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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Und eins beginne nach äußerster Macht;
Dich zu erheben,
Und dir zu leben,
Weil du mich mit so viel Gnaden bewacht.

Danket ihr Augen dem ewigen Lichte,
Daß ihr so sehend und offen dasteht;
Danket ihm für das erlangte Gesichte,
Das auch noch dauret und noch nicht vergeht.
Schauet mit Wonne
Auf ihn die Sonne,
Bis er euch über die Sterne erhöht.
Danket ihr Ohren dem Worte des Lebens,
Daß ihr vernehmen könnt, was es euch heißt;
Oeffnet euch, daß es nicht rufe vergebens,
Laßt euch regieren den ewigen Geist;
Bis ihr könnt hören,
Wie man mit Chören
Dorten ihn ewig erhebet und preißt.
Danket Gedanken, Verstand und du Wille,
Danke Gedächtniß und Urtheil dazu;
Schwinget die Flügel zur ewigen Fülle,
Laßt euch nicht halten das zeitliche Nu.
Lob und Gefieder
Sincke nicht nieder,
Bis ihr gelanget zur himmlischen Ruh.


Und eins beginne nach aͤußerſter Macht;
Dich zu erheben,
Und dir zu leben,
Weil du mich mit ſo viel Gnaden bewacht.

Danket ihr Augen dem ewigen Lichte,
Daß ihr ſo ſehend und offen daſteht;
Danket ihm fuͤr das erlangte Geſichte,
Das auch noch dauret und noch nicht vergeht.
Schauet mit Wonne
Auf ihn die Sonne,
Bis er euch uͤber die Sterne erhoͤht.
Danket ihr Ohren dem Worte des Lebens,
Daß ihr vernehmen koͤnnt, was es euch heißt;
Oeffnet euch, daß es nicht rufe vergebens,
Laßt euch regieren den ewigen Geiſt;
Bis ihr koͤnnt hoͤren,
Wie man mit Choͤren
Dorten ihn ewig erhebet und preißt.
Danket Gedanken, Verſtand und du Wille,
Danke Gedaͤchtniß und Urtheil dazu;
Schwinget die Fluͤgel zur ewigen Fuͤlle,
Laßt euch nicht halten das zeitliche Nu.
Lob und Gefieder
Sincke nicht nieder,
Bis ihr gelanget zur himmliſchen Ruh.


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[181/0191] Und eins beginne nach aͤußerſter Macht; Dich zu erheben, Und dir zu leben, Weil du mich mit ſo viel Gnaden bewacht. Danket ihr Augen dem ewigen Lichte, Daß ihr ſo ſehend und offen daſteht; Danket ihm fuͤr das erlangte Geſichte, Das auch noch dauret und noch nicht vergeht. Schauet mit Wonne Auf ihn die Sonne, Bis er euch uͤber die Sterne erhoͤht. Danket ihr Ohren dem Worte des Lebens, Daß ihr vernehmen koͤnnt, was es euch heißt; Oeffnet euch, daß es nicht rufe vergebens, Laßt euch regieren den ewigen Geiſt; Bis ihr koͤnnt hoͤren, Wie man mit Choͤren Dorten ihn ewig erhebet und preißt. Danket Gedanken, Verſtand und du Wille, Danke Gedaͤchtniß und Urtheil dazu; Schwinget die Fluͤgel zur ewigen Fuͤlle, Laßt euch nicht halten das zeitliche Nu. Lob und Gefieder Sincke nicht nieder, Bis ihr gelanget zur himmliſchen Ruh.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/191>, abgerufen am 30.12.2024.