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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Gott loben ist des Menschen
daraus abzunemen/ daß man mit aller
freudigkeit darff für GOtt treten/ vnnd
jhn loben/ Ps. 96. Es stehet herrlich vnd
prechtig für jhm/ vnnd gehet gewaltig
vnnd löblich zu in seinem Heiligthumb.
Darumb ist nun das eine grosse Herrlig-
keit eines Gottlobenden Menschen/ daß
er teglich für Gott treten kan/ vnd Gott
loben. Dann auch die H. Engel diß für
eine grosse Herrligkeit achten. Luc. 1. Ich
bin Gabriel/ der für Gott stehet.

2. Ist darumb GOttes lob des Men-
schen gröste Herrligkeit vnd Kleinot/ weil
wir dardurch den Engeln gleich werden.
Als der Herr Christus des Menschen zu-
künfftige Herrligkeit beschreiben will/
Matth. 22. Luc. 20. spricht er: Sie werden
den Engeln Gottes gleich seyn. Nun ist
zwar solches znuerstehen von der Herrlig-
keit vnserer verklerter Leiber in jenner
Welt/ vnd herrlichen Englischen gaben/
damit Gott die Außerwehlten zieren vnd
schmücken wird/ daß sie nit allein den En-
geln/ sondern dem verklerten Leibe Christi

werden

Gott loben iſt des Menſchen
daraus abzunemen/ daß man mit aller
freudigkeit darff fuͤr GOtt treten/ vnnd
jhn loben/ Pſ. 96. Es ſtehet herrlich vnd
prechtig fuͤr jhm/ vnnd gehet gewaltig
vnnd loͤblich zu in ſeinem Heiligthumb.
Darumb iſt nun das eine groſſe Herrlig-
keit eines Gottlobenden Menſchen/ daß
er teglich fuͤr Gott treten kan/ vnd Gott
loben. Dann auch die H. Engel diß fuͤr
eine groſſe Herrligkeit achten. Luc. 1. Ich
bin Gabriel/ der fuͤr Gott ſtehet.

2. Iſt darumb GOttes lob des Men-
ſchen groͤſte Herrligkeit vnd Kleinot/ weil
wir dardurch den Engeln gleich werden.
Als der Herꝛ Chriſtus des Menſchen zu-
kuͤnfftige Herrligkeit beſchreiben will/
Matth. 22. Luc. 20. ſpricht er: Sie werden
den Engeln Gottes gleich ſeyn. Nun iſt
zwar ſolches znuerſtehẽ von der Herrlig-
keit vnſerer verklerter Leiber in jenner
Welt/ vnd herrlichen Engliſchen gaben/
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[508/0532] Gott loben iſt des Menſchen daraus abzunemen/ daß man mit aller freudigkeit darff fuͤr GOtt treten/ vnnd jhn loben/ Pſ. 96. Es ſtehet herrlich vnd prechtig fuͤr jhm/ vnnd gehet gewaltig vnnd loͤblich zu in ſeinem Heiligthumb. Darumb iſt nun das eine groſſe Herrlig- keit eines Gottlobenden Menſchen/ daß er teglich fuͤr Gott treten kan/ vnd Gott loben. Dann auch die H. Engel diß fuͤr eine groſſe Herrligkeit achten. Luc. 1. Ich bin Gabriel/ der fuͤr Gott ſtehet. 2. Iſt darumb GOttes lob des Men- ſchen groͤſte Herrligkeit vnd Kleinot/ weil wir dardurch den Engeln gleich werden. Als der Herꝛ Chriſtus des Menſchen zu- kuͤnfftige Herrligkeit beſchreiben will/ Matth. 22. Luc. 20. ſpricht er: Sie werden den Engeln Gottes gleich ſeyn. Nun iſt zwar ſolches znuerſtehẽ von der Herrlig- keit vnſerer verklerter Leiber in jenner Welt/ vnd herrlichen Engliſchen gaben/ damit Gott die Außerwehlten zieren vnd ſchmuͤckẽ wird/ daß ſie nit allein den En- geln/ ſondern dem verklerten Leibe Chriſti werden

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/532>, abgerufen am 28.04.2024.