Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806."Viel sprangen in die See hinein, "Sie schwammen wie der Enten Schaar "Im Wasser hin und her, "Als wär es wilder Entenschaar "Schoß man sie im Geröhr. "Auf Schiffen fuhr man in den See, "Schlug sie mit Rudern todt. "Das Waidwort war nur Ach und Weh, "Die grüne See ward roth. "Viel klommen auf die Bäume hoch, "Die schoß man wie die Krähn; "Die Fittich fehlten ihnen noch, "Sie mocht der Wind nicht wehn. "Zwo Meilen lang bedeckte sich, "Das Land mit Tod und Blut "Das Land, der Strauch, die Rose glich "Dem schwarzen Menschenblut. "Den Bergen war die Sonne nah, "Die uns den Sieg gebracht; "Die Welschen, die man leben sah, "Die dankten es der Nacht. "Ein Lager einem Marktplatz gleich "Kam in der Schweizer Hand. "Karl machte schnell den Bettler reich, "Im armen Schweizerland. „Viel ſprangen in die See hinein, „Sie ſchwammen wie der Enten Schaar „Im Waſſer hin und her, „Als waͤr es wilder Entenſchaar „Schoß man ſie im Geroͤhr. „Auf Schiffen fuhr man in den See, „Schlug ſie mit Rudern todt. „Das Waidwort war nur Ach und Weh, „Die gruͤne See ward roth. „Viel klommen auf die Baͤume hoch, „Die ſchoß man wie die Kraͤhn; „Die Fittich fehlten ihnen noch, „Sie mocht der Wind nicht wehn. „Zwo Meilen lang bedeckte ſich, „Das Land mit Tod und Blut „Das Land, der Strauch, die Roſe glich „Dem ſchwarzen Menſchenblut. „Den Bergen war die Sonne nah, „Die uns den Sieg gebracht; „Die Welſchen, die man leben ſah, „Die dankten es der Nacht. „Ein Lager einem Marktplatz gleich „Kam in der Schweizer Hand. „Karl machte ſchnell den Bettler reich, „Im armen Schweizerland. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="8"> <pb facs="#f0069" n="60"/> <l>„Viel ſprangen in die See hinein,</l><lb/> <l>„Und duͤrſteten doch nicht.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>„Sie ſchwammen wie der Enten Schaar</l><lb/> <l>„Im Waſſer hin und her,</l><lb/> <l>„Als waͤr es wilder Entenſchaar</l><lb/> <l>„Schoß man ſie im Geroͤhr.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>„Auf Schiffen fuhr man in den See,</l><lb/> <l>„Schlug ſie mit Rudern todt.</l><lb/> <l>„Das Waidwort war nur Ach und Weh,</l><lb/> <l>„Die gruͤne See ward roth.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>„Viel klommen auf die Baͤume hoch,</l><lb/> <l>„Die ſchoß man wie die Kraͤhn;</l><lb/> <l>„Die Fittich fehlten ihnen noch,</l><lb/> <l>„Sie mocht der Wind nicht wehn.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>„Zwo Meilen lang bedeckte ſich,</l><lb/> <l>„Das Land mit Tod und Blut</l><lb/> <l>„Das Land, der Strauch, die Roſe glich</l><lb/> <l>„Dem ſchwarzen Menſchenblut.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>„Den Bergen war die Sonne nah,</l><lb/> <l>„Die uns den Sieg gebracht;</l><lb/> <l>„Die Welſchen, die man leben ſah,</l><lb/> <l>„Die dankten es der Nacht.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>„Ein Lager einem Marktplatz gleich</l><lb/> <l>„Kam in der Schweizer Hand.</l><lb/> <l>„Karl machte ſchnell den Bettler reich,</l><lb/> <l>„Im armen Schweizerland.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [60/0069]
„Viel ſprangen in die See hinein,
„Und duͤrſteten doch nicht.
„Sie ſchwammen wie der Enten Schaar
„Im Waſſer hin und her,
„Als waͤr es wilder Entenſchaar
„Schoß man ſie im Geroͤhr.
„Auf Schiffen fuhr man in den See,
„Schlug ſie mit Rudern todt.
„Das Waidwort war nur Ach und Weh,
„Die gruͤne See ward roth.
„Viel klommen auf die Baͤume hoch,
„Die ſchoß man wie die Kraͤhn;
„Die Fittich fehlten ihnen noch,
„Sie mocht der Wind nicht wehn.
„Zwo Meilen lang bedeckte ſich,
„Das Land mit Tod und Blut
„Das Land, der Strauch, die Roſe glich
„Dem ſchwarzen Menſchenblut.
„Den Bergen war die Sonne nah,
„Die uns den Sieg gebracht;
„Die Welſchen, die man leben ſah,
„Die dankten es der Nacht.
„Ein Lager einem Marktplatz gleich
„Kam in der Schweizer Hand.
„Karl machte ſchnell den Bettler reich,
„Im armen Schweizerland.
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