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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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So ward die Ros in ihrem Blut,
Die frech erwuchs mit Uebermuth,
Gar bald zu nicht durch fromme Händ,
Das Rosenbad Gott von uns wend.


Zug nach Morea.

(Fliegendes Blat aus der Schweiz, mitgetheilt von H. Prof. Blumenbach.)

Was haben die Urner und Zuger gethan,
Sie wollen ein Zug gen Morea han,
Gen Morea wollens dingen,
Sie wollen dingen achttausend Mann,
Wider den Türken wollens kriegen.
Sie zogen durchs freye Amt hinab,
Sie fanden gar manchen jungen Soldat,
Sie liessens all roth bekleiden, sie führen über den Zuger-
See,
Sie lugen umher und das thut weh:
He der Krieg mögt manchem verleiden.
Sie zogen zu Zug wohl aus der Stadt,
Und ein gut Gesell zum andern sprach:
"Ich habs gar eben gerechnet,
"Wir müssen ziehn dem Türken zu,
"He ich mein, mein Herz müst brechen!"
Wie sie aus den Schiffen heraus dann steigen,
Die Hauptleut thun ihnen die Händ all reichen,
Sie thätens in Glieder stellen,
Der ein Hauptmann zum andern sprach:
"He wie han wir die bravsten Gesellen."

So ward die Ros in ihrem Blut,
Die frech erwuchs mit Uebermuth,
Gar bald zu nicht durch fromme Haͤnd,
Das Roſenbad Gott von uns wend.


Zug nach Morea.

(Fliegendes Blat aus der Schweiz, mitgetheilt von H. Prof. Blumenbach.)

Was haben die Urner und Zuger gethan,
Sie wollen ein Zug gen Morea han,
Gen Morea wollens dingen,
Sie wollen dingen achttauſend Mann,
Wider den Tuͤrken wollens kriegen.
Sie zogen durchs freye Amt hinab,
Sie fanden gar manchen jungen Soldat,
Sie lieſſens all roth bekleiden, ſie fuͤhren uͤber den Zuger-
See,
Sie lugen umher und das thut weh:
He der Krieg moͤgt manchem verleiden.
Sie zogen zu Zug wohl aus der Stadt,
Und ein gut Geſell zum andern ſprach:
„Ich habs gar eben gerechnet,
„Wir muͤſſen ziehn dem Tuͤrken zu,
„He ich mein, mein Herz muͤſt brechen!“
Wie ſie aus den Schiffen heraus dann ſteigen,
Die Hauptleut thun ihnen die Haͤnd all reichen,
Sie thaͤtens in Glieder ſtellen,
Der ein Hauptmann zum andern ſprach:
„He wie han wir die bravſten Geſellen.“

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[142/0154] So ward die Ros in ihrem Blut, Die frech erwuchs mit Uebermuth, Gar bald zu nicht durch fromme Haͤnd, Das Roſenbad Gott von uns wend. Zug nach Morea. (Fliegendes Blat aus der Schweiz, mitgetheilt von H. Prof. Blumenbach.) Was haben die Urner und Zuger gethan, Sie wollen ein Zug gen Morea han, Gen Morea wollens dingen, Sie wollen dingen achttauſend Mann, Wider den Tuͤrken wollens kriegen. Sie zogen durchs freye Amt hinab, Sie fanden gar manchen jungen Soldat, Sie lieſſens all roth bekleiden, ſie fuͤhren uͤber den Zuger- See, Sie lugen umher und das thut weh: He der Krieg moͤgt manchem verleiden. Sie zogen zu Zug wohl aus der Stadt, Und ein gut Geſell zum andern ſprach: „Ich habs gar eben gerechnet, „Wir muͤſſen ziehn dem Tuͤrken zu, „He ich mein, mein Herz muͤſt brechen!“ Wie ſie aus den Schiffen heraus dann ſteigen, Die Hauptleut thun ihnen die Haͤnd all reichen, Sie thaͤtens in Glieder ſtellen, Der ein Hauptmann zum andern ſprach: „He wie han wir die bravſten Geſellen.“

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/154>, abgerufen am 22.11.2024.