Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.entfernt sind jenen Seelenadel in sich verwirklicht zu entfernt ſind jenen Seelenadel in ſich verwirklicht zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0290" n="276"/> entfernt ſind jenen Seelenadel in ſich verwirklicht zu<lb/> haben auf den ſie ſich ſo mächtig zu gut thun. — Die¬<lb/> ſes ſcheint mir alſo die vornehmſte Schule des Lebens,<lb/> darauf zu achten daß nichts in uns jene Grundſätze<lb/> durch die unſer Inneres geweiht iſt, verläugne; weder im<lb/> Geiſt noch im Weſen. Jene Schule entläßt den edlen<lb/> Menſchen nicht, bis zum letzten Hauch ſeines Lebens.<lb/> Dein Ephraim wird mir recht geben und iſt ein Beweis<lb/> dafür. Ich glaub auch, daß es die höchſte Schickſals¬<lb/> auszeichnung iſt zu immer höheren Prüfungen angeregt<lb/> zu ſein. — Und man müßte wohl das Schickſal eines<lb/> edlen Menſchen aus ſeinen Anlagen weiſſagen können. —<lb/> Du haſt Energie und Muth zur Wahrhaftigkeit, und zu¬<lb/> gleich biſt Du die heiterſte Natur die kaum das Unrecht<lb/> ſpürt was an ihr verübt wird. Dir iſts ein Leichtes zu<lb/> dulden was andre nicht ertragen können, und doch biſt<lb/> Du nicht mitleidsvoll, es iſt Energie was Dich bewegt<lb/> andern zu helfen. — Sollt ich Deinen Charakter zu¬<lb/> ſammenfaſſen ſo würd ich Dir prophezeihen wenn Du<lb/> ein Knabe wärſt Du werdeſt ein Held werden; da Du<lb/> aber ein Mädchen biſt ſo lege ich Dir all dieſe Anla¬<lb/> gen für eine künftige Lebensſtuffe aus, ich nehme es<lb/> als Vorbereitung zu einem künftigen energiſchen Cha¬<lb/> rakter an, der vielleicht in eine lebendige regſame Zeit<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [276/0290]
entfernt ſind jenen Seelenadel in ſich verwirklicht zu
haben auf den ſie ſich ſo mächtig zu gut thun. — Die¬
ſes ſcheint mir alſo die vornehmſte Schule des Lebens,
darauf zu achten daß nichts in uns jene Grundſätze
durch die unſer Inneres geweiht iſt, verläugne; weder im
Geiſt noch im Weſen. Jene Schule entläßt den edlen
Menſchen nicht, bis zum letzten Hauch ſeines Lebens.
Dein Ephraim wird mir recht geben und iſt ein Beweis
dafür. Ich glaub auch, daß es die höchſte Schickſals¬
auszeichnung iſt zu immer höheren Prüfungen angeregt
zu ſein. — Und man müßte wohl das Schickſal eines
edlen Menſchen aus ſeinen Anlagen weiſſagen können. —
Du haſt Energie und Muth zur Wahrhaftigkeit, und zu¬
gleich biſt Du die heiterſte Natur die kaum das Unrecht
ſpürt was an ihr verübt wird. Dir iſts ein Leichtes zu
dulden was andre nicht ertragen können, und doch biſt
Du nicht mitleidsvoll, es iſt Energie was Dich bewegt
andern zu helfen. — Sollt ich Deinen Charakter zu¬
ſammenfaſſen ſo würd ich Dir prophezeihen wenn Du
ein Knabe wärſt Du werdeſt ein Held werden; da Du
aber ein Mädchen biſt ſo lege ich Dir all dieſe Anla¬
gen für eine künftige Lebensſtuffe aus, ich nehme es
als Vorbereitung zu einem künftigen energiſchen Cha¬
rakter an, der vielleicht in eine lebendige regſame Zeit
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