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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Geistlichen Anfechtungen.
seinem Hertzen/ vnnd das ist seine gröste
klage vnd angst/ daß ers nicht kan/ Den-Was das
rechte Ge-
bet in An-
fechtung
sey.

noch so betet er eben damit/ daß ers kla-
get/ er könne es nicht/ vnd das jhm inner-
lich wehe thut/ daß er nicht kan beten/
vnd daß jhm hertzlich leyd ist/ Eben damit
betet er am hefftigsten. Vnd das ist das
vnaußsprechliche seufftzen des Geistes/
Rom. 8. Vnd da wirds wahr/ was E-
saias gesagt hat am 41. Die Armen vnd
Elenden suchen Wasser/ vnnd ist nichts
da/ jhre Zunge ist verdorret für durst/ A-
ber Ich der Herr will sie erhören/ Ich
der Gott Israel will sie nicht verlassen.

6. Ob gleich ein Hertz noch so hart
angefochten ist/ vnd elend: So bezeuget
doch Gottes Wort/ daß GOtt in jhm
wohne/ vnd nicht der Sathan. Der Sa-
than ist draussen/ darumb stürmet er als
ein Feind dein Hertz mit seinen listigen
anleuffen. 1. Joh. 4. Der aber in vns ist/
ist grösser dann der draussen in der Welt
ist. Vnd Esa. 41. Fürchte dich nicht/ IchEsa. 41.
bin bey dir. Weil nun diese Seelennoht

das
V u

Geiſtlichen Anfechtungen.
ſeinem Hertzen/ vnnd das iſt ſeine groͤſte
klage vnd angſt/ daß ers nicht kan/ Den-Was das
rechte Ge-
bet in An-
fechtung
ſey.

noch ſo betet er eben damit/ daß ers kla-
get/ er koͤnne es nicht/ vnd das jhm inner-
lich wehe thut/ daß er nicht kan beten/
vnd daß jhm hertzlich leyd iſt/ Eben damit
betet er am hefftigſten. Vnd das iſt das
vnaußſprechliche ſeufftzen des Geiſtes/
Rom. 8. Vnd da wirds wahr/ was E-
ſaias geſagt hat am 41. Die Armen vnd
Elenden ſuchen Waſſer/ vnnd iſt nichts
da/ jhre Zunge iſt verdorret fuͤr durſt/ A-
ber Ich der Herr will ſie erhoͤren/ Ich
der Gott Iſrael will ſie nicht verlaſſen.

6. Ob gleich ein Hertz noch ſo hart
angefochten iſt/ vnd elend: So bezeuget
doch Gottes Wort/ daß GOtt in jhm
wohne/ vnd nicht der Sathan. Der Sa-
than iſt drauſſen/ darumb ſtuͤrmet er als
ein Feind dein Hertz mit ſeinen liſtigen
anleuffen. 1. Joh. 4. Der aber in vns iſt/
iſt groͤſſer dann der drauſſen in der Welt
iſt. Vnd Eſa. 41. Fuͤrchte dich nicht/ IchEſa. 41.
bin bey dir. Weil nun dieſe Seelennoht

das
V u
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[645[655]/0679] Geiſtlichen Anfechtungen. ſeinem Hertzen/ vnnd das iſt ſeine groͤſte klage vnd angſt/ daß ers nicht kan/ Den- noch ſo betet er eben damit/ daß ers kla- get/ er koͤnne es nicht/ vnd das jhm inner- lich wehe thut/ daß er nicht kan beten/ vnd daß jhm hertzlich leyd iſt/ Eben damit betet er am hefftigſten. Vnd das iſt das vnaußſprechliche ſeufftzen des Geiſtes/ Rom. 8. Vnd da wirds wahr/ was E- ſaias geſagt hat am 41. Die Armen vnd Elenden ſuchen Waſſer/ vnnd iſt nichts da/ jhre Zunge iſt verdorret fuͤr durſt/ A- ber Ich der Herr will ſie erhoͤren/ Ich der Gott Iſrael will ſie nicht verlaſſen. Was das rechte Ge- bet in An- fechtung ſey. 6. Ob gleich ein Hertz noch ſo hart angefochten iſt/ vnd elend: So bezeuget doch Gottes Wort/ daß GOtt in jhm wohne/ vnd nicht der Sathan. Der Sa- than iſt drauſſen/ darumb ſtuͤrmet er als ein Feind dein Hertz mit ſeinen liſtigen anleuffen. 1. Joh. 4. Der aber in vns iſt/ iſt groͤſſer dann der drauſſen in der Welt iſt. Vnd Eſa. 41. Fuͤrchte dich nicht/ Ich bin bey dir. Weil nun dieſe Seelennoht das Eſa. 41. V u

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 645[655]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/679>, abgerufen am 04.05.2024.