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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.

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mir so im Geist ist aufgegangen; so wie ein Sternbild
nach dem andern ist hell geworden.

"Ich trinke die Liebe um stark zu werden, wenn ich
denke so bewegt mich heimliche Begeistrung für meine
eigne Erhöhung; -- wenn ich liebe auch. -- Nur: In
der Liebe fühl ich mich flehend wie im Tempel; wenn
ich denke, kühn wie ein Feldherr."

"Alles von sich selber verlangen, ist der nächste und
unmittelbarste Umgang mit Gott; dem Göttlichen geben die
Sterne die sicherste Gewährleistung für die Erfüllung eines
höheren Willens. -- Die dreiste Überzeugung daß wir unse¬
rer Forderung genug thun sollen." -- So rathen uns die
Sterne. -- Günderode, drum sei ja muthig zu allem, und
endlich kann auch kein falscher Trieb sich dazwischen
durchwuchern, denn die Seele ist ganz erfüllt von eige¬
nen Geist und allein für ihn thätig.

Das haben mir die Sterne für Dich gesagt als ich
sie fragte um die tiefen Lebensgeheimnisse in Deiner
Brust, sie wollen Du sollst Deinen Schild tragen -- kühn
und frei über die Lebensgipfel weg. Alles ist Höhe nichts
ist Tiefe. Du sollst sie schauen die so hoch sind, vor de¬
nen nichts Abgrund ist, was ihr Licht nicht entbehrt.

"Es giebt eine Zauberkunst, ihre Hauptgrundlage

mir ſo im Geiſt iſt aufgegangen; ſo wie ein Sternbild
nach dem andern iſt hell geworden.

„Ich trinke die Liebe um ſtark zu werden, wenn ich
denke ſo bewegt mich heimliche Begeiſtrung für meine
eigne Erhöhung; — wenn ich liebe auch. — Nur: In
der Liebe fühl ich mich flehend wie im Tempel; wenn
ich denke, kühn wie ein Feldherr.“

„Alles von ſich ſelber verlangen, iſt der nächſte und
unmittelbarſte Umgang mit Gott; dem Göttlichen geben die
Sterne die ſicherſte Gewährleiſtung für die Erfüllung eines
höheren Willens. — Die dreiſte Überzeugung daß wir unſe¬
rer Forderung genug thun ſollen.“ — So rathen uns die
Sterne. — Günderode, drum ſei ja muthig zu allem, und
endlich kann auch kein falſcher Trieb ſich dazwiſchen
durchwuchern, denn die Seele iſt ganz erfüllt von eige¬
nen Geiſt und allein für ihn thätig.

Das haben mir die Sterne für Dich geſagt als ich
ſie fragte um die tiefen Lebensgeheimniſſe in Deiner
Bruſt, ſie wollen Du ſollſt Deinen Schild tragen — kühn
und frei über die Lebensgipfel weg. Alles iſt Höhe nichts
iſt Tiefe. Du ſollſt ſie ſchauen die ſo hoch ſind, vor de¬
nen nichts Abgrund iſt, was ihr Licht nicht entbehrt.

„Es giebt eine Zauberkunſt, ihre Hauptgrundlage

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[261/0275] mir ſo im Geiſt iſt aufgegangen; ſo wie ein Sternbild nach dem andern iſt hell geworden. „Ich trinke die Liebe um ſtark zu werden, wenn ich denke ſo bewegt mich heimliche Begeiſtrung für meine eigne Erhöhung; — wenn ich liebe auch. — Nur: In der Liebe fühl ich mich flehend wie im Tempel; wenn ich denke, kühn wie ein Feldherr.“ „Alles von ſich ſelber verlangen, iſt der nächſte und unmittelbarſte Umgang mit Gott; dem Göttlichen geben die Sterne die ſicherſte Gewährleiſtung für die Erfüllung eines höheren Willens. — Die dreiſte Überzeugung daß wir unſe¬ rer Forderung genug thun ſollen.“ — So rathen uns die Sterne. — Günderode, drum ſei ja muthig zu allem, und endlich kann auch kein falſcher Trieb ſich dazwiſchen durchwuchern, denn die Seele iſt ganz erfüllt von eige¬ nen Geiſt und allein für ihn thätig. Das haben mir die Sterne für Dich geſagt als ich ſie fragte um die tiefen Lebensgeheimniſſe in Deiner Bruſt, ſie wollen Du ſollſt Deinen Schild tragen — kühn und frei über die Lebensgipfel weg. Alles iſt Höhe nichts iſt Tiefe. Du ſollſt ſie ſchauen die ſo hoch ſind, vor de¬ nen nichts Abgrund iſt, was ihr Licht nicht entbehrt. „Es giebt eine Zauberkunſt, ihre Hauptgrundlage

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/275>, abgerufen am 24.11.2024.