Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

De ene was Vaget, de ander Pastor
Des Nahme het Hr Ludert.

He wolde sick gern gefangen geven,
Wolden se em fristen sin junge Leven,
Und nehmen em gefangen,
Wol up des löfligen Königs Recht,
Darnach stand sein Verlangen.
Bohles Johann sprack altohand:
De Dithmarscher hebben my uth gesandt,
He spall sich fangen geven,
Hefft he den Kopmann ken Leed gedahn,
Fristen schall he sin Leven.
Hänschen wol to Peter sprack:
Ik fürchte alhier grot Ungemack,
Ach Peter gift dy gefangen.
Peter hof up sinne witte Hand
Schleg Hänschen by de Wangen.
He settede de Kanne vär sinen Mund,
He drunk se ut bet up den Grund,
Ehn Fähnlin he so drahde,
Dar to en Schwerd umb Hövet schwank,
Hedde men de Spisse to bade.
De Dithmarscher lepen an dat Klieff
Wieben Peter mit Hansen bestande blief,
Dat dehte em keen baten,
Twen andern Gesellen waren ock darby,
Ehr Leven mosten se laten.

De ene was Vaget, de ander Paſtor
Des Nahme het Hr Ludert.

He wolde ſick gern gefangen geven,
Wolden ſe em friſten ſin junge Leven,
Und nehmen em gefangen,
Wol up des loͤfligen Koͤnigs Recht,
Darnach ſtand ſein Verlangen.
Bohles Johann ſprack altohand:
De Dithmarſcher hebben my uth geſandt,
He ſpall ſich fangen geven,
Hefft he den Kopmann ken Leed gedahn,
Friſten ſchall he ſin Leven.
Haͤnſchen wol to Peter ſprack:
Ik fuͤrchte alhier grot Ungemack,
Ach Peter gift dy gefangen.
Peter hof up ſinne witte Hand
Schleg Haͤnſchen by de Wangen.
He ſettede de Kanne vaͤr ſinen Mund,
He drunk ſe ut bet up den Grund,
Ehn Faͤhnlin he ſo drahde,
Dar to en Schwerd umb Hoͤvet ſchwank,
Hedde men de Spiſſe to bade.
De Dithmarſcher lepen an dat Klieff
Wieben Peter mit Hanſen beſtande blief,
Dat dehte em keen baten,
Twen andern Geſellen waren ock darby,
Ehr Leven moſten ſe laten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="11">
              <pb facs="#f0177" n="165"/>
              <l>De ene was Vaget, de ander Pa&#x017F;tor</l><lb/>
              <l>Des Nahme het Hr Ludert.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="12">
              <l>He wolde &#x017F;ick gern gefangen geven,</l><lb/>
              <l>Wolden &#x017F;e em fri&#x017F;ten &#x017F;in junge Leven,</l><lb/>
              <l>Und nehmen em gefangen,</l><lb/>
              <l>Wol up des lo&#x0364;fligen Ko&#x0364;nigs Recht,</l><lb/>
              <l>Darnach &#x017F;tand &#x017F;ein Verlangen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="13">
              <l>Bohles Johann &#x017F;prack altohand:</l><lb/>
              <l>De Dithmar&#x017F;cher hebben my uth ge&#x017F;andt,</l><lb/>
              <l>He &#x017F;pall &#x017F;ich fangen geven,</l><lb/>
              <l>Hefft he den Kopmann ken Leed gedahn,</l><lb/>
              <l>Fri&#x017F;ten &#x017F;chall he &#x017F;in Leven.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="14">
              <l>Ha&#x0364;n&#x017F;chen wol to Peter &#x017F;prack:</l><lb/>
              <l>Ik fu&#x0364;rchte alhier grot Ungemack,</l><lb/>
              <l>Ach Peter gift dy gefangen.</l><lb/>
              <l>Peter hof up &#x017F;inne witte Hand</l><lb/>
              <l>Schleg Ha&#x0364;n&#x017F;chen by de Wangen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="15">
              <l>He &#x017F;ettede de Kanne va&#x0364;r &#x017F;inen Mund,</l><lb/>
              <l>He drunk &#x017F;e ut bet up den Grund,</l><lb/>
              <l>Ehn Fa&#x0364;hnlin he &#x017F;o drahde,</l><lb/>
              <l>Dar to en Schwerd umb Ho&#x0364;vet &#x017F;chwank,</l><lb/>
              <l>Hedde men de Spi&#x017F;&#x017F;e to bade.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="16">
              <l>De Dithmar&#x017F;cher lepen an dat Klieff</l><lb/>
              <l>Wieben Peter mit Han&#x017F;en be&#x017F;tande blief,</l><lb/>
              <l>Dat dehte em keen baten,</l><lb/>
              <l>Twen andern Ge&#x017F;ellen waren ock darby,</l><lb/>
              <l>Ehr Leven mo&#x017F;ten &#x017F;e laten.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0177] De ene was Vaget, de ander Paſtor Des Nahme het Hr Ludert. He wolde ſick gern gefangen geven, Wolden ſe em friſten ſin junge Leven, Und nehmen em gefangen, Wol up des loͤfligen Koͤnigs Recht, Darnach ſtand ſein Verlangen. Bohles Johann ſprack altohand: De Dithmarſcher hebben my uth geſandt, He ſpall ſich fangen geven, Hefft he den Kopmann ken Leed gedahn, Friſten ſchall he ſin Leven. Haͤnſchen wol to Peter ſprack: Ik fuͤrchte alhier grot Ungemack, Ach Peter gift dy gefangen. Peter hof up ſinne witte Hand Schleg Haͤnſchen by de Wangen. He ſettede de Kanne vaͤr ſinen Mund, He drunk ſe ut bet up den Grund, Ehn Faͤhnlin he ſo drahde, Dar to en Schwerd umb Hoͤvet ſchwank, Hedde men de Spiſſe to bade. De Dithmarſcher lepen an dat Klieff Wieben Peter mit Hanſen beſtande blief, Dat dehte em keen baten, Twen andern Geſellen waren ock darby, Ehr Leven moſten ſe laten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/177
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/177>, abgerufen am 27.11.2024.