Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Den Rosenkranz, den Handschuh weiß
Ins Kloster gab nach seiner Reis.



Dorothea und Theophilus.

(Mündlich.)

Gleich wie ein fruchtbarer Regen
Ist der Martyrer Blut,
Und Frucht durch Gottes Segen
Reichlicher bringen thut.
Durchs Kreutz die Kirche dringet
Und wächst ohn Unterlaß,
Durch Tod zum Leben ringet,
Wer herzlich glaubet das.
Aus guter Zucht und Namen
Erschwingt sich gute Art,
Von Gott die Frommen kamen,
Der frommen Kinder wart't.
Ist Dorothea geboren
Von Aeltern keusch und rein,
So geht sie nicht verloren,
Und bleibt sie auch allein.
Die Heyden wollten zwingen
Sie zur Abgötterey,
Dem Feind wollts nicht gelingen,
Christum bekannt sie frey,
Ein Urtheil ward gefället
Verdient hätt sie den Tod,
Ritterlich sie sich stellet,
Und schrie ernstlich zu Gott.

Den Roſenkranz, den Handſchuh weiß
Ins Kloſter gab nach ſeiner Reis.



Dorothea und Theophilus.

(Muͤndlich.)

Gleich wie ein fruchtbarer Regen
Iſt der Martyrer Blut,
Und Frucht durch Gottes Segen
Reichlicher bringen thut.
Durchs Kreutz die Kirche dringet
Und waͤchſt ohn Unterlaß,
Durch Tod zum Leben ringet,
Wer herzlich glaubet das.
Aus guter Zucht und Namen
Erſchwingt ſich gute Art,
Von Gott die Frommen kamen,
Der frommen Kinder wart't.
Iſt Dorothea geboren
Von Aeltern keuſch und rein,
So geht ſie nicht verloren,
Und bleibt ſie auch allein.
Die Heyden wollten zwingen
Sie zur Abgoͤtterey,
Dem Feind wollts nicht gelingen,
Chriſtum bekannt ſie frey,
Ein Urtheil ward gefaͤllet
Verdient haͤtt ſie den Tod,
Ritterlich ſie ſich ſtellet,
Und ſchrie ernſtlich zu Gott.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0337" n="325"/>
              <l>Den Ro&#x017F;enkranz, den Hand&#x017F;chuh weiß</l><lb/>
              <l>Ins Klo&#x017F;ter gab nach &#x017F;einer Reis.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Dorothea und Theophilus</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">(Mu&#x0364;ndlich.)</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">G</hi>leich wie ein fruchtbarer Regen</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t der Martyrer Blut,</l><lb/>
              <l>Und Frucht durch Gottes Segen</l><lb/>
              <l>Reichlicher bringen thut.</l><lb/>
              <l>Durchs Kreutz die Kirche dringet</l><lb/>
              <l>Und wa&#x0364;ch&#x017F;t ohn Unterlaß,</l><lb/>
              <l>Durch Tod zum Leben ringet,</l><lb/>
              <l>Wer herzlich glaubet das.</l><lb/>
              <l>Aus guter Zucht und Namen</l><lb/>
              <l>Er&#x017F;chwingt &#x017F;ich gute Art,</l><lb/>
              <l>Von Gott die Frommen kamen,</l><lb/>
              <l>Der frommen Kinder wart't.</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t Dorothea geboren</l><lb/>
              <l>Von Aeltern keu&#x017F;ch und rein,</l><lb/>
              <l>So geht &#x017F;ie nicht verloren,</l><lb/>
              <l>Und bleibt &#x017F;ie auch allein.</l><lb/>
              <l>Die Heyden wollten zwingen</l><lb/>
              <l>Sie zur Abgo&#x0364;tterey,</l><lb/>
              <l>Dem Feind wollts nicht gelingen,</l><lb/>
              <l>Chri&#x017F;tum bekannt &#x017F;ie frey,</l><lb/>
              <l>Ein Urtheil ward gefa&#x0364;llet</l><lb/>
              <l>Verdient ha&#x0364;tt &#x017F;ie den Tod,</l><lb/>
              <l>Ritterlich &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;tellet,</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;chrie ern&#x017F;tlich zu Gott.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0337] Den Roſenkranz, den Handſchuh weiß Ins Kloſter gab nach ſeiner Reis. Dorothea und Theophilus. (Muͤndlich.) Gleich wie ein fruchtbarer Regen Iſt der Martyrer Blut, Und Frucht durch Gottes Segen Reichlicher bringen thut. Durchs Kreutz die Kirche dringet Und waͤchſt ohn Unterlaß, Durch Tod zum Leben ringet, Wer herzlich glaubet das. Aus guter Zucht und Namen Erſchwingt ſich gute Art, Von Gott die Frommen kamen, Der frommen Kinder wart't. Iſt Dorothea geboren Von Aeltern keuſch und rein, So geht ſie nicht verloren, Und bleibt ſie auch allein. Die Heyden wollten zwingen Sie zur Abgoͤtterey, Dem Feind wollts nicht gelingen, Chriſtum bekannt ſie frey, Ein Urtheil ward gefaͤllet Verdient haͤtt ſie den Tod, Ritterlich ſie ſich ſtellet, Und ſchrie ernſtlich zu Gott.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/337
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/337>, abgerufen am 24.11.2024.