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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Wie sich das höchste Ewige Gut
bewegung in mir/ wenn dieselbe immer
Vor-
schmack
des ewigen
Lebens.
in mir bliebe/ so könte dieselbe nichts
anders sein denn das ewige Leben.
Diese ists die vnsere Seele gern wolt
füllen vnd nach sich ziehen/ vnnd dar-
auß lernen wir schmecken was das ewi-
ge Leben sey/ denn solcher Liebligkeit
vnnd Frewde wird die Seele ewig voll
sein/ daher die liebhabende Seele im
Cant. 5.hohen Lied Salamonis spricht: Ani-
ma mea lique facta est
: Meine See-
le ist gar zuflossen vnnd zuschmoltzen/
Das ist: Meine Seele Jammert vnd
Seufftzet immer darnach/ das sie die-
sen jhren lieblichen Breutigam möcht
finden/ vnd sich in seiner Liebe sättigen/
Der Seelen
Adel in
der verei-
nigung
mit Chri-
sto.
jhren rechten Himlischen Adel wieder
erlangen/ welcher stehet in der vereini-
gung mit Christo/ das sie nicht jhr Lust
vnnd Fewde am nichtigen vergengli-
chen/ viel weniger an der Sünden vnd
Fleisches Lust haben müge. Von die-
sem Adel der Seelen wissen nicht viel
Leute/ auch die Weisen vnd klugen die-

ser

Wie ſich das hoͤchſte Ewige Gut
bewegung in mir/ wenn dieſelbe immer
Vor-
ſchmack
des ewigẽ
Lebens.
in mir bliebe/ ſo koͤnte dieſelbe nichts
anders ſein denn das ewige Leben.
Dieſe iſts die vnſere Seele gern wolt
fuͤllen vnd nach ſich ziehen/ vnnd dar-
auß lernen wir ſchmecken was das ewi-
ge Leben ſey/ denn ſolcher Liebligkeit
vnnd Frewde wird die Seele ewig voll
ſein/ daher die liebhabende Seele im
Cant. 5.hohen Lied Salamonis ſpricht: Ani-
ma mea lique facta eſt
: Meine See-
le iſt gar zufloſſen vnnd zuſchmoltzen/
Das iſt: Meine Seele Jammert vnd
Seufftzet immer darnach/ das ſie die-
ſen jhren lieblichen Breutigam moͤcht
finden/ vnd ſich in ſeiner Liebe ſaͤttigen/
Der Seelẽ
Adel in
der verei-
nigung
mit Chri-
ſto.
jhren rechten Himliſchen Adel wieder
erlangen/ welcher ſtehet in der vereini-
gung mit Chriſto/ das ſie nicht jhr Luſt
vnnd Fewde am nichtigen vergengli-
chen/ viel weniger an der Suͤnden vnd
Fleiſches Luſt haben muͤge. Von die-
ſem Adel der Seelen wiſſen nicht viel
Leute/ auch die Weiſen vnd klugen die-

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[50/0074] Wie ſich das hoͤchſte Ewige Gut bewegung in mir/ wenn dieſelbe immer in mir bliebe/ ſo koͤnte dieſelbe nichts anders ſein denn das ewige Leben. Dieſe iſts die vnſere Seele gern wolt fuͤllen vnd nach ſich ziehen/ vnnd dar- auß lernen wir ſchmecken was das ewi- ge Leben ſey/ denn ſolcher Liebligkeit vnnd Frewde wird die Seele ewig voll ſein/ daher die liebhabende Seele im hohen Lied Salamonis ſpricht: Ani- ma mea lique facta eſt: Meine See- le iſt gar zufloſſen vnnd zuſchmoltzen/ Das iſt: Meine Seele Jammert vnd Seufftzet immer darnach/ das ſie die- ſen jhren lieblichen Breutigam moͤcht finden/ vnd ſich in ſeiner Liebe ſaͤttigen/ jhren rechten Himliſchen Adel wieder erlangen/ welcher ſtehet in der vereini- gung mit Chriſto/ das ſie nicht jhr Luſt vnnd Fewde am nichtigen vergengli- chen/ viel weniger an der Suͤnden vnd Fleiſches Luſt haben muͤge. Von die- ſem Adel der Seelen wiſſen nicht viel Leute/ auch die Weiſen vnd klugen die- ſer Vor- ſchmack des ewigẽ Lebens. Cant. 5. Der Seelẽ Adel in der verei- nigung mit Chri- ſto.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/74>, abgerufen am 22.11.2024.