/> ſind/ <hi rendition="#aq">Matth. XXIII.</hi> 8.) hertzlich <hi rendition="#fr">gerne weichen/</hi> wenn ſie ab- und er in<lb/> den ſeelen zunaͤhere. Vielweniger wuͤrden ſie wieder ſeine offt wunderba-<lb/> re fuͤhrungen (aus furcht ihr anſehen/ bedienung oder bequemlichkeit zu<lb/> verlichren) ſtreiten und murren oder auch ſcheel ſehen/ wenn die ſchaͤflein<lb/> nun nicht mehr durch ihre rede glaubten/ <hi rendition="#aq">Joh. IV.</hi> 42. ſondern ſelbſt <hi rendition="#fr">ſaͤhen<lb/> und erkenneten/</hi> daß dieſer iſt ihr wahrhaſſtiger erloͤſer und CHriſtus/<lb/> deſſen ſtimme ſie nun kennen/ <hi rendition="#aq">Joh. III. 27. 29. 30. Joh. X.</hi> 27.</p><lb/> <p>11. Nochweniger wuͤrden treue haußhalter dis ſelbſt-ſtaͤndige wort<lb/> des vaters in denen hertzen (die es in ſich vom vater hoͤren und zu ihm kom-<lb/> men/ <hi rendition="#aq">Joh. VI.</hi> 45.) an ſeinem ſchnellen lauff und wachsthum im gering-<lb/> ſten hindern/ am aller wenigſten koͤnten ſie deſſen Goͤttliche und der ver-<lb/> nunfft ſtaͤts anſtoͤßige wuͤrckungen in einfaͤltigen und annoch ſchwachen<lb/> unverſichtigen dum̃en ſchafen verſpotten/ durch herꝛſchſuͤchtiges hefftiges<lb/><hi rendition="#aq">tractament</hi> ſchwuͤrig und irre machten/ oder garverwerffen/ und alſo CHri-<lb/> ſtum/ als einen fels der aͤrgernuß erfahren/ wie die Phariſaͤer <hi rendition="#aq">Luc. II. 34.<lb/> Matth. XXI. 44 XV. 12. &c.</hi> Sondern weil ſie von und in dem demuͤthi-<lb/> gen und ſanfften CHriſto gelehret waͤren (<hi rendition="#aq">Matth. XI. 29. Eph. IV.</hi> 21.)<lb/> wuͤrden ſie auch die ſchwachen mit ſanfftmuͤthigem geiſtzurechte bringen/<lb/> die unwiſſende und irrenden durch den Heil. Geiſt gewinnen/ die wieder-<lb/> ſprechenden ertragen. Und das alles in <hi rendition="#fr">Goͤttlicher gedult</hi> ohne eigen-<lb/> geſuch/ herſch-ſucht/ affterreden und liſtige raͤncke/ bloß aus und nach<lb/> dem <hi rendition="#fr">lautern ſinn JEſu</hi> und dem exempel der Apoſtel: 1. <hi rendition="#aq">Cor. IV.</hi> 9. u. f.<lb/><hi rendition="#aq">XV. 9. Eph. III, 8. Gal. VI.</hi> 1.</p><lb/> <p>12. Der gantze grund hiezu liegt abermahl in der neuen geburth/<lb/> weil GOttes werck-zeuge hiedurch gegen ihrei tzt gebohrne kindlein gantz<lb/><hi rendition="#fr">vaͤterlich und muͤtterlich</hi> geſinnet ſeyn. Deßwegen ſie als <hi rendition="#fr">geiſtliche<lb/> ſaͤugammen</hi> zaͤrtlich/ treulich/ weißlich und mittleidig verfahren/ das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">krancke</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0087]
geſchweige andere lehren/ ſondern einem jeden bezeugen/ daß in ihm alle
fuͤlle wohne 1. Cor. III. 10. 11. Col. l. 19. aus welcher man alles allein neh-
men muͤſſe/ Joh. I. 16. als dem lebendigen quell/ und nicht aus leeren
und loͤchrichten brunnen/ die ſelbſt von dem haupt-urſprung alles bet-
teln und holen muͤſſen. Jerem. II. 43. Eſai. LV. 1. u. f. Joh. IV. Matth.
XI. &c.
10. Wann dann ſolche treue unter - hirten nicht ſich/ ſondern
CHriſtum predigten. 2. Cor. IV. 5. So wuͤrden ſie auch mit Johanne/
als des braͤutigams freunde ihre freude erfuͤllt ſehen/ daß dieſer die braut
nun ſelber haͤtte und lehrete. Dahero wuͤrden ſie ihrem Herrn und all-
gemeinen meiſter (unter dem ſie alle hirten und ſchafe/ bruͤder und gleich
ſind/ Matth. XXIII. 8.) hertzlich gerne weichen/ wenn ſie ab- und er in
den ſeelen zunaͤhere. Vielweniger wuͤrden ſie wieder ſeine offt wunderba-
re fuͤhrungen (aus furcht ihr anſehen/ bedienung oder bequemlichkeit zu
verlichren) ſtreiten und murren oder auch ſcheel ſehen/ wenn die ſchaͤflein
nun nicht mehr durch ihre rede glaubten/ Joh. IV. 42. ſondern ſelbſt ſaͤhen
und erkenneten/ daß dieſer iſt ihr wahrhaſſtiger erloͤſer und CHriſtus/
deſſen ſtimme ſie nun kennen/ Joh. III. 27. 29. 30. Joh. X. 27.
11. Nochweniger wuͤrden treue haußhalter dis ſelbſt-ſtaͤndige wort
des vaters in denen hertzen (die es in ſich vom vater hoͤren und zu ihm kom-
men/ Joh. VI. 45.) an ſeinem ſchnellen lauff und wachsthum im gering-
ſten hindern/ am aller wenigſten koͤnten ſie deſſen Goͤttliche und der ver-
nunfft ſtaͤts anſtoͤßige wuͤrckungen in einfaͤltigen und annoch ſchwachen
unverſichtigen dum̃en ſchafen verſpotten/ durch herꝛſchſuͤchtiges hefftiges
tractament ſchwuͤrig und irre machten/ oder garverwerffen/ und alſo CHri-
ſtum/ als einen fels der aͤrgernuß erfahren/ wie die Phariſaͤer Luc. II. 34.
Matth. XXI. 44 XV. 12. &c. Sondern weil ſie von und in dem demuͤthi-
gen und ſanfften CHriſto gelehret waͤren (Matth. XI. 29. Eph. IV. 21.)
wuͤrden ſie auch die ſchwachen mit ſanfftmuͤthigem geiſtzurechte bringen/
die unwiſſende und irrenden durch den Heil. Geiſt gewinnen/ die wieder-
ſprechenden ertragen. Und das alles in Goͤttlicher gedult ohne eigen-
geſuch/ herſch-ſucht/ affterreden und liſtige raͤncke/ bloß aus und nach
dem lautern ſinn JEſu und dem exempel der Apoſtel: 1. Cor. IV. 9. u. f.
XV. 9. Eph. III, 8. Gal. VI. 1.
12. Der gantze grund hiezu liegt abermahl in der neuen geburth/
weil GOttes werck-zeuge hiedurch gegen ihrei tzt gebohrne kindlein gantz
vaͤterlich und muͤtterlich geſinnet ſeyn. Deßwegen ſie als geiſtliche
ſaͤugammen zaͤrtlich/ treulich/ weißlich und mittleidig verfahren/ das
krancke
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