Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Durch was Mittel ein Mensch
H. Geist/ vnd die Heilige Dreyfal-
tigkeit/ das ist das beste Theil so ein
Auß dem
wahren
Glauben
fleust alle
Tugend.
Mensch erwehlen kan/ das ist die See-
ligkeit vnd ewige Leben. In diesem ei-
nigen ist alles begriffen was zum wah-
ren Christenthumb gehöret/ daraus
" fleusset die Liebe vnnd alle Tugendt.
" Denn wer Gleubet der Liebet/ wer
" Liebet der Hoffet/ wer Hoffet der ist
" Gedüldig/ wer gedüldig ist/ ist Sanfft-
mütig/ wer Sanfftmütig ist/ ist De-
mütig/ wer Demütig ist der fürchtet
GOtt/ wer GOtt fürchtet der Be-
tet/ der Creutziget sein Fleisch verleug-
net sich selbst/ hasset sein eigen Leben/
verschmehet die Welt. Derentwegen
Glaub ist
der Sieg
vber die
Welt.
S. Johannes 1. am 5. Den Glau-
ben nennet den Sieg vber die Welt.
Auff diß einige Ein/ wiese der Herr
den Reichen Jüngling/ Luce 18. wel-
cher jhn fraget: Guter Meister was
muß ich thun das ich das Ewige Leben
Erbe/ vnd da jhn der Herr auffs Ge-
setz wiese/ sprach er/ das hab ich alles

gehal-

Durch was Mittel ein Menſch
H. Geiſt/ vnd die Heilige Dreyfal-
tigkeit/ das iſt das beſte Theil ſo ein
Auß dem
wahren
Glauben
fleuſt alle
Tugend.
Menſch erwehlen kan/ das iſt die See-
ligkeit vnd ewige Leben. In dieſem ei-
nigen iſt alles begriffen was zum wah-
ren Chriſtenthumb gehoͤret/ daraus
„ fleuſſet die Liebe vnnd alle Tugendt.
„ Denn wer Gleubet der Liebet/ wer
„ Liebet der Hoffet/ wer Hoffet der iſt
„ Geduͤldig/ wer geduͤldig iſt/ iſt Sanfft-
muͤtig/ wer Sanfftmuͤtig iſt/ iſt De-
muͤtig/ wer Demuͤtig iſt der fuͤrchtet
GOtt/ wer GOtt fuͤrchtet der Be-
tet/ der Creutziget ſein Fleiſch verleug-
net ſich ſelbſt/ haſſet ſein eigen Leben/
verſchmehet die Welt. Derentwegen
Glaub iſt
der Sieg
vber die
Welt.
S. Johannes 1. am 5. Den Glau-
ben nennet den Sieg vber die Welt.
Auff diß einige Ein/ wieſe der Herr
den Reichen Juͤngling/ Luce 18. wel-
cher jhn fraget: Guter Meiſter was
muß ich thun das ich das Ewige Leben
Erbe/ vnd da jhn der Herr auffs Ge-
ſetz wieſe/ ſprach er/ das hab ich alles

gehal-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0038" n="14"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Durch was Mittel ein Men&#x017F;ch</hi></fw><lb/>
H. Gei&#x017F;t/ vnd die Heilige Dreyfal-<lb/>
tigkeit/ das i&#x017F;t das be&#x017F;te Theil &#x017F;o ein<lb/><note place="left">Auß dem<lb/>
wahren<lb/>
Glauben<lb/>
fleu&#x017F;t alle<lb/>
Tugend.</note>Men&#x017F;ch erwehlen kan/ das i&#x017F;t die See-<lb/>
ligkeit vnd ewige Leben. In die&#x017F;em ei-<lb/>
nigen i&#x017F;t alles begriffen was zum wah-<lb/>
ren Chri&#x017F;tenthumb geho&#x0364;ret/ daraus<lb/>
&#x201E; fleu&#x017F;&#x017F;et die Liebe vnnd alle Tugendt.<lb/>
&#x201E; Denn wer Gleubet der Liebet/ wer<lb/>
&#x201E; Liebet der Hoffet/ wer Hoffet der i&#x017F;t<lb/>
&#x201E; Gedu&#x0364;ldig/ wer gedu&#x0364;ldig i&#x017F;t/ i&#x017F;t Sanfft-<lb/>
mu&#x0364;tig/ wer Sanfftmu&#x0364;tig i&#x017F;t/ i&#x017F;t De-<lb/>
mu&#x0364;tig/ wer Demu&#x0364;tig i&#x017F;t der fu&#x0364;rchtet<lb/>
GOtt/ wer GOtt fu&#x0364;rchtet der Be-<lb/>
tet/ der Creutziget &#x017F;ein Flei&#x017F;ch verleug-<lb/>
net &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ ha&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ein eigen Leben/<lb/>
ver&#x017F;chmehet die Welt. Derentwegen<lb/><note place="left">Glaub i&#x017F;t<lb/>
der Sieg<lb/>
vber die<lb/>
Welt.</note>S. Johannes 1. am 5. Den Glau-<lb/>
ben nennet den Sieg vber die Welt.<lb/>
Auff diß einige Ein/ wie&#x017F;e der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/>
den Reichen Ju&#x0364;ngling/ Luce 18. wel-<lb/>
cher jhn fraget: Guter Mei&#x017F;ter was<lb/>
muß ich thun das ich das Ewige Leben<lb/>
Erbe/ vnd da jhn der <hi rendition="#k">He</hi>rr auffs Ge-<lb/>
&#x017F;etz wie&#x017F;e/ &#x017F;prach er/ das hab ich alles<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gehal-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0038] Durch was Mittel ein Menſch H. Geiſt/ vnd die Heilige Dreyfal- tigkeit/ das iſt das beſte Theil ſo ein Menſch erwehlen kan/ das iſt die See- ligkeit vnd ewige Leben. In dieſem ei- nigen iſt alles begriffen was zum wah- ren Chriſtenthumb gehoͤret/ daraus „ fleuſſet die Liebe vnnd alle Tugendt. „ Denn wer Gleubet der Liebet/ wer „ Liebet der Hoffet/ wer Hoffet der iſt „ Geduͤldig/ wer geduͤldig iſt/ iſt Sanfft- muͤtig/ wer Sanfftmuͤtig iſt/ iſt De- muͤtig/ wer Demuͤtig iſt der fuͤrchtet GOtt/ wer GOtt fuͤrchtet der Be- tet/ der Creutziget ſein Fleiſch verleug- net ſich ſelbſt/ haſſet ſein eigen Leben/ verſchmehet die Welt. Derentwegen S. Johannes 1. am 5. Den Glau- ben nennet den Sieg vber die Welt. Auff diß einige Ein/ wieſe der Herr den Reichen Juͤngling/ Luce 18. wel- cher jhn fraget: Guter Meiſter was muß ich thun das ich das Ewige Leben Erbe/ vnd da jhn der Herr auffs Ge- ſetz wieſe/ ſprach er/ das hab ich alles gehal- Auß dem wahren Glauben fleuſt alle Tugend. Glaub iſt der Sieg vber die Welt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/38
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/38>, abgerufen am 23.11.2024.