Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840."Collas letzte einz'ge Hoffnung sprach er; Braungelocktes Mädchen! Truthil fiel. Siegreich kehrt dir nicht der Bruder wieder, Zu Selama naht Erins Gebieter, Mit ihm Tausende im Schlachtgewühl." Ist des Kampfes Sohn gefallen? seufzt' ich! Hat der lange Schlaf sein Aug' verhüllt? O! so schütze mich der Jagden Bogen, Glücklich oftmals meine Pfeile flogen, Tödlich für das dunkelbraune Wild. Freud umstrahlt den Greisen. Ja Darthula! Deine Seele brennt in Truthils Glut, Geh', ergreif das Schwert vergangner Schlachten! Also Colla: seine Worte fachten, Höher noch in mir des Kampfes Muth. Wehmuthsvoll vergieng die Nacht, am Morgen Schimmerte im Stahl der Schlachten ich. -- Caibar saß zum Mahl in Lonas Wüste, Als Celamas Waffenklang ihn grüßte; Seine Führer rief er da zum Krieg. Warum soll ich, Nathos! dir erzählen
Von des Kampfes schwankendem Geschick? Ach! umsonst bedeckt von meinem Schilde, Sank der Vater mir im Schlachtgefilde, Und in heißen Thränen schwamm mein Blick. „Collas letzte einz'ge Hoffnung ſprach er; Braungelocktes Mädchen! Truthil fiel. Siegreich kehrt dir nicht der Bruder wieder, Zu Selama naht Erins Gebieter, Mit ihm Tauſende im Schlachtgewühl.“ Iſt des Kampfes Sohn gefallen? ſeufzt' ich! Hat der lange Schlaf ſein Aug' verhüllt? O! ſo ſchütze mich der Jagden Bogen, Glücklich oftmals meine Pfeile flogen, Tödlich für das dunkelbraune Wild. Freud umſtrahlt den Greiſen. Ja Darthula! Deine Seele brennt in Truthils Glut, Geh', ergreif das Schwert vergangner Schlachten! Alſo Colla: ſeine Worte fachten, Höher noch in mir des Kampfes Muth. Wehmuthsvoll vergieng die Nacht, am Morgen Schimmerte im Stahl der Schlachten ich. — Caibar ſaß zum Mahl in Lonas Wüſte, Als Celamas Waffenklang ihn grüßte; Seine Führer rief er da zum Krieg. Warum ſoll ich, Nathos! dir erzählen
Von des Kampfes ſchwankendem Geſchick? Ach! umſonſt bedeckt von meinem Schilde, Sank der Vater mir im Schlachtgefilde, Und in heißen Thränen ſchwamm mein Blick. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0445" n="429"/> <lg n="14"> <l>„Collas letzte einz'ge Hoffnung ſprach er;</l><lb/> <l>Braungelocktes Mädchen! Truthil fiel.</l><lb/> <l>Siegreich kehrt dir nicht der Bruder wieder,</l><lb/> <l>Zu Selama naht Erins Gebieter,</l><lb/> <l>Mit ihm Tauſende im Schlachtgewühl.“</l><lb/> </lg> <lg n="15"> <l>Iſt des Kampfes Sohn gefallen? ſeufzt' ich!</l><lb/> <l>Hat der lange Schlaf ſein Aug' verhüllt?</l><lb/> <l>O! ſo ſchütze mich der Jagden Bogen,</l><lb/> <l>Glücklich oftmals meine Pfeile flogen,</l><lb/> <l>Tödlich für das dunkelbraune Wild.</l><lb/> </lg> <lg n="16"> <l>Freud umſtrahlt den Greiſen. Ja Darthula!</l><lb/> <l>Deine Seele brennt in Truthils Glut,</l><lb/> <l>Geh', ergreif das Schwert vergangner Schlachten!</l><lb/> <l>Alſo Colla: ſeine Worte fachten,</l><lb/> <l>Höher noch in mir des Kampfes Muth.</l><lb/> </lg> <lg n="17"> <l>Wehmuthsvoll vergieng die Nacht, am Morgen</l><lb/> <l>Schimmerte im Stahl der Schlachten ich. —</l><lb/> <l>Caibar ſaß zum Mahl in Lonas Wüſte,</l><lb/> <l>Als Celamas Waffenklang ihn grüßte;</l><lb/> <l>Seine Führer rief er da zum Krieg.</l><lb/> </lg> <lg n="18"> <l>Warum ſoll ich, Nathos! dir erzählen</l><lb/> <l>Von des Kampfes ſchwankendem Geſchick?</l><lb/> <l>Ach! umſonſt bedeckt von meinem Schilde,</l><lb/> <l>Sank der Vater mir im Schlachtgefilde,</l><lb/> <l>Und in heißen Thränen ſchwamm mein Blick.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [429/0445]
„Collas letzte einz'ge Hoffnung ſprach er;
Braungelocktes Mädchen! Truthil fiel.
Siegreich kehrt dir nicht der Bruder wieder,
Zu Selama naht Erins Gebieter,
Mit ihm Tauſende im Schlachtgewühl.“
Iſt des Kampfes Sohn gefallen? ſeufzt' ich!
Hat der lange Schlaf ſein Aug' verhüllt?
O! ſo ſchütze mich der Jagden Bogen,
Glücklich oftmals meine Pfeile flogen,
Tödlich für das dunkelbraune Wild.
Freud umſtrahlt den Greiſen. Ja Darthula!
Deine Seele brennt in Truthils Glut,
Geh', ergreif das Schwert vergangner Schlachten!
Alſo Colla: ſeine Worte fachten,
Höher noch in mir des Kampfes Muth.
Wehmuthsvoll vergieng die Nacht, am Morgen
Schimmerte im Stahl der Schlachten ich. —
Caibar ſaß zum Mahl in Lonas Wüſte,
Als Celamas Waffenklang ihn grüßte;
Seine Führer rief er da zum Krieg.
Warum ſoll ich, Nathos! dir erzählen
Von des Kampfes ſchwankendem Geſchick?
Ach! umſonſt bedeckt von meinem Schilde,
Sank der Vater mir im Schlachtgefilde,
Und in heißen Thränen ſchwamm mein Blick.
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