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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Trost wie man sich in Geistliche
tag seiner Geburt verfluchete: Dennoch
war Gott bey jm/ vnd erhielt jn. Darumb
spricht er am 10. Ob du solches gleich in
deinem Hertzen verbirgest/ so weiß ich
doch/ daß du daran gedenckest.

Wann du nun des rechten Vrsprungs
deiner Trawrigkeit gewiß bist/ so mustu
auch dann lernen die Vrsachen/ warumb
es geschicht.

1. So ists wahr/ wann Gottes Wort
Vrsache
der hohen
Anfechtnn-
gen.
in vnsern Hertzen recht geschmecket wird/
so befinden wir vnaußsprechlichen trost/
friede vnd freude in vns/ vnnd vbertrifft
solcher Göttlicher trost weit aller Welt
Freude vnd Herrligkeit. Ja solcher trost
ist ein Vorschmack des ewigen Lebens.
Dann das wahre lebendige Erkantnus
Christi zeiget vns GOttes Vaterhertz/
vnd die allerfeurigste/ brünstigste/ holdse-
ligste Liebe Gottes/ die nimmermehr ver-
leschet/ sondern ewig ist als Gott selbst.

Wann wir nun solchen Trost offt
empfinden/ so kan vnsere verderbete Natur
solche hohe Himlische gaben aus schwach-

heit

Troſt wie man ſich in Geiſtliche
tag ſeiner Geburt verfluchete: Dennoch
war Gott bey jm/ vnd erhielt jn. Darumb
ſpricht er am 10. Ob du ſolches gleich in
deinem Hertzen verbirgeſt/ ſo weiß ich
doch/ daß du daran gedenckeſt.

Wann du nun des rechten Vrſprungs
deiner Trawrigkeit gewiß biſt/ ſo muſtu
auch dann lernen die Vrſachen/ warumb
es geſchicht.

1. So iſts wahr/ wann Gottes Wort
Vrſache
der hohen
Anfechtñ-
gen.
in vnſern Hertzen recht geſchmecket wird/
ſo befinden wir vnaußſprechlichen troſt/
friede vnd freude in vns/ vnnd vbertrifft
ſolcher Goͤttlicher troſt weit aller Welt
Freude vnd Herrligkeit. Ja ſolcher troſt
iſt ein Vorſchmack des ewigen Lebens.
Dann das wahre lebendige Erkantnus
Chriſti zeiget vns GOttes Vaterhertz/
vnd die allerfeurigſte/ bruͤnſtigſte/ holdſe-
ligſte Liebe Gottes/ die nimmermehr ver-
leſchet/ ſondern ewig iſt als Gott ſelbſt.

Wann wir nun ſolchen Troſt offt
empfindẽ/ ſo kan vnſere verderbete Natur
ſolche hohe Himliſche gabẽ aus ſchwach-

heit
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[630/0654] Troſt wie man ſich in Geiſtliche tag ſeiner Geburt verfluchete: Dennoch war Gott bey jm/ vnd erhielt jn. Darumb ſpricht er am 10. Ob du ſolches gleich in deinem Hertzen verbirgeſt/ ſo weiß ich doch/ daß du daran gedenckeſt. Wann du nun des rechten Vrſprungs deiner Trawrigkeit gewiß biſt/ ſo muſtu auch dann lernen die Vrſachen/ warumb es geſchicht. 1. So iſts wahr/ wann Gottes Wort in vnſern Hertzen recht geſchmecket wird/ ſo befinden wir vnaußſprechlichen troſt/ friede vnd freude in vns/ vnnd vbertrifft ſolcher Goͤttlicher troſt weit aller Welt Freude vnd Herrligkeit. Ja ſolcher troſt iſt ein Vorſchmack des ewigen Lebens. Dann das wahre lebendige Erkantnus Chriſti zeiget vns GOttes Vaterhertz/ vnd die allerfeurigſte/ bruͤnſtigſte/ holdſe- ligſte Liebe Gottes/ die nimmermehr ver- leſchet/ ſondern ewig iſt als Gott ſelbſt. Vrſache der hohen Anfechtñ- gen. Wann wir nun ſolchen Troſt offt empfindẽ/ ſo kan vnſere verderbete Natur ſolche hohe Himliſche gabẽ aus ſchwach- heit

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/654>, abgerufen am 04.05.2024.