Nach tugendlichen Ehren Stand ihm Herz, Muth und Sinn.
O Stern, o Glanz! o Krone, O Himmel aufgethan! Maß gab ihr Gott zum Lohne, Drey Chorengel Lobgesang, Bekleidet ihn mit Sonne, Maria war voll Wonne, Wie hell scheint uns der Mond!
Liebe spinnt keine Seide.
Bragur VI. B. II. Ab. S. 77.
Es fuhr ein Mägdlein übern See, Wolt brechen den Feiel und grünen Klee, Mit ihrn schneweissen Händen, Der Sommer hat schier ein Ende.
Ein Ritter kam dort her geritten, Er grüßte sie nach Schwäbschen Sitten, Er grüßt sie da alleine: "Ich führ euch mit mir heime."
"Ach Ritter, ihr seyd hochgeborn, "So fürcht ich meines Vaters Zorn, "Ich fürcht ihn alzusehre, "Verliere vielleicht mein Ehre.
"Ach Vater lieber Vater mein, "So weck mich bei dem Mondeschein,
Nach tugendlichen Ehren Stand ihm Herz, Muth und Sinn.
O Stern, o Glanz! o Krone, O Himmel aufgethan! Maß gab ihr Gott zum Lohne, Drey Chorengel Lobgeſang, Bekleidet ihn mit Sonne, Maria war voll Wonne, Wie hell ſcheint uns der Mond!
Liebe ſpinnt keine Seide.
Bragur VI. B. II. Ab. S. 77.
Es fuhr ein Maͤgdlein uͤbern See, Wolt brechen den Feiel und gruͤnen Klee, Mit ihrn ſchneweiſſen Haͤnden, Der Sommer hat ſchier ein Ende.
Ein Ritter kam dort her geritten, Er gruͤßte ſie nach Schwaͤbſchen Sitten, Er gruͤßt ſie da alleine: „Ich fuͤhr euch mit mir heime.“
„Ach Ritter, ihr ſeyd hochgeborn, „So fuͤrcht ich meines Vaters Zorn, „Ich fuͤrcht ihn alzuſehre, „Verliere vielleicht mein Ehre.
„Ach Vater lieber Vater mein, „So weck mich bei dem Mondeſchein,
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Nach tugendlichen Ehren
Stand ihm Herz, Muth und Sinn.
O Stern, o Glanz! o Krone,
O Himmel aufgethan!
Maß gab ihr Gott zum Lohne,
Drey Chorengel Lobgeſang,
Bekleidet ihn mit Sonne,
Maria war voll Wonne,
Wie hell ſcheint uns der Mond!
Liebe ſpinnt keine Seide.
Bragur VI. B. II. Ab. S. 77.
Es fuhr ein Maͤgdlein uͤbern See,
Wolt brechen den Feiel und gruͤnen Klee,
Mit ihrn ſchneweiſſen Haͤnden,
Der Sommer hat ſchier ein Ende.
Ein Ritter kam dort her geritten,
Er gruͤßte ſie nach Schwaͤbſchen Sitten,
Er gruͤßt ſie da alleine:
„Ich fuͤhr euch mit mir heime.“
„Ach Ritter, ihr ſeyd hochgeborn,
„So fuͤrcht ich meines Vaters Zorn,
„Ich fuͤrcht ihn alzuſehre,
„Verliere vielleicht mein Ehre.
„Ach Vater lieber Vater mein,
„So weck mich bei dem Mondeſchein,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/51>, abgerufen am 04.10.2024.
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