Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.sol in vnser Hertzen gedult wircken. ber in der zeit ist wandelung/ als von Ta-ge in die Nacht/ von Wochen in Monat/ von Monat in Jahr/ vom Winter in den Sommer. Vnd wie sich die zeit verwan- delt: So verwandelt sich auch die Eigen- schafft aller Elementen vnnd geschöpffe. Ich geschweige/ daß der Himmel kein Augenblick stille stehet/ vnnd alle Vnter- dinge beweget. Daraus folget/ daß keineWarumb in zeitlichen dingen kei- ne Ruhe. bleibende Ruhe sein kan in zeitlichen din- gen/ sondern mit der zeit gehen alle ding hin/ vnnd muß alles/ so vnter der zeit ist/ vergehen. Darumb ist alles eitel. In der Ewigkeit aber ist die Ruhe vnnd nicht in der zeit. Böse vnd gute Jammern vnd lauffen nach der ewigen Ruhe/ aber nie- mand erlangt sie dann die in Christo sichWie Ruhe zu suchen. wissen zulassen vnnd zu verlieren/ der die ewige Ruhe ist. Dasselbe erlangt man nicht mit Wercken vnnd vieler Arbeit/ sondern mit einer gedültigen Hoffnung/ in silenrio & spe, vnnd in einem stillenEsa. 30. Sabbath. Nun muß nicht allein die Hoffnung durch
ſol in vnſer Hertzen gedult wircken. ber in der zeit iſt wandelung/ als von Ta-ge in die Nacht/ von Wochen in Monat/ von Monat in Jahr/ vom Winter in den Sommer. Vnd wie ſich die zeit verwan- delt: So verwandelt ſich auch die Eigen- ſchafft aller Elementen vnnd geſchoͤpffe. Ich geſchweige/ daß der Himmel kein Augenblick ſtille ſtehet/ vnnd alle Vnter- dinge beweget. Daraus folget/ daß keineWarumb in zeitlichẽ dingẽ kei- ne Ruhe. bleibende Ruhe ſein kan in zeitlichen din- gen/ ſondern mit der zeit gehen alle ding hin/ vnnd muß alles/ ſo vnter der zeit iſt/ vergehen. Darumb iſt alles eitel. In der Ewigkeit aber iſt die Ruhe vnnd nicht in der zeit. Boͤſe vnd gute Jammern vnd lauffen nach der ewigen Ruhe/ aber nie- mand erlangt ſie dann die in Chriſto ſichWie Ruhe zu ſuchen. wiſſen zulaſſen vnnd zu verlieren/ der die ewige Ruhe iſt. Daſſelbe erlangt man nicht mit Wercken vnnd vieler Arbeit/ ſondern mit einer geduͤltigen Hoffnung/ in ſilenrio & ſpe, vnnd in einem ſtillenEſa. 30. Sabbath. Nun muß nicht allein die Hoffnung durch
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ſol in vnſer Hertzen gedult wircken.
ber in der zeit iſt wandelung/ als von Ta-
ge in die Nacht/ von Wochen in Monat/
von Monat in Jahr/ vom Winter in den
Sommer. Vnd wie ſich die zeit verwan-
delt: So verwandelt ſich auch die Eigen-
ſchafft aller Elementen vnnd geſchoͤpffe.
Ich geſchweige/ daß der Himmel kein
Augenblick ſtille ſtehet/ vnnd alle Vnter-
dinge beweget. Daraus folget/ daß keine
bleibende Ruhe ſein kan in zeitlichen din-
gen/ ſondern mit der zeit gehen alle ding
hin/ vnnd muß alles/ ſo vnter der zeit iſt/
vergehen. Darumb iſt alles eitel. In der
Ewigkeit aber iſt die Ruhe vnnd nicht in
der zeit. Boͤſe vnd gute Jammern vnd
lauffen nach der ewigen Ruhe/ aber nie-
mand erlangt ſie dann die in Chriſto ſich
wiſſen zulaſſen vnnd zu verlieren/ der die
ewige Ruhe iſt. Daſſelbe erlangt man
nicht mit Wercken vnnd vieler Arbeit/
ſondern mit einer geduͤltigen Hoffnung/
in ſilenrio & ſpe, vnnd in einem ſtillen
Sabbath.
Warumb
in zeitlichẽ
dingẽ kei-
ne Ruhe.
Wie Ruhe
zu ſuchen.
Eſa. 30.
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/625>, abgerufen am 23.07.2024. |