Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

Hindurch ich dring und zu ihr sing:
"Mein Leib ist dir behalten."



Die Hand.

Antiquarius des Elbstroms. Frankfurt 1741. S. 616.

Sieh, sieh du böses Kind!
Was man hier merklich findt,
Die Hand, die nicht verweßt,
Weil der, des sie gewest,
Ein ungerathnes Kind,
Drum bessre dich geschwind.
Den Vater schlug der Sohn,
Drum hat er dies zum Lohn,
Er schlug ihn mit der Hand,
Nun siehe seine Schand,
Die Hand wuchs aus der Erd,
Ein ew'ger Vorwurf währt.


Martinsgans.

Frische Liedlein.

Nach Gras wir wollen gehn,
Die Vögel singen schön,
Der Gutzgauch frey,
Sein Melodey,
Hallt über Berg und Thal,
Die Mühle klappt zumal;

Hindurch ich dring und zu ihr ſing:
„Mein Leib iſt dir behalten.“



Die Hand.

Antiquarius des Elbſtroms. Frankfurt 1741. S. 616.

Sieh, ſieh du boͤſes Kind!
Was man hier merklich findt,
Die Hand, die nicht verweßt,
Weil der, des ſie geweſt,
Ein ungerathnes Kind,
Drum beſſre dich geſchwind.
Den Vater ſchlug der Sohn,
Drum hat er dies zum Lohn,
Er ſchlug ihn mit der Hand,
Nun ſiehe ſeine Schand,
Die Hand wuchs aus der Erd,
Ein ew'ger Vorwurf waͤhrt.


Martinsgans.

Friſche Liedlein.

Nach Gras wir wollen gehn,
Die Voͤgel ſingen ſchoͤn,
Der Gutzgauch frey,
Sein Melodey,
Hallt uͤber Berg und Thal,
Die Muͤhle klappt zumal;
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="10">
              <pb facs="#f0235" n="226"/>
              <l>Hindurch ich dring und zu ihr &#x017F;ing:</l><lb/>
              <l>&#x201E;Mein Leib i&#x017F;t dir behalten.&#x201C;</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Die Hand</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">Antiquarius des Elb&#x017F;troms. Frankfurt 1741. S. 616.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">S</hi>ieh, &#x017F;ieh du bo&#x0364;&#x017F;es Kind!</l><lb/>
              <l>Was man hier merklich findt,</l><lb/>
              <l>Die Hand, die nicht verweßt,</l><lb/>
              <l>Weil der, des &#x017F;ie gewe&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Ein ungerathnes Kind,</l><lb/>
              <l>Drum be&#x017F;&#x017F;re dich ge&#x017F;chwind.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Den Vater &#x017F;chlug der Sohn,</l><lb/>
              <l>Drum hat er dies zum Lohn,</l><lb/>
              <l>Er &#x017F;chlug ihn mit der Hand,</l><lb/>
              <l>Nun &#x017F;iehe &#x017F;eine Schand,</l><lb/>
              <l>Die Hand wuchs aus der Erd,</l><lb/>
              <l>Ein ew'ger Vorwurf wa&#x0364;hrt.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Martinsgans</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">Fri&#x017F;che Liedlein.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">N</hi>ach Gras wir wollen gehn,</l><lb/>
              <l>Die Vo&#x0364;gel &#x017F;ingen &#x017F;cho&#x0364;n,</l><lb/>
              <l>Der Gutzgauch frey,</l><lb/>
              <l>Sein Melodey,</l><lb/>
              <l>Hallt u&#x0364;ber Berg und Thal,</l><lb/>
              <l>Die Mu&#x0364;hle klappt zumal;</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0235] Hindurch ich dring und zu ihr ſing: „Mein Leib iſt dir behalten.“ Die Hand. Antiquarius des Elbſtroms. Frankfurt 1741. S. 616. Sieh, ſieh du boͤſes Kind! Was man hier merklich findt, Die Hand, die nicht verweßt, Weil der, des ſie geweſt, Ein ungerathnes Kind, Drum beſſre dich geſchwind. Den Vater ſchlug der Sohn, Drum hat er dies zum Lohn, Er ſchlug ihn mit der Hand, Nun ſiehe ſeine Schand, Die Hand wuchs aus der Erd, Ein ew'ger Vorwurf waͤhrt. Martinsgans. Friſche Liedlein. Nach Gras wir wollen gehn, Die Voͤgel ſingen ſchoͤn, Der Gutzgauch frey, Sein Melodey, Hallt uͤber Berg und Thal, Die Muͤhle klappt zumal;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/235
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/235>, abgerufen am 11.10.2024.