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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

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"Ach, ach, ich hab es lang bedacht."
Ich sprach: "Frau, eins verzeiht mir noch,
"Und saget mir, wie heißt ihr doch?"
Zur Antwort sagte sie mir geflissen,
Und sprach: "Ich heiße Frau Pallas,
"Bin eine Göttin des Kriegs zur Hand,
"That diesem Fürsten auch Beistand,
"Denn aller Krieg, den er anfing,
"Letzlich zufrieden wohl ausging."
Ach wie hatt ich im Traum ein Klag;
Indem brach an der helle Tag.
Noch konnt ich mich gar nicht bedeuten,
Da that man schon zur Predigt läuten,
Ich erwacht von dem Glocken Ton,
Stund schnell auf, und zog mich an,
Dacht dem Traum nach in meinem Sinn,
Ging auch schnell gen Freiberg hin.
Da fand ich alles in der Stadt,
Wie mir die Frau gesaget hat,
Ach, wie weh war mir zu Muth,
Daß der theure Fürst so gut,
So schändlich war ums Leben kommen,
Das hat mich schmerzlich übernommen.


„Ach, ach, ich hab es lang bedacht.“
Ich ſprach: „Frau, eins verzeiht mir noch,
„Und ſaget mir, wie heißt ihr doch?“
Zur Antwort ſagte ſie mir gefliſſen,
Und ſprach: „Ich heiße Frau Pallas,
„Bin eine Goͤttin des Kriegs zur Hand,
„That dieſem Fuͤrſten auch Beiſtand,
„Denn aller Krieg, den er anfing,
„Letzlich zufrieden wohl ausging.“
Ach wie hatt ich im Traum ein Klag;
Indem brach an der helle Tag.
Noch konnt ich mich gar nicht bedeuten,
Da that man ſchon zur Predigt laͤuten,
Ich erwacht von dem Glocken Ton,
Stund ſchnell auf, und zog mich an,
Dacht dem Traum nach in meinem Sinn,
Ging auch ſchnell gen Freiberg hin.
Da fand ich alles in der Stadt,
Wie mir die Frau geſaget hat,
Ach, wie weh war mir zu Muth,
Daß der theure Fuͤrſt ſo gut,
So ſchaͤndlich war ums Leben kommen,
Das hat mich ſchmerzlich uͤbernommen.


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[273[283]/0292] „Ach, ach, ich hab es lang bedacht.“ Ich ſprach: „Frau, eins verzeiht mir noch, „Und ſaget mir, wie heißt ihr doch?“ Zur Antwort ſagte ſie mir gefliſſen, Und ſprach: „Ich heiße Frau Pallas, „Bin eine Goͤttin des Kriegs zur Hand, „That dieſem Fuͤrſten auch Beiſtand, „Denn aller Krieg, den er anfing, „Letzlich zufrieden wohl ausging.“ Ach wie hatt ich im Traum ein Klag; Indem brach an der helle Tag. Noch konnt ich mich gar nicht bedeuten, Da that man ſchon zur Predigt laͤuten, Ich erwacht von dem Glocken Ton, Stund ſchnell auf, und zog mich an, Dacht dem Traum nach in meinem Sinn, Ging auch ſchnell gen Freiberg hin. Da fand ich alles in der Stadt, Wie mir die Frau geſaget hat, Ach, wie weh war mir zu Muth, Daß der theure Fuͤrſt ſo gut, So ſchaͤndlich war ums Leben kommen, Das hat mich ſchmerzlich uͤbernommen.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 273[283]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/292>, abgerufen am 26.11.2024.