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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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zum lob Gottes anmahnen sol.
keit vnd gütigkeit. Hat nicht ein jeder
Mensch an seinem Leibe mehr güter vnd
gaben Gottes dann er zehlen kan? Er gibt
gesunden Leib vnnd Glieder. Wer wolte
solches für ein Keyserthumm geben? Mit
welchem gute könte man das einige Ele-
ment das Wasser bezahlen/ wanns vns
Gott neme vnd in Blut verwandelte/ wie
in Egypten? Oder welcher Fürst könteExod. 7.
mit all seinem Reichthumb des tages
Liecht bezahlen/ wann Gott Finsternis
kommen liesse wie in Egypten? WannExod. 9.
wir ein Augenblick solten der Lufft ent-
beren/ was hülffen alle Schetze der Welt?
Siehe daß sind die grössesten güter/ vnnd
die verachtesten/ dafür GOtt niemand
dancket. Wann wir die freundligkeit vnd
güte Gottes bedencken/ so er vns im wer-
cke der Erlösung vnd Heiligung bezeiget/
da werden wir vnser lebelang/ ja in ewig-
keit gnug an zu preisen vnnd zu loden
haben. Dann es viel ein grosser
Werck ist die Welt erlösen/ dann die
Welt schaffen/ den Menschen new las-

sen
K k

zum lob Gottes anmahnen ſol.
keit vnd guͤtigkeit. Hat nicht ein jeder
Menſch an ſeinem Leibe mehr guͤter vnd
gaben Gottes dann er zehlen kan? Er gibt
geſunden Leib vnnd Glieder. Wer wolte
ſolches fuͤr ein Keyſerthum̃ geben? Mit
welchem gute koͤnte man das einige Ele-
ment das Waſſer bezahlen/ wanns vns
Gott neme vnd in Blut verwandelte/ wie
in Egypten? Oder welcher Fuͤrſt koͤnteExod. 7.
mit all ſeinem Reichthumb des tages
Liecht bezahlen/ wann Gott Finſternis
kommen lieſſe wie in Egypten? WannExod. 9.
wir ein Augenblick ſolten der Lufft ent-
beren/ was huͤlffen alle Schetze der Welt?
Siehe daß ſind die groͤſſeſten guͤter/ vnnd
die verachteſten/ dafuͤr GOtt niemand
dancket. Wann wir die freundligkeit vnd
guͤte Gottes bedencken/ ſo er vns im wer-
cke der Erloͤſung vnd Heiligung bezeiget/
da werden wir vnſer lebelang/ ja in ewig-
keit gnug an zu preiſen vnnd zu loden
haben. Dann es viel ein groſſer
Werck iſt die Welt erloͤſen/ dann die
Welt ſchaffen/ den Menſchen new laſ-

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[495/0519] zum lob Gottes anmahnen ſol. keit vnd guͤtigkeit. Hat nicht ein jeder Menſch an ſeinem Leibe mehr guͤter vnd gaben Gottes dann er zehlen kan? Er gibt geſunden Leib vnnd Glieder. Wer wolte ſolches fuͤr ein Keyſerthum̃ geben? Mit welchem gute koͤnte man das einige Ele- ment das Waſſer bezahlen/ wanns vns Gott neme vnd in Blut verwandelte/ wie in Egypten? Oder welcher Fuͤrſt koͤnte mit all ſeinem Reichthumb des tages Liecht bezahlen/ wann Gott Finſternis kommen lieſſe wie in Egypten? Wann wir ein Augenblick ſolten der Lufft ent- beren/ was huͤlffen alle Schetze der Welt? Siehe daß ſind die groͤſſeſten guͤter/ vnnd die verachteſten/ dafuͤr GOtt niemand dancket. Wann wir die freundligkeit vnd guͤte Gottes bedencken/ ſo er vns im wer- cke der Erloͤſung vnd Heiligung bezeiget/ da werden wir vnſer lebelang/ ja in ewig- keit gnug an zu preiſen vnnd zu loden haben. Dann es viel ein groſſer Werck iſt die Welt erloͤſen/ dann die Welt ſchaffen/ den Menſchen new laſ- ſen Exod. 7. Exod. 9. K k

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/519>, abgerufen am 27.04.2024.