Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808."Die Mittel will ich brauchen, "Die mich mein Bräutgam lehrt, "Vor diesem beschornen Hauffen, "Bin ich noch unversehrt. In Magdeburg der Reinen, Ist manches Christen Seel, Sie ruft zu Gott im Himmel, Klagt ihm ihr Ungefell. In Magdeburg wird gelehret, Gotteswort rein lauter und klar, Gelobet wird Gott der Herre Mit Psalmen immerdar. In Magdeburg der Guten, Ist manch Jungfräulein stolz, Sie beten von ganzem Gemüthe, Und sind keinem Spanier hold. In Magdeburg der Festen, Ist manch Jungfräulein fein, Sie bitten für die Christen, Den Spaniern sind sie feind. In Magdeburg der Freien, Ist mannig Kindlein zart, Es ruft zu Gott dem Herren, Daß er die Stadt bewahrt. In Magdeburg der Werthen, Da sind der Kriegsleut viel, Zu Fuß und auch zu Pferden, Treiben sie Ritterspiel. „Die Mittel will ich brauchen, „Die mich mein Braͤutgam lehrt, „Vor dieſem beſchornen Hauffen, „Bin ich noch unverſehrt. In Magdeburg der Reinen, Iſt manches Chriſten Seel, Sie ruft zu Gott im Himmel, Klagt ihm ihr Ungefell. In Magdeburg wird gelehret, Gotteswort rein lauter und klar, Gelobet wird Gott der Herre Mit Pſalmen immerdar. In Magdeburg der Guten, Iſt manch Jungfraͤulein ſtolz, Sie beten von ganzem Gemuͤthe, Und ſind keinem Spanier hold. In Magdeburg der Feſten, Iſt manch Jungfraͤulein fein, Sie bitten fuͤr die Chriſten, Den Spaniern ſind ſie feind. In Magdeburg der Freien, Iſt mannig Kindlein zart, Es ruft zu Gott dem Herren, Daß er die Stadt bewahrt. In Magdeburg der Werthen, Da ſind der Kriegsleut viel, Zu Fuß und auch zu Pferden, Treiben ſie Ritterſpiel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0116" n="104"/> <lg n="7"> <l>„Die Mittel will ich brauchen,</l><lb/> <l>„Die mich mein Braͤutgam lehrt,</l><lb/> <l>„Vor dieſem beſchornen Hauffen,</l><lb/> <l>„Bin ich noch unverſehrt.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>In Magdeburg der Reinen,</l><lb/> <l>Iſt manches Chriſten Seel,</l><lb/> <l>Sie ruft zu Gott im Himmel,</l><lb/> <l>Klagt ihm ihr Ungefell.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>In Magdeburg wird gelehret,</l><lb/> <l>Gotteswort rein lauter und klar,</l><lb/> <l>Gelobet wird Gott der Herre</l><lb/> <l>Mit Pſalmen immerdar.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>In Magdeburg der Guten,</l><lb/> <l>Iſt manch Jungfraͤulein ſtolz,</l><lb/> <l>Sie beten von ganzem Gemuͤthe,</l><lb/> <l>Und ſind keinem Spanier hold.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>In Magdeburg der Feſten,</l><lb/> <l>Iſt manch Jungfraͤulein fein,</l><lb/> <l>Sie bitten fuͤr die Chriſten,</l><lb/> <l>Den Spaniern ſind ſie feind.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>In Magdeburg der Freien,</l><lb/> <l>Iſt mannig Kindlein zart,</l><lb/> <l>Es ruft zu Gott dem Herren,</l><lb/> <l>Daß er die Stadt bewahrt.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>In Magdeburg der Werthen,</l><lb/> <l>Da ſind der Kriegsleut viel,</l><lb/> <l>Zu Fuß und auch zu Pferden,</l><lb/> <l>Treiben ſie Ritterſpiel.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0116]
„Die Mittel will ich brauchen,
„Die mich mein Braͤutgam lehrt,
„Vor dieſem beſchornen Hauffen,
„Bin ich noch unverſehrt.
In Magdeburg der Reinen,
Iſt manches Chriſten Seel,
Sie ruft zu Gott im Himmel,
Klagt ihm ihr Ungefell.
In Magdeburg wird gelehret,
Gotteswort rein lauter und klar,
Gelobet wird Gott der Herre
Mit Pſalmen immerdar.
In Magdeburg der Guten,
Iſt manch Jungfraͤulein ſtolz,
Sie beten von ganzem Gemuͤthe,
Und ſind keinem Spanier hold.
In Magdeburg der Feſten,
Iſt manch Jungfraͤulein fein,
Sie bitten fuͤr die Chriſten,
Den Spaniern ſind ſie feind.
In Magdeburg der Freien,
Iſt mannig Kindlein zart,
Es ruft zu Gott dem Herren,
Daß er die Stadt bewahrt.
In Magdeburg der Werthen,
Da ſind der Kriegsleut viel,
Zu Fuß und auch zu Pferden,
Treiben ſie Ritterſpiel.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |