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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840.

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Acacienbaum und hab ihn umhalst und wieder abge¬
beten daß ich gesagt hab ich wollt Latein lernen.

Bettine.

An die Bettine.

Ich habe Deine Briefe erhalten die Du seit meiner
Abreise mir schreibst. Ich muß mich kalt machen daß
Dein Flammen mich nicht angreifen, doch such ich Dir
nachzuempfinden und meine Mühe ist nicht ganz um¬
sonst -- doch staun ich wie gewaltig Dich alles ergreift
und daß dies alles nicht Deine Gesundheit aufreibt,
denn wie mir einleuchtet so kannst Du unmöglich viel
schlafen? -- und dabei dies unruhige Leben wo jeder
Augenblick Dich aufs neue reizt -- ich glaub selber daß
Du einen Dämon hast der Dich wieder stärkt, wie könn¬
test Du sonst alles fassen? -- und Dein Herz, ist es
nicht voll zum Überlaufen, der Gärtner, der Moritz, der
Franzose, der Clemens und ich doch auch, -- und Deine
frühen Wanderungen im Bosket, Du schläfst nicht aus,
es wird nicht lange so fortdauern können, -- ich selbst
fühl mich hier anders, wie sonst. -- Die Zukunft leuch¬
tet mir nicht helle, und ich hab so große Lust nicht mehr

Acacienbaum und hab ihn umhalſt und wieder abge¬
beten daß ich geſagt hab ich wollt Latein lernen.

Bettine.

An die Bettine.

Ich habe Deine Briefe erhalten die Du ſeit meiner
Abreiſe mir ſchreibſt. Ich muß mich kalt machen daß
Dein Flammen mich nicht angreifen, doch ſuch ich Dir
nachzuempfinden und meine Mühe iſt nicht ganz um¬
ſonſt — doch ſtaun ich wie gewaltig Dich alles ergreift
und daß dies alles nicht Deine Geſundheit aufreibt,
denn wie mir einleuchtet ſo kannſt Du unmöglich viel
ſchlafen? — und dabei dies unruhige Leben wo jeder
Augenblick Dich aufs neue reizt — ich glaub ſelber daß
Du einen Dämon haſt der Dich wieder ſtärkt, wie könn¬
teſt Du ſonſt alles faſſen? — und Dein Herz, iſt es
nicht voll zum Überlaufen, der Gärtner, der Moritz, der
Franzoſe, der Clemens und ich doch auch, — und Deine
frühen Wanderungen im Bosket, Du ſchläfſt nicht aus,
es wird nicht lange ſo fortdauern können, — ich ſelbſt
fühl mich hier anders, wie ſonſt. — Die Zukunft leuch¬
tet mir nicht helle, und ich hab ſo große Luſt nicht mehr

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[403/0419] Acacienbaum und hab ihn umhalſt und wieder abge¬ beten daß ich geſagt hab ich wollt Latein lernen. Bettine. An die Bettine. Ich habe Deine Briefe erhalten die Du ſeit meiner Abreiſe mir ſchreibſt. Ich muß mich kalt machen daß Dein Flammen mich nicht angreifen, doch ſuch ich Dir nachzuempfinden und meine Mühe iſt nicht ganz um¬ ſonſt — doch ſtaun ich wie gewaltig Dich alles ergreift und daß dies alles nicht Deine Geſundheit aufreibt, denn wie mir einleuchtet ſo kannſt Du unmöglich viel ſchlafen? — und dabei dies unruhige Leben wo jeder Augenblick Dich aufs neue reizt — ich glaub ſelber daß Du einen Dämon haſt der Dich wieder ſtärkt, wie könn¬ teſt Du ſonſt alles faſſen? — und Dein Herz, iſt es nicht voll zum Überlaufen, der Gärtner, der Moritz, der Franzoſe, der Clemens und ich doch auch, — und Deine frühen Wanderungen im Bosket, Du ſchläfſt nicht aus, es wird nicht lange ſo fortdauern können, — ich ſelbſt fühl mich hier anders, wie ſonſt. — Die Zukunft leuch¬ tet mir nicht helle, und ich hab ſo große Luſt nicht mehr

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/419>, abgerufen am 29.11.2024.