Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835.

Bild:
<< vorherige Seite

in der ganzen Umgegend umher; überall sind Jugend-
freunde seines Vaters, die von der Höhen da und dort
hindeuten und erzählen, welche glückliche Stunden sie
mit ihm an so schönen Orten verlebten; und so geht
es im Triumph von der Stadt auf's Land, und von
da wieder in die Stadt. -- In Offenbach, dem zierlich-
sten und reinsten Städtchen von der Welt, das mit
himmelblauseidenem Himmel unterlegt ist, mit silbernen
Wellen garnirt und mit blühenden Feldern von Hia-
zynthen und Tausendschönchen gestickt; da war des
Erzählens der Erinnerungen an jene glückliche Zeiten
kein Ende.

Beiliegende Granaten hab' ich aus Salzburg er-
halten; tragen Sie dieselben zu meinem Andenken.

Bettine.

Einliegende Bücher für den Geheimenrath.

An Bettine.


Auch gestern wieder, liebes Herz, hat sich aus Dei-
nem Füllhorn eine reichliche Gabe zu uns ergossen, grade
zur rechten Zeit und Stunde, denn die Frauenzimmer

in der ganzen Umgegend umher; überall ſind Jugend-
freunde ſeines Vaters, die von der Höhen da und dort
hindeuten und erzählen, welche glückliche Stunden ſie
mit ihm an ſo ſchönen Orten verlebten; und ſo geht
es im Triumph von der Stadt auf's Land, und von
da wieder in die Stadt. — In Offenbach, dem zierlich-
ſten und reinſten Städtchen von der Welt, das mit
himmelblauſeidenem Himmel unterlegt iſt, mit ſilbernen
Wellen garnirt und mit blühenden Feldern von Hia-
zynthen und Tauſendſchönchen geſtickt; da war des
Erzählens der Erinnerungen an jene glückliche Zeiten
kein Ende.

Beiliegende Granaten hab' ich aus Salzburg er-
halten; tragen Sie dieſelben zu meinem Andenken.

Bettine.

Einliegende Bücher für den Geheimenrath.

An Bettine.


Auch geſtern wieder, liebes Herz, hat ſich aus Dei-
nem Füllhorn eine reichliche Gabe zu uns ergoſſen, grade
zur rechten Zeit und Stunde, denn die Frauenzimmer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0246" n="214"/>
in der ganzen Umgegend umher; überall &#x017F;ind Jugend-<lb/>
freunde &#x017F;eines Vaters, die von der Höhen da und dort<lb/>
hindeuten und erzählen, welche glückliche Stunden &#x017F;ie<lb/>
mit ihm an &#x017F;o &#x017F;chönen Orten verlebten; und &#x017F;o geht<lb/>
es im Triumph von der Stadt auf's Land, und von<lb/>
da wieder in die Stadt. &#x2014; In Offenbach, dem zierlich-<lb/>
&#x017F;ten und rein&#x017F;ten Städtchen von der Welt, das mit<lb/>
himmelblau&#x017F;eidenem Himmel unterlegt i&#x017F;t, mit &#x017F;ilbernen<lb/>
Wellen garnirt und mit blühenden Feldern von Hia-<lb/>
zynthen und Tau&#x017F;end&#x017F;chönchen ge&#x017F;tickt; da war des<lb/>
Erzählens der Erinnerungen an jene glückliche Zeiten<lb/>
kein Ende.</p><lb/>
          <p>Beiliegende Granaten hab' ich aus Salzburg er-<lb/>
halten; tragen Sie die&#x017F;elben zu meinem Andenken.</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Bettine.</hi> </salute>
          </closer><lb/>
          <postscript>
            <p>Einliegende Bücher für den Geheimenrath.</p>
          </postscript>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <opener>
            <salute>An Bettine.</salute><lb/>
            <dateline> <hi rendition="#et">Weimar, den 20. April 1808.</hi> </dateline>
          </opener><lb/>
          <p>Auch ge&#x017F;tern wieder, liebes Herz, hat &#x017F;ich aus Dei-<lb/>
nem Füllhorn eine reichliche Gabe zu uns ergo&#x017F;&#x017F;en, grade<lb/>
zur rechten Zeit und Stunde, denn die Frauenzimmer<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[214/0246] in der ganzen Umgegend umher; überall ſind Jugend- freunde ſeines Vaters, die von der Höhen da und dort hindeuten und erzählen, welche glückliche Stunden ſie mit ihm an ſo ſchönen Orten verlebten; und ſo geht es im Triumph von der Stadt auf's Land, und von da wieder in die Stadt. — In Offenbach, dem zierlich- ſten und reinſten Städtchen von der Welt, das mit himmelblauſeidenem Himmel unterlegt iſt, mit ſilbernen Wellen garnirt und mit blühenden Feldern von Hia- zynthen und Tauſendſchönchen geſtickt; da war des Erzählens der Erinnerungen an jene glückliche Zeiten kein Ende. Beiliegende Granaten hab' ich aus Salzburg er- halten; tragen Sie dieſelben zu meinem Andenken. Bettine. Einliegende Bücher für den Geheimenrath. An Bettine. Weimar, den 20. April 1808. Auch geſtern wieder, liebes Herz, hat ſich aus Dei- nem Füllhorn eine reichliche Gabe zu uns ergoſſen, grade zur rechten Zeit und Stunde, denn die Frauenzimmer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835/246
Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835/246>, abgerufen am 18.12.2024.