Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Was willst du studieren, Und willst ein Pfaff seyn; Man giebt dir ins Kloster Kein Weibchen hinein. Silberner Degen, Ein goldener Knopf; Die Mädle sind traurig, Franzosen sind fort! Ueber dem Wald, über dem Wald, Hats nen schönen Reifen; Dem Mädle sind die Ohren kalt, Die Buben wollens greifen. S mein seyn und 's dein seyn, Und's zu dir liego, Das bringt mich sechs Jahr lang Ins Soldatelebo. Sechs Jahr und drei Monat, Dann ist mein Zeit aus; Nach kömmt es mein Schätzle, Und führt mich nach Haus. Was willſt du ſtudieren, Und willſt ein Pfaff ſeyn; Man giebt dir ins Kloſter Kein Weibchen hinein. Silberner Degen, Ein goldener Knopf; Die Maͤdle ſind traurig, Franzoſen ſind fort! Ueber dem Wald, uͤber dem Wald, Hats nen ſchoͤnen Reifen; Dem Maͤdle ſind die Ohren kalt, Die Buben wollens greifen. S mein ſeyn und 's dein ſeyn, Und's zu dir liego, Das bringt mich ſechs Jahr lang Ins Soldatelebo. Sechs Jahr und drei Monat, Dann iſt mein Zeit aus; Nach koͤmmt es mein Schaͤtzle, Und fuͤhrt mich nach Haus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0132" n="122"/> <lg n="2"> <l>Was willſt du ſtudieren,</l><lb/> <l>Und willſt ein Pfaff ſeyn;</l><lb/> <l>Man giebt dir ins Kloſter</l><lb/> <l>Kein Weibchen hinein.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>ilberner Degen,</l><lb/> <l>Ein goldener Knopf;</l><lb/> <l>Die Maͤdle ſind traurig,</l><lb/> <l>Franzoſen ſind fort!</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">U</hi>eber dem Wald, uͤber dem Wald,</l><lb/> <l>Hats nen ſchoͤnen Reifen;</l><lb/> <l>Dem Maͤdle ſind die Ohren kalt,</l><lb/> <l>Die Buben wollens greifen.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi> mein ſeyn und 's dein ſeyn,</l><lb/> <l>Und's zu dir liego,</l><lb/> <l>Das bringt mich ſechs Jahr lang</l><lb/> <l>Ins Soldatelebo.</l><lb/> <l>Sechs Jahr und drei Monat,</l><lb/> <l>Dann iſt mein Zeit aus;</l><lb/> <l>Nach koͤmmt es mein Schaͤtzle,</l><lb/> <l>Und fuͤhrt mich nach Haus.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0132]
Was willſt du ſtudieren,
Und willſt ein Pfaff ſeyn;
Man giebt dir ins Kloſter
Kein Weibchen hinein.
Silberner Degen,
Ein goldener Knopf;
Die Maͤdle ſind traurig,
Franzoſen ſind fort!
Ueber dem Wald, uͤber dem Wald,
Hats nen ſchoͤnen Reifen;
Dem Maͤdle ſind die Ohren kalt,
Die Buben wollens greifen.
S mein ſeyn und 's dein ſeyn,
Und's zu dir liego,
Das bringt mich ſechs Jahr lang
Ins Soldatelebo.
Sechs Jahr und drei Monat,
Dann iſt mein Zeit aus;
Nach koͤmmt es mein Schaͤtzle,
Und fuͤhrt mich nach Haus.
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