"Was ich trag auf Händen mein, "Ist ein Gläßlein kühlen Wein; "Flög doch ein Vöglein übern Rhein, "Brächt's dem lieben Stallbruder mein.
"Stallbruder mein, du bist wohl werth, "Daß man dich auf'm Altar verehrt, "Hast ein Paar Wängelein "Wie ein Rubin,
"Augen wie Schwarzenstein, "Zähne wie Elfenbein, "Bist gar ein kluger Kerl, "Wie ich es bin."
Unerhörte Liebe.
Martin Opitz.
Ist irgend zu erfragen Ein Schäfer um den Rhein, Der sehnlich sich beklagen Muß über Liebespein, Der wird mir müssen weichen, Ich weiß sie plagt mich mehr, Niemand ist mir zu gleichen, Und liebt er noch so sehr.
Es ist vorbey gegangen Fast jetzt ein ganzes Jahr,
„Was ich trag auf Haͤnden mein, „Iſt ein Glaͤßlein kuͤhlen Wein; „Floͤg doch ein Voͤglein uͤbern Rhein, „Braͤcht's dem lieben Stallbruder mein.
„Stallbruder mein, du biſt wohl werth, „Daß man dich auf'm Altar verehrt, „Haſt ein Paar Waͤngelein „Wie ein Rubin,
„Augen wie Schwarzenſtein, „Zaͤhne wie Elfenbein, „Biſt gar ein kluger Kerl, „Wie ich es bin.“
Unerhoͤrte Liebe.
Martin Opitz.
Iſt irgend zu erfragen Ein Schaͤfer um den Rhein, Der ſehnlich ſich beklagen Muß uͤber Liebespein, Der wird mir muͤſſen weichen, Ich weiß ſie plagt mich mehr, Niemand iſt mir zu gleichen, Und liebt er noch ſo ſehr.
Es iſt vorbey gegangen Faſt jetzt ein ganzes Jahr,
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„Was ich trag auf Haͤnden mein,
„Iſt ein Glaͤßlein kuͤhlen Wein;
„Floͤg doch ein Voͤglein uͤbern Rhein,
„Braͤcht's dem lieben Stallbruder mein.
„Stallbruder mein, du biſt wohl werth,
„Daß man dich auf'm Altar verehrt,
„Haſt ein Paar Waͤngelein
„Wie ein Rubin,
„Augen wie Schwarzenſtein,
„Zaͤhne wie Elfenbein,
„Biſt gar ein kluger Kerl,
„Wie ich es bin.“
Unerhoͤrte Liebe.
Martin Opitz.
Iſt irgend zu erfragen
Ein Schaͤfer um den Rhein,
Der ſehnlich ſich beklagen
Muß uͤber Liebespein,
Der wird mir muͤſſen weichen,
Ich weiß ſie plagt mich mehr,
Niemand iſt mir zu gleichen,
Und liebt er noch ſo ſehr.
Es iſt vorbey gegangen
Faſt jetzt ein ganzes Jahr,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/130>, abgerufen am 25.11.2024.
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