Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.Nathos! reiche mir das Schwert der Tapfern, Vater! ich will deiner würdig seyn, In des Stahles Treffen werd' ich gehen, Nimmer Caibars düstre Hallen sehen, Nein! ihr Geister meiner Liebe! nein! Freude glänzt in Nathos bei den Worten, Die das schöngelockte Mädchen sprach: Caibar, meine Stärke kehret wieder! Komm mit Tausenden Erins Gebieter! Komm zum Kampfe! meine Kraft ist wach! Ja er kömmt mit Tausenden! rief Ardan; Schreckbar tönet ihrer Schwerter Schall. -- "Laß zehntausend Schwerter sich empören: Usnoth soll von Nathos Flucht nicht hören, Ardan! sag ihm; rühmlich war mein Fall. Winde! warum brausen eure Flügel? Wogen! warum rauscht ihr so dahin? Wellen! Stürme! denkt ihr mich zu halten? Nein, ihr könnts nicht, stürmische Gewalten, Meine Seele läßt mich nicht entfliehn. Wenn des Herbstes Schatten wieder kehren,
Mädchen! und du bist in Sicherheit, Dann versammle um dich Ethas Schönen, Laß für Nathos deine Harfe tönen, Meinem Ruhme sei dein Lied geweiht. -- Nathos! reiche mir das Schwert der Tapfern, Vater! ich will deiner würdig ſeyn, In des Stahles Treffen werd' ich gehen, Nimmer Caibars düſtre Hallen ſehen, Nein! ihr Geiſter meiner Liebe! nein! Freude glänzt in Nathos bei den Worten, Die das ſchöngelockte Mädchen ſprach: Caibar, meine Stärke kehret wieder! Komm mit Tauſenden Erins Gebieter! Komm zum Kampfe! meine Kraft iſt wach! Ja er kömmt mit Tauſenden! rief Ardan; Schreckbar tönet ihrer Schwerter Schall. — „Laß zehntauſend Schwerter ſich empören: Usnoth ſoll von Nathos Flucht nicht hören, Ardan! ſag ihm; rühmlich war mein Fall. Winde! warum brauſen eure Flügel? Wogen! warum rauſcht ihr ſo dahin? Wellen! Stürme! denkt ihr mich zu halten? Nein, ihr könnts nicht, ſtürmiſche Gewalten, Meine Seele läßt mich nicht entfliehn. Wenn des Herbſtes Schatten wieder kehren,
Mädchen! und du biſt in Sicherheit, Dann verſammle um dich Ethas Schönen, Laß für Nathos deine Harfe tönen, Meinem Ruhme ſei dein Lied geweiht. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0447" n="431"/> <lg n="24"> <l>Nathos! reiche mir das Schwert der Tapfern,</l><lb/> <l>Vater! ich will deiner würdig ſeyn,</l><lb/> <l>In des Stahles Treffen werd' ich gehen,</l><lb/> <l>Nimmer Caibars düſtre Hallen ſehen,</l><lb/> <l>Nein! ihr Geiſter meiner Liebe! nein!</l><lb/> </lg> <lg n="25"> <l>Freude glänzt in Nathos bei den Worten,</l><lb/> <l>Die das ſchöngelockte Mädchen ſprach:</l><lb/> <l>Caibar, meine Stärke kehret wieder!</l><lb/> <l>Komm mit Tauſenden Erins Gebieter!</l><lb/> <l>Komm zum Kampfe! meine Kraft iſt wach!</l><lb/> </lg> <lg n="26"> <l>Ja er kömmt mit Tauſenden! rief Ardan;</l><lb/> <l>Schreckbar tönet ihrer Schwerter Schall. —</l><lb/> <l>„Laß zehntauſend Schwerter ſich empören:</l><lb/> <l>Usnoth ſoll von Nathos Flucht nicht hören,</l><lb/> <l>Ardan! ſag ihm; rühmlich war mein Fall.</l><lb/> </lg> <lg n="27"> <l>Winde! warum brauſen eure Flügel?</l><lb/> <l>Wogen! warum rauſcht ihr ſo dahin?</l><lb/> <l>Wellen! Stürme! denkt ihr mich zu halten?</l><lb/> <l>Nein, ihr könnts nicht, ſtürmiſche Gewalten,</l><lb/> <l>Meine Seele läßt mich nicht entfliehn.</l><lb/> </lg> <lg n="28"> <l>Wenn des Herbſtes Schatten wieder kehren,</l><lb/> <l>Mädchen! und du biſt in Sicherheit,</l><lb/> <l>Dann verſammle um dich Ethas Schönen,</l><lb/> <l>Laß für Nathos deine Harfe tönen,</l><lb/> <l>Meinem Ruhme ſei dein Lied geweiht. —</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [431/0447]
Nathos! reiche mir das Schwert der Tapfern,
Vater! ich will deiner würdig ſeyn,
In des Stahles Treffen werd' ich gehen,
Nimmer Caibars düſtre Hallen ſehen,
Nein! ihr Geiſter meiner Liebe! nein!
Freude glänzt in Nathos bei den Worten,
Die das ſchöngelockte Mädchen ſprach:
Caibar, meine Stärke kehret wieder!
Komm mit Tauſenden Erins Gebieter!
Komm zum Kampfe! meine Kraft iſt wach!
Ja er kömmt mit Tauſenden! rief Ardan;
Schreckbar tönet ihrer Schwerter Schall. —
„Laß zehntauſend Schwerter ſich empören:
Usnoth ſoll von Nathos Flucht nicht hören,
Ardan! ſag ihm; rühmlich war mein Fall.
Winde! warum brauſen eure Flügel?
Wogen! warum rauſcht ihr ſo dahin?
Wellen! Stürme! denkt ihr mich zu halten?
Nein, ihr könnts nicht, ſtürmiſche Gewalten,
Meine Seele läßt mich nicht entfliehn.
Wenn des Herbſtes Schatten wieder kehren,
Mädchen! und du biſt in Sicherheit,
Dann verſammle um dich Ethas Schönen,
Laß für Nathos deine Harfe tönen,
Meinem Ruhme ſei dein Lied geweiht. —
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