ken die Melodie erzeugt, sie hebt sich aus dieser, wie aus den Frühlingselementen die Blüthe ersteigt, der blühende Geist steht mitten im Frühlingsgarten der Poesie. --
Musik ist sinnliche Natur der Geistesallheit. Wir möchten wissen was Musik ist, die so fühlbar ist und doch so unbegreiflich -- das Ohr rührt, und dann das Herz und dann den Geist weckt, daß der tiefer denke. Sie ist die sinnliche Geistesnatur; aller Geist ist sinnen¬ bewegter Leib des Geistigen ist also auch Musik, drum sind Gedanken in der Musik unwillkührliche, sie erzeugen sich in dieser Sinnenregung der Seele. -- Ach Worte feh¬ len -- und zu allseitig dringt es auf mich ein -- und es bangt mir um den Ausdruck von dem was mir in der Seele blitzt, -- und hab Angst der könne meinen Begriff umtauschen, -- und -- "o gieb vom weichen Pfühle träumend ein halb Gehör!" so leierts im langweiligen Hinter¬ grund meiner schlummernden Denkkraft, und dann wühle ich mich ein bischen aus meiner Faulheit heraus und lausch träumend dem Traum, und dann singts wie¬ der bei der Gedanken Spiele, -- ach schlaf, was willst du mehr. Wenn eine schlummernde Ah¬ nung wach wird in der Musik, da breiten sich alle Ge¬ fühle mächtig aus, und jeder Ton spricht verstärkte Em¬
ken die Melodie erzeugt, ſie hebt ſich aus dieſer, wie aus den Frühlingselementen die Blüthe erſteigt, der blühende Geiſt ſteht mitten im Frühlingsgarten der Poeſie. —
Muſik iſt ſinnliche Natur der Geiſtesallheit. Wir möchten wiſſen was Muſik iſt, die ſo fühlbar iſt und doch ſo unbegreiflich — das Ohr rührt, und dann das Herz und dann den Geiſt weckt, daß der tiefer denke. Sie iſt die ſinnliche Geiſtesnatur; aller Geiſt iſt ſinnen¬ bewegter Leib des Geiſtigen iſt alſo auch Muſik, drum ſind Gedanken in der Muſik unwillkührliche, ſie erzeugen ſich in dieſer Sinnenregung der Seele. — Ach Worte feh¬ len — und zu allſeitig dringt es auf mich ein — und es bangt mir um den Ausdruck von dem was mir in der Seele blitzt, — und hab Angſt der könne meinen Begriff umtauſchen, — und — „o gieb vom weichen Pfühle träumend ein halb Gehör!“ ſo leierts im langweiligen Hinter¬ grund meiner ſchlummernden Denkkraft, und dann wühle ich mich ein bischen aus meiner Faulheit heraus und lauſch träumend dem Traum, und dann ſingts wie¬ der bei der Gedanken Spiele, — ach ſchlaf, was willſt du mehr. Wenn eine ſchlummernde Ah¬ nung wach wird in der Muſik, da breiten ſich alle Ge¬ fühle mächtig aus, und jeder Ton ſpricht verſtärkte Em¬
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ken die Melodie erzeugt, ſie hebt ſich aus dieſer, wie
aus den Frühlingselementen die Blüthe erſteigt, der
blühende Geiſt ſteht mitten im Frühlingsgarten der
Poeſie. —
Muſik iſt ſinnliche Natur der Geiſtesallheit. Wir
möchten wiſſen was Muſik iſt, die ſo fühlbar iſt und
doch ſo unbegreiflich — das Ohr rührt, und dann das
Herz und dann den Geiſt weckt, daß der tiefer denke.
Sie iſt die ſinnliche Geiſtesnatur; aller Geiſt iſt ſinnen¬
bewegter Leib des Geiſtigen iſt alſo auch Muſik, drum
ſind Gedanken in der Muſik unwillkührliche, ſie erzeugen
ſich in dieſer Sinnenregung der Seele. — Ach Worte feh¬
len — und zu allſeitig dringt es auf mich ein — und es bangt
mir um den Ausdruck von dem was mir in der Seele blitzt,
— und hab Angſt der könne meinen Begriff umtauſchen,
— und — „o gieb vom weichen Pfühle träumend
ein halb Gehör!“ ſo leierts im langweiligen Hinter¬
grund meiner ſchlummernden Denkkraft, und dann wühle
ich mich ein bischen aus meiner Faulheit heraus und
lauſch träumend dem Traum, und dann ſingts wie¬
der bei der Gedanken Spiele, — ach ſchlaf,
was willſt du mehr. Wenn eine ſchlummernde Ah¬
nung wach wird in der Muſik, da breiten ſich alle Ge¬
fühle mächtig aus, und jeder Ton ſpricht verſtärkte Em¬
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/27>, abgerufen am 25.11.2024.
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