Zu Nacht lauft er in den Schnee, So er dann hört des Metzen Stimm, Dann sticht ihn erst des Uebels Grimm, Von Frost und Regen leidet er viel, Also treibt der Thor sein Saitenspiel Wohl hin über die Wachen ganz. Am Sontag schenkt ihm die Metz ein Kranz, Der ist nicht einer halben Haselnuß werth, Den die Metz dem Narren gewehrt, So er nun den Kranz auftreit, So dünkt er sich zehenmal so breit Und lauft damit in alle Gassen, Er dünkt sich stolz ohn alle maaßen. Was ihm die Metz heist, muß er thun, So kann er ohne Krieg nicht ruhn. Welcher sich des Uebels will erwehren, Der soll sich zu guten Gesellen kehren, Wo sie sitzen bey dem kühlen Wein Und soll die Metze ein Metze lassen seyn, Bis daß sie ihm werd gegeben zu der Eh, Ihm wird dennoch wahrlich wohl weh, Wenn er ein Jahr zu Hause sitzt bey ihr, Er wollt daß sie ein Reutlinger Ochs wär, Er gäb sie wieder um das halbe Hauptgut, Also spricht Nicklas Wohlgemuth.
Zu Nacht lauft er in den Schnee, So er dann hoͤrt des Metzen Stimm, Dann ſticht ihn erſt des Uebels Grimm, Von Froſt und Regen leidet er viel, Alſo treibt der Thor ſein Saitenſpiel Wohl hin uͤber die Wachen ganz. Am Sontag ſchenkt ihm die Metz ein Kranz, Der iſt nicht einer halben Haſelnuß werth, Den die Metz dem Narren gewehrt, So er nun den Kranz auftreit, So duͤnkt er ſich zehenmal ſo breit Und lauft damit in alle Gaſſen, Er duͤnkt ſich ſtolz ohn alle maaßen. Was ihm die Metz heiſt, muß er thun, So kann er ohne Krieg nicht ruhn. Welcher ſich des Uebels will erwehren, Der ſoll ſich zu guten Geſellen kehren, Wo ſie ſitzen bey dem kuͤhlen Wein Und ſoll die Metze ein Metze laſſen ſeyn, Bis daß ſie ihm werd gegeben zu der Eh, Ihm wird dennoch wahrlich wohl weh, Wenn er ein Jahr zu Hauſe ſitzt bey ihr, Er wollt daß ſie ein Reutlinger Ochs waͤr, Er gaͤb ſie wieder um das halbe Hauptgut, Alſo ſpricht Nicklas Wohlgemuth.
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Zu Nacht lauft er in den Schnee,
So er dann hoͤrt des Metzen Stimm,
Dann ſticht ihn erſt des Uebels Grimm,
Von Froſt und Regen leidet er viel,
Alſo treibt der Thor ſein Saitenſpiel
Wohl hin uͤber die Wachen ganz.
Am Sontag ſchenkt ihm die Metz ein Kranz,
Der iſt nicht einer halben Haſelnuß werth,
Den die Metz dem Narren gewehrt,
So er nun den Kranz auftreit,
So duͤnkt er ſich zehenmal ſo breit
Und lauft damit in alle Gaſſen,
Er duͤnkt ſich ſtolz ohn alle maaßen.
Was ihm die Metz heiſt, muß er thun,
So kann er ohne Krieg nicht ruhn.
Welcher ſich des Uebels will erwehren,
Der ſoll ſich zu guten Geſellen kehren,
Wo ſie ſitzen bey dem kuͤhlen Wein
Und ſoll die Metze ein Metze laſſen ſeyn,
Bis daß ſie ihm werd gegeben zu der Eh,
Ihm wird dennoch wahrlich wohl weh,
Wenn er ein Jahr zu Hauſe ſitzt bey ihr,
Er wollt daß ſie ein Reutlinger Ochs waͤr,
Er gaͤb ſie wieder um das halbe Hauptgut,
Alſo ſpricht Nicklas Wohlgemuth.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/76>, abgerufen am 22.11.2024.
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