Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Und ander gut Gesellen mehre. Ach feins mein Lieb, so sey mir hold, Um Eins will ich dich bitten, Kauf du mir ein gespiegeltes Roß, Dazu ein gemahlten Schlitten. So fahren wir mit Schallen, So fahren wir mit Schallen, So fahren wir mit Schallen, Die Gäßlein allenthalben, Feinslieb, laß dirs gefallen. Ach feins mein Lieb, so spar mich nit, Ich bin darzu gewachsen. Nimm nur dein Müfflein in die Hand, Ich schau dir über die Achsel, Weiß zugeschneites Osterlamm, Mein Rößlein rasselt mit dem Kamm, So fahren wir mit Schallen, Die Gäßlein allenthalben, Feins Lied laß dirs gefallen. Ach feins mein Lieb, nun spitz die Füß, Wohl auf mit mir zum Tanze, Zieh mir die Rädlein um und um, Mit deinem Schleppenschwanze; Und ander gut Geſellen mehre. Ach feins mein Lieb, ſo ſey mir hold, Um Eins will ich dich bitten, Kauf du mir ein geſpiegeltes Roß, Dazu ein gemahlten Schlitten. So fahren wir mit Schallen, So fahren wir mit Schallen, So fahren wir mit Schallen, Die Gaͤßlein allenthalben, Feinslieb, laß dirs gefallen. Ach feins mein Lieb, ſo ſpar mich nit, Ich bin darzu gewachſen. Nimm nur dein Muͤfflein in die Hand, Ich ſchau dir uͤber die Achſel, Weiß zugeſchneites Oſterlamm, Mein Roͤßlein raſſelt mit dem Kamm, So fahren wir mit Schallen, Die Gaͤßlein allenthalben, Feins Lied laß dirs gefallen. Ach feins mein Lieb, nun ſpitz die Fuͤß, Wohl auf mit mir zum Tanze, Zieh mir die Raͤdlein um und um, Mit deinem Schleppenſchwanze; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0063" n="53"/> <l>Und ander gut Geſellen mehre.</l><lb/> <l>Heut iſt trocken, morgen iſt naß,</l><lb/> <l>Da hat uns der Teufel den Winter herbracht;</l><lb/> <l>Der Winter thut ſich biegen,</l><lb/> <l>Die Lerchen thun ſich ſchmiegen,</l><lb/> <l>Die Schlitten thun ſie uͤben.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ach feins mein Lieb, ſo ſey mir hold,</l><lb/> <l>Um Eins will ich dich bitten,</l><lb/> <l>Kauf du mir ein geſpiegeltes Roß,</l><lb/> <l>Dazu ein gemahlten Schlitten.</l><lb/> <l>So fahren wir mit Schallen,</l><lb/> <l>So fahren wir mit Schallen,</l><lb/> <l>So fahren wir mit Schallen,</l><lb/> <l>Die Gaͤßlein allenthalben,</l><lb/> <l>Feinslieb, laß dirs gefallen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ach feins mein Lieb, ſo ſpar mich nit,</l><lb/> <l>Ich bin darzu gewachſen.</l><lb/> <l>Nimm nur dein Muͤfflein in die Hand,</l><lb/> <l>Ich ſchau dir uͤber die Achſel,</l><lb/> <l>Weiß zugeſchneites Oſterlamm,</l><lb/> <l>Mein Roͤßlein raſſelt mit dem Kamm,</l><lb/> <l>So fahren wir mit Schallen,</l><lb/> <l>Die Gaͤßlein allenthalben,</l><lb/> <l>Feins Lied laß dirs gefallen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ach feins mein Lieb, nun ſpitz die Fuͤß,</l><lb/> <l>Wohl auf mit mir zum Tanze,</l><lb/> <l>Zieh mir die Raͤdlein um und um,</l><lb/> <l>Mit deinem Schleppenſchwanze;</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0063]
Und ander gut Geſellen mehre.
Heut iſt trocken, morgen iſt naß,
Da hat uns der Teufel den Winter herbracht;
Der Winter thut ſich biegen,
Die Lerchen thun ſich ſchmiegen,
Die Schlitten thun ſie uͤben.
Ach feins mein Lieb, ſo ſey mir hold,
Um Eins will ich dich bitten,
Kauf du mir ein geſpiegeltes Roß,
Dazu ein gemahlten Schlitten.
So fahren wir mit Schallen,
So fahren wir mit Schallen,
So fahren wir mit Schallen,
Die Gaͤßlein allenthalben,
Feinslieb, laß dirs gefallen.
Ach feins mein Lieb, ſo ſpar mich nit,
Ich bin darzu gewachſen.
Nimm nur dein Muͤfflein in die Hand,
Ich ſchau dir uͤber die Achſel,
Weiß zugeſchneites Oſterlamm,
Mein Roͤßlein raſſelt mit dem Kamm,
So fahren wir mit Schallen,
Die Gaͤßlein allenthalben,
Feins Lied laß dirs gefallen.
Ach feins mein Lieb, nun ſpitz die Fuͤß,
Wohl auf mit mir zum Tanze,
Zieh mir die Raͤdlein um und um,
Mit deinem Schleppenſchwanze;
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Zitationshilfe: | Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/63>, abgerufen am 20.07.2024. |