Herr Peter alle darnieder rennt, Er macht dem Rennen bald ein End.
Als nun der Abend kam herbey, Von neuem ging Trommetenschrey, Als sie zu Hof gegessen hatten, Den fürstlichen Tanz sie allda thaten, Des Königs Base schön geziert, Den ersten Dank in Handen führt.
Von Gold und Perlen diesen Kranz, Dem Ritter sezt sie auf zum Tanz, Thät auf das gelbe Haar ihm setzen, Thät freundlich ihm den Finger pfetzen, Gab ihre Lieb ihm zu verstehn, Durch manchen Blick schön anzusehn.
V.Romanze.
Der König lag in seinem Bett, Des Nachts seltsam Gedanken hätt, Und seine Gedanken gingen ein In seiner Base Schlafkämmerlein, Und immer schwerer kamen wieder, Wie Bienen ziehn vom Schwärmen nieder.
Am Morgen schickt er seinen Zwerg, Zu Peter Herrn von Stauffenberg: "Die Base mein von hoher Art, "Die Fürstin, jung und reich und zart, "Die will ich geben euch zum Weib, "Mit ihrem Kärntnerland und Leut."
Herr Peter alle darnieder rennt, Er macht dem Rennen bald ein End.
Als nun der Abend kam herbey, Von neuem ging Trommetenſchrey, Als ſie zu Hof gegeſſen hatten, Den fuͤrſtlichen Tanz ſie allda thaten, Des Koͤnigs Baſe ſchoͤn geziert, Den erſten Dank in Handen fuͤhrt.
Von Gold und Perlen dieſen Kranz, Dem Ritter ſezt ſie auf zum Tanz, Thaͤt auf das gelbe Haar ihm ſetzen, Thaͤt freundlich ihm den Finger pfetzen, Gab ihre Lieb ihm zu verſtehn, Durch manchen Blick ſchoͤn anzuſehn.
V.Romanze.
Der Koͤnig lag in ſeinem Bett, Des Nachts ſeltſam Gedanken haͤtt, Und ſeine Gedanken gingen ein In ſeiner Baſe Schlafkaͤmmerlein, Und immer ſchwerer kamen wieder, Wie Bienen ziehn vom Schwaͤrmen nieder.
Am Morgen ſchickt er ſeinen Zwerg, Zu Peter Herrn von Stauffenberg: „Die Baſe mein von hoher Art, „Die Fuͤrſtin, jung und reich und zart, „Die will ich geben euch zum Weib, „Mit ihrem Kaͤrntnerland und Leut.“
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[412[422]/0431]
Herr Peter alle darnieder rennt,
Er macht dem Rennen bald ein End.
Als nun der Abend kam herbey,
Von neuem ging Trommetenſchrey,
Als ſie zu Hof gegeſſen hatten,
Den fuͤrſtlichen Tanz ſie allda thaten,
Des Koͤnigs Baſe ſchoͤn geziert,
Den erſten Dank in Handen fuͤhrt.
Von Gold und Perlen dieſen Kranz,
Dem Ritter ſezt ſie auf zum Tanz,
Thaͤt auf das gelbe Haar ihm ſetzen,
Thaͤt freundlich ihm den Finger pfetzen,
Gab ihre Lieb ihm zu verſtehn,
Durch manchen Blick ſchoͤn anzuſehn.
V. Romanze.
Der Koͤnig lag in ſeinem Bett,
Des Nachts ſeltſam Gedanken haͤtt,
Und ſeine Gedanken gingen ein
In ſeiner Baſe Schlafkaͤmmerlein,
Und immer ſchwerer kamen wieder,
Wie Bienen ziehn vom Schwaͤrmen nieder.
Am Morgen ſchickt er ſeinen Zwerg,
Zu Peter Herrn von Stauffenberg:
„Die Baſe mein von hoher Art,
„Die Fuͤrſtin, jung und reich und zart,
„Die will ich geben euch zum Weib,
„Mit ihrem Kaͤrntnerland und Leut.“
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 412[422]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/431>, abgerufen am 22.07.2024.
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