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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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sol in vnsern Hertzen gedult wircken.
trost/ vnd spricht: Ich aber will auff den
Herrn schawen/ vnd des Gottes mei-
nes Heyls erwarten. Das ist der erste
Trost. Der ander: Mein Gott wird mich
hören. Der dritte: Frewe dich nicht mein
Feindin/ daß ich niederliege/ ich worde
wieder auffkommen. Der vierdte: Vnd
so ich im Finstern sitze/ so ist doch der
Herr mein Liecht. Der fünffte: Ich
will des Herren Zorn tragen. Dann
ich habe wieder jn gesündiget/ biß er mei-
ne Sache außfüre/ vnd mir recht schaf-
fe. Der sechste: Er wird mich ans Liecht
bringen/ daß ich meine lust an seiner gna-
de sehe: Der siebende: Meine Feindin
wirds sehen müssen vnd mit schanden be-
stehen.

1. Ich will aber auff den Herren
schawen/ vnd Gottes meines Heyls er-
warten. Da haben wir die Lehr vom
Glauben vnd Hoffnung/ wie dieselbe als
zwey wackere vnd wachende Augen auff
GOtt sehen sollen in allerley Trübsal/
auch im eussersten Elend. Je grösser die

noth
P p v

ſol in vnſern Hertzen gedult wircken.
troſt/ vnd ſpricht: Ich aber will auff den
Herrn ſchawen/ vnd des Gottes mei-
nes Heyls erwarten. Das iſt der erſte
Troſt. Der ander: Mein Gott wird mich
hoͤren. Der dritte: Frewe dich nicht mein
Feindin/ daß ich niederliege/ ich worde
wieder auffkommen. Der vierdte: Vnd
ſo ich im Finſtern ſitze/ ſo iſt doch der
Herr mein Liecht. Der fuͤnffte: Ich
will des Herren Zorn tragen. Dann
ich habe wieder jn geſuͤndiget/ biß er mei-
ne Sache außfuͤre/ vnd mir recht ſchaf-
fe. Der ſechſte: Er wird mich ans Liecht
bringen/ daß ich meine luſt an ſeiner gna-
de ſehe: Der ſiebende: Meine Feindin
wirds ſehen muͤſſen vnd mit ſchanden be-
ſtehen.

1. Ich will aber auff den Herren
ſchawen/ vnd Gottes meines Heyls er-
warten. Da haben wir die Lehr vom
Glauben vnd Hoffnung/ wie dieſelbe als
zwey wackere vnd wachende Augen auff
GOtt ſehen ſollen in allerley Truͤbſal/
auch im euſſerſten Elend. Je groͤſſer die

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[583/0607] ſol in vnſern Hertzen gedult wircken. troſt/ vnd ſpricht: Ich aber will auff den Herrn ſchawen/ vnd des Gottes mei- nes Heyls erwarten. Das iſt der erſte Troſt. Der ander: Mein Gott wird mich hoͤren. Der dritte: Frewe dich nicht mein Feindin/ daß ich niederliege/ ich worde wieder auffkommen. Der vierdte: Vnd ſo ich im Finſtern ſitze/ ſo iſt doch der Herr mein Liecht. Der fuͤnffte: Ich will des Herren Zorn tragen. Dann ich habe wieder jn geſuͤndiget/ biß er mei- ne Sache außfuͤre/ vnd mir recht ſchaf- fe. Der ſechſte: Er wird mich ans Liecht bringen/ daß ich meine luſt an ſeiner gna- de ſehe: Der ſiebende: Meine Feindin wirds ſehen muͤſſen vnd mit ſchanden be- ſtehen. 1. Ich will aber auff den Herren ſchawen/ vnd Gottes meines Heyls er- warten. Da haben wir die Lehr vom Glauben vnd Hoffnung/ wie dieſelbe als zwey wackere vnd wachende Augen auff GOtt ſehen ſollen in allerley Truͤbſal/ auch im euſſerſten Elend. Je groͤſſer die noth P p v

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/607>, abgerufen am 04.05.2024.